Der Begründer der weltberühmten Pianofabrik lernte Klavierbauer in Erfurt und Dresden und kam 1853 nach Berlin, wo er in der Behrenstraße 26 sein eigenes, zunächst kleines Unternehmen gründete, in dem er 1856 den ersten Flügel herstellte. Ab 1861 produzierte er in der Johannis- und der Ziegelstraße (Mitte). 1862 erhielt er seine erste große Auszeichnung als Piano-Bauer in London. Angeregt durch Hans von Bülow wandte er sich dem Bau großer Konzertflügel zu, und in den Jahren 1880 bis 1888 wurde eine zweite und später eine dritte Fabrikationsstätte mit dem Bechstein-Fabrikhof errichtet. Wegen der hervorragenden Klangqualität der Instrumente konnten Produktion und Absatz schon vor dem Ersten Weltkrieg bis auf 5000 Stück jährlich gesteigert werden. B. eröffnete Filialen in St. Petersburg, London und Paris und unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu vielen bedeutenden Musikern seiner Zeit wie Franz Liszt (18111886). 1923 wurde der Familienbetrieb in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Firma wurde von den Söhnen Edwin (18591934), Carl (18601931), Johannes (18631905) und seiner Schwiegertochter Helene Bechstein (18761951) weitergeführt und befand sich ab 1989 im Bechsteinhaus. B. wohnte Johannisstraße 5-7 und wurde beigesetzt auf dem Friedhof II der Sophiengemeinde (Mitte).