Eine Annotation von Bernd Heimberger

Berliner Ansichten

Publikations-Reihe, 10 Hefte.

QUINTESSENZ Verlag, Berlin 1999, je Heft 72 S.

Bloß das nicht! Schon wieder „Berliner Ansichten“! Noch eine Veranstaltungsreihe? Heißt eine nicht „Berliner Lektionen“? Also Berliner Ansichten. Diesmal keine Podiumsdiskussion, sondern eine Bücherreihe! Bloß das nicht! Nicht noch eine Reihe mit Berlin-Büchern! Der Berlin-Bücherberg ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Jeder Verlag, führt er nicht gleich Berlin im Namen, packt auf den Berg, was er an Papier aufbringen kann. Da macht der kleine QUINTESSENZ Verlag keine Ausnahme. Quintessenz des Berlin-Bücherbooms ist für das Unternehmen, ein Untermieterunternehmen den Berlin-Büchergipfel erklimmen zu lassen. Das handgroße, leichte Gepäck, tatsächlich für Handtasche und Jackentasche geeignet, kann „by Berlin Edition“ geordert werden. Die Berliner Ansichten sind verläßliche Lotsen für selbstgewählte Berlin-Touren. Vom Alten Museum, via Brandenburger Tor, zum Charlottenburger Schloß. Vorerst und zunächst ist das ein schönes Stück Stadt. Berlin Edition bedient mit seinen Berliner Ansichten auf Anhieb zehn Hefte, die besser nicht Berlin-Bücher genannt werden sollten. Sie stellen so manche der großspurig angekündigten Berlin-Bücher in den Schatten. Was in dünnen, dürftigen Berlin-Führern auf drei Fakten-Daten reduziert wird, ist in den Berliner Ansichten inhaltsreich ausgeführt. In einer Art, die Anlaß ist, eher von Berliner Einsichten zu sprechen, wenn das Thema der Monographien eine Galerie, ein Museum, ein Schloß ist. Auf ausschweifende Wissenschaftlichkeit wird verzichtet. Sachlich-fachliche Darstellung wird nicht vermieden. Unangestrengt lassen sich die Texte während der Stadtwanderungen lesen. Auf Parkbänken und in Cafés. Die bescheidenen Fotos ersetzen zwar keinen Bildband, ergänzen jedoch angemessen den Informationsgehalt. Die solide Publikations-Reihe eignet sich gut zum Sammeln. Jedes Büchlein ist ein Baustein zu einer Berlin-Bibliothek. Sparsam im Umfang und erschwinglich im Preis, gibt’s jedes Heft auch in englischer Version. So wird in der Welt für das brandenburgische Babylon getrommelt.

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