Eine Annotation von Jens Helmig


Dramenlexikon

Herausgegeben vom Deutschen Theatermuseum.
Begründet von Friedrich Ernst Schulz, fortgeführt von Wilhelm Allgayer und bearbeitet von Peter Könighaus.

edition text+kritik, - München 1996.

Das Dramenlexikon erscheint jährlich und gibt jeweils einen Überblick über die im jeweiligen Vorjahr in Druck gelegten Theaterstücke bzw. Manuskripte in deutscher Sprache. Es werden also die erschienenen Stücke aus Österreich, der Schweiz und Deutschland erfaßt. Der Begriff „Theaterstück“ wird von den Herausgebern eng gefaßt, er bezieht sich nur auf das traditionelle Sprechtheater. Mischformen wie das Musical, die Revue o.ä. werden nur zum Teil erfaßt. Das Lexikon erfaßt alphabetisch die im Kalenderjahr erschienenen Stücke und listet in festen Rubriken geordnet die technischen Details auf, die für eine Bühneninszenierung notwendig sind und möglicherweise die Entscheidung für oder gegen einen Text beeinflussen können. So werden Angaben über die Bearbeitung der Texte gemacht, Hinweise zu den deutschsprachigen Erstaufführungen gegeben und die festen Daten, sofern sie bekannt sind, zur Erstpremiere aufgelistet. Es finden sich weiterhin Angaben über den Inhalt der Stücke und inszenierungstechnische Einzelheiten, wie die Anzahl der notwendigen Dekorationen im Falle einer Aufführung, die Anzahl der notwendigen Darsteller u.ä. Um den Zugriff auf die Stücke zu erleichtern, finden sich im Anhang ferner ein Titel- und ein Namenregister der jeweiligen Autoren, Komponisten oder anderen Verantwortlichen.

Es dürfte aus dem Gesagten bereits hervorgegangen sein, daß es sich bei dem Dramenlexikon um eine Veröffentlichung handelt, die sich ausschließlich an Fachleser wendet, d.h. an Dramaturgen, Regisseure u.ä. „Theatermacher“. Interessierten Laien oder regelmäßigen Theaterbesuchern dürfte das Buch von wenigem Nutzen sein, da die Angaben über den Inhalt der einzelnen Stücke oder textinterpretatorische Anmerkungen fehlen oder äußerst knapp gehalten sind.

Dem erwähnten Fachpublikum kann das Buch jedoch wärmstens empfohlen werden, da die technischen Angaben ausführlich und sorgfältig aufgelistet werden und für eine Entscheidung zugunsten oder zuungunsten der Texte sicherlich ausschlaggebend sein können.


Berliner LeseZeichen, Ausgabe 2/99 (c) Edition Luisenstadt, 1999
www.luise-berlin.de

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