Eine Annotation von Licita Geppert
Nelson Douglas, Carole:
Katzenaugen lügen nicht
Roman.
Econ & List Taschenbuch, Düsseldorf/München 1998, 427 S.
Auch wenn ich nicht von königlichem Blut durchströmt werde wie Midnight Louie, der Katzen-Held dieses Buches, so bin ich doch in der Lage, einen guten Krimi von einem schlechten zu unterscheiden. Dieser hier war - zumindest für mein Katzenverständnis - kein besonders gelungener. Zum einen gehört er zu einer Serie, die der Tradition der Soap-opera verpflichtet ist, die sich von Folge zu Folge hangelt. So bleiben viele Dinge unverständlich, wenn man (wie ich) die Vorgeschichte nicht kennt. Zum anderen agieren Louie und sein Frauchen, die Hobby-Privatdetektivin mit dem (pardon) dämlichen Namen Temple Barr, derart nebeneinander her, daß man meinen könnte, einer von beiden befinde sich im falschen Film.
Las Vegas an Halloween: Temple Barr wird zu einer ultimativen Séance in ein Geisterhaus im Disney-Stil gebeten, mit Gespensterbahn und allerlei Spuk-Effekten. Zu dieser Séance sind echte Medien geladen oder solche, die sich dafür halten. Als Gäste gibt es neben Temple noch zwei Beobachter und das örtliche Fernsehen. Nach einigen schauerlichen Erscheinungen, die selbst die ungläubige Temple nicht eindeutig als effektvolle Illusionen abzutun vermag, liegt plötzlich eine Teilnehmerin tot über dem Tisch. Als ihre Perücke verrutscht, erscheint darunter ein kahler Männerschädel ... War es Mord oder natürlicher Tod? Temple beginnt zu recherchieren und stellt dabei fest, daß nicht nur nahezu jeder der Anwesenden ein Mordmotiv gehabt hätte, sondern daß der Tote auch noch ein Freund ihres mysteriösen Lovers Max und wie dieser Zauberkünstler gewesen war. Midnight Louie wird in seinen Ermittlungen von der hellseherischen Katze Karma unterstützt und zu mehreren Séancen delegiert. Trotz seiner echten Geister-Erlebnisse kann er seinem Frauchen jedoch nicht wirklich helfen. Alles in allem endet die mit dem Übersinnlichen hantierende Geschichte ziemlich unbefriedigend oder besser gar nicht, denn es werden viele Fäden für eine Fortsetzung gesponnen ...
Miou-Miou (Kater, lebt bei L. G.)