2. September
J. R. R. Tolkien 25. Todestag* 3. 1. 1892 Bloemfontein (Südafrika)
2. 9. 1973 Bournemouth
J(ohn) R(onald) R(euel) Tolkien - englischer Schriftsteller und Philologe. Er kam 1896 nach England, war u. a. 1925-1929 Professor für altenglische Sprache und Literatur in Oxford. Seine Kenntnisse der altnordischen und keltischen Dichtung sowie der Mythenforschung regten ihn zur Konzeption seines phantastisch-mythologischen Erzählwerks an. Aufbauend auf der für Kinder geschriebenen Erzählung Der kleine Hobbit (1937), schuf er in der Trilogie Der Herr der Ringe (Bd. 1: Die Gefährten [1954], Bd. 2: Die zwei Türme [1954] und Bd. 3: Die Rückkehr des Königs [1955]) die detailgetreu dargestellte Phantasiewelt Mittelerde, in der ein auf mythologische Muster zurückgreifender Kampf zwischen Gut und Böse ausgetragen wird. Das Werk wurde in den späten 60er Jahren zu einem Kultbuch und gab der Fantasy-Literatur entscheidende Impulse. - Weitere Werke von J. R. R. Tolkien sind die Erzählungen Das Silmarillion (hrsg. 1977), Nachrichten aus Mittelerde (hrsg. 1980) und Das Buch der verschollenen Geschichten, 2 Teile (hrsg. 1983-1984).
Die Abenteuer des Tom Bombadil. Und andere Gedichte aus dem Roten Buch (Hobbit Presse). 1984. 87 S.
Klett-Cotta.
Bilbos Abschiedslied. 1991. 32 S. Klett-Cotta.
Briefe. 1991. 601 S. Klett-Cotta.
Briefe vom Weihnachtsmann. 3 Bde. 1995. 90 S. Klett-Cotta.
Fabelhafte Geschichten (Hobbit Presse). 1996. 160 S. Klett-Cotta.
Feanors Fluch. Erzählung. 1991. 128 S. Deutscher Taschenbuch Verlag.
Die Geschichte der Kinder Hurins. Erzählung. 1988. 176 S. Deutscher Taschenbuch Verlag.
Geschichten und Gedichte aus Mittelerde. 1996. 220 S. Klett-Cotta.
Der Herr der Ringe. 1997. 1179 S. Klett-Cotta.
Herr Glück (Hobbit Presse). 1983. 105 S. Klett-Cotta.
Der Hobbit. 3 Bde. 1992. 152 S. Alpha-Comic präsentiert. Alpha-Comic.
Der Hobbit oder Hin und zurück. 1998. 310 S. Klett-Cotta.
Nachrichten aus Mittelerde (Hobbit Presse). 1996. 605 S. Klett-Cotta.
Das Silmarillion (Hobbit Presse). 1997. 493 S. Klett-Cotta.
Die Ungeheuer und ihre Kritiker. Gesammelte Aufsätze (Hobbit Presse). 1987. 262 S. Klett-Cotta.
9. September
Stéphane Mallarmé 100. Todestag* 18. 3. 1842 Paris
9. 9. 1898 Valvins bei Fontainebleau
Stéphane Mallarmé - französischer Schriftsteller. Seit 1871 in Paris, gab er die Zeitschrift La dernière mode (1874-1875) heraus und hielt seit 1880 die berühmten Dienstage ab, literarische Zirkel, die von der geistigen Elite seiner Zeit besucht wurden (u. a. von P. Valéry, A. Gide, P. Verlaine, S. George). - Stéphane Mallarmé ist einer der Begründer und einflußreichsten Vertreter des französischen Symbolismus. Sein Werk umfaßt Lyrik, Prosagedichte, dichtungstheoretische Abhandlungen und freie Übersetzungen indischer Märchen. Bekannte Werke: Der Nachmittag eines Fauns (1876), Ein Würfelwurf hebt den Zufall nicht auf (1897) und die drei Gedichtfragmente Herodias (veröffentlicht 1869, 1913 und 1926).
Igitur oder Der Wahnsinn der Elbehnon. 1991. 96 S. Edition Sirene.
Poèmes en prose/Gedichte in Prosa. 1997. 85 S. Voies - Wege und Stimmen. Verlag im Wald.
Sämtliche Dichtungen. Mit einer Auswahl poetologischer Schriften. Zweisprachig. 1992. 344 S. Hanser.
Werke. 2 Bde. Sammlung Weltliteratur. Lambert Schneider im Bleicher Verlag. - Bd. 1: Gedichte.
Französisch/deutsch. 1993. 444 S. - Bd. 2: Kritische Schriften. Französisch/deutsch. 1997. 450 S.
Stéphane Mallarmé/Klaus Detjen/Wilhelm R. Berger: Ein Würfelwurf/Un coup de dés. 1995. 80 S. Typogr.
Bibliothek. Steidl Göttingen.
9. September
Cesare Pavese 90. Geburtstag* 9. 9. 1908 Santo Stefano Belbo
27. 8. 1950 Turin
Cesare Pavese - italienischer Schriftsteller, einer der bedeutendsten Erzähler und Lyriker der neueren italienischen Literatur. Schauplatz seiner neorealistischen Kurzromane und Erzählungen ist meist seine piemontesische Heimat, bevorzugtes Thema das Versagen zwischenmenschlicher Beziehungen und die Vereinsamung des Menschen, besonders in den Romanen Der Genosse (1947) und Junger Mond (1950). Von tiefem Pessimismus und Resignation geprägt ist Das Handwerk des Lebens. Tagebuch 1935-1950 (hrsg. 1950). - Weitere Werke von Cesare Pavese sind die Roman-Trilogie Der schöne Sommer (1949) und der Roman Andere Tage, andere Spiele (1932 entstanden, hrsg. 1968).
Am Strand. Roman. 1994. Fischer Taschenbuch.
Andere Tage, andere Spiele. Episodenroman. 1974. 192 S. Claassen.
Der böse Blick. Erzählungen. 1988. Fischer Taschenbuch.
Die einsamen Frauen. Roman. 1993. Fischer Taschenbuch.
Der Genosse/Unter Bauern/Am Strand. 1970. Claassen.
Gespräche mit Leuko. 1991. 240 S. Fischer Taschenbuch.
Das Handwerk des Lebens. Tagebuch 1935-1950. 1988. 464 S. Claassen.
Hunger nach Einsamkeit. Sämtliche Gedichte. 1991. 208 S. Fischer Taschenbuch.
Junger Mond. 1969. 188 S. Bibliothek Suhrkamp. Suhrkamp.
Sämtliche Erzählungen. 2 Bde. Claassen Extra. Claassen.
Sämtliche Gedichte. 1988. 280 S. Claassen.
Der schöne Sommer. Roman. 1994. Fischer Taschenbuch.
Schriften zur Literatur. Die Entdeckung Amerikas. 1977. 400 S. Claassen.
Der Teufel auf den Hügeln. Roman. 1997. 140 S. Bibliothek Suhrkamp. Suhrkamp.
10. September
Manfred Hausmann 100. Geburtstag* 10. 9. 1898 Kassel
6. 8. 1986 Bremen
Manfred Hausmann - deutscher Lyriker, Erzähler und Dramatiker. Lange Zeit war sein Werk romantisch-schwermütig, geprägt von Naturerlebnis und Vagabundenromantik, so z. B. in dem Gedichtband Jahreszeiten (1924), den Novellen und Erzählungen Die Frühlingsfeier (1924) und Die Verirrten (1927). In seinem Roman Abschied von der Jugend (1937) kündigte sich eine Wandlung an, die in der Nachkriegszeit zu einem entschiedenen Christentum führte: Beispiele für diese Schaffensperiode sind u. a. Das Worpsweder Hirtenspiel (1946), das Drama Der dunkle Reigen (1951). Manfred Hausmann schrieb auch Essays, die autobiographischen Erinnerungen Kleine Begegnungen mit großen Leuten (1973) und Predigten. Er übersetzte griechische, hebräische, japanische, chinesische und Werke der Inuit ins Deutsche.
Abel mit der Mundharmonika. Roman. 1983. 218 S. Fischer.
Abschied von der Jugend. Roman. 1983. 187 S. Fischer.
Der faule Sohn. 1986. 30 S. Thorbecke.
Der Fischbecker Wandteppich. Ein Legendenspiel. 1988. 96 S. Niemeyer.
Der golddurchwirkte Schleier und neue Liebesgedichte. 1983. 96 S. Thorbecke.
Japanische Lyrik. 1990. 157 S. Arche.
Lampioon. Abenteuer eines Wanderers. 1983. 194 S. Fischer.
Liebende leben von der Vergebung. Roman. 1993. Fischer Taschenbuch.
Martin - Isabel - Andreas. Geschichten um eine Familie. 256 S. Bertelsmann.
Mitternachtssonne. Erzählungen. 1983. 167 S. Fischer.
Quartier bei Magelone. Erzählungen aus den Jahren 1935-1955. 1983. 315 S. Fischer.
Salut gen Himmel. Roman. 1986. Fischer Taschenbuch.
Der schwarze Tag. Erzählungen aus den Jahren 1922-1934. 1983. 280 S. Fischer.
Stern im dunklen Strom. 1988. 160 S. Fischer Taschenbuch.
Was dir nicht angehört. Erzählungen aus den Jahren 1956-1977. 1983. 223 S. Fischer.
Worpsweder Kalenderblätter. Tage, Stunden, Augenblicke. 1990. 152 S. Worpsweder Verlag.
11. September
Ulrich Bräker 200. Todestag* 22. 12. 1735 Näbis bei Wattwill (Kanton St. Gallen)
11. 9. 1798 Wattwill
Ulrich Bräker - auch der arme Mann im Toggenburg genannt -, schweizerischer Schriftsteller. Bräker, Sohn eines armen Bauern, war anfangs Ziegenhirt und 1756 Diener eines preußischen Werbeoffiziers in Schaffhausen, Rottweil und Berlin. Hier wurde er unfreiwillig Rekrut im Siebenjährigen Krieg und desertierte 1756 bei der Schlacht von Lobositz in seine Heimat, das Toggenburg, wo er als Kleinbauer und Weber lebte. - Seine realistische, in volkstümlich-poetischer Sprache abgefaßte Schilderung Lebensgeschichte und Natürliche Ebentheuer des armen Mannes im Tockenburg (1789) ist die erste Selbstbiographie eines Autodidakten und kulturhistorisch wertvoll. Dieses Werk wird für die Jahre nach seinem Abschluß durch die Tagebücher ergänzt. Ein weiteres Werk Bräkers: Etwas über William Shakespeares Schauspiele von einem ungelehrten Weltbürger, der das Glück genoß, ihn zu lesen (1780). - Der größte Teil seiner Manuskripte (allein sein Tagebuch umfaßt rund 35000 [!] Seiten) ist noch nicht gedruckt.
Der arme Mann im Tockenburg. Lebensgeschichte und Natürliche Ebentheuer des armen Mannes im
Tockenburg. 1995. 320 S. Diogenes.
Die Gerichtsnacht oder Was ihr wollt. 2 Bde. 1987. Erker.
Räisonierendes Baurengespräch über das Bücherlesen und den üsserlichen Gottesdienst. 2 Bde. 1985. Erker.
Sämtliche Schriften. 5 Bde. Beck.
Was gehen mich eure Kriege an? Soldatsein unter dem Großen Friedrich. 1985. 98 S. Pressler.
15. September
Thomas Wolfe 60. Todestag* 3. 10. 1900 Asheville (North Carolina)
15. 9. 1938 Baltimore
Thomas (Clayton) Wolfe - amerikanischer Schriftsteller und Erzähler. Aus einfachen Verhältnissen stammend, studierte er an der University of North Carolina und der Harvard University und war 1924-1930 Dozent für englische Literatur an der New York University. Er unternahm mehrere Europareisen, vor allem nach Deutschland. Anfangs heftig umstritten, fand Thomas Wolfe erst kurz vor seinem Tod in den USA Anerkennung, während die Rezeption in Deutschland schon in den 30er Jahren enthusiastisch war. Seine überquellend-drängende Prosa fügt sich zu einer die Romanform sprengenden autobiographischen Lebensschau von epischer Dimension. Sein Romanwerk blieb unvollendet; die beiden ersten Teile erschienen zu seinen Lebzeiten (Schau heimwärts, Engel! [1929] und Von Zeit und Strom, 2 Bde. [1935]), aus dem Nachlaß edierte Edmund C. Aswell die Romanfragmente Strom des Lebens (hrsg. 1939) und Es führt kein Weg zurück (hrsg. 1940). - Thomas Wolfe verfaßte auch Dramen, Erzählungen, Essays und Gedichte.
Briefe. 1961. 624 S. Rowohlt Verlag.
Es führt kein Weg zurück. Roman. 1995. Rowohlt Taschenbuch.
Schau heimwärts, Engel! Eine Geschichte vom begrabenen Leben. Roman. 1994. Rowohlt Taschenbuch.
Der verlorene Knabe. 1998. 70 S. Bibliothek Suhrkamp. Suhrkamp.
Von Zeit und Strom. Eine Legende vom Hunger des Menschen in der Jugend. Roman. 1989. 1200 S.
Rowohlt Verlag.
16. September
Friedrich Torberg 90. Geburtstag* 16. 9. 1908 Wien
10. 11. 1979 Wien
Friedrich Torberg (eigentlich Friedrich Kantor-Berg) - österreichischer Erzähler, Publizist und Lyriker, studierte Philosophie in Prag, war dann Journalist beim Prager Tagblatt, emigrierte 1938 (Schweiz, Frankreich; dann über Spanien und Portugal in die USA). Zunächst Drehbuchautor in Hollywood, 1944-1951 in New York, kehrte Friedrich Torberg 1951 nach Wien zurück, wo er 1954-1965 die kulturpolitische Zeitschrift Forum herausgab. - Friedrich Torberg behandelt in seinen Romanen und Novellen meist zeitnahe Fragen: Macht, Diktatur und Gewissen. (u. a. Der Schüler Gerber [1930], Die Mannschaft [1935], Hier bin ich, mein Vater [1948], Golems Wiederkehr und andere Erzählungen [1968]. Seine späteren Werke (Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten [1975] und Die Erben der Tante Jolesch [1978]) spielen vorwiegend im jüdischen Milieu. Seine Feuilletons, Kritiken, Glossen und Parodien stehen sprachlich-stilistisch in der Tradition Karl Kraus. Torberg machte sich auch einen Namen als Theaterkritiker, Herausgeber, Übersetzer und Drehbuchautor. 1979 erhielt er den Großen Österreichischen Literaturpreis.
Apropos. Nachgelassenes - Kritisches - Bleibendes. 1980. 416 S. Langen-Müller.
Auch Nichtraucher müssen sterben. 1985. 290 S. Langen-Müller.
Die Erben der Tante Jolesch. 1981. 256 S. Deutscher Taschenbuch Verlag.
Das fünfte Rad am Thespiskarren. Theaterkritiken. Bd. 2. 1967. 528 S. Langen-Müller.
In diesem Sinne ... Briefe an Freunde und Zeitgenossen. 1981. 464 S. Langen-Müller.
Kaffeehaus war überall. Briefwechsel mit Käuzen und Originalen. 1982. 280 S. Langen-Müller.
Der letzte Ritt des Jockeys Matteo. 1985. 118 S. Langen-Müller.
Pegasus im Joch. Briefwechsel mit Verlegern und Redakteuren. 1983. 288 S. Langen-Müller.
Der Schüler Gerber. Roman. 1973. 296 S. Deutscher Taschenbuch Verlag.
Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten. 1977. 256 S. Deutscher Taschenbuch Verlag.
Eine tolle, tolle Zeit. Briefe und Dokumente aus den Jahren der Flucht 1938-1941. 1989. 192 S. Langen-Müller.
Voreingenommen wie ich bin. Von Dichtern, Denkern und Autoren. 1991. 216 S. Langen-Müller.
20. September
Theodor Fontane 100. Todestag* 30. 12. 1819 Neuruppin
20. 9. 1898 Berlin
Theodor Fontane - deutscher Schriftsteller, Journalist und Theaterkritiker. Er entstammte einer Hugenottenfamilie. 1864, 1866 und 1870 war er Kriegsberichterstatter und 1870-1889 Theaterkritiker bei der Vossischen Zeitung in Berlin. Theodor Fontane begann, angeregt durch schottische Balladen, als Balladendichter (u. a. Archibald Douglas, John Maynard) im Stil des Spätrealismus. Seine Wanderungen durch die Mark Brandenburg vereinen Gegenwartsschilderung und Geschichtsforschung, Volkskunde und Personenschilderung. Seine großen erzählerischen Werke entstanden erst im Alter - die in der Berliner Gesellschaft oder im märkischen Adel spielenden realistischen Gesellschaftsromane, in denen er das Bild einer innerlich brüchigen Welt entwarf: Vor dem Sturm (1878), Grete Minde (1880), Ellernklipp (1881), LAdultera (1882), Schach von Wuthenow (1883), Graf Petöfi (1884), Unterm Birnbaum (1885), Cécile (1887), Irrungen, Wirrungen (1888), Stine (1890), Quitt und Unwiederbringlich (1891), Frau Jenny Treibel (1892), Effi Briest (1895), Die Poggenpuhls (1896) und Der Stechlin (hrsg. 1899). Theodor Fontane hat den deutschen Roman auf die Höhe des europäischen kritischen Gesellschaftsromans geführt. Im Zurückdrängen der Handlung zugunsten des Dialogs und in der Ausbildung eines formbewußten Erzählens, für das leise Skepsis und Ironie typisch sind, wirkte er entscheidend auf die Entwicklung des Romans. - Autobiographisches enthalten Meine Kinderjahre (1894) und Von Zwanzig bis Dreißig (1898).
Das Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) enthält derzeit rund 360 Titel von und über Theodor Fontane.
23. September
Alfred Margul-Sperber 100. Geburtstag* 23. 9. 1898 Storozynec bei Czernowitz/Bukowina
4. 1. 1967 Bukarest
Alfred Margul-Sperber (eigentlich Alfred Sperber) - rumäniendeutscher Schriftsteller, Publizist und Übersetzer. Er begann als expressionistischer Dichter, vor allem mit Großstadtlyrik, die seine Jahre der Wanderschaft in Wien, Paris und New York beschreibt; sein Thema wurde die mythisch gesehene Landschaft der Bukowina, das Buchenland seiner Heimat. Alfred Margul-Sperber gilt als der bedeutendste deutschsprachige Lyriker Rumäniens. Werke u. a.: Der Blizzard (1922), Gleichnisse der Landschaft (1934), Geheimnis und Verzicht (1939), Mit offenen Augen (1956), Sternstunden der Liebe (1963) und Verzaubertes Wort. Der poetische Nachlaß 1914-1965 (1969).
Verzaubertes Wort. Gedichte. Geleitwort von Günther Deicke. Nachwort von Joachim Schreck. 1977. 232 S. Verlag der Nation.
23. September
Pablo Neruda 25. Todestag* 12. 7. 1904 Parral (Chile)
23. 9. 1973 Santiago de Chile
Pablo Neruda (eigentlich Neftalí Ricardo Reyes Basoalto, benannte sich nach dem tschechischen Dichter Jan Neruda [1834-1891]) - chilenischer Lyriker. Er war Diplomat u. a. in Birma, Spanien und Mexiko. 1945 trat er der Kommunistischen Partei Chiles bei; nach deren Verbot lebte er als Emigrant u. a. in der UdSSR und in Chile. 1952 kehrte er nach Chile zurück. - Pablo Neruda schrieb zunächst in pessimistisch-dunklem Stil (Zwanzig Liebesgedichte und ein Lied der Verzweiflung [1924]), dann in bildreicher Sprache und surrealistischer Gestaltungsweise politische Lyrik: Aufenthalt auf Erden (1933), Die Tauben und der Wind (1954) sowie Viele sind wir. Späte Lyrik (deutsche Auswahl 1972). Weltbekannt wurde Pablo Neruda, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Lyriker Lateinamerikas, insbesondere durch sein umfangreiches Versepos Canto general/Der Große Gesang (1950), das von dem griechischen Komponisten Mikis Theodorakis 1973 vertont wurde. 1974 erschien seine Autobiographie Ich bekenne, ich habe gelebt. - Pablo Nerudas internationaler Ruf als Lyriker - 1971 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet -, sein antiimperialistisches Engagement sowie seine Solidarität mit den von der chilenischen Diktatur Pinochets Unterdrückten machten ihn zu einer Kultfigur der Linken und zum Symbol allgemeiner nationaler Verehrung.
Aufenthalt auf Erden. Gedichte. 1993. Deutscher Taschenbuch Verlag.
Der Große Gesang. Gedichte. 1984. 557 S. Sammlung Luchterhand im dtv. Deutscher Taschenbuch Verlag.
Hungrig bin ich, will deinen Mund. Liebessonette. 1997. 112 S. Luchterhand Literaturverlag.
Ich bekenne, ich habe gelebt. Memoiren. 1993. 456 S. Deutscher Taschenbuch Verlag.
Letzte Gedichte. Das posthume lyrische Werk. 1993. Deutscher Taschenbuch Verlag.
Das lyrische Werk. 3 Bde. 1984/1986. 2372 S. Luchterhand Literaturverlag.
Memorial von Isla Negra. 1985. 248 S. Sammlung Luchterhand im dtv. Deutscher Taschenbuch Verlag.
Die Raserei und die Qual. Gedichte. Spanisch/deutsch. 1986. 70 S. Bibliothek Suhrkamp. Suhrkamp.
29. September
Wystan Hugh Auden 25. Todestag* 21. 2. 1907 York
29. 9. 1973 Wien
Wystan Hugh Auden - englischer Schriftsteller und Lyriker. 1935 heiratete er Erika Mann, die Tochter Thomas Manns, emigrierte 1939 in die USA und war 1956-1961 Professor für Dichtkunst in Oxford. Einfluß auf seine Dichtkunst hatten u. a. marxistische Ideen, fernöstliche Religionen, die Lehren Freuds, später Kierkegaard. Wystan Hugh Auden trat in seinen ersten Gedichtbänden seit 1930 für eine neue Gesellschaftsordnung ein, verfaßte Shakespeare-Parodien und (zusammen mit Christopher Isherwood) politisch-kämpferische Versdramen. Die Erlebnisse im Spanischen Bürgerkrieg und im Chinesisch-Japanischen Krieg prägten die Bände Spain/Spanien (1937) und (mit Isherwood) Journey to war/Reise in den Krieg (1939). Es folgten philosophische Dichtungen, weitere Gedichte, Opernlibretti und Essays. - Das Hauptwerk von Wystan Hugh Auden ist Das Zeitalter der Angst (1947), ein pessimistischer Gedichtzyklus über die Existenzangst des Menschen in einfacher, suggestiver Sprache. Der Dichter wurde 1948 mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. - Ältere deutsch/englische Ausgaben sind: Neue Gedichte (1956) und Gedichte/Poems (1973).
Ein Bewußtsein der Wirklichkeit. Essays und Kritiken. 1989. 247 S. Piper.
Das Zeitalter der Angst. Ein barockes Hirtengedicht. 1983. 116 S. Limes.
Zusammengestellt von Wolfgang Buth