Kalenderblätter
4. März Alan Sillitoe 70. Geburtstag
* 4. 3. 1928 Nottingham (England)
Alan Sillitoe - englischer Schriftsteller. In seinen zahlreichen Erzählungen und Romanen schildert er mit präziser Milieubetrachtung und psychologisch einfühlsam den Widerstand von Angehörigen der Arbeiterklasse gegen Lebensverhältnisse, die ihnen den Zugang zu ihrer eigenen Identität versperren und sie sozial und politisch unterdrücken. Bekannt von ihm wurden insbesondere der Roman Samstag nacht und Sonntag morgen (1958) und die Erzählung Die Einsamkeit des Langstreckenläufers (1959), die beide mit den Mitteln des inneren Monologs arbeiten. Weitere Werke sind die Romantrilogie Der Tod des William Posters (1965), Der brennende Baum (1967), Die Flamme des Lebens (1974), die Romane Schlüssel zur Tür (1961), Nihilon (1971) und Der Mann, der Geschichten erzählte (1979) sowie die Meistererzählungen (1991). Der selbst aus der Arbeiterklasse stammende Schriftsteller gilt als bedeutendster, engagierter Chronist der zeitgenössischen englischen Arbeitswelt. Seine Romane und Erzählungen spielen zumeist in Fabrikhallen, Arbeitervierteln, Kneipen und Erziehungsanstalten Nordenglands, seine Helden - junge Arbeiter und Kriminelle - rebellieren gegen die Obrigkeit und ihren proletarischen Alltag.
4. März William Carlos Williams 35. Todestag
* 17. 9. 1883 Rutherford (New Jersey)
4. 3. 1963 Rutherford
William Carlos Williams - amerikanischer Schriftsteller. In seinem Hauptwerk, dem realistischmythischen Gedichtszyklus Paterson (1946-1963), bemühte er sich, seine Suche nach einer integrierten Weltsicht im Bild einer Stadt, ihrer Bewohner und der sie umgebenden Natur literarisch zu fixieren. Williams verfaßte auch wichtige literaturtheoretische Essays - u. a. Die Neuentdeckung Amerikas (1925) -, regionalistische Erzählungen - u. a. Life along the Passaic River (1938) - sowie die Romantrilogie White mule. Erste Schritte in Amerika (1937), Gut im Rennen (1940), The buildup (1952). Neben einem weiteren Lyrikband (Kore in der Hölle [1920]) und Erzählungen (Die Messer der Zeit [1932]) schrieb William Carlos Williams auch Dramen und Autobiographisches (The autobiography of William Carlos Williams [1951]) und übte großen Einfluß auf jüngere angelsächsische Dichter aus.
6. März Pearl S. Buck 25. Todestag
* 26. 6. 1892 Hillsboro (West Virginia)
6. 3. 1973 Danby (Vermont)
Pearl S. (= Sydenstricker) Buck - amerikanische Schriftstellerin. Sie wuchs als Tochter eines Missionars in China auf, studierte in den USA und war 1921-1931 Professor in Nanking. In ihren Werken bemühte sie sich, zwischen fernöstlicher und westlicher Kultur zu vermitteln und für Rassengleichheit und Völkerverständigung zu werben. Der größte Teil ihres umfangreichen literarischen Werkes besteht aus Romanen, Kurzgeschichten und Biographien; daneben veröffentlichte sie zahlreiche Essays, Kinderbücher, Dramen und Gedichte sowie Übersetzungen aus dem Chinesischen. - Ihr Erstlingswerk Ostwind, Westwind (1930) wurde ein Publikumserfolg. In dem Roman Die gute Erde (1931), der 1932 mit dem Pulitzerpreis und 1938 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, schildert sie den sozialen Wandel im ländlichen China und stellt das menschliche Einzelschicksal gleichnishaft in den Zusammenhang von Tradition, Glaube und Natur. Fortgeführt in den Romanen Söhne (1932) und Das geteilte Haus (1935), bilden alle drei die Romantrilogie Das Haus der Erde. Beachtenswert sind ihre historischen Romane Und weiter führt der Weg nach Westen (1952), eine unter dem Pseudonym John Sedges veröffentlichte Saga des US-Bundesstaates Kansas, und das Korea-Buch Lebendiger Bambus (1964). Hervorzuheben sind die Romane Die Mutter (1934), Die Frauen des Hauses Wu (1946) und Des Lebens ganze Fülle (1937), der Erzählband Zurück in den Himmel (1948), die Biographien über ihre Eltern - Die Frau des Missionars (1936) und Gottesstreiter in fernem Land, später: Der Engel mit dem Schwert (1936) - sowie ihre Autobiographie Mein Leben, meine Welten, später: Ruf des Lebens (1954).
7. März Milo Dor 75. Geburtstag
* 7. 3. 1923 Budapest
Milo Dor (eigentlich Milutin Doroslavac) - österreichischer Schriftsteller serbischer Herkunft, der in Wien lebt. Der Erzähler, Dramatiker, Film- und Hörspielautor schrieb in deutscher Sprache insbesondere Zeitromane und -stücke aus dem Erlebnis des Krieges, Erinnerungsbilder aus seiner serbischen Heimat, auch Dramen, Hör- und Fernsehspiele sowie Essays und Übersetzungen. Hervorzuheben sind seine Romane Tote auf Urlaub, Nichts als Erinnerung, Die weiße Stadt, Alle meine Brüder, Der letzte Sonntag sowie (die drei folgenden zusammen mit Reinhard Federmann) Internationale Zone, Romeo und Julia in Wien und Othello als Salerno. Seine bekanntesten Erzählungen sind Unterwegs, Salto mortale und Meine Reise nach Wien, seine wichtigsten Dramen Der vergessene Bahnhof und Der Selbstmörder. An Fernsehspielen sind Der Tote vom Pont Neuf und - auf seinem eigenen Roman aufbauend - Nichts als Erinnerung zu nennen.
9. März Frank Wedekind 80. Todestag
* 24. 7. 1864 Hannover
9. 3. 1918 München
Frank Wedekind (eigentlich Benjamin Franklin Wedekind) - deutscher Schriftsteller und Dramatiker. Seine geistreichen, witzigen Dramen sind gegen die Erstarrung des Bürgertums, besonders gegen traditionelle Moralvorstellungen gerichtet. Dabei bediente sich Wedekind eines nur scheinbar realistischen, tatsächlich aber durch allegorische, symbolische und groteske Züge dem Expressionismus bereits vorgreifenden Stils. Von seinen Dramen sind hervorzuheben Frühlings Erwachen (1891), Der Kammersänger (1899), Marquis von Keith (1901), So ist das Leben (1902), Totentanz (1906), Musik (1908), Schloß Wetterstein (1910), Bismarck (1916) und Herakles (1917) sowie die Tragödie Der Erdgeist (1895; später unter den Titeln Lulu bzw. Die Büchse der Pandora fortgeführt) und die Komödie Der Liebestrank (1899/1900). Die Aufführung seiner Stücke wurde vielfach durch die Zensur erschwert oder verhindert. Seine Stücke waren für die Weiterentwicklung des deutschen Dramas von großer Bedeutung. Auch sein erzählerisches (u. a. Die Fürstin Rusalka [1897]) und lyrisches Werk (Lautenlieder [hrsg. 1920]) hatten Einfluß auf die Dichtkunst seiner Zeit.
10. März Jakob Wassermann 125. Geburtstag
* 10. 3. 1873 Fürth
1. 1. 1934 Alt-Aussee (Steiermark)
Jakob Wassermann - deutscher Schriftsteller. Er ist ein bedeutender Vertreter der deutschen Erzählkunst; seinen Geschichten, Romanen, Novellen liegt stets eine durchgängige Handlung zugrunde. Beeinflußt wurde sein Schaffen von seiner Stellung als deutscher Jude; er beschreibt dieses Problem in seiner autobiographischen Schrift Mein Weg als Deutscher und Jude (1921). In seinem ersten großen Roman, Die Juden von Zirndorf (1897), schildert er den Werdegang eines nationaldeutsch eingestellten Juden. Mit historischen Stoffen setzt sich Wassermann in dem Novellenband Die Schwestern (1906) und den Romanen Alexander in Babylon (1905) sowie Caspar Hauser oder Die Trägheit des Herzens (1908) - einer poesievollen Schilderung des Schicksals jenes rätselhaften und ermordeten Findlings - auseinander. Sein erfolgreichstes Buch wurde der Roman Das Gänsemännchen (1915), der ein kritisches Bild des deutschen Bürgertums mit dem Lebensweg eines Musikers verbindet. Weitere Romane sind Die Geschichte der jungen Renate Fuchs (1900), Christian Wahnschaffe (1919), Der Fall Mauritius (1928), Etzel Andergast (1931) und Joseph Kerkhovens dritte Existenz (1934). Von seinen Erzählungen und Novellen - u. a. Schläfst du noch, Mutter? (1897), Der nie geküßte Mund (1903) und Der goldene Spiegel (1911) - soll insbesondere Das Gold von Caxamalca (1923), eine erzählerische Meisterleistung über die spanischen Eroberer in Amerika, hervorgehoben werden. - In seiner Grundhaltung von Dostojewski beeinflußt, versuchte Jakob Wassermann, in seinen Werken die Herzensträgheit zu überwinden, den Menschen durch Leid und die Welt durch Güte zu veredeln, und er suchte leidenschaftlich nach Gerechtigkeit. Von den Nazis 1933 als jüdischer Schriftsteller verfemt, gerieten seine Bücher, die in den 20er Jahren jeder in Deutschland kannte, nach seinem Tod vielfach in Vergessenheit.
12. März Tirso de Molina 350. Todestag
* 9. 3. 1584 (1571?) Madrid
12. 3. 1648 Soria (Kastilien)
Tirso de Molina (eigentlich Fray Gabriel Telléz) - spanischer Dichter und Dramatiker. Als Mercedariermönch Fray Gabriel Telléz schreibt er Stücke, psychologische Komödien und Erzählungen, auch historische und religiöse Werke, die er unter dem Pseudonym Tirso de Molina veröffentlicht. Sein 1624-1633 publiziertes Werk setzt das Theater Félix Lope de Vegas (1562-1635), des Schöpfers des spanischen Nationaltheaters, thematisch fort und entwickelt es formal weiter. Seine historischen und religiösen Komödien sind zum großen Teil von volkstümlichen Überlieferungen inspiriert; sie unterscheiden sich von Vega durch Vereinfachung der Komposition, Durcharbeitung der Charaktere und Heraushebung eines Konfliktes, wobei im Gegensatz zu Pedro Calderón (1600-1681), dem spanischen Dramatiker, noch die Bewährung im Diesseits durch freie Willensentscheidung im Mittelpunkt der religiösen Dramen steht, z. B. in dem Versdrama Der aus Unglauben Verdammte und in der Verskomödie Das Dorfmädchen aus Vallecas. Das Schauspiel Frauenklugheit wird als das beste historische Stück (comedia histórica) Tirsos eingeschätzt. Beliebt auf den Spielplänen heutiger Bühnen sind seine Intrigenkomödien. Diese Intrigenstücke - z. B. Die fromme Martha oder Die verliebte Betschwester, Don Gil mit den grünen Hosen oder das bezaubernde Lustspiel Der Schüchterne bei Hofe - zeichnen sich durch eine verwickelte Handlung sowie die Profilierung der weiblichen Charaktere aus. In dem Schauspiel Der Verführer von Sevilla und der steinerne Gast gestaltete Tirso de Molina als erster das Don-Juan-Prinzip.
15. März Johann Christian Günther 275. Todestag
* 8. 4. 1695 Striegau (Schlesien)
15. 3. 1723 Jena
Johann Christian Günther - deutscher Dichter, bedeutendster Lyriker der deutschen Frühaufklärung. Abgesehen von dem unreifen Jugenddrama Die von Theodosius bereute Eifersucht (1718), besteht Günthers Gesamtwerk aussschließlich aus Gedichten der mannigfaltigsten Art. In seiner Zeit erlangte er Berühmtheit durch seine 50strophige Ode an den Prinzen Eugen (1718), ein Huldigungsgedicht, das sich vor allem durch seinen historisch bedeutsamen Inhalt von den Machwerken der damaligen Hofpoeten abhebt. Bleibende Bedeutung hat Günthers Liebeslyrik, vor allem die Leonorenlieder. Deutlich spiegeln seine religiösen Poeme den Übergangscharakter wider: Gläubigkeit und Hingabe wechseln mit Zweifel und Auflehnung gegen Gott; alles Pfäffische wird abgelehnt; neben eindringlichen Klagen über die Vergänglichkeit des Seins stehen beschwingte Studenten- und Trinklieder, die den irdischen Lebensgenuß preisen. Erschütternd sind die Gedichte an seinen Vater, in denen er sich aus vollem Herzen zur Poesie als tiefinnerer Notwendigkeit bekennt. Johann Christian Günther, Lyriker im Übergang vom Barock zur Aufklärung, hat wesentlich dazu beigetragen, die Grundlage für die zukünftige große deutsche Lyrik zu schaffen. Seine Gedichtsammlung - Sammlung von J. Chr. Günthers aus Schlesien, teils noch nie gedruckten, teils schon herausgegebenen deutschen und lateinischen Gedichten (1724-1735) - erschien erst nach seinem Tode.
22. März Albrecht Goes 90. Geburtstag
* 22. 3. 1908 Langenbeutingen (Württemberg)
Albrecht Goes - deutscher Schriftsteller, lebt seit 1955 in Stuttgart-Rohr. Seit 1930 Pfarrer in verschiedenen schwäbischen Gemeinden, im Zweiten Weltkrieg Geistlicher an der Ostfront, seit 1953 vom Dienst beurlaubt (nur noch Prediger), knüpft Albrecht Goes als Lyriker an die Tradition seiner schwäbischen Heimat an (Nachfolge von Eduard Mörike): Gedichtsammlungen Der Hirte, Heimat ist gut, Der Nachbar, Die Herberge, Gedichte 1930-1950 und Lichtschatten du. Als Prosaiker wurde Goes insbesondere durch die erschütternde, den Krieg verurteilende Erzählung Unruhige Nacht (1949) bekannt, den Bericht eines an der Ostfront wirkenden Pfarrers, der einem deutschen Soldaten, der wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt wurde, bis zuletzt beisteht. Zeitthemen wie die Judenverfolgung unter dem Nationalsozialismus griff er in der Erzählung Das Brandopfer (1954) auf, die den Antisemitismus anprangert. Albrecht Goes, dessen Gesamtwerk auf der Grundlage einer christlichhumanistischen Gesinnung steht, schrieb auch Essays (Die guten Gefährten, Schwäbische Herzensreise, Freude am Gedicht, Dichter und Gedicht), Laienspiele (Die Hirtin, Das St. Galler Spiel von der Kindheit Jesu), Predigten (Hagar am Brunnen, Der Knecht macht keinen Lärm) und Biographisches (E. Mörike, Rede auf Hermann Hesse).
26. März Noël Coward 25. Todestag
* 16. 12. 1899 Teddington (England)
26. 3. 1973 Port Maria (Jamaika)
Sir (seit 1970) Noël (Pierce) Coward - englischer Dramatiker, Schauspieler und Operettenkomponist. Noël Coward war mit seinen witzigen und geistreichen, ironischen und frivolen Gesellschaftsstücken der führende Lustspielautor Großbritanniens in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts. Davon zeugen seine Komödien Gefallene Engel (1925), Heufieber (1925), Intimitäten (1930), Unter uns vieren (1933), Nach Afrika (1942), Wechselkurs der Liebe (1952), Akt mit Geige (1956) und - am bekanntesten - Geisterkomödie (1941), 1945 verfilmt und 1964 als Musical aufgeführt. Populär war er auch als Librettist und Komponist von Musicals und Revuen, als Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor. Noël Coward ist auch Verfasser der Kurzgeschichten Eine Klasse für sich, später: Theater, Theater (1951) und des Romans Palmen, Pomp und Paukenschlag (1960).
30. März Herbert Asmodi 75. Geburtstag
* 30. 3. 1923 Heilbronn
Herbert Asmodi - deutscher Schriftsteller, lebt in München. Als zeitkritisch-ironischer Dramatiker der Gegenwart schrieb er aus der Thematik der Nachkriegsjahre zum Grotesken neigende Komödien (Jenseits vom Paradies, Pardon wird nicht gegeben, Schuwaloff und der Weltfrieden, Tigerjagd, Nachsaison, Die Menschenfresser, Mohrenwäsche, Stirb und werde, Geld) und zahlreiche Fernsehspiele, teils nach eigenen Stücken, teils nach Romanen (u. a. von W. Collins), z. B. Palace-Hotel, Wer ist der nächste, Die Marquise von B., Eine unwürdige Existenz, Nasrin oder Die Kunst zu träumen. Er ist der Verfasser von Kurzgeschichten (Nach · Essays saison, Das Lächeln der Harpyen), Gedichten (Jokers Gala, Jokers Farewell) und Kinderbüchern (u.a. Räuber und Gendarm). Herbert Asmodi wurde mit dem Gerhart-Hauptmann-Preis der Freien Volksbühne Berlin und dem Tukan-Preis der Stadt München ausgezeichnet.
31. März Egon Erwin Kisch 50. Todestag
* 29. 4. 1885 Prag
+ 31. 3. 1948 Prag
Egon Erwin Kisch - der rasende Reporter (nach seinem gleichnamigen Reportagenband [1924]) über sich selbst: Ich stamme aus Prag, ich bin Tscheche, ich bin Deutscher, ich bin Jude, ich bin Kommunist, ich komme aus einem guten Haus - irgend etwas davon hat mir immer geholfen. Anfangs Reporter in Prag, Berlin und Wien, reiste Kisch durch Europa, Nordafrika, Asien, in die Sowjetunion und (mit falschen Papieren) in die USA und nach China. Nach dem Reichstagsbrand 1933 in Berlin verhaftet und als tschechoslowakischer Staatsbürger nach Prag abgeschoben, hielt sich Egon Erwin Kisch seitdem an den Brennpunkten des antifaschistischen Kampfes auf: in Paris, bei den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg und seit 1940 in Mexiko; 1946 kehrte er nach Prag zurück. - Kisch begann neben Lyrik und erzählerischen Versuchen mit Feuilletons und Reportagen über die Prager Unterwelt, über Not, Verbrechen, Prostitution und ihre sozialen Zusammenhänge: Aus Prager Gassen und Nächten (1912), Der Mädchenhirt (1914), Abenteuer in Prag (1920) und Soldat im Prager Korps, später: Schreib das auf, Kisch! (1920). Bekannt wurde Egon Erwin Kisch insbesondere als Meister der lebensnahen Reportage, die er als Literaturform des sozialistischgesellschaftskritischen Kampfes begründete. Seine vielen Reisen fanden Niederschlag in den Reportagen und Berichten: Zaren, Popen, Bolschewiken (1926), Wagnisse in aller Welt (1927), Hetzjagd durch die Zeit (1928), Paradies Amerika (1929), Asien gründlich verändert (1932), China geheim (1933), Abenteuer in fünf Kontinenten (1935), Landung in Australien (1937) sowie Entdeckungen in Mexiko (1945). Marktplatz der Sensationen (1942; neu herausgegeben 1947) ist die Autobiographie seines bewegten Lebens.
Zusammengestellt von Wolfgang Buth