Eine Annotation von Max-Claus Resel

Müller, Heiner: „Der Lohndrücker“ und „Die Umsiedlerin oder Das Leben auf dem Lande“

Zwei Theaterstücke.

Verlag Faber & Faber, Leipzig 1995, 263 S.

Der Lohndrücker und Die Umsiedlerin von Heiner Müller nahmen in der DDR-Literaturgeschichte stets einen besonderen Platz ein: Sie waren so etwas wie „Außenseiter vom Dienst“, denn ihre „harte Sprache“, vor allem aber ihre „kritische“, konfliktreiche und realistische Weltsicht paßten im Grunde weder den Oberen - den Generalsekretären und anderen Regierenden - noch „denen da unten“ - der mit „führender Position“ zur Hauptkraft des gesellschaftlichen Fortschritt verklärten Arbeiterklasse und deren wichtigsten Bündnispartnern - den LPG-Bauern- so richtig ins Konzept. Den einen waren sie zu negativ, den anderen zu fordernd. Die Umsiedlerin wuchs sich sogar schon bei der Uraufführung 1961 zu einem gehörigen Theaterskandal aus.

Der Verlag Faber & Faber bringt beide Frühwerke Heiner Müllers als Band 5 seiner auf ca. 40 Bände berechneten DDR-Bibliothek. Ein Nachwort von Prof. Dr. Werner Mittenzwei, den international bekannten Brecht-Spezialisten und glänzenden Kenner des DDR-Theaters, gibt der Ausgabe exklusiven und repräsentativen Charakter. Entstehungsgeschichte, Aufführungen und historischer Standort beider Stücke werden souverän abgehandelt.


© Edition Luisenstadt, 1998
www.luise-berlin.de

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