In einem kleinen Universitätsstädtchen in Virginia geht die Angst um. Innerhalb kurzer Zeit sind vier junge Studentinnen verschwunden. Als Tage später eine von ihnen, ermordet und noch teilweise tiefgefroren, inmitten des Geländes gefunden wird, bricht gar Panik aus.
Die Leiche - wie die späteren auch - war gräßlich verstümmelt, die Glieder ausgetauscht, und es fehlte das Herz. Der Polizeiarzt nach der ersten Untersuchung dazu: Sie hat zwei rechte Arme, zwei linke Beine, zwei rechte Füße. Die Brüste passen nicht zusammen, und ich bin fast sicher, daß auch die Nippel zu keiner der beiden Brüste passen. Wir haben hier einen kompletten Körper aus drei, vier verschiedenen Frauen.
Puzzlekiller wird der Mörder makaber in der Presse genannt und in der Öffentlichkeit gefürchtet.
Die Polizei und das eingeschaltete FBI tappen lange im dunkeln. Lediglich ein Lacksplitter von einem Auto und ein kleiner Zettel in der Vagina des Opfers mit der ersten Zeile eines bekannten Country-Songs geben einen vagen Hinweis. Alles scheint so, als ob der Mörder ganz bewußt eine Spur legen und gewissermaßen mit der Polizei spielen wollte. Dem Zettel kommt künftig eine unheilvolle Bedeutung zu. Bei jeder neuen weiblichen Leiche findet man in der Vagina eine ähnliche Nachricht: Eine weitere Zeile des Songs. Und das Lied hat noch viele Zeilen...
Es ist also zu befürchten, daß noch weitere Morde bevorstehen. Das nimmt auch die CIA an, die sich sehr schnell und ohne das FBI davon in Kenntnis zu setzen in die Ermittlungen einschaltet. Ihre Recherchen haben ergeben, daß es sich bei dem Serienmörder um den russischen Überläufer John Malik handelt, der jahrelang für den amerikanischen Geheimdienst gearbeitet hat. Er soll in seiner früheren Heimat ebenfalls Morde an jungen Mädchen begangen haben, die in den Details der gegenwärtigen Mordserie sehr ähneln.
Malik wird von der CIA als hochintelligent, ausgezeichnet ausgebildet, brutal, eiskalt mit ausgesprochenen sadistischen Neigungen charakterisiert. Er ist außerdem ein attraktiver Mann mit ausgezeichneten Umgangsformen, dem es deshalb leicht fällt, Mädchenbekanntschaften zu knüpfen. Diese Mischung aus Intelligenz, Disziplin, Attraktivität und Sadismus hat von jeher diese Sorte von Mördern zu den gefährlichsten und am schwersten faßbaren Tätern gemacht. Bei Malik kommt noch die gründliche Ausbildung beim KGB und die Erfahrungen bei der CIA hinzu. Dieser Psychopath wird von der CIA als hochgefährlich eingestuft und eingeschätzt, so daß es der Agentur trotz ihrer vielfältigen Möglichkeiten kaum möglich sein wird, ihn zu stellen.
Der CIA geht es vor allen Dingen darum, daß der Öffentlichkeit und auch dem FBI nicht die Verbindung der Agentur zu Malik bekannt wird. Sie muß deshalb Malik vor dem FBI finden, ihn unschädlich machen und jegliche Spuren beseitigen, die auf eine Beziehung zu ihr hindeuten könnten. Ein äußerst schwieriges und höchst gefährliches Unterfangen, wie sich herausstellt.
Die CIA setzt auf Malik dessen früheren Führungsoffizier Mike Culley an, der mit einer cleveren Journalistin die Spur aufnimmt. Und überall, wo Malik auftaucht, hinterläßt er eine grausige, blutige Spur, die nicht zu enden scheint.
Als Malik merkt, daß Culley sein Gegenspieler ist, weiß er, daß er es mit einem Mann zu tun hat, der ihn und seine Eigenheiten jahrelang kennt und der in der Lage ist, ihn unschädlich zu machen. Aber er weiß auch um Culleys einzige Schwäche und nutzt sie eiskalt aus. Seine gesamte Überlebensstrategie baut er nunmehr darauf auf und scheint Erfolg zu haben.
Elliot - ein Pseudonym - hat mit diesem Roman, seinem (ihrem) ersten, einen packenden Thriller der besten Qualität vorgelegt. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes spannend von der ersten bis zur letzten Seite und läßt hoffen, daß Elliot weitere Bücher dieser Art schreiben wird.
Der Roman orientiert den Leser vorwiegend auf das psychologische Verhältnis zwischen Mörder und Jäger, auf die Beziehung, die einst war, und wie diese sich gegenwärtig darstellt.
Fesselnd ist an diesem Buch auch, wie und was die CIA so alles an technischen Hilfsmitteln einsetzt, um Culleys Arbeit zu unterstützen - und nicht zuletzt, wie es der Agentur gelingt, das FBI und auch die beteiligte Journalistin auszutricksen und der Öffentlichkeit einen Täter zu präsentieren, der zwar einer ist, aber eben nicht der Puzzlekiller.