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Dietmar Storch

Theodor Fontane und die Reichsgründung

Savy ist ein kleines Dorf unweit von St. Quentin. „Nur der Kirchhof“, so Fontane, „liegt reizend, eine hoch dossierte Insel inmitten des Dorfes.“1 Um sie hatten sich Deutsche und Franzosen Ende Januar 1871 heftige Gefechte geliefert: „Der Kirchhof ist bis diese Stunde Zeuge davon.“ Die Namen auf den Gedenktafeln für die gefallenen Deutschen waren alle mit dem Zusatz versehen: „Er starb den Heldentod für Kaiser und Vaterland ... Es war hier das erste Mal, daß mein Auge, anstelle des altpreußischen ,für König und Vaterland‘, dem neugermanischen ,für Kaiser und Vaterland‘ begegnete; es klang fremd.“2 Er muß die ihm noch unvertraute Formel wohl vor sich hin gesprochen haben, wenn er hinzufügte: „Das Auge ist fortschrittlich, es hascht nach dem Neuen; aber das Ohr ist konservativ und läßt ungern ab von liebgewonnenen Klängen.“3

Dessenungeachtet gehörte die Verwirklichung des kleindeutschen Nationalstaates zu den vordringlichsten politischen Wünschen Fontanes, der schon 1842 in der Leipziger Zeitschrift „Die Eisenbahn“ geklagt hatte: „Deutsche Einheit! Mit blutendem Herzen schreib' ich es nieder, sie ist ein Traum“4, und in den Tagen der Märzrevolution, wenn auch nur vorübergehend, sogar bereit gewesen war, für eine demokratisch verfaßte, geeinte Nation den Fortbestand Preußens zur Disposition zu stellen.

Nicht nur das Wiedererstarken der alten Gewalten hatte seine Hoffnung auf Einheit und Freiheit damals zerrinnen lassen, sondern auch die Ablehnung der führenden europäischen Mächte, die im Fortbestehen der deutschen Kleinstaaterei im Herzen des Kontinents die Garantie zur Aufrechterhaltung des auf dem Wiener Kongreß so mühsam austarierten europäischen Gleichgewichts sahen. Daran scheiterte auch die Erfurter Unionspolitik Preußens, das im Vertrag von Olmütz von Österreich und Rußland in die Solidarität der drei schwarzen Adler zurückgezwungen wurde, von Fontane bitter kommentiert mit einem „Vivat Österreich und der alte Bund: Pereat Erfurt und Kleindeutschland“.5

Neun Jahre später (1859) verlieh, durch Camillo Cavour „von oben“ geschickt gelenkt und auf den Schlachtfeldern von Magenta und Solferino ausgefochten, die Gründung des Königreichs Italien auch den deutschen Einigungsbestrebungen wieder Auftrieb, vor allem im Preußen der „Neuen Ära“.6

Aus England zurückgekehrt, war Fontane damals in die Redaktion der „Neuen Preußischen“ bzw. „Kreuzzeitung“ eingetreten, mit deren hochkonservativer politischer Leitlinie er sich während einer Reihe von Jahren identifizieren sollte.7 Er, der in den Tagen der Revolution als „rother Republikaner“ die bürgerlichen Forderungen nach Teilhabe an der Macht im Staate so vehement verfochten und einen „Herrn von Bismarck-Schönhausen“ wegen seines starren Konservatismus zu den eigentlichen „Revolutionsmännern“ gezählt hatte,8 wurde nun selber zum Anhänger des zum preußischen Ministerpräsidenten aufgestiegenen Junkers aus der Altmark. Indem er allein dem Hohenzollernstaat noch zutraute, die deutsche Einheit zustande zu bringen, billigte Fontane nicht nur Bismarcks machtpolitischen Kurs, sondern ließ sich 1862 sogar - ungeachtet des preußischen Verfassungskonflikts zwischen Parlament und Krone, Volkssouveränität und monarchischem Prinzip - als „Wahlmann-Kandidat“ für den rechten Flügel der Konservativen aufstellen.9

Nur zwei Jahre später setzte Dänemark mit dem Bruch der international garantierten Vereinbarung des 2. Londoner Protokolls (1852) die seit den Tagen der Revolution schwelende Auseinandersetzung um die Zukunft Schleswig-Holsteins abermals auf die politische Tagesordnung Europas und rief damit die deutsche Nationalbewegung erneut auf den Plan. Fontane, dem die deutsche Sache der beiden Herzogtümer immer Herzensangelegenheit geblieben war, dürfte zunächst nicht wenig irritiert gewesen sein, als Bismarck, statt, wie die Liberalen so vehement forderten, Preußens Waffen sprechen zu lassen, auf Wiederherstellung des alten Rechtszustandes beharrte, was einen Theodor Mommsen empört von dieser „Spottgeburt von Dreck und Feuer“ sprechen ließ, „die uns jetzt regiert“.10 Weder Preußens Liberalen noch die internationale Politik durchschauten damals Bismarcks diplomatisches Kabinettstück, mit dem es ihm gelang, ohne von den europäischen Großmächten daran gehindert zu werden, die beiden Herzogtümer aus dem dänischen Staatsverband herauszulösen und damit gleichsam eines der unerreicht gebliebenen Hauptziele der Frankfurter Nationalversammlung im nachhinein zu verwirklichen.

Fontane sah im Ergebnis von 1864 geradezu eine „moralische Wiedergutmachung“11 für die bitteren Niederlagen, die die Schleswig-Holsteiner zwischen 1848 und 1852 hatten hinnehmen müssen. Im „Stechlin“ wird es später heißen: „Ja, vierundsechzig, Kinder, da fing es an ... Anfangen ist immer die Hauptsache; das andre kommt dann schon wie von selbst.“12 Was da anfing, war nicht nur der erste von drei Einigungskriegen, wie sich rückblickend zeigen sollte, sondern auch Bismarcks Zusammengehen mit der liberalen Nationalbewegung, deren Ablehnungsfront gegen ihn seit Düppel allmählich abzubröckeln begann. Ebenso wie der Historiker Gustav Droysen - ein ehemaliger Achtundvierziger - hätte auch Fontane sagen können: „Die Sache der Nation ist jetzt bei Preußen ... Die deutsche Macht zu sein, ist seine geschichtliche Aufgabe.“13

Auch Bismarck näherte sich mehr und mehr solcher Sicht der Dinge, nachdem er hatte erkennen müssen, daß sich ein Machtkampf gegen die Tendenz der Zeit auf Dauer nicht würde gewinnen lassen.14 Dennoch sah er sich nahezu ohne öffentlichen Rückhalt, als er 1866 den sog. „Bruderkrieg“ mit Österreich provozierte.15 Während der prominente Jurist Rudolf von Ihering von „Schamlosigkeit“ und „grauenhafter Frivolität“ sprach,16 konstatierte Fontane ebenso nüchtern wie zutreffend: „Die Kriegsunlust durchdrang beinah alle Schichten des Volkes.“17 Das hinderte ihn jedoch nicht, Preußens Siege in patriotischen Versen zu feiern und im Ausgang der Schlacht von Königgrätz nicht nur das Ende des preußisch-österreichischen Dualismus, sondern sogar die Geburtsstunde des Deutschen Reiches zu sehen.18 Auch die bürgerlich-liberale Mehrheit machte sich nun Bismarcks machtpolitisches Prinzip der „schöpferischen Antirevolution“ (Michael Stürmer) zu eigen und schwor „zur Fahne des bisher verabscheuten Junkertums“, wie die angesehene „Augsburger Allgemeine Zeitung“ ironisch anmerkte.19

Welche tiefe Zäsur die politischen Veränderungen des Jahres 1866 im Bewußtsein vieler Deutscher bewirkten, mag man daran ablesen, daß sogar die demokratisch orientierte Linke, wenigstens zeitweilig, Bismarcks Politik Beifall zollte.20 Schon 1850 hatte Fontane ein „Aufgehen aller kleinen deutschen Staaten in Preußen“ für wünschenswert erachtet und bekannt, „in schwachen Stunden“ von derlei „ patriotisch-raubgierigen Gelüsten heimgesucht zu werden“.21 Jetzt, im Sog der nationalrevolutionären Politik Bismarcks, suchte er die Annexion von Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt durch die Hohenzollernmonarchie zu rechtfertigen, wobei für ihn das „Segensreiche“ des Kriegsausgangs von vornherein „das Schuldvolle des Beginnens“ überlagerte.22 Und doch, auch wenn er Bismarcks machtgestütztes Vorgehen stets aus dem Blickwinkel der nationalstaatlichen Einigung bewertete und von daher prinzipiell guthieß, blieb er sich dennoch bewußt, sich dabei zumindest in den „Grenzzonen des Noch-Statthaften und des Schon-Verwerflichen“ zu befinden,23 um so mehr, als es nie seine Devise war, daß der Zweck alle Mittel heilige.

Anders als in Hessen-Kassel, wo die Übernahme der Landesherrschaft durch Preußen wegen der langjährigen tiefen Unzufriedenheit über die im Kurfürstentum herrschenden reaktionären politischen Verhältnisse überwiegend auf Zustimmung gestoßen war, mochte sich in Hannover die Mehrheit der Bevölkerung mit dem Ende der 800jährigen Welfenherrschaft nicht abfinden. Ihr tiefverletztes Selbstgefühl formierte sich zum Widerstand in der Deutschhannoverschen Partei, die später zeitweilig sogar 19 Reichstagswahlkreise gewann.24

Fontane, der gehofft hatte, „in allen Neu-Provinzen“ werde es von „unserer preußischen Herrschaft ... (wie seinerzeit vom friesischen Hemd)“ bald heißen: „erst juckt es, aber hinterher sitzt es warm“,25 sah in dieser Entwicklung nicht ohne Sorge ein Destabilisierungsmoment des deutschen Einheitsstaates. Mehrfach in seinem Romanwerk ließ er das Thema Hannover diskutieren mit „feiner Ironie“, aber auch mit spürbarem Vorbehalt gegenüber dem preußischen Rechtsbruch.26 So in Irrungen, Wirrungen, wo Käthe von Rienäcker, von einem Badeaufenthalt zurückgekehrt, ihrem Gatten Botho von einem Kurgast, Mr. Armstrong aus Schottland, berichtet, der selbst dann noch auf sich gehalten habe, „wenn er sich gehen ließ und eine gewisse Nonchalance zeigte“.27 Am Jahrestag von Königgrätz war sie Zeugin eines Gesprächs zwischen der alten Generalin von Wedell und Mr. Armstrong geworden über den Blutzoll, den die preußischen von Wedells ebenso wie die schottischen Armstrongs in mehreren Kriegen entrichtet hatten. Die von dem schottischen Gentleman angeführte Zahl von 133 gefallenen Armstrongs erschien der Generalswitwe allerdings so exorbitant, daß sie sich zu der Nachfrage veranlaßt sah, „ob denn alle Hundertdreiunddreißig auch wirklich ,gefallen`“ wären? „,Nein, meine Gnädigste, nicht gerade gefallen, die meisten sind wegen Pferdediebstahl von den Engländern, unseren damaligen Feinden, gehenkt worden.‘ Und als sich alles über dies unstandesgemäße, ja, man kann wohl sagen, etwas genierliche Gehenktwerden entsetzte, schwor er, ,wir täten unrecht, Anstoß daran zu nehmen, die Zeiten und Anschauungen änderten sich, und was seine doch zunächst beteiligte Familie betreffe, so sähe dieselbe mit Stolz auf diese Heldenvorfahren zurück. Die schottische Kriegsführung habe dreihundert Jahre lang aus Viehraub und Pferdediebstahl bestanden, ländlich sittlich, und er könne nicht finden, daß ein großer Unterschied sei zwischen Länderraub und Viehraub‘. ,Verkappter Welfe‘, sagte Botho. ,Aber es hat manches für sich.‘“28

In Vor dem Sturm läßt der Erzähler Graf Bninski, einen glühenden polnischen Patrioten, herbe Kritik am Staat der Hohenzollern üben, wo man die Vorstellung hege, „etwas Besonderes zu sein. Und woraufhin? Weil sie jene Rauf- und Raublust haben, die immer bei der Armut ist ... [ein] Seeräubervolk, das seine Züge zu Lande macht! Aber immer mit Te Deum, um Gott oder Glaubens oder höchster Güter willen. Denn an Fahneninschriften hat es diesem Lande nie gefehlt.“29

In Schach von Wuthenow wird zwar die 1805 auf Druck Napoleons erfolgte vorübergehende Inbesitznahme Hannovers durch Preußen diskutiert, dennoch verweist das Gespräch auf einer zweiten Ebene zugleich auf das Jahr 1866 mit seinen weitaus tiefer greifenden Folgen für die Welfenlande. So wenn der Verleger Sander feststellt: „Alles, was zum welfischen Löwen oder zum springenden Roß hält, will sich nicht preußisch regieren lassen. Und ich verdenk' es keinem.“30 Um seine polnischen Bevölkerungsteile regieren zu können, reiche Preußen allenfalls aus: „Aber die Hannoveraner sind feine Leute.“ 31 Besonders betroffen zeigte sich Fontane darüber, daß die Gräfin Reventlow, Obergouvernante der Kinder des nachmaligen Kaisers Friedrich III., zu diesen offenbar „ungestraft“ von ihrem Großvater als dem „Räuber-König“ sprechen durfte.32

Der Ausbruch des deutsch-französischen Krieges überraschte Fontane im Ostseebad Warnemünde. Weder „ängstigte“ er sich deswegen „sonderlich“, noch stellte er sich „alles ... so furchtbar“ vor: „Vielleicht weil ich in dem siebentägigen Krieg von 1866 wie befangen war.“33 Bald aber fühlte er sich in die „durch Eisenbahnen regulierte Völkerwanderung“ mit hineingezogen: „Organisierte Massen zwar“, wie er befand, „aber doch immer M a s s e n, innerhalb deren man selbst als ein Atom wirbelt, nicht draußen stehend, beherrschend, sondern dem großen Zuge willenlos preisgegeben.“34 Letzteres gilt auch für seine patriotische Begeisterung, die erst mit den Siegen von Wörth und Spichern erwachte. Mehr noch: Angesichts der so verlustreichen Schlachten von Gravelotte und St. Privat, wo Preußens Gardeinfanterie innerhalb weniger Stunden mehr als 300 Offiziere und 8000 Mann verlor, „dämmerte“ ihm „eine richtige Vorstellung“35 von der tatsächlichen Dimension dieses Krieges: „Welche Siege, welche Verluste!“ Ob diese Siege „vielleicht doch zu theuer bezahlt sind?“36

Inzwischen hatte er den Parkettplatz 23 im Königlichen Schauspielhaus am Berliner Gendarmenmarkt eingenommen und für die „Vossische Zeitung“ seine erste Kritik über eine Aufführung von Schillers „Wilhelm Tell“ geschrieben. Der allgemeinen nationalen Euphorie dieser Tage Tribut zollend, geriet sie ihm stellenweise zum vaterländischen Bekenntnis. Indem er die Bühnenhandlung auch vor dem Hintergrund des aktuellen Kriegsgeschehens beleuchtete, erschien ihm Tells Ausspruch: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben“ [!], zutreffend „wie nichts anderes“ auf die gegenwärtige Lage gemünzt.37 Daß ihm patriotische Aufwallungen keineswegs fremd waren, belegen nicht nur seine „Einzugsgedichte“. Sedan galt ihm als „die herrlichste Schlacht, die in neuerer Zeit geschlagen worden ist“. 38 Doch beschwor er nicht minder „das Furchtbare des Krieges“ - so angesichts des zerstörten Bazeilles: „Ich habe keine Stätte gesehen ..., wo der Schrecken des Krieges so laut gepredigt hätte.“39 Die „unpatriotische Milde“,40 die er, entgegen den weithin herrschenden sehr andersartigen Empfindungen seiner Landsleute gegenüber dem „Erbfeind“ in seiner autobiographischen Schrift Kriegsgefangen hatte walten lassen, wurde ihm von nicht wenigen verdacht. Dennoch ließ er sich auch in seinem Werk Der Krieg gegen Frankreich nicht davon abhalten, etwa die Auffassung des französischen Außenministers Gramont zur Kriegsschuldfrage wiederzugeben, wonach „ P r e u ß e n den Krieg gewollt habe ..., weil es ihn b r a u c h t e.“41 Ebenso ließ er den gegenüber Krieg und Reichsgründung sehr kritischen Abgeordneten der bayerischen Kammer, Joseph Edmund Jörg, zu Wort kommen. Man müsse, so Jörg, kein Freund Frankreichs sein, um dessen Gereiztheit zu verstehen. Es hätte „den König von Preußen nur ein einziges Wort gekostet und den Völkern wären Ströme von Blut erspart worden.“42 Nun aber verdanke „der entbrennende Krieg seinen Ursprung einem wirklichen oder eingebildeten Verstoß gegen die Etikette“.43 Scharf rügte Jörg „des freien Bayern Capitulation von Sedan“44 und hielt „nationale Politik“ als den einzigen Rechtstitel der Reichsgründung für absolut unzureichend.

In der Tat hatte Bismarck die sich ihm im Juli 1870 bietende Chance genutzt, um für Preußen eine Ausgangslage zu schaffen, die es ihm ermöglichte (H. U. Wehler hat darauf aufmerksam gemacht), nationalpolitisch einen Unions-, innenpolitisch einen Integrations- und einigungspolitisch einen Legitimationskrieg zu führen.45 Daß letztendlich beide Seiten den Ausbruch des Krieges zu verantworten hatten, gehörte allerdings ebensowenig zu Fontanes Einschätzungshorizont wie der Zweifel an der Notwendigkeit dieses Krieges, der für ihn im Sinne von Clausewitz ein „politischer Akt“ zur Herbeiführung der deutschen Einheit war, wenn auch „mit anderen Mitteln“.46 Gleichwohl bezeichnete er unter dem Eindruck des Kriegsgeschehens jede „bloße Verherrlichung des Militärischen ohne sittlichen Inhalt und großen Zweck“ als „widerlich“47 und zeigte sich beunruhigt über das neue Modewort eines „guerre d'extermination gegen den Erbfeind“.48 Kaum vom französischen Kriegsschauplatz zurückgekehrt, äußerte er heftige Abneigung gegen alle Pflanzstätten des Militarismus. Er nannte sie „die Potsdamme der Weltgeschichte“, deren Ursprung und Wesenskern, manifest geworden selbst in bestimmten Formen ihres äußeren Erscheinungsbildes, er in „einer unheilvollen Verquickung oder auch Nichtverquickung von Absolutismus, Militarismus und Spießbürgertum“ sah.49 Mehr noch: Nach der Reichsgründung gab es für ihn - es sei denn zur Verteidigung - keinen Grund mehr, überhaupt noch Krieg zu führen.

Ebenso wie für Bismarck war das neue Reich auch für Fontane „saturiert“, der sich zudem eine baldige Aussöhnung der Kriegsgegner wünschte. Ihr stand allerdings die Abtretung Elsaß-Lothringens entgegen, eine als unabdingbar geltende nationale Forderung, die sich Fontane ebenso zu eigen gemacht hatte wie die große Mehrheit der Liberalen, deren historisch-ethnisch und sprachlich-kulturell begründeten Annexionismus er im Wesentlichen teilte. Forderungen von linksliberaler und sozialistischer Seite, die Betroffenen über ihre künftige Staatszugehörigkeit selber befinden zu lassen - in der Presse hieß es dazu ironisch: „Hübsch! Die Kinder sollen abstimmen, ob sie Kinder ihrer Mutter seien!“50 -, solche Forderungen fanden weder bei Fontane noch bei der Mehrheit der Liberalen Widerhall, zu deren erklärten politischen Zielen das Selbstbestimmungsrecht sonst zweifellos gehörte. Ebensowenig gab er offenbar dem Gedanken Raum, Elsässer und Lothringer könnten sich sowohl der deutschen als auch der französischen Kultur verbunden fühlen und gleichsam eine teilbare bzw. mehrgestaltige Identität für sich in Anspruch nehmen wollen,51 wie sie in gewissem Sinne sogar für ihn selber gelten mochte, indem er sich ebenso als Deutscher wie als „in der Wolle“ gefärbter Preuße bekannte. In Anspielung auf den Rationalismus der ehedem übernationalen Staatsräson Preußens attestierte Fontane 1872 seinen preußischen Landsleuten, „wohl politische, aber nicht nationale Deutsche“ zu sein: „Wir sind etwas anderes, modern Eigenartiges.“51a Hinsichtlich Elsaß-Lothringens reagierte jedoch auch Fontane national- d e u t s c h und äußerte sein Mißfallen über die hier fortdauernde Frankreichfreundlichkeit.

Nicht nur in Thionville wurde er der Fehde inne, „die Deutsch-Enthusiasmus und fränkischer Fanatismus hier geführt hatten“;52 auch in Metz vermochte er nicht zu übersehen, wie sehr die Lothringer „mit ihrer letzten Herzensfaser längst zu Franzosen geworden, ... sich völlig als Bewohner einer e r o b e r t e n Provinz“ betrachteten,53 ja als ein dem Sieger zugefallenes „Beutestück“, während der Elsässer, wiewohl „seinem Blute und seinem Stammesbewußtsein nach, mehr oder minder deutsch geblieben“, sich „nunmehr als ,feindlicher Bruder‘“ gerierte.54 Nicht um die fünf Milliarden Francs Kriegsentschädigung ging es: „J'aimerais mieux payer et - rester chez la France“,55 lautete vielmehr das Bekenntnis, mit dem in Gorze der Wirt Fontanes „Schöpsenschlägel“ politisch würzte.

Wenn Fontane, was auch geschah, sich kritisch über die französische Zivilisation des „Zweiten Empire“ äußerte, so stand er darin der Kritik einflußreicher französischer Intellektueller, wie sie Ernest Renan und Hippolyte Taine an ihrem Lande übten, näher als der von nicht wenigen seiner prominenten Landsleute, wie Paul Sagave in seiner Studie Theodor Fontane et la France gezeigt hat.56 So scheute sich etwa Dubois-Reymont, Rektor der Berliner Universität, nicht, seine Abneigung „gegen dieses unsittliche, friedensmordende Volk der Franzosen“ öffentlich zu bekunden,57 während der Historiker Treitschke „Unzucht und geschmacklose Schlemmerei des zweiten Kaiserreiches“58 anprangerte und Gustav Freytag die Franzosen „heruntergekommene Lügenhunde“ nannte, die einer „ruchlosen Freiheit von Moral“ frönten.59

„In jetziges ,Reichsland‘“ hineinfahrend, geriet Fontane im Frühjahr 1871 in eine Gesellschaft „aus lauter ,W i l l-Franzosen‘“, wie er sie in Analogie zum sog. „Muß-Preußen“ von 1866 nannte,60 dem er gern nachsah, wenn er „Deutschland über Preußen“ stellte. Den „Will-Franzosen“ hingegen zieh er verärgert der Versündigung „gegen das Haus, in dem er geboren wurde“. Selbst wenn es, was er immerhin einräumte, ein Geistiges gebe, „das ü b e r das Nationale“ gehe, könne der Elsässer sich nicht darauf berufen, denn „nur blinder Dünkel und verstockte Unkenntnis“ vermöchten „im gegenwärtigen Augenblick behaupten, daß dieses Geistige in Frankreich mehr seine Stätte habe als in Deutschland.“61

Mit solcher Aussage, wie sie damals auch unter deutschen Professoren und Publizisten durchaus häufiger begegnete,62 verband er allerdings die eindringliche Mahnung an seine Landsleute, die in seinen Augen zwar kerndeutschen, gleichwohl aber Deutschland längst entfremdeten Elsässer, nicht, weil obsolet geworden, „zu alter Liebe a u f z u f o r d e r n“, sondern zu versuchen, bei ihnen „eine neue Liebe zu gewinnen“, und zwar „von deutschen Geistes wegen!“63 In summa hieß das für ihn: „Das A l l e r b e s t e“, was Deutschland habe, werde „gerade gut genug sein für - Elsaß-Lothringen.“64 Dem Beitrag der preußisch-deutschen Administration hierzu sah er jedoch mit einiger Skepsis entgegen und fühlte sich bald zu der beunruhigenden Frage gedrängt: „Ist denn wirklich alles so, daß es unsere Vorzüge klar erkennbar machen muß?65

Erneut im Elsaß unterwegs - diesmal im „Militär-Coupe“ -, wurde er Zeuge, wie ein preußischer „Jung-Roland“ oder „Souspräfektur Aktuarius“, ohne auf mitreisende Elsässer im mindesten Rücksicht zu nehmen, ganz im Stile einer feindlichen Besatzungsmacht seine ebenso fragwürdigen wie unangemessenen Verwaltungsmethoden gegenüber unbotmäßigen Elsässern dahingehend offenlegte, nur ja nicht lange zu fackeln. Vielmehr müsse man „scharf zufassen - und sie werden kirre.“66 „Die Scham“, so bekannte Fontane angesichts der ungeheuren Taktlosigkeit, „stieg mir rot ins Gesicht.“67

Daß es sich beim Denk- und Verhaltensmuster jenes „Jung-Roland“ nicht nur um einen Einzelfall gehandelt haben dürfte, legt eine Stellungnahme der „Augsburger Allgemeinen“ nahe, wo es heißt: „Mit der Rute müssen wir leider anfangen. Die entarteten Kinder müssen unsere Faust fühlen! Der Züchtigung wird die Liebe folgen, und diese wird sie wieder zu Deutschen machen.“68 Kein Wunder, wenn die Integration der neuen Provinz „nicht wirklich gelang“,69 um so weniger, als dieser erst 1911 eine eigene Verfassung zugestanden wurde.70

Wie nachhaltig, ja friedensgefährdend Elsaß-Lothringen das deutsch-französische Verhältnis wirklich belastete, erkannte Fontane offenbar nicht, auch dann nicht, als er die seinerzeit politisch kaum für denkbar gehaltene Annäherung des autokratischen Zarenreiches an das republikanische Frankreich (1894) mit einigem Erstaunen zur Kenntnis nehmen mußte.71 In Graf Petöfy ließ er - wenn auch nur in Figurenrede - seine Titelfigur die „Rüstungs- und Waffenträume, Vierundzwanzigpfünder mit der Aufschrift „Revanche“ belächeln: „Ja, die Franzosen sind und bleiben Kinder.“72 Immerhin war ihm inzwischen bewußt geworden (1882), wie sehr seine Hoffnung auf eine für Deutschland günstige Entwicklung in Elsaß-Lothringen getrogen hatte, und sein Gerechtigkeitsgefühl akzeptierte ebenso wie sein Sinn für Tatsächlichkeiten, daß „Liebe“ hier „viel höher als Stammesgefühl“ stand: „Wenn sie nun schließlich sagen ... ,die Franzosen, mit denen wir jetzt durch sechs Generationen gegangen sind, gefallen uns besser als die Deutschen‘, so ist schließlich nicht viel dagegen zu sagen.“73

So nachhaltig er sich mit den Geschicken der Elsässer und Lothringer auseinandersetzte, so wenig zeigte er sich von der Ausgrenzung von mehr als 10 Millionen Deutschen aus der kleindeutschen Nationalstaatsgründung berührt. Nicht anders als die bürgerlich-liberale Nationalbewegung - zumindest seit Königgrätz - folgte Fontane Bismarck auf dessen Weg von „einer mehr großpreußischen zu einer mehr nationaldeutschen Politik“.74 Ihr Ergebnis aber war keineswegs ein homogener Nationalstaat, sondern ein kleindeutsches Reich, das einerseits Millionen von Deutschen außerhalb seiner Grenzen beließ, andererseits aber viele, die lieber Franzosen als Deutsche sein wollten, der neuen Staatsgründung zuführte, die im Osten außerdem eine nicht unbeträchtliche polnische Bevölkerungsminderheit aufwies, dazu noch, seit 1864, im Norden einige tausend Dänen.

Fontane war es offenbar so zufrieden. Sein kleindeutsch bestimmtes Geschichtsbild ließ kaum Spielraum für die denkbare Alternative einer politisch nur locker verbundenen deutschen Kulturnation mit einem „System komplementärer Staatlichkeit“,75 wie es etwa im 1806 untergegangenen Alten Reich bestanden hatte. Dies um so weniger, als ihm der in manchem nach wie vor katholisch-barock geprägte, nach 1866 mehr und mehr auf den Balkan ausgreifende habsburgische Vielvölkerstaat in einem Europa, das sich kompromißlos der Nationalstaatsidee verschrieb, letztendlich fremd war und fremd blieb. Ob er Grillparzers bitteres Fazit - so er es überhaupt kannte - auch geteilt hätte: „Ihr glaubt, ihr habt ein Reich geboren, und habt doch nur ein Volk zerstört“,76 mag man danach bezweifeln.

Als Fontane im Oktober 1856, von Paris kommend, auch das Schloß der französischen Könige in Versailles besuchte, war der Einfluß des österreichischen Kaiserstaates im Deutschen Bund noch immer dominierend und eine Lösung der „deutschen Frage“ nicht in Sicht, auch nicht im preußischen Sinne. Die einstige Residenz des Sonnenkönigs, seit den 1830er Jahren „Museum der französischen Geschichte“, „alles im größten Styl, imposant, und in der That auch schön“,77 beeindruckte ihn zwar, dennoch befand er: „... das Ganze, außen und innen, erhebt nicht, thut nicht wohl.“ Überhaupt pflegte er zu den durch fürstlichen Absolutismus geprägten barocken Herrscherresidenzen Abstand zu halten.

Als er Jahre später in seiner umfangreichen Darstellung des deutsch-französischen Krieges - sie erschien erst 1875 - auf den 18. Januar 1871 im Spiegelsaal zu Versailles, damals „Feldlager und Triumphsaal“ zugleich, 78 zu sprechen kam, lag „die Wiederherstellung des ,Reiches‘, selbstverständlich unter Führung Preußens“,79 bereits mehrere Jahre zurück, so daß er die sie „begleitenden Vorgänge“ als bekannt voraussetzen durfte, wozu denn auch der Hinweis gehörte, daß sich Kaiser und Reich dem „Bündnis sämtlicher deutscher Fürsten“ verdankten. Die Freien Städte erwähnte Fontane in diesem Zusammenhang nicht, wohl aber die Deputation des Norddeutschen Reichstags, die unter Führung seines Präsidenten Eduard von Simson auf Beschluß des Parlaments im Dezember 1870 eigens nach Versailles gekommen war, um auch seitens der gewählten Volksvertreter Preußens König „die deutsche Kaiserkrone anzutragen“, wie es bei Fontane heißt.80 „Anzutragen“ - so als hätte das Parlament eine Krone zu vergeben wie 1849, als derselbe Eduard von Simson - Bismarck nannte dies „ein reizendes Spiel des Geschicks“ -, damals Präsident der Frankfurter Nationalversammlung, in deren Auftrag Friedrich Wilhelm IV. die deutsche Kaiserkrone angetragen hatte. Ihre Zurückweisung durch den König als „Reif aus Dreck und Letten, ... behaftet mit dem Ludergeruch der Revolution“, hatte Fontane damals zutiefst empört und an Bernhard v. Lepel schreiben lassen, man werde wohl „um die Guillotine nicht drum rumkommen“.81 Diesmal nun war die Kaiserkrone - wenn auch auf Betreiben Bismarcks - dem Hohenzoller vom bayerischen König Ludwig II. angetragen worden, der, so Fontane, ganz im Sinne der offiziellen Lesart durch seine Bündnistreue bei Kriegsausbruch „und durch seinen Antrag auf Wiederherstellung des deutschen Kaisertums“ zweimal „dem Werke deutscher Einheit in hohem Maße förderlich gewesen“ sei.82

Doch er schreibt auch: „Das entscheidende Wort“ habe jener Stunde angehört, als die Parlamentsdelegation am 18. Dezember von Wilhelm I. empfangen worden sei. Allerdings habe es „noch einer öffentlichen Proklamierung des damals gleichsam ,in engerem Kreise‘ Festgestellten“ bedurft.83 Sie erfolgte am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Versailler Schlosses. Jedoch nicht dieser Tag, der im wesentlichen ein eher preußisch bestimmter akademischer Gedenktag in Schulen und Universitäten blieb,84 und schon gar nicht der 1. Januar, an dem das neue Reich staatsrechtlich ins Leben getreten war, sondern der Sedanstag mit seinem martialischen Pomp wurde zum eigentlichen nationalen Festtag der Deutschen. Ebensowenig wurde der Ort der Kaiserproklamation zu einer „nostalgisch aufgesuchten Pilgerstätte“,85 zumal es Gedenkfeiern hier ohnehin nicht geben konnte.

Würde man nur auf Fontanes Bericht Bezug nehmen, so ergäbe sich ein durchaus anderer Eindruck von der Rolle der Volksvertreter bei Gründung des Reiches, als diesen in Wirklichkeit zu spielen erlaubt war. Weder vermochten sie eine Krone anzutragen, noch war der 18. Dezember „entscheidend“ für den weiteren Fortgang der Dinge. Was für Wilhelm I. wirklich zählte, war der Eingang einer Mitteilung des Bayernkönigs, wonach nunmehr alle deutschen Souveräne „der Führung des Titels eines deutschen Kaisers“ zugestimmt hatten.86 Ebenso wie der Norddeutsche Reichstag, dem der Beschluß des Bundesrates über die Einführung der Bezeichnungen „Deutsches Reich“ und „Deutscher Kaiser“ lediglich zur verfassungsmäßigen Zustimmung vorgelegt worden war, agierte auch die Parlamentsdelegation in Versailles nur auf einem Nebenschauplatz.

Angesichts dessen will es scheinen, als habe Fontane - einst selber ein Achtundvierziger - Deputation und Parlament bewußt aufwerten und damit den Anteil des Volkes am Zustandekommen der Einheit, sinnfällig gemacht durch seine parlamentarischen Repräsentanten, höher veranschlagen wollen. Vergegenwärtigt man sich daneben die offizielle Lesart, so mag seine Formulierung für manches Ohr im regierungsamtlichen Preußen sogar provokant, ja wie eine Reminiszenz an die Tage der Märzrevolution geklungen haben. Auf letztere bezog sich der Abgeordnete Löwe-Calbe, Mitglied der demokratisch orientierten Fortschrittspartei und Abgeordneter im Norddeutschen Reichstag, als er Simson die Worte in Erinnerung rief, mit denen 1849 die Kaiserdeputation in Berlin empfangen worden war: „Macht wollt ihr bringen und habt doch selber keine Macht.“87 Der Presse galten die Deputierten lediglich als „Reichsboten“, die eher als Bittsteller kamen. Ohnehin durfte die Deputation, da noch nicht alle Fürsten der Annahme der neuen Würde zugestimmt hatten, offiziell nur als Adreß-, nicht aber als „Kaiserdeputation“ bezeichnet werden.88 Überhaupt fragte man sich in der Umgebung des Königs, „was diese Kerls eigentlich hier zu suchen hätten“.89

Wem Wilhelm I. in der Kaiserfrage das entscheidende Gewicht beimaß, wurde beim Empfang der Parlamentarier - nicht im Schloß, sondern in der Präfektur - einmal mehr deutlich. Während er die „Aufforderung“ des Bayernkönigs „zur Herstellung der Kaiserwürde“ mit „tiefer Bewegung“ aufgenommen hatte und sich „der einmütigen Stimme der deutschen Fürsten und freien Städte“ versichert wußte, nahm er endlich auch die „Bitte“ der Abgeordneten entgegen, sich dem an ihn „ergehenden Rufe“ nicht zu entziehen.90 Entscheidend in der Sache war sie für ihn nicht.

Die von Fontane eher sachlich-kühl, ja fast aktenmäßig mitgeteilten „Details“ über den eigentlichen Gründungsakt des Kaiserreichs enthalten sich jeder eigenen Bewertung und folgen, sowohl was den militärischen Charakter des Zeremoniells als auch die hierfür gewählte symbolträchtige Örtlichkeit betrifft, der offiziellen Berichterstattung. Mithin bleibt auch das Fehlen der Volksvertreter unerwähnt, es sei denn, man sieht in den anwesenden Abordnungen der Regimenter als „Volk in Waffen“ mit Gustav Freytag wenigstens einen Tropfen demokratischen Öls.91

Danach kommt Fontane auf die „Frankreich und den Absolutismus“ verherrlichenden Deckengemälde im Spiegelsaal zu sprechen, die „in symbolischer Darstellung die Erniedrigung Hollands, Spaniens und vor allem Deutschlands während der Kriege Ludwigs XIV.“ zeigen. Jene nach seiner Einschätzung „seltsame Umrahmung für diesen Wiedererstehungstag eines durch Siege geeinten Deutschlands“92 hat der von Wilhelm I. beauftragte Historienmaler Anton von Werner auf seinem Großgemälde die „Proklamierung des Deutschen Kaiserreichs“ - der sog. „Schloßfassung“ (1877) - in Öl festgehalten. Später entstanden von diesem Bilde weitere Fassungen, wie die sog. „Zeughausfassung“ (1882) für die Ruhmeshalle des Berliner Zeughauses. Sie dürfte Fontane gekannt haben. Erst auf der letzten, der „Friedrichsruher Fassung“ (1885), fehlt mit Rücksicht auf das Verhältnis zu Frankreich jede Anspielung auf die französischen Siege. Dafür erscheint das historische Geschehen als Entscheidung „von oben“ jetzt noch deutlicher „zu einem Ereignis der preußischen Geschichte umgestaltet“.93 Und doch besaß das neue Reich, mitgetragen von den Kräften der „bürgerlichen und liberalen Nationalbewegung“ und durch das Votum der Parlamentarier ebenso die Zustimmung „von unten“ und verfügte damit gleichsam über „eine doppelte Legitimation“,94 wenngleich auch am 18. Januar unter all den Uniformen „nicht ein einziger ziviler Rock“ zu sehen war.95

Das wollte offenbar auch Fontane zum Ausdruck bringen. Über von Werners Großgemälde, das zum offiziellen Dokument der Reichsgründung wurde, hat er sich, soweit erkennbar, direkt zwar nicht geäußert, dafür aber über ein anderes Ölbild, das Thomas Gaethgens als „profanen Gegenpart zu Werners Bild“ bezeichnet,96 nämlich Adolph von Menzels „Abreise“ König Wilhelms zur Armee. Von ganz anderem dokumentarischen Charakter, hält es eine scheinbar zufällige Begebenheit fest, die sich unter Anteilnahme zahlreicher Passanten auf der Straße Unter den Linden gleichsam als „Akklamation des Herrschers durch sein Volk“ vollzieht.97

Fontane, von Menzel mit einer Reproduktion des Bildes beschenkt, bezeigte „für das schöne Blatt ... große Freude“. Was ihm das „Bild gleich so wert“ mache, sei, daß Menzel, anders als „so viele ,Historiker mit dem Pinsel`“98 - die Anspielung auf von Werner ist unüberhörbar -, den künstlerischen Akzent sehr bewußt auf „das Hineinragen des Großen in das Kleinleben“ gelegt habe, was ihm weit mehr bedeutete als alles militärische Gepränge in der ,Galerie des Glaces‘ zu Versailles.

Seinen Dank an Menzel für das „A u s z u g s-Bild“ begleitete er mit dem Text seines neuesten und letzten Einzugsgedichts. Schon die Rückkehr Wilhelms als Kaiser hatte er im März 1871 im „Berliner Fremdenblatt“ in patriotischen Versen gefeiert und darin Preußens nunmehr durch das Rot ergänztes Schwarzweiß „Dreifarbig, kranzumwunden“ als Farben des neuen Reiches beschworen.99 Wie so viele Berliner Künstler, die am 16. Juni in „Annäherung der bürgerlichen Kultur an den Nationalstaat“ das Brandenburger Tor und die „Linden“ in eine „aufwendige Via triumphalis“ verwandelt hatten,100 stellte auch Fontane seine Verskunst noch einmal in den Dienst einer glanzvollen Siegesfeier. Doch gab er den heimkehrenden Protagonisten, an ihrer Spitze Wilhelm I., Bismarck und Moltke, die Mahnung des Alten Fritz vom hohen Denkmalssockel mit auf den Weg: „Bon soir, Messieurs, nun ist es genug..“101

Mit der Diskussion um Wesen und Charakter des neuen Reiches, das von manchem in Verkennung der gravierenden Unterschiede als Wiederauferstehung des untergegangenen und „Erfüllung der Kaisersage“102 gefeiert wurde, lebte auch der Barbarossa-Mythos noch einmal auf, instrumentalisiert für die preußisch-patriotische Legendenbildung, die Wilhelm I. als „Weißbart“ und „Barbablanca“ zum eigentlichen Nachfolger „auf des Rotbarts Thron“ zu stilisieren suchte.103 So erschien zur Festveranstaltung in der Linden-Oper - und nicht nur dort - am 17. Juni 1871 in einem eilig verfaßten Bühnenstück die Gestalt des mittelalterlichen Kaisers auf der Bühne als „Chiffre für des Reiches Herrlichkeit“, verwirklicht durch Wilhelm I., „im Silberhaar ein würdiger Genosse“, wie der Stuttgarter Oberhofprediger Karl Gerok befand.104

Schon in seinem Gelegenheitsgedicht „Neujahr 1871“ hatte Fontane, ähnlich wie etwa Dahn und Geibel in ihrer Panegyrik auf den Hohenzollernherrscher, seinen Landsleuten den Kaiser Weißbart als Identifikationsfigur angeboten, nachgeschärft wenig später mit seinen Versen über „Kaiser Blanchebart“, worin er den Kaisermythos des neuen Reiches ganz auf Wilhelm I. zuschnitt.105 Angesichts der inzwischen immer häufiger beschworenen dreifachen Legitimierung des Hohenzollernkaisertums durch so bedeutende Vorfahren wie den Großen Kurfürsten und Friedrich den Großen, durch die Zustimmung der deutschen Bundesfürsten und das einhellige Votum der parlamentarischen Volksvertretung, glaubte Fontane, der Barbarossatradition als politischer Ideologie um so eher entraten zu können, als Preußens Wurzeln zwischen Rhein und Njemen lagen,106 woraus sich ein imperialer Anspruch auf Weltgeltung nicht herleiten ließ. Jedoch blieben seine Versuche vergeblich, den Kaiser Blanchebart an Stelle des Rotbarts zu substituieren, zumal sich Preußens Geschichte und Traditionen weder dem mittelalterlichen Kaisertum eines Barbarossa noch dem künstlichen Mythos eines Barbablanca aufpfropfen ließen.

Hans Hopfen, ein in Berlin lebender und Fontane persönlich bekannter Dramatiker, brachte die Dinge auf den Punkt, als er feststellte, „zu der jetzigen Entwicklung der deutschen Dinge“ passe ein Barbarossa „so ziemlich wie die Faust aufs Auge“ und gehöre ebenso wie die „Pfeifenkopfgestalten Germanias und Borussias“ samt „dem übrigen Apparat in die Rumpelkammer“.107

Als sich die Deutschen im Krieg gegen Frankreich zusammenfanden, überwogen „in allen politischen Lagern“ traditionalistische die progressiven Tendenzen.108 So wurde die Verfassung des Norddeutschen Bundes, Ergebnis eines Kompromisses zwischen Krone und liberalem Bürgertum, zu dem es nach Auffassung nicht weniger Zeitgenossen damals keine Alternative gab, weitgehend auch zur Konstitution des neuen Reiches, ohne daß die Nationalliberalen darin weitere Ziele ihrer politischen Agenda zu verankern vermochten. Gleichwohl setzten sie darauf, daß man, nachdem zunächst die nationale Einheit hatte erreicht werden können, auch dem Ziel nach mehr Rechten für das Nationalparlament näherkommen würde, um schließlich aus Preußen-Deutschland eine parlamentarische Monarchie nach englischem Muster zu machen.

Mit dieser Haltung dürfte sich auch Fontane in Einklang befunden haben, der in den siebziger Jahren mit den politischen Vorstellungen der Nationalliberalen sympathisierte. Je weiter aber die Reichsgründung zurücklag, desto deutlicher wurde, wie sehr die einmal festgeschriebene Machtverteilung sich als „System umgangener Entscheidungen“ erwies,109 das sich dem Aufbruch in eine demokratische Gesellschaft verschloß, während sich Wirtschaft, Wissenschaft und Technik stürmisch aufwärts entwickelten. Das sah auch Fontane so, der Bismarcks innenpolitische Mißgriffe mit wachsendem Unbehagen verfolgte. „Ehe nicht die M a c h tverhältnisse zwischen alt und neu zugunsten von ,neu‘ sich ändern“, schrieb er 1895 an den Chefredakteur der „Vossischen Zeitung“, Friedrich Stephany, „ist all unser politisches Tun nichts als Redensartenkram und Spielerei“,110 waren doch, was sich das Reich an Parlamentarismus leistete, für ihn nicht mehr als „Gnadengeschenke, die uns jeden Augenblick wieder genommen werden können“.111

Gudrun Loster-Schneider hat das in späteren Jahren zu beobachtende innenpolitische Unbehagen Fontanes am Kaiserreich im wesentlichen als Preußenkritik verstanden.112 Mit ihr wandte er sich gegen die mehr und mehr um sich greifende, kritiklose Verherrlichung Preußens, als deren unerfreulichste Erscheinungsform ihm der „Borussismus“ galt, den er als „niedrigste Kulturform“ bezeichnete, „die je da war“,113 ja in der er sogar eine Deutschland insgesamt belastende Hypothek sah. Er nannte es ein „Glück, daß wir noch ein außerpreußisches Deutschland haben“.114 Nicht nur „Oberammergau, Bayreuth, München, Weimar“ waren für ihn „Plätze, daran man sich erfreuen kann“.115 Auch „Rothspohn und Onkel Bräsig“116 im ländlich-fernen Mecklenburg setzte er gegen „Strammstehn und Finger an der Hosennaht“117 auf Potsdams Exerzierplätzen - ganz zu schweigen von der Kultiviertheit Dresdens, wo man, wie er aus eigener Erfahrung wußte, „gegen alle Preußische gereizt“ sei, um so mehr, als sich „die Preußen ... als die Überlegenen“ gerierten und seien es doch vielfach nicht.118 Nur wenige Jahre nach der Reichsgründung bekannte er, es habe „etwas verstimmend Niederdrückendes“, sich vorzustellen, daß aus der Zeit des „Soldatenkönigs“ mit ihrer Armut und martialischen Herrlichkeit, einer Zeit, der „Soldatenehre“ weit mehr bedeutet habe als „bürgerliche Ehre“, der „friedericianische Staat und mit ihm in historischer Konsequenz“, wie Fontane damals ganz im Sinne der Geschichtsauffassung Gustav Droysens formulierte, des Begründers der Legende von der nationalen Einigungsmission Preußens, „Neu-Deutschland geboren wurde“. 119 Zweifellos wurde seine Kritik an Preußen-Deutschland mit den Jahren schärfer, die staatliche Einheit des Reiches aber blieb für ihn sakrosankt.

Quellen:
1 HFA, III. 4. 857
2 HFA, III. 4. 858
3 HFA, III. 4. 858
4 NyA XIX, S. 19
5 HFA, III. 1. 66
6 Dietmar Storch: Theodor Fontane - Zeuge seines Jahrhunderts, in: Fontane-Handbuch. Hrsg. v. Christian Grawe und Helmuth Nürnberger. Stuttgart 2000, S. 133 f.
7 Helmuth Nürnberger: Fontanes Welt. Berlin 1997, S. 177 f.
8 HFA, III. 1. 44
9 Hubertus Fischer: „Mit Gott für König und Vaterland“. Zum politischen Fontane der Jahre 1861-1863, in: Fontane Blätter 58 (1994), S. 62-88 und 59 (1995), S. 59-84
10 Zit. nach Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Dritter Band. Von der „Deutschen Doppelrevolution“ zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914. München 1995, S. 284
11 Gudrun Loster-Schneider: Der Erzähler Fontane. Seine politischen Positionen in den Jahren 1864-1898 und ihre ästhetische Vermittlung. Tübingen 1986, S. 45
12 HFA, I. 5. 167
13 Zit. nach Winfried Ranke, in: Preußen. Versuch einer Bilanz, hrsg. V. Gottfried Korff. Hamburg 1981, S. 471
14 Dazu Golo Mann: Deutsche Geschichte des 19. Und 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 1992 (Fischer), S. 352 f.
15 Dazu Michael Behnen: Bürgerliche Revolution und Reichsgründung, in: Deutsche Geschichte. Begründet von Peter Rassow. Vollständig neu bearbeitete und illustrierte Ausgabe. Hrsg. v. Martin Vogt. Stuttgart 1987, S. 459
16 Zit. nach Michael Behnen wie Anm. 15, S. 459
17 NyA XIX, S. 350
18 Der Deutsche Krieg (NyA), Band I, S. 633
19 Augsburger Allgemeine Zeitung Nr. 198 vom 17. Juni 1866
20 Wie Anm. 10, Wehler, S. 296
21 HFA, III. 1.44
22 Der Deutsche Krieg (NyA), Band I, S. 40
23 Wie Anm. 11, Loster-Schneider, S. 159
24 Georg Schnath u. a.: Geschichte des Landes Niedersachsen. Territorien-Ploetz. Würzburg 1988 (5. Aufl.), S. 58 f. sowie Bernd Ulrich Hucker, Ernst Schubert, Bernd Weisbrod: Niedersächsische Geschichte. Göttingen 1997, S. 480 ff.
25 Wie Anm. 18, Band II, S. 335
26 Dazu Hans Heinrich Reuter: Fontane. Band I. München 1968, S. 393 f. sowie Dietmar Storch: Theodor Fontane, Hannover und Niedersachsen. Hildesheim 1981
27 HFA, I. 2. 467
28 HFA, I. 2. 468
29 HFA, I. 3. 474
30 HFA, I. 1. 556
31 HFA, I. 1. 556
32 HFA, IV. 3. 674
33 HFA, III. 4. 1034
34 HFA, IV. 2. 326
35 HFA, III. 4. 1034
36 HFA, IV. 2. 330
37 NyA XX/I, S. 7 f.
38 HFA, III. 4. 887
39 HFA, III. 4. 883
40 HFA, III. 4. 911
41 Der Krieg gegen Frankreich (NyA), Band I. 1, S. 23
42 Wie Anm. 41, S. 70
43 Wie Anm. 41, S. 71
44 Zit. Nach Hans-Joachim Schoeps: Der Weg ins Deutsche Kaiserreich. Berlin 1970, S. 232
45 Wie Anm. 10, S. 322
46 Carl von Clausewitz: Vom Kriege. Berlin 1918 (13. Aufl.), S. 64.
47 HFA, III. 4. 603
48 HFA, III. 4. 630
49 HFA, III. 4. 1011
50 Zit. nach Lothar Gall: Das Problem Elsaß-Lothringen, in: Reichsgründung 1870/71. Tatsachen, Kontroversen, Interpretationen. Hrsg. v. Theodor Schieder und Ernst Deuerlein. Stuttgart 1970, S. 375. In der Reichstagsdebatte vom 26. Januar 1870 warnte August Bebel: „... wenn wir heute das Selbstbestimmungsrecht mit Füßen treten ..., dann vergeben wir damit das eigene Selbstbestimmungsrecht.“ Wolle man „das Nationalitätenprinzip in Europa wirklich unverfälscht zur Geltung bringen“, dann müsse „Polen“ abgetreten und „Nordschleswig wieder abgegeben werden“ (zit. nach Deuerlein wie Anm. 70, S. 356 f.).
51 Dazu Stefan Fisch: Nation, Heimat und „petite patrie“ im Elsaß unter deutscher Herrschaft 1870/71-1918, in: Territoriale Identität und politische Kultur in der Frühen Neuzeit. Hrsg. v. Marco Ballabarba und Reinhard Stauber. Berlin 1998
51a NyA XXII, 1, S. 139
52 HFA, III. 4. 923
53 HFA, III. 4. 945
54 HFA, III. 4. 945
55 HFA, III. 4. 946 f.
56 Dazu John Osborne: Theodor Fontane: Vor den Romanen. Krieg und Kunst. Göttingen 1999, S. 140 ff.
57 Wie Anm. 44. Zit. Nach Schoeps, S. 213
58 Wie Anm. 44. Zit. Nach Schoeps, S. 211
59 Gustav Freytag: Briefe an Albert von Stosch. Stuttgart 1913, S. 63
60 HFA, III. 4. 981
61 HFA, III. 4. 982
62 Dazu auch K.G. Faber: Die nationalpolitische Publizistik Deutschlands von 1866-1871, 2 Bde. Düsseldorf 1963.
63 HFA, III. 4. 998
64 HFA, III. 4. 996
65 HFA, III. 4. 1000
66 HFA, III. 4. 999
67 HFA, III. 4. 999
68 Augsburger Allgemeine Zeitung vom 30. August 1870. Zit. nach Gall wie Anm. 50, S. 375
69 Wie Anm. 50, S. 383
70 Ernst Deuerlein (Hrsg.): Die Gründung des Deutschen Reiches 1870/71 in Augenzeugenberichten. München 1977 (dtv), S. 368 ff.
71 HFA, III. 4. 402
72 HFA, I. 1. 733
73 HFA, IV. 3. 191 f.
74 Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1866-1918. Bd. 22. Machtstaat vor Demokratie. München 1992, S. 17
75 Dieter Langewiesche: War da was vor 1871?, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 289, 17. 12. 2000, S. 54
76 Zit. nach Wehler, wie Anm. 10, S. 298
77 Theodor Fontane: Tagebücher, Band 1. Berlin 1994, S. 183
78 Michael Stürmer: Die Reichsgründung. Deutscher Nationalstaat und europäisches Gleichgewicht im Zeitalter Bismarcks. München 1984, S. 82
79 Der Krieg gegen Frankreich (NyA), Band II. 2, S. 756
80 Wie Anm. 79, S. 756 f.
81 HFA, IV. 1. 66
82 Wie Anm. 79, S. 756
83 Wie Anm. 79, S. 757
84 Wie Anm. 70, S. 308 f.
85 Jean Claude Allain: Das Schloß von Versailles, in: Horst Möller und Jacques Morizet (Hrsg.): Franzosen und Deutsche. Orte der gemeinsamen Geschichte. München 1996, S. 64
86 Franz Herre: Kaiser Wilhelm I. Der letzte Preuße. Köln 1980, S. 410 f.
87 Stenographischer Bericht des Norddeutschen Reichstages, 7. Sitzung vom 6. Dezember 1870, S. 94
88 Franz Herre: Anno 70/71. Ein Krieg, ein Reich, ein Kaiser. Köln 1970, S. 61
89 Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen: Das Kriegstagebuch von 1870/71. Hrsg. Von Otto Meisner. Leipzig 1926, S. 277
90 Antwort König Wilhelms I. von Preußen an die Deputation des Norddeutschen Reichstages, wie Anm. 70, S. 251
91 Zit. nach Schoeps wie Anm. 44, S. 201
92 Wie Anm. 79, S. 758
93 Thomas W. Gaethgens: Anton von Werner. Die Proklamierung des Deutschen Kaiserreiches. Ein Historienbild im Wandel preußischer Politik. Frankfurt am Main 1990, S. 63.
94 Hagen Schulze: Kleine deutsche Geschichte. München 1996, S. 121
95 Wie Anm. 94, S. 127
96 Wie Anm. 93, S. 82
97 Wie Anm. 93, S. 82
98 HFA, IV. 2. 382
99 HFA, I. 6. 571
100 Wolfgang J. Mommsen: Bürgerliche Kultur und politische Ordnung. Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle in der deutschen Geschichte 1830 - 1933. Frankfurt am Main 2000, S. 70.
101 HFA, I. 6. 246
102 Monika Arndt: Die Goslarer Kaiserpfalz als Nationaldenkmal. Eine ikonographische Untersuchung. Hildesheim 1976, S. 54
103 Wie Anm. 102, S. 54
104 Arno Borst: Reden über die Staufer. Frankfurt/M., Berlin, Wien 1981 (Ullstein-Buch Nr. 34052), S. 144.
105 Wie Anm. 104, S. 151
106 Wie Anm. 99
107 Zit. nach Borst wie Anm. 104, S. 104
108 Dazu Wolfgang J. Mommsen: Der autoritäre Nationalstaat. Verfassung, Gesellschaft und Kultur im deutschen Kaiserreich. Frankfurt am Main 1990, S. 29 ff.
109 Wie Anm. 108, S. 38
110 HFA, IV. 4. 426
111 Wie Anm. 109
112 Wie Anm. 11, S. 197
113 HFA, IV. 4. 652
114 HFA, IV. 4. 356
115 Wie Anm. 114
116 Wie Anm. 113
117 Wie Anm. 114
118 HFA, IV. 4. 723
119 NyA XXII, 1, S. 425


Berliner LeseZeichen, Ausgabe 05/01 (c) Edition Luisenstadt, 2001
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