Wir leben vorsorglich. Auch für die Zeit danach haben wir beträchtliche Erwartungen. Wir sehnen uns in den Himmel. Hebt die Seele mal ab, soll sie – wenn schon – im Paradies sanft landen. Das haben die Erdenbewohner bekanntlich im Himmel geortet. Wer möchte schon glauben, nicht in den Himmel zu kommen? Im Himmel müssen die Freiheiten wohl grenzenlos sein. Dennoch: Als trainierter Tourist bereiten Frau und Mann die Reise ohne Rückfahrt gründlich vor.
Die Bandinis, Ditte und Giovanni, die sich als verläßliche Ver-Führer durch die Geisterwelten des Aberglaubens und der Hexen erwiesen, halten vor der Himmelspforte den Lokalanzeiger „Who’s who im Himmel“ bereit. Zunächst zur allgemeinen Beruhigung: Ohne Hierarchie läuft auch im Himmel nichts. Also, alles wie gehabt, nur eine Etage höher?! Mit dem feinen, gravierenden Unterschied: Die Ordnung da oben ist weniger chaotisch. Wo Gott der Richtliniengeber ist, haben Hunderte Gottheiten, männlichen wie weiblichen und anderen Geschlechts, seit ewigen Zeiten, für alle Zeit, ein Mitspracherecht, damit alles seinen unabänderlichen himmlischen Gang geht.
Bloß keine Experimente! Verlassen Sie sich auf das, was da auf Sie zukommt. Buchen Sie bedenkenlos den Kurs zur Gesellschaft der Götterwelt, den die Bandinis anbieten. Nicht lexikal langweilig stellen die Autoren in alphabetischer Folge und lexikaler Form die gesamte Chefetage des Himmels vor. Angefangen von Agni, einer vom Stamme der Hindus, von dem es heißt, daß er „ein grundsätzlich freundlicher und leutseliger Gott“ ist. Die Göttergalerie abschließend durch Zhang Zaowang: einen chinesischen Herdgott. Wer nun vermutet, daß die himmlischen Herrschaften gar nicht so weit weg sind vom Irdischen, muß sich die Frage stellen, wo die Göttlichen geboren wurden. Was wäre die Götterwelt ohne die weltliche und ihre menschlichen Propagandisten? Kein Trost fürs Jenseits! Aber ein Amüsement im Diesseits!
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