Ein Buch der Kunst für die gesamte Kunst? Das leistet sich Philipp Reclam jun. und leistet tatsächlich was mit seinem Reclam-Buch der Kunst. Was andere in ein halbes Dutzend oder mehrere Bücher schnüren, bietet der Verlag übersichtlich und komprimiert in einem Band. Das Stück zur Kunst ist ein Kunststück, das Christoph Wetzel zustande brachte. Der Mann versteht sein Handwerk, die Geschichte der Kunst als die Geschichte von Stilen, Mitteln, Personen, Themen ... der Kunst zu vermitteln. Darauf angewiesen, alles Sachliche zu straffen, versäumt der Autor nie, so anschaulich wie möglich zu sein.

Fachliches, Faktisches wird verständlich gemacht, indem sowohl Biographisches wie Anekdotisches eingebracht wird. Wetzel stellt nicht nur dar, was sich von der Steinzeit bis zum Event in der Kunst entwickelt. Die summarischen Beschreibungen der Kunstentwicklung verleugnen den kritischen Kunstbetrachter nicht. Sein Urteil schult die Urteilsfähigkeit der Leser. Nicht ausdrücklich für „Anfänger“ und Jugendliche verfaßt, ist Das Reclam-Buch der Kunst bestens für sie geeignet. Mehr als nur eine Einführung, konzentriert sich die Kunstgeschichte auf das Hauptsächliche. Christoph Wetzel betont überzeugender, was das Bleibende in der Kunst ist, als jene jeder Mode hinterhereilenden Kunstmacher, -begleiter und -förderer. Die Feststellungen und Festlegungen des Kunstwissenschaftlers sind das Ergebnis solider Kenntnisnahme und Erkenntnisse. Das macht das Kunst-Buch Wetzels wichtiger als viele andere und garantiert der Publikation eine entwickelbare Beständigkeit. Das Buch selbst will ein Kunst-Werk sein. In der Bewertung als Produkt der Buch-Kunst wird der Band nicht schlecht abschneiden.

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