Eine Annotation von Gisela Lehmer-Kerkloh

Komarek, Alfred:
Blumen für Polt
Kriminalroman.
Haymon Verlag, Innsbruck 2000, 190 S.

Blumen für Polt, Alfred Komareks zweiter Kriminalroman mit dem bodenständigen Gendarmerie-Inspektor Simon Polt, steht nicht hinter seinem Krimi-Erstlingswerk Polt muß weinen (1999 mit dem Deutschen Krimipreis Glausner ausgezeichnet) zurück. Fest verankert in seine Heimat, der niederösterreichischen Weingegend an der tschechischen Grenze, gelingt es Polt diesmal, den Mord an dem geistig verwirrten Willi aufzuklären. Kurz vor seinem Tod pflückte Willi für seinen Freund Polt die ersten Frühlingsblumen, wenig später wird er unter einem Lößabsturz gefunden. Gegen den Widerstand der Dorfbewohner, die Willis Tod als Unfall abtun wollen, sucht Polt so lange, bis er den Mörder findet. In den Tod verwickelt ist die aus Dorfjungen bestehende „Viererbande“, denen Willi bei ihren Räuberspielen im Wege war.

Bei seiner Arbeit hilft Polt seine Liebe zu den Kellergassen mit ihren alten Preßhäusern und sein feines Gespür für die Mentalität der schweigsamen Weinbauern. Aber Polt muß sich auch mit dem Einzug der Neuzeit in die nicht immer ländliche Idylle auseinandersetzen. So werden immer mehr alte Preßhäuser an die neuen Wochenendhausbesitzer verkauft, die brutale Skinheads und städtische Probleme mitbringen.

In Blumen für Polt ist es Alfred Komarek wiederum gelungen, dem Leser die Weinregion rund um Wien und vor allem die Menschen, die darin leben, liebevoll und atmosphärisch dicht vor Augen zu führen.


Berliner LeseZeichen, Ausgabe 08/01 (Internetausgabe) (c) Edition Luisenstadt, 2001
www.berliner-lesezeichen.de

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