1902 |
Der Chemiker Friedrich Rüdorff stirbt in Berlin. Er war seit
1882 Leiter des anorganisch-chemischen Laboratoriums der Technischen
Hochschule in Charlottenburg. Seine Forschungen befaßten sich mit der
Gasbeleuchtung und den Eigenschaften von Salzlösungen.
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1909 |
Wilhelm Emrich wird in Nieder-Jeutz (Lothringen) geboren. Emrich studierte in
Franfurt am Main Germanistik. 1944 folgte er einem Ruf nach Berlin und war
bis auf einige Zwischenspiele in Göttingen (1949-1953) und Köln (1953-
1959) in Berlin tätig.
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1917 |
Der Reichskanzler Georg Graf von Hertling gibt in der Sitzung des Reichstages
bekannt, daß der russische Volkskommissar für Auswärtige
Angelegenheiten Trotzki und der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare Lenin
zu Friedensverhandlungen bereit sind.
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1919 |
Das »Große Schauspielhaus« an der Weidendammer Brücke
beginnt den öffentlichen Spielbetrieb mit der »Orestie« von
Aischylos. Regie des von Carl Vollmoeller bearbeiteten Stückes, zu dem
Einar Nilson die Musik geschrieben hatte, führte Max Reinhardt.
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1921 |
Der Bergbauingenieur Franz Anton Haßlacher stirbt in Bonn. Haßlacher
war von 1880 bis 1892 Dozent für Aufbereitungskunde und Bergrecht
an der Bergakademie Berlin.
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1923 |
Einer der ersten Omnibusse mit Sauggas-Antrieb wird in Dienst gestellt.
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1925 |
In Berlin werden Motorraddroschken eingeführt.
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1925 |
Im Lehrervereinshaus am Alexanderplatz wird der Rote Frauen- und
Mädchenbund gegründet. Ernst Schneller, Mitglied der KPD-Führung,
hielt vor den 60 Delegierten das Referat.
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1926 |
Der langjährige Stadtverordnetenvorsteher und Ehrenbürger der Stadt,
Paul Michelet, stirbt in Berlin.
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1929 |
Die AGITPROP-Gruppe (agitatorische Propaganda) »Der rote Wedding«
tritt in den Pharus-Sälen erstmals auf. Mit dem Lied »Der rote
Wedding« (Musik Hanns Eisler, Text Erich Weinert) wurde eines der
bekanntesten kommunistischen Kampflieder vorgestellt.
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1929 |
In den Bewag-Kraftwerken wird die Leistungsgrenze von einer Milliarde
Kilowattstunden erstmalig überschritten. 1929 wurdem zusammen mit
Fernstrom 1,3 Milliarden Kilowattstunden nutzbar abgegeben.
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1933 |
In der Staatsoper hat Heinz Tietjens Neuinszenierung von Richard Wagners
»Rheingold« Premiere. Damit wurde die Neuinszenierung des
»Ringes« eingeleitet. Die Staatskapelle spielte unter Wilhelm
Furtwängler. Rudolf Bockelmann sang den Wotan.
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1935 |
Im Schloß Niederschönhausen beginnen Umbauarbeiten. Hier entstand ein
»Haus der Kabinettkunst«. Im ersten Stock wurden Plastiken
aufgestellt.
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1935 |
Die Deutschlandhalle am Kaiserdamm, die für die Olympischen Spiele
1936 errichtet wurde, wird in Anwesenheit des Reichskanzlers Adolf Hitler
eingeweiht. Sie faßte 20 000 Menschen und war nicht nur für
sportliche Veranstaltungen gedacht.
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1936 |
Die Friseur-Innung Berlin und die Gaujugendverwaltung der Deutschen Arbeitsfront
veranstalten im Berliner Sportpalast (Schöneberg) das 3. Große
Lehrlings-Schaufrisieren.
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1945 |
Der durch den Krieg unterbrochene Postscheckverkehr innerhalb Berlins wird
wieder aufgenommen. Allerdings wurde er auf die seit der Besetzung
eröffneten Konten beschränkt.
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1946 |
Der frühere Berliner Stadtrat für Verkehr, Ernst Reuter, der in die
Türkei emigriert war, kehrt nach Berlin zurück.
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1952 |
Oberbürgermeister Friedrich Ebert würdigt bei der Grundsteinlegung
für das »Nationale Aufbauprogramm 1953« an der Stalinallee (Karl-
Marx-Allee)/Ecke Auerstraße (Friedrichshain) die Verdienste der
freiwilligen Aufbauhelfer aus der DDR.
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1954 |
Die Pädagogische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
verleiht dem Leiter des Dresdener Kreuzchores, Professor Rudolf Mauersberger,
die Ehrendoktorwürde.
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1957 |
Die Ausstellung »Handschriften deutscher Dichter aus zwei
Jahrhunderten« wird in der Akademie der Künste in Ost-Berlin
eröffnet.
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1958 |
Auf dem Bayerischen Platz (Schöneberg) enthüllt der Leiter der
bayerischen Staatskanzlei, Dr. Fritz Baer, eine Löwenplastik des
Münchener Bildhauers Anton Rückel.
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1958 |
Die am 16. November nach einer Einheitsliste gewählte
Stadtverordnetenversammlung wählt Friedrich Ebert (SED) erneut zum
Oberbürgermeister sowie zunächst 18 der 21 Mitglieder des
Magistrats.
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1959 |
Für ein neues Gebäude der Meisterschule für Graphik und
Buchgewerbe und der Fachschule für Optik und Phototechnik wird zwischen
Marchstraße und Abbestraße (Charlottenburg) der Grundstein gelegt.
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1959 |
Bischof D. Dr. Otto Dibelius weiht die nach sechsjährigen
Restaurierungsarbeiten wiederhergestellte Kapernaum-Kirche in der
Seestraße 34/35 (Wedding).
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1962 |
Für das GeWoBag-Bauvorhaben Charlottenburg-Nord wird Richtfest gefeiert.
Zur Erinnerung an den 1961 verstorbenen Wirtschaftssenator Paul Hertz gab
der Bausenator Rolf Schwedler der Siedlung den Namen Paul-Hertz-Siedlung.
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1967 |
Karl-Heinz Wirzberger, Ordinarius für Amerikanistik, wird als Nachfolger
von Heinz Sanke in das Amt des Rektors der Humboldt-Universität zu Berlin
eingeführt.
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1973 |
Sonderminister Egon Bahr kritisiert vor der SPD-Fraktion des Abgeordnetenhauses
die Verdoppelung des Zwangsumtausches für Westberliner beim Besuch Ost-
Berlins. Dies verstoße sowohl gegen den Geist als auch gegen die
Buchstaben des Berlin-Abkommens.
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1974 |
Im Prozeß um die gewaltsame Befreiung des Terroristen Andreas Baader im
Mai 1970 wird das Urteil verkündet. Ulrike Meinhof und der
frühere Rechtsanwalt Horst Mahler erhielten Freiheitsstrafen von vier bzw.
acht Jahren.
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1975 |
Propst Heinrich Grüber, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin.
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1979 |
In Berlin werden örtlich (z.B. auf Autos) gelblich-bräunliche
Ablagerungen beobachtet. Es stellte sich heraus, daß es sich hierbei um
Staub aus der Sahara handelte, der in Verbindung mit nächtlichem Regen
gefallen war.
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1982 |
Das über der Tiefgarage neu gestaltete Areal zwischen Ranke-, Marburger und
Augsburger Straße (Charlottenburg) erhält nach West-Berlins
Partnerstadt den Namen Los-Angeles-Platz.
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1983 |
Das erste Glasfaserkabel wird mit einem Ferngespräch zwischen
Bundespostminister Schwarz-Schilling und Kultursenator Hassemer in Betrieb
genommen. Das System ersetzte Kupferkabel und ermöglichte Telefonate mit
Blickkontakt der Teilnehmer.
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1985 |
Das im Juni 1984 durch Brand zerstörte Ausflugslokal »Blockhaus
Nikolskoe« (Zehlendorf) wird wiedereröffnet.
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1986 |
Die Wasserfreunde Spandau 04 gewinnen zum drittenmal den Wasserball-
Europapokal der Landesmeister.
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1987 |
Die Jüdische Gemeinde zu Berlin errichtet eine Heinz-Galinski-Stiftung zur
Würdigung von Personen und Organisationen, die sich um den Fortbestand der
Gemeinde, um Verständigung und die Erhaltung religiöser und geistiger
Werte verdient gemacht haben.
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1992 |
Für den ersten Neubau einer jüdischen Schule seit über
50 Jahren in Berlin, der Heinz-Galinski-Schule, wird an der Waldschulallee
(Charlottenburg) der Grundstein gelegt.
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1993 |
Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgem und Brandenburgs
Ministerpräsident Manfred Stolpe ratifizieren den Staatsvertrag über
die Feuersozietät Berlin Brandenburg und die Öffentliche
Lebensversicherung Berlin Brandenburg.
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1994 |
Der Senat beschließt ein Konzept für die »Geschichtsmeile
Wilhelmstraße«. Das Abgeordnetenhaus hatte den Senat im März
aufgefordert, ein solches Konzept zu entwickeln, um die historische Bedeutung
des Bereichs Wilhelmstraße aufzeigen zu können.
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1994 |
Am Pariser Platz (Mitte) erfolgt der erste Spatenstich für den Wiederaufbau
des traditionsreichen Hotels Adlon. Das Fünf-Sterne-Haus entstand an dem
Ort, wo das Luxushotel Adlon 1907 eröffnet wurde.
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1994 |
Mit Wirkung zum 1. Dezember wird Jürgen Wetzel zum Leitenden Archivdirektor
des Landesarchivs Berlin ernannt, das er bereits seit 1991 kommissarisch
leitete. Kultursenator Ulrich Roloff-Momin überreichte ihm im Europa-Center
die Ernennungsurkunde.
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1995 |
Die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Hanna-Renate Laurien, wird
in einer Feierstunde des Deutschen Staatsbürgerinnen-Verbandes e.V. als
»Frau des Jahres« geehrt.
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1995 |
Die neue Verfassung von Berlin tritt in Kraft.
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1995 |
Eine Strafkammer des Moabiter Landgerichts verurteilt einen US-Soldaten wegen
Vergewaltigung und Mord zu lebenslanger Haft.
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1995 |
Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen begrüßt
140 jüdische Emigranten, die Berlin während des
Nationalsozialismus verlassen mußten.
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1995 |
Der Vizepräsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Tino Schwierzina,
empfängt den Präsidenten der 2. Kammer des rumänischen
Parlaments, Oliviu Gherman.
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1996 |
Auf einer Krisensitzung bei Berlins Regierendem Bürgermeister Eberhard
Diepgen (CDU) werden die Baukosten für den Neubau der Akademie der
Künste am Pariser Platz auf 85,9 Millionen Mark begrenzt. Bisher waren
110 Millionen Mark vorgesehen.
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1996 |
Die »Dramaturgische Gesellschaft« hält in der Akademie der
Künste ihre Jahrestagung unter dem Titel »Dramaturgie heute« ab.
Rund 150 Dramaturgen, Theaterautoren und Journalisten diskutierten am
Hanseatenweg (Tiergarten) und in den Kammerspielen (Mitte).
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1996 |
Das Landgericht Berlin spricht den früheren DDR-Unterhändler Wolfgang
Vogel vom Vorwurf frei, Ausreisewillige erpreßt und genötigt zu
haben. Vogel hatte Angebote der Betroffenen zum Verkauf ihrer Häuser oder
Geldzahlungen lediglich entgegengenommen.
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1997 |
Am Sonnabend vor dem ersten Advents-Sonntag verzeichnen die Berliner
Geschäftsleute beim Weihnachtseinkauf geringere Umsätze als im
Vorjahr.
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1998 |
Die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz (Potsdamer Straße,
Tiergarten) begeht mit einem Tag der offenen Tür ihr 20jähriges
Bestehen. Besucher hatten Gelegenheit, die öffentlichen und vor allem die
internen Bereiche des Gebäudes kennenzulernen.
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1998 |
Der 64jährige Berliner Manfred Freiherr von Richthofen wird auf dem 25.
Bundestag des Deutschen Sportbundes (DSB) erneut zum Präsidenten
gewählt. Richthofen war seit 1985 Landessportbund-Präsident in
Berlin und seit 1994 DSB-Präsident.
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1998 |
Nach dreitägiger Dauer wird im Ausstellungszentrum am Fernsehturm (Mitte)
die diesjährige »Weihnachts-Ostpro« geschlossen. Mehr als
80 000 Menschen waren gekommen, um die Produkte von rund
100 Firmen aus den neuen Bundesländern kennenzulernen.
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1999 |
Am Lossebergplatz in Karow Nord (Pankow) wird die Skulptur »Paar« des
Künstlers Rüdiger Preisler enthüllt. Die Skulptur bestand aus
zwei ineinandergeschlungenen Stahlträgern, deren obere Enden durch einen
dritten Träger verbunden waren.
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1999 |
Die BVG startet einen Pilotversuch zur Videoüberwachung. Züge der U-
Bahn-Linie 4, der Straßenbahnlinien 13 und 15 sowie Busse der
Linie 120 wurden mit Videokameras bestückt. Zunächst wurde nur
aufgezeichnet, aber die Aufnahmen noch nicht gespeichert.
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