1810 |
Die am 19. Juli verstorbene Königin Luise wird zunächst in der
Domgruft beigesetzt. Ihr Sarg verblieb dort bis zur Fertigstellung des
Mausoleums im Charlottenburger Schloßpark.
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1814 |
Johann Georg Halske wird in Hamburg geboren. Der Feinmechaniker und Industrielle
kam 1825 nach Berlin. 1847 gründete er mit Werner Siemens in der
Schöneberger Straße 19 die »Telegraphen Bau-Anstalt Siemens
& Halske«.
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1830 |
Carl Frischen wird in Bremen geboren. Der Techniker war seit 1866 als
Oberingenieur in der Telegraphenverwaltung des Norddeutschen Bundes in Berlin
tätig und seit 1869 bei Siemens für die Einführung der Indo-
Europäischen Telegraphenlinie zuständig.
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1855 |
Georg Wilhelm Siemens wird als zweiter Sohn von Werner Siemens
(1888 geadelt) in Berlin geboren. Der spätere Geheimrat und
Industrielle baute u.a. 1911 ein Pralluftschiff (Siemens-Luftschiff).
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1858 |
Innerhalb von fünf Stunden beträgt die Niederschlagshöhe in
Berlin 42,0 mm, das waren 8,4 mm pro Stunde.
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1859 |
Der Professor für Statistik und Staatswissenschaft Wilhelm Dieterici stirbt
in Berlin. Dieterici war ab 1844 Direktor des »Statistischen
Bureaus« und ab 1835 Mitglied der 1809 gegründeten
»Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin«.
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1859 |
Felix Freudemann wird in Berlin geboren. Freudemann besuchte von 1880 bis
1882 die Königliche Gärtnerlehranstalt, wurde im Januar
1889 als »erster Königlicher Tiergartenobergärtner zu
Charlottenburg« angestellt und 1906 zum Tiergartendirektor
befördert.
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1860 |
Ein ungewöhnlich starker »Landregen« beginnt. Er brachte in
Berlin binnen 42 Stunden eine Niederschlagshöhe von 108,8 mm, das
entspricht 108,8 Liter pro Quadratmeter.
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1860 |
Eduard Heilfron wird in Thorn (Westpreußen) geboren. Heilfron wurde
1901 als Amtsrichter an das Amtsgericht Berlin-Mitte berufen. Er
verfaßte mehrere Lehrbücher, die das gesamte Rechtsgebiet
umfaßten.
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1863 |
Die Armendirektion erklärt sich bereit, die Schenkung des Rentners Johann
Christoph Karl Grebbin von 300 Talern anzunehmen und nach dem Wunsch des
Gebers im Bereich der 17. Armenkommission einzusetzen.
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1872 |
Der Mathematiker Karl Heinrich Schellbach von der Berliner Kriegsschule legt dem
preußischen Kultusministerium eine Denkschrift vor, in der er das niedrige
Niveau der deutschen Präzisionsmechanik kritisierte.
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1883 |
Das »Gesetz über die allgemeine Landesverwaltung« wird erlassen.
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1890 |
Zur Hundertjahrfeier der Tierärztlichen Hochschule in Berlin wird im
Vorgarten des Hauptgebäudes in der Luisenstraße ein Denkmal des
verdienstvollen Tiermediziners Andreas Christian Gerlach feierlich
enthüllt.
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1890 |
Der Jugendschriftsteller Ferdinand Schmidt stirbt in Berlin.
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1891 |
Das »Thomas-Theater« öffnet seine Pforten mit der dreiaktigen
Posse »Im siebenten Himmel« von Jean Kren.
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1891 |
Im »Neuen Walhalla-Theater« (Neukölln) debütiert ein neues
Spezialitäten-Ensemble. Es traten »hochkomische Clowns«,
»vollendete Reckturner« und »Gymnastiker am schwebenden
Bambus« auf. Großen Anklang fand u.a. der Damen-Imitator Lauritz
Vriborg.
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1896 |
Der Deutsche Rennfahrerverband (Radrennfahrer) wird in Berlin gegründet.
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1898 |
Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck stirbt 83jährig in
Friedrichsruh bei Hamburg. Von Bismarck wurde im Zusammenhang mit der
Reichseinigung Reichskanzler und am 16. März 1871 Ehrenbürger
Berlins.
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1899 |
Auf der Rad-Rennbahn Treptow finden ab 16.00 Uhr fünf Rennen statt,
darunter das Mehrsitzer-Vorgabefahren mit Fünf- und Dreisitzern, ein 15-km-
Fahren mit Motor-Schrittmachern.
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1899 |
Gegen die Wählerlisten in Charlottenburg, deren Auslagezeit abgelaufen war,
wurde von einem einzigen Einwohner, einem Schlosser, Einspruch erhoben. Die
Stadtverordneten mußten ihre Ferien unterbrechen und bis 15. August einen
Beschluß herbeiführen.
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1905 |
Auf einer Versammlung der Rollkutscher, Begleiter und Bodenarbeiter aus allen
Speditionsbetrieben Berlins wird die Einführung des zehnstündigen
Höchstarbeitstages bei einem Wochenlohn von 30 bis 33 Mark
gefordert.
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1914 |
In einem Vortrag vor der Preußischen Akademie der Wissenschaften spricht
der Chemiker und Nobelpreisträger Prof. Emil Fischer über seine
Arbeiten zur Phosphorylierung von Nucleosiden.
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1914 |
Die seit fünf Tagen anhaltenden Proteste sozialdemokratischer Arbeiter in
Berlin münden in einer großen Antikriegskundgebung im Zentrum der
Reichshauptstadt.
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1916 |
Friedrich Adler wird in Rheinhausen am Niederrhein geboren. Der Bergbauingenieur
war seit 1964 Ordinarius und Inhaber des Lehrstuhls II für
Bergbaukunde an der Technischen Universität Berlin.
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1922 |
Im Berliner Sportpalast findet bis zum 1. August eine Schuhmesse des Vereins der
Schuhhandelsvertreter für Groß-Berlin statt. Die Messe ersparte den
Vertretern Reisekosten, die infolge der Wirtschaftskrise und Teuerungen zu hoch
geworden waren.
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1922 |
Der Aktionsausschuß »Nie wieder Krieg« veranstaltet im
Lustgarten eine Friedensdemonstration. 30 Redner hielten Ansprachen,
darunter auch der Schriftsteller und Publizist Kurt Tucholsky. Anwesend war auch
die Tochter des Fürsten Kropotkin.
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1923 |
Der Preis für elektrischen Niederspannungsstrom je Kilowattstunde
beträgt 10 000 Mark.
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1928 |
Der Chemiker Andreas Ludwig Fock stirbt in Berlin. Seit 1881 lehrte Fock an
der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin. In seinen wissenschaftlichen
Arbeiten befaßte er sich mit der Korrelation zwischen kristallographischen
und chemischen Eigenschaften.
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1928 |
Beim Gau Berlin der NSDAP wird ein »Sekretariat für
Arbeiterangelegenheiten« (Vorläufer der NSBO, der
nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation) unter der Leitung von
Johannes Engel errichtet.
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1935 |
In einem Begrüßungstelegramm des Provinz-Gruppenführers von
Berlin an den Staatskommissar von Berlin Dr. Julius Lippert wird die Zahl der
derzeit in Berlin vorhandenen Kleingärtner und -siedler mit
125 000 angegeben.
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1936 |
Das Internationale Olympische Komitee beschließt auf seiner Sitzung in
Berlin, die Hymne von Richard Strauss für alle Zeiten als Olympische Hymne
anzuerkennen.
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1936 |
Die letzten Proben zum Festspiel im Olympiastadion (Charlottenburg) finden um
21.00 Uhr statt. Zu dieser Veranstaltung wurden 100 000 Karten
verkauft.
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1936 |
Im Beisein des Korpsführers Hühnlein findet am Reichsportfeld ein
Generalappell sämtlicher Gliederungen des Olympischen Kraftfahrstabs statt,
zu dem etwa 400 Kraftwagen und Krafträder sowie Abschleppfahrzeuge und
Sanitätswagen aufgefahren waren.
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1936 |
Nach Schließung der Meldelisten ergibt sich die Zahl der Teilnehmer an den
XI. Olympischen Spielen in Berlin mit 4 888, von denen
4 503 Männer und 341 Frauen sind. Deutschland stellte dabei
die größte Teilnehmerzahl, 382 Männer und 45 Frauen.
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1936 |
Der Empfang für die In- und Auslandspresse findet nicht in der Krolloper,
sondern im Marmor-Saal des Zoologischen Gartens (Tiergarten) statt. Der
Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joseph
Goebbels, begrüßte die Journalisten.
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1936 |
Die 20 Mannschaften für das Internationale Jugendlager der XI.
Olympischen Spiele treffen in Berlin ein.
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1936 |
Die österreichische Olympiamannschaft verläßt Wien. Mit den
262 Sportlern und Funktionären kamen 110 Schlachtenbummler nach
Berlin.
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1936 |
In der Festhalle des Berliner Rathauses findet ein Frühstück zu Ehren
des IOC statt. Es stellte den gesellschaftlichen Auftakt der Olympischen Spiele
des Jahres 1936 dar. Staatskommissar Dr. Julius Lippert begrüßte
die Gäste aus dem In- und Ausland.
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1936 |
Das Kulissenhaus der Berliner Staatstheater fällt einem Brand zum Opfer.
Außer den Kulissen für »Wilhelm Tell« wurde fast alles
zerstört.
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1936 |
Es findet eine nichtöffentliche Aufführung des Olympischen Festspiels
statt. Zutritt hatten alle Inhaber von Karten mit dem Aufdruck
»unverkäuflich«.
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1936 |
Mit rund 275 Mann, ohne die Reiter, die Boxer und verschiedene
Leichtathleten, hält die deutsche Olympiamannschaft in Döberitz ihren
Einzug ins Olympische Dorf.
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1937 |
Der Meteorologe Gustav Otto Richard Wussow, von 1920 bis
1925 Schriftführer im Berliner Zweigverein der Deutschen
Meteorologischen Gesellschaft, stirbt in Berlin.
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1939 |
Im Olympiastadion (Charlottenburg) erreicht Christel Schulz aus Münster mit
6,12 Meter einen Weltrekord im Weitsprung.
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1945 |
Auf seiner ersten Sitzung im amerikanischen Hauptquartier in der Zehlendorfer
Kronprinzenallee (Clayallee) beschließt der Alliierte Kontrollrat, in
Berlin auch einen französischen Sektor einzurichten.
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1945 |
Der Magistrat beschließt, daß der vom nationalsozialistischen Regime
»Bezirk Horst Wessel« genannte Verwaltungsbezirk Friedrichshain wieder
seinen alten Namen führt.
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1947 |
Dietmar Schwarz wird in Berlin geboren. Der Ruderer des SC Dynamo Berlin gewann
bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im DDR-
Achter. Im Vierer mit Steuermann war er 1971 Vize-Europameister und DDR-
Meister.
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1948 |
Nach einigen vergeblichen Versuchen gelingt es britischen Pionieren, den
großen Flak-Bunker im Tiergarten zu zerstören. Durch die Sprengung
kam es im Zoologischen Garten zu größeren Schäden.
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1951 |
Der Senat beschließt, sich weder direkt noch indirekt finanziell an der
Fortführung des Hebbel-Theaters (Kreuzberg) zu beteiligen.
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1952 |
Das von Andreas Schlüter geschaffene Reiterstandbild des Großen
Kurfürsten wird im Vorhof des Charlottenburger Schlosses auf einen Sockel
aus griechischem Marmor gestellt, der nach dem in Ost-Berlin befindlichen
Original angefertigt wurde.
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1954 |
Im Rathaus Schöneberg verabschiedet sich der amerikanische Stadtkommandant,
General Thomas S. Timberman, von den politischen Repräsentanten der Stadt.
Bei dieser Gelegenheit stellte er seinen Nachfolger, Generalmajor George B.
Honnen, vor.
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1959 |
Im Auftrag der Bundesregierung verhandelt Bundesschatzminister Hermann Lindrath
mit der Regierung in Washington, um eine amerikanische Beteiligung beim Bau des
Klinikums der Freien Universität Berlin in Steglitz zu erreichen.
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1965 |
Der »Flächennutzungsplan von Berlin« wird erlassen. Er bildete
nicht nur die Grundlage für die Bauplanung sondern auch für die
gesamte Grünflächenplanung im Westteil Berlins.
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1969 |
Zwei Räume der Abgeordnetenbibliothek im Schöneberger Rathaus werden
in den frühen Morgenstunden durch Molotow-Cocktails in Brand gesetzt. Es
entstand hoher Sachschaden.
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1970 |
Die Ständige Kommission für das Bibliothekswesen (BWK) an der
Technischen Universität Berlin tritt zu ihrer konstituierenden Sitzung
zusammen. Ihr erster Vorsitzender war Prof. Paul Kaegbein, Direktor der
Universitätsbibliothek.
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1971 |
Die zur Familie der Baldachinspinnen gehörende Aphileta misera wird im
Teufelsbruch im Forst Spandau beobachtet. Das war das letzte Mal, daß ihre
Beobachtung verzeichnet wurde.
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1976 |
Joachim Mattern, Kanurennsportler des SC Berlin-Grünau, gewinnt bei den
Olympischen Spielen in Montreal 1976 im Zweier-Kajak über 500 m
die Goldmedaille. In dieser Bootsklasse war er 1977 Weltmeister.
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1980 |
Rainer Höft, Handballer des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen
Spielen in Moskau 1980 mit der DDR-Mannschaft die Goldmedaille.
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1991 |
Das Berliner Kammergericht hält in einem Urteil die Strafverfolgung der
ehemaligen hauptamtlichen Mitarbeiter der DDR-Spionagedienste für
verfassungswidrig.
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1992 |
Das ehemalige SED-Politbüromitglied Joachim Herrmann stirbt im Alter von
63 Jahren in Berlin. Der frühere Chefredakteur des SED-Zentralorgans
»Neues Deutschland« war von 1978 an für die gesamte Medien-
und Informationspolitik der DDR verantwortlich.
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1992 |
Franziska van Almsick und Daniela Hunger, Schwimmerinnen des SC Berlin, gewinnen
bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 die Silbermedaille in der
deutschen Staffel über 4 x 100 m Lagen.
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1992 |
Daniela Hunger, Schwimmerin des SC Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen
in Barcelona 1992 die Bronzemedaille über 200 m Lagen.
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1993 |
Bernd Fischer vom Auswärtigen Amt, der zuletzt das Büro für
Auswärtige Beziehungen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Bonn leitete,
erhält seine Ernennungsurkunde als Protokollchef des Landes Berlin.
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1993 |
Der frühere US-Stadtkommandant Frank L. Howley stirbt im Alter von
90 Jahren in Warrenton (Virginia, USA). Howley hatte von Dezember
1947 bis August 1949 und damit während der Zeit der Blockade
West-Brlins und der Luftbrücke in Berlin gewirkt.
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1996 |
Die Wanderausstellung »Die Baumaßnahmen von Parlament und Regierung
im Spreebogen« wird im Rathaus Pankow in der Breiten Straße
eröffnet.
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1996 |
Umweltsenator Peter Strieder (SPD) wird Testfahrer eines besonders abgasarmen
Autos. Die Gasag übergab ihm einen erdgasbetriebenen BMW 518 tg,
dessen Auspuff keine krebserregenden Stoffe und nur geringe Mengen Kohlen- und
Stickoxide ausstieß.
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1996 |
Die »Berliner Zeitung« meldet, daß nach Angaben des Berliner
Berufsbildungsamtes in Berlin und Brandenburg noch mehr als
26 500 Jugendliche eine Lehrstelle suchen.
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1996 |
Der Senat stimmt dem Bebauungsplan für das Gelände zwischen
Wilhelmstraße, Spree, Bunsen- und Dorotheenstraße, darunter für
das ARD-Hauptstadt-Studio, zu. Ein geplanter 2,20 Meter hoher Zaun um den
Sitz des Verteidigungsministeriums wurde abgelehnt.
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1996 |
Das Berliner Landgericht verhängt gegen zwei vietnamesische
Zigarettenhändler, die im Dezember 1995 an einer Schießerei
beteiligt waren, relativ milde Strafen. Mit sechs und vier Jahren Haft blieb das
Gericht weit unter den Anträgen des Staatsanwalts.
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1997 |
Das Standesamt Mitte bietet ab sofort die Eheschließung in der Info-Box am
Potsdamer Platz an. In der luftigen Höhe von 23 m, mit Blick auf das
Baustellenpanorama, konnten sich Paare gegen eine Raummiete von 199 Mark
pro Stunde trauen lassen.
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1997 |
Der DRK-Suchdienst feiert sein 50jähriges Bestehen. Der 1947 in Dahlem
gegründete Dienst wies in seiner Bilanz aus, daß er 17 Millionen
Menschen, die sich infolge der Kriegswirren aus den Augen verloren hatten,
wieder zusammengebracht hat.
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1998 |
Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin schlägt in einem Testspiel den
dänischen Meisterschaftszweiten Silkeborg IF 3:1. Damit blieb die
Mannschaft in ihrer Saisonvorbereitung weiterhin ungeschlagen. Sie gewann zehn
Testspiele, zwei endeten unentschieden.
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1999 |
Im Mauerpark (Prenzlauer Berg) wird nach zweiwöchiger Bauzeit der
Regenbogenspielplatz eröffnet. Acht südafrikanische und
16 deutsche Jugendliche hatten den 18 m langen und 6 m hohen
Regenbogen aus Robinienholz errichtet.
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