Berlin am 13. August
 
1320 Herzog Rudolph von Sachsen bestätigt die Stadt Spandow (Spandau) in ihren Rechten und Grenzen.
1322 Die Ratsleute von Brandenburg, Berlin und Cölln bezeugen, daß sie sich mit den Münzmeistern zu Brandenburg und Berlin über verschiedene, die Münzen der genannten Städte betreffende Fragen geeinigt haben.
  
1689 Dem Prediger der Französisch-Reformierten Gemeinde von Buchholz, René de la Charrière, wird auf kurfürstliche Verfügung ein Pfarrhaus in diesem Ort zugewiesen.
1714 In einer Denkschrift beklagen sich »sämtliche deutsche und französische Kauf- und Handelsleute der königlich preußischen Haupt- und Residenzstadt Berlin« über den jüdischen Handel.
1741 Königin Elisabeth Christine gibt auf ihrem Lustschloß in Schönhausen ein prächtiges Essen.
1741 Der Königliche Adjutant, Kapitän von Oelsnitz, trifft mit neun voranreitenden Postillons als Kurier aus Schlesien ein. Er brachte die Nachricht, daß König Friedrich II. aus wichtigen Gründen einige Regimenter in Breslau einrücken ließ.
1795 Carl Gustav Homeyer wird in Wolgast (Pommern) geboren. Der Rechtshistoriker war ab 1824 Professor an der Berliner Universität und von 1851 bis 1874 sechster »Zwingherr« der »Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin«, der er ab 1828 angehörte.
1799 Der Oberaufsichtsbeamte der Königlichen Porzellanmanufaktur, Staatsminister Freiherr Friedrich Anton von Heinitz, erstattet dem König Bericht über die Aufstellung einer Dampfmaschine in der Manufaktur.
1816 Rudolf Gneist wird in Berlin geboren. Gneist war Professor der Rechte an der Berliner Universität und setzte sich als langjähriges Mitglied der Stadtverordnetenversammlung wirksam für das Volksbibliothekswesen ein.
1819 Die Polizei erteilt dem Magistrat die Erlaubnis zur Anlage eines Begräbnisplatzes auf dem Feldstück »Der Weddinger Acker«.
1825 Der Mathematiker und Dozent an der Berliner Universität Carl Gustav Jacob Jacobi erlangt im Alter von 21 Jahren gleichzeitig seine Promotion und Habilitation.
1827 Die königliche Regierung des Regierungsbezirks Potsdam bietet in einer Zirkularverfügung an alle Superintendenten und Schulinspektoren den Seidenanbau für Schullehrer und Küster als Nebenverdienst an.
1828 Lambert Wilhelm Hauchecorne wird in Aachen geboren. Der Bergbauingenieur war von 1866 bis 1900 Direktor der Bergakademie in Berlin.
1834 Der Berliner Arzt Ernst Ludwig Heim beendet die Niederschrift meteorologischer Beobachtungen in seinen Tagebüchern.
1844 Prof. Martin Lichtenstein berichtet in den Berliner Blättern, daß täglich mehr als 100 Personen den Zoologischen Garten, der am 1. August 1844 eröffnet wurde, besuchen.
1862 Die Redakteure Dr. Alexis Schmidt von der »Spenerschen Zeitung«, Dr. Johann Georg Ludwig Hesekiel von der »Kreuzzeitung« und Dr. Alexander Meyer legen das Statut für den geplanten Verein »Berliner Presse« vor, der sich am 20. August konstituiert.
1874 Die Kommunalbehörden der Stadt billigen den Entwurf von Direktor Gill zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Berliner Wasserwerke und bewilligen die erforderlichen Mittel.
1874 In Köpenick wird letztmalig stadtoffiziell der traditionelle Grenzenzug durchgeführt.
1889 Anläßlich der Weddinger 600-Jahr-Feier steht die »Pankgrafschaft von 1381 zu Berlin bei Wedding an der Panke« an der Spitze des Festausschusses. Den »Hof Wedding« schenkte Markgraf Otto V. am 14. August 1289 den Berliner Bürgern.
1891 Im »Türkischen Zelt« in der Berliner Straße 87 (Charlottenburg) wird gegen geringes Eintrittsgeld »das größte Rindvieh Deutschlands«, ein gewichtiger Ochse, vom Hofschlächtermeister W. Beck ausgestellt.
1891 Die Transparentträger und Geschäftsanzeigenverteiler gründen einen Verein zur Wahrung ihrer Interessen.
1899 Etwa 500 Angestellte der Buchdruckerei und Verlagsanstalt Ullstein und Co. unternehmen von der Dampferabfahrtstelle Jannowitzbrücke eine Ausflugsfahrt nach Karolinenhof.
1907 Das neue Gebäude des Königlich Preußischen Oberverwaltungsgerichts in der Hardenbergstraße (ab 8. Juni 1953 Sitz des Bundesverwaltungsgerichts, Charlottenburg) wird seiner Bestimmung übergeben.
1910 Gerhard Gustmann wird geboren. Der Ruderer des R.V. Friesen gewann bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Goldmedaille im Zweier mit Steuermann. In dieser Bootsklasse war er 1970 Weltmeister und Vize- Europameister, 1936 - 1939 Deutscher Meister.
1914 Im Kriegsministerium wird die vom AEG-Generaldirektor Walther Rathenau geleitete Kriegsrohstoffabteilung gebildet.
1914 Im Alter von 91 Jahren stirbt in Waldsieversdorf bei Buckow der Geheime Oberbaurat Julius Raschdorff, Erbauer des neuen Berliner Doms.
1917 Der Chemiker Eduard Buchner, von 1898 bis 1909 Direktor des Chemischen Instituts der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin, stirbt in Focsani. Buchner arbeitete auf den Gebieten der Biochemie und der organischen Chemie, 1907 erhielt er den Nobelpreis.
1918 Der »Lokalanzeiger« informiert darüber, daß die Polizei gegen die Trägerinnen ungeschützter Hutnadeln vorgehen wird.
1923 Der Preis für elektrischen Niederspannungsstrom je Kilowattstunde beträgt 100 000 Mark.
1929 Die römisch-katholische St.-Hedwigs-Kirche (Mitte) wird durch Erlaß der Apostolischen Konstitution »Pastoralis officii nostri cura ...« zur Kathedrale des neuen Bistums Berlin erhoben.
1930 Der Apostolische Administrator Christian Schreiber wird erster katholischer Bischof von Berlin seit Einführung der Reformation. Die Errichtung des Bistums Berlin entsprach dem Konkordat zwischen dem Vatikan und Preußen vom 14. Juni 1929.
1930 Auf der Basis des Konkordats zwischen dem Vatikan und Preußen vom 14. Juni 1929 wird durch Papst Pius XI. die Diözese Berlin errichtet. Zu ihr kam der nördliche Teil der Diözese Breslau bis einschließlich Jüterbog und Dahme.
1932 Der Berliner Boxer Erich Campe gewinnt bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932 die Silbermedaille im Weltergewicht. Campe war Deutscher Meister 1932, 1934 und 1936.
1932 Hans Eller, Horst Hoeck, Walter Meyer, Carlheinz Neumann und Joachim Spremberg, Ruderer des Berliner Ruder-Clubs, gewinnen bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932 die Goldmedaille im Vierer mit Steuermann.
1932 Gerhard Boetzelen und Herbert Buhtz, Ruderer des Berliner Ruder-Clubs, erringen bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932 die Silbermedaille im Doppelzweier.
1932 Der Berliner Boxer Hans Ziglarski gewinnt bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932 die Silbermedaille im Bantamgewicht.
1936 Mehr als 2 000 Militärmusiker verschiedener Waffengattungen geben im Innenraum des Olympiastadions (Charlottenburg) ein Konzert.
1936 Auf dem Maifeld (Charlottenburg) werden die olympischen Wettkämpfe im Dressurreiten abgeschlossen. In der Mannschaftswertung gewann Deutschland vor Frankreich und Schweden.
1936 Eine Tagung des Internationalen Fußballverbandes findet im Hotel Russischer Hof statt.
1936 Eine Gruppe ungarischer Polizeioffiziere begibt sich nach Berlin, um dort die Maßnahmen zu studieren, mit denen die deutsche Polizei den Massenverkehr anläßlich der Olympischen Spiele meistert.
1938 Die viermotorige Maschine vom »Typ Focke-Wulf FW 200 Condor« mit dem Kennzeichen »D-ACON« kehrt vom Nonstopflug von New York nach Berlin-Tempelhof zurück. Sie bewältigte den Flug in 19 Stunden und 55 Minuten.
1943 Das NSDAP-Kreisgericht 10 in Neukölln beschließt, Dr. Hellmut Späth, den letzten Inhaber der Gartenbaufirma »L. Späth, Großbetrieb für Gartenkultur«, aus der Partei auszuschließen.
1945 Das erste Säuglings- und Kinderkrankenhaus wird im früheren Mosse- Stift, Homburger Straße 77 (Wilmersdorf), eröffnet. Es stand unter der Leitung der Ärztin Dr. Graupp.
1946 Eine Vorläufige Verfassung für die Stadt Berlin wird durch die Alliierte Kommandantur an den Magistrat übergeben.
1948 Während der Landung auf dem Flugplatz Tempelhof verunglücken zwei amerikanische Versorgungsflugzeuge. Besatzung und Ladung nahmen keinen Schaden.
1948 Die Berliner Landesverbände von SPD, CDU und LDP sowie die Kommissarische Leitung des FDGB (UGO) fordern in einem Memorandum an die westlichen Militärregierungen die umgehende Einführung der DM (West) als alleiniges Zahlungsmittel in den Westsektoren.
1960 Am 47. Todestag August Bebels, des Mitbegründers und langjährigen Vorsitzenden der SPD, enthüllen Vertreter des Bezirksamtes Schöneberg in der Hauptstraße 97, wo er in den letzten zehn Jahren seines Lebens wohnte, eine Gedenktafel.
1961 Der durchgehende S-Bahn-Betrieb zwischen Ost- und West-Berlin sowie aus dem Umland nach West-Berlin wird unterbrochen.
1961 West-Berlin wird durch militärische Kräften der DDR mit Stacheldraht von Ost-Berlin und dem Umland abgeriegelt (Mauerbau ab 15.08.). Ostberlinern und DDR-Bewohnern war der Zugang nach West-Berlin verwehrt. Westberliner hatten noch Zugang nach Ost-Berlin.
1963 Bei einer Protestdemonstration in West-Berlin aus Anlaß des zweiten Jahrestages des Mauerbaus setzt die Polizei Schlagstöcke ein, um 300 Jugendliche an dem Versuch zu hindern, bis zum Checkpoint Charlie zu ziehen.
1971 Am zehnten Jahrestag des Mauerbaus gibt es in West-Berlin Kranzniederlegungen und Gedenkstunden für die Opfer der Berliner Mauer; in Ost-Berlin findet Unter den Linden (Mitte) eine Parade der Kampfgruppen statt.
1973 Am Marx-Engels-Platz (ab 15. November 1994 Schloßplatz, Mitte) beginnen Tiefbauarbeiten für den Bau des Palastes der Republik. Die Grundsteinlegung erfolgte am 2. November. Leiter des Entwurfskollektivs und Chefarchitekt war Heinz Graffunder.
1977 Am Morgen wird Berlin von starken Schauern und Gewittern heimgesucht, die über das Stadtgebiet nach Westnordwesten ziehen. Danach stand das Wasser in einigen Straßen fast einen halben Meter hoch.
1979 Im Palast der Republik beginnt der IV. Kongreß der Internationalen Vereinigung der Lehrkräfte für russische Sprache und Literatur (MAPRJAL), an dem fast 2 000 Russisten aus mehr als 60 Ländern teilnehmen.
1984 Am 23. Jahrestag des Mauerbaus finden in West-Berlin zahlreiche Kranzniederlegungen für die insgesamt 72 Menschen statt, die seit 1961 bei Fluchtversuchen in Berlin ums Leben kamen.
1986 An der Bernauer Straße (Wedding) findet eine Gedenkfeier zum 25. Jahrestag des Mauerbaus statt.
1989 In Berlin gedenken Senat und Abgeordnetenhaus des Mauerbaus vor 28 Jahren.
1991 Zum 30. Jahrestag der Grenzschließung beschließt der Senat, eine Gedenkstätte an der Bernauer Straße (Wedding) zu errichten. Zu diesem Zweck sollte ein ca. 70 Meter langes Teilstück der Berliner Mauer mit »Todesstreifen« rekonstruiert werden.
1996 Senatssprecher Michael-Andreas Butz erklärt, daß der Berliner Senat beschlossen hat, im nächsten Jahr insgesamt 5 200 Stellen zu streichen. U.a. sollten bei der Polizei 570, bei der Justiz 200 und bei den Schulen 1 000 Stellen entfallen.
1996 Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt feiert Richtfest in dem im Umbau befindlichen Deutschen Arbeitsschutzmuseum (Charlottenburg). Das Gebäude wurde für 80 Millionen Mark restauriert.
1996 Der Sprecher des katholischen Erzbistums Berlin, Andreas Herzig, teilt mit, daß sein Bistum die rechtliche Rehabilitierung von fünf Priestern, die am 13. November 1944 verurteilt und danach hingerichtet wurden, beim Berliner Landgericht beantragt hat.
1996 Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen empfängt seinen Amtskollegen aus Sofia, Stefan Antonow Sofianski, der im Louise-Schroeder-Saal des Roten Rathauses einen öffentlichen Vortrag über »Sofia - eine Hauptstadt im Umbruch« hielt.
1997 Die Mitarbeiter des Museums der Verbotenen Kunst beginnen damit, im Schlesischen Busch (Treptow) den Verlauf des einstigen Todesstreifens zu markieren. Auch einer der letzten original erhalten gebliebenen Grenzwachtürme wurde einbezogen.
1997 Bis zu 80 Sternschnuppen pro Stunde werden in der Nacht am Berliner Himmel registriert. Hunderte Hobby-Astronomen beobachteten nach 22.00 Uhr den Himmel, um dieses Ereignis zu erleben.
1997 Die Bundesregierung teilt auf Anfrage der PDS-Bundestagsgruppe mit, daß die Inventarverkäufe aus dem ehemaligen Palast der Republik rund 4,6 Millionen Mark einbrachten. Das Archiv wurde dem Bundesarchiv und dem Deutschen Historischen Museum überlassen.
1998 Mitarbeiter des Deutschen Tierhilfswerkes kaufen auf Berliner Wochenmärkten, in Markhallen und Supermärkten 1 500 Eier, um die angegebene Freilandhaltung zu überprüfen. Die Eier wurden mit UV- Licht auf Käfigspuren an der Schale geprüft.
1998 Am 37. Jahrestag des Mauerbaues werden am Peter-Fechter-Kreuz in der Zimmerstraße (Kreuzberg) Kränze niedergelegt. An der Bernauer Straße/Ecke Ackerstraße wurde die Gedenkstätte Berliner Mauer (70 m Mauer, Todesstreifen und Grenzlaternen) eröffnet.
1998 Dem Leiter der Abteilung Berufsberatung und Ausbildungsvermittlung beim Landesarbeitsamt Berlin-Brandenburg, Bernhard Jenschke, wird im Roten Rathaus (Mitte) das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
1999 Die ersten Arbeiten zur Umgestaltung des Schloßplatzes werden mit dem Pflanzen der 18. Hainbuche abgeschlossen. Durch die angelegten Rasenflächen und die Hainbuchenreihe wurden die Konturen des Schlosses sichtbar gemacht.
2000 Am früheren Kontrollpunkt »Checkpoint Charlie« wird die Reproduktion einer Grenzkontrollbaracke anläßlich des 39. Jahrestages des Mauerbaus enthüllt.

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