Berlin im Jahr 1972
01. 01. Auf der seit August 1961 zwischen Gleisdreieck und Potsdamer Platz unterbrochenen Linie 2 wird das Teilstück Wittenbergplatz - Bülowstraße - Gleisdreieck stillgelegt, so daß die von Krumme Lanke kommenden Züge auf dem U-Bahnhof Wittenbergplatz enden.
01. 01. Dr. Rolf Goetze wird Programmdirektor der neuen Berliner Urania.
05. 01. Die erste Ausgabe des zweiwöchentlich erscheinenden Stadtmagazins »Tip« kommt in West-Berlin auf den Zeitungsmarkt.
03. 02. An der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin werden neue Forschungseinrichtungen zur Intensivierung der Grundlagenforschung gegründet (Zentralinstitute für Molekularbiologie, Krebsforschung, Herz- und Kreislaufregulierungsforschung).
08. 02. Manuela Groß und Uwe Kagelmann, Eiskunstläufer des SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Winterspielen in Sapporo 1972 die Bronzemedaille im Paarlauf. Sie waren Weltmeisterschaftsdritte im Paarlauf 1973 und 1975.
20. 02. Der Berliner Schauspieler und Regisseur Victor de Kowa wird anläßlich seines 50. Bühnenjubiläums mit der Ernst-Reuter- Plakette in Silber ausgezeichnet. Außerdem überreichte ihm Bundeskanzler Willy Brandt das Große Bundesverdienstkreuz.
22. 02. Claudia Pechstein wird in Berlin geboren. Die Eisschnelläuferin gewann bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer 1994 die Goldmedaille über 5 000 m und die Bronzemedaille über 3 000 m, in Albertville 1992 gewann sie Bronze über 5 000 m.
29. 02. Vertreter des Senats und der DDR-Regierung einigen sich in West-Berlin darauf, daß im Westteil der Stadt zur Abwicklung des Besuchsverkehrs zu Ostern und Pfingsten fünf Büros Berechtigungsscheine zum Besuch von Ost-Berlin bzw. der DDR ausgeben dürfen.
29. 02. Rund 3 000 Personen demonstrieren mit einem Marsch vom Kottbuser Tor (Kreuzberg) zum Karl-Marx-Platz (Neukölln) gegen die Tariferhöhung der BVG zum 1. März.
01. 03. Im Rahmen der sechsten allgemeinen Fahrpreiserhöhung bei der BVG (West) werden erstmalig Monatsnetzkarten für Senioren eingeführt.
05. 03. Der Leichtathlet Helmut Körnig stirbt. Der Sportler des SC Charlottenburg Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Amsterdam die Silbermedaille über 4 x 100 m, die Bronzemedaille über 200 m und in Los Angeles 1932 die Silbermedaille über 4 x 100 m.
10. 03. Die Mitglieder der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin gedenken ihres langjährigen Geschäftsführers, Karl Scheel, anläßlich der 106. Wiederkehr seines Geburtstages.
11. 03. Prof. Dr. Ferdinand Friedensburg, 1945 Mitbegründer der CDU in der sowjetischen Besatzungszone und von 1946 bis 1950 Stellvertretender Oberbürgermeister von Berlin, stirbt in Berlin.
15. 03. In der Joachimstaler Straße/Ecke Kurfürstendamm (Charlottenburg) wird das Einkaufszentrum »Ku'Damm-Eck« mit Fachgeschäften, Dienstleistungseinrichtungen, Restaurants und Vergnügungsbetrieben eröffnet. Es beherbergte auch ein Panoptikum.
20. 03. Daniela Hunger wird in Berlin geboren. Die Schwimmerin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988 die Goldmedaillen über 200 m Lagen, 4 x 100 m Freistil, Bronze über 400 m Lagen, in Barcelona 1992 einmal Silber, zweimal Bronze.
26. 03. In Ost-Berlin beschließt die Regionalsynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg (Ost-Region) ein neues Bischofswahlgesetz. Danach sollte der Verwalter des Ostberliner Bischofsamtes, Albrecht Schönherr, im November zum Bischof gewählt werden.
01. 04. 500 Berliner Wissenschaftler werden vom Senat zu Professoren ernannt und verbeamtet. Man nannte sie seither auch die »April- Professoren«.
01. 04. Der Hockeyspieler Bruno Boche stirbt. Der Berliner Sportler errang bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 mit der deutschen Mannschaft die Bronzemedaille.
05. 04. Auf dem Zentralflughafen Berlin-Tempelhof wird der 50millionste Fluggast - von der Einführung des zivilen Luftverkehrs 1924 an gerechnet - empfangen.
12. 04. Zwischen der Humboldt-Universität zu Berlin und der Lomonossow-Universität Moskau wird ein Vertrag über die wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit für die Jahre 1972 bis 1973 unterzeichnet.
13. 04. Senat und Abgeordnetenhaus gedenken in einer gemeinsamen Trauerfeier im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses des am 6. April in Bonn im Alter von 77 Jahren verstorbenen früheren Bundespräsidenten Heinrich Lübke, seit 30. April 1962 Ehrenbürger von Berlin.
16. 04. Auf der 26. Diskussionstagung der Deutschen Bunsen-Gesellschaft, die an diesem Tag in Berlin beginnt, werden »Ion-Molecule-Reactions« behandelt.
27. 04. Im Alter von 73 Jahren stirbt in West-Berlin der ehemalige Direktor der Deutschen Hochschule für Politik, Otto Heinrich von der Gablentz. Er war 1945 Mitbegründer der CDU in Berlin und der Sowjetzone.
02. 05. Der Senat von West-Berlin verabschiedet eine Verordnung, nach der Nacktbaden an durch die zuständigen Behörden kenntlich gemachten Stellen für alle Altersstufen erlaubt ist.
06. 05. Der Bundestag des Deutschen Sportbundes (DSB) tritt in West-Berlin zu seinem zweitägigen Kongreß zusammen. Er verabschiedete drei Resolutionen: zum Leistungssport, zum Breitensport und zum sozialen Sport.
14. 05. Das Deutsch-Polnische Ehrenmal im Friedrichshain zum Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen polnischen und die vom NS-Regime ermordeten deutschen Antifaschisten wird eingeweiht. Es war ein Gemeinschaftswerk polnischer und deutscher Künstler.
16. 05. Der Schauspieler Heinz Rühmann wird in der »Film-Bühne Wien« am Kurfürstendamm anläßlich seines 70. Geburtstages am 7. März 1972 mit der Ehrenmedaille der »Spitzenorganisation der Deutschen Filmwirtschaft« (SPIO) ausgezeichnet.
03. 06. Das Viermächte-Abkommen über Berlin vom 3. September 1971 wird in Kraft gesetzt. Es regelte die freie Zufahrt nach West-Berlin und die Art seiner Verbindungen zur Bundesrepublik.
12. 06. Westlich der Havel, im Gebiet von Berlin-Gatow/Kladow, kommt es in den Morgenstunden zu einem starken Gewitter mit heftigen Regenfällen.
14. 06. Der ehemalige Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof, Alfred Menger (SPD), wird in einer Feierstunde im Rathaus Schöneberg von Senat und Abgeordnetenhaus mit der Würde eines Stadtältesten von Berlin ausgezeichnet.
15. 06. Die SPD-Politikerin Meta Omankowsky, die von 1946-1967 der Stadtverordnetenversammlung bzw. dem Abgeordnetenhaus angehörte, wird anläßlich ihres 70. Geburtstages von Senat und Abgeordnetenhaus mit der Würde einer Stadtältesten von Berlin ausgezeichnet.
15. 06. Der evangelische Bischof von Berlin-Brandenburg, Kurt Scharf, erklärt sein Einverständnis, daß sich sein Amtsbezirk vom 1. Januar 1973 an auf West-Berlin beschränkt. Die östliche Regionalsynode hatte beschlossen, ein eigenes Bischofsamt einzurichten.
18. 06. Die Westberliner Regionalsynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg beschließt in geheimer Abstimmung mit 55 gegen 25 Stimmen bei einer Enthaltung, die Einrichtung eines eigenständigen Bischofsamtes im Ostteil der Landeskirche zu respektieren.
24. 06. Der Selbstwählverkehr zwischen West-Berlin und 32 Telefonortsnetzen der DDR wird freigegeben.
30. 06. Die der SPD nahestehenden Westberliner Zeitungen »Telegraf« und »nacht-depesche« erscheinen zum letztenmal. Als Grund für die Einstellung nannte der Verlag, die Graphische Gesellschaft Grunewald GmbH, wirtschaftliche Notwendigkeiten.
01. 07. Die Bundespost erhöht die Preise, wobei Berlin auch weiterhin günstiger gestellt bleibt. Das Porto für den Standardbrief (50 g) stieg von 20 auf 30 Pfennig, das Porto für Postkarten stieg von acht auf 15 Pfennig.
01. 07. Der letzte, 1,1 km lange Streckenabschnitt der U-Bahn-Linie 7 (U7) vom Zwickauer Damm bis zum Endbahnhof Rudow wird dem Verkehr übergeben. Durch diese Erweiterung hatte das Berliner U-Bahn-Netz eine Gesamtlänge von rund 106 km erreicht.
21. 07. Der Senat erwirbt für 31 Millionen Mark ein zu Ost-Berlin gehörendes Grundstück am Potsdamer Platz. Dort sollte eine Straße zur besseren Verbindung zwischen den nördlichen und südöstlichen Bezirken entstehen.
24. 07. Erstmals können von West-Berlin aus Ferngespräche in die DDR im Selbstwählferndienst abgewickelt werden. Der Selbstwählferndienst wurde zunächst mit 32 Ortsnetzen im Bezirk Potsdam eröffnet.
31. 07. Die zur Unterfamilie der Zwergspinnen gehörenden Spinnenarten Walckenaria kochi und Walckenaria vigilax werden im Teufelsbruch im Forst Spandau beobachtet. Das war das letzte Mal, daß ihre Beobachtung verzeichnet wurde.
01. 08. Egon Seefehlner wird Generalintendant der Deutschen Oper Berlin (Charlottenburg) als Nachfolger von Gustav Rudolf Sellner, der das Amt seit 1961 innehatte.
04. 08. In West-Berlin tritt die am 25. Juli vom Senat erlassene Verordnung über das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum in Kraft. Jeder Verstoß gegen diese Verordnung wurde mit einer Geldbuße bis zu 20 000 DM geahndet.
14. 08. Ein Düsenverkehrsflugzeug vom Typ »IL 62« der DDR-Fluggesellschaft Interflug stürzt kurz nach dem Start vom Flughafen Berlin- Schönefeld bei Königs Wusterhausen ab. Alle 148 Passagiere und die acht Besatzungsmitglieder fanden dabei den Tod.
17. 08. Hans Lietzau wird im Schiller-Theater (Charlottenburg) offiziell in das Amt des Generalintendanten der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin eingeführt. Lietzau löste Boleslaw Barlog ab, der am 25. Juni verabschiedet worden war.
26. 08. Das erste Programm des Deutschen Fernsehfunks der DDR beginnt mit Farbsendungen. Ab Januar 1973 gab es diese Sendungen regelmäßig.
28. 08. Irene Abel, Angelika Hellmann und Karin Janz, Turnerinnen des SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im Mehrkampf mit der Mannschaft.
28. 08. Die Schwimmer Peter Bruch und Lutz Unger (SC Dynamo Berlin), sowie Wilfried Hartung (TSC Berlin), gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille in der Schwimmstaffel über 4 x 100 m Freistil.
28. 08. Marina Janicke, Wasserspringerin des TSC Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im Kunstspringen. 1970 war sie Vize-Europameisterin im Turm- und Kunstspringen.
28. 08. Ost-Berlins amtierender Oberbürgermeister Gerhard Jung überreicht den Goethe-Preis des Magistrats an das Schöpferkollektiv des Leninplatzes (Friedrichshain), den Bildhauer Fritz Cremer und den Schriftsteller und Theaterkritiker Rainer Kerndl.
29. 08. Jürgen Paeke, Turner des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im Mehrkampf mit der Mannschaft. Paeke war DDR-Meister 1971 an den Ringen und 1972 am Seitpferd.
30. 08. Die Straße von Kohlhasenbrück (Zehlendorf) zur Exklave Steinstücken wird in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters Klaus Schütz und des amerikanischen Stadtkommandanten William W. Cobb dem Verkehr übergeben.
30. 08. Karin Janz, ab 1960 Turnerin beim SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im Mehrkampf-Einzel. Karin Janz war seit 1990 Chefärztin für Orthopädie am Krankenhaus Kaulsdorf (Hellersdorf).
30. 08. Andrea Eife, Schwimmerin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille über 4 x 100 m Freistil. 1973 war sie Weltmeisterin über 4 x 100 m Freistil.
31. 08. Karin Janz, Turnerin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Goldmedaille am Stufenbarrren und im Pferdsprung sowie die Bronzemedaille auf dem Schwebebalken.
31. 08. Jürgen Schütze, Radsportler des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im 1000-m-Zeitfahren. Schütze war DDR-Vizemeister 1970 und 1971.
31. 08. Hans-Georg Reimann, später Hans Reimann, Leichtathlet des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille über 20 km Gehen. Reimann war 1962, 1964 und 1965 DDR-Meister.
01. 09. Jaqueline Todten, Leichtathletin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im Speerwerfen.
01. 09. Roswitha Beier, Schwimmerin des SC Dynamo Berlin, erringt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille über 100 m Delphin.
02. 09. Harold Dimke, Manfred Schmorde, Manfred Schneider, Hartmut Schreiber und Dietmar Schwarz, Ruderer des SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im DDR-Achter.
02. 09. Joachim Böhmer und Hans-Ulrich Schmied, Ruderer des SC Berlin-Grünau, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im Doppelzweier.
02. 09. Reinhard Gust, Rolf Jobst, Eckhard Martens und Dietrich Zander, Ruderer des SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im Vierer mit Steuermann.
02. 09. Marina Janicke, Wasserspringerin des TSC Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im Turmspringen.
02. 09. Die Ruderer Wolfgang Gunkel und Klaus-Dieter Neubert, SC Berlin-Grünau, sowie Jörg Lucke, TSC Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Goldmedaille im Zweier mit Steuermann.
03. 09. Roswitha Beier, Schwimmerin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille über 4 x 100 m Lagen.
04. 09. Die Schwimmer Hartmut Flöckner, TSC Berlin, und Lutz Unger, SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille mit der 4x100-m-Lagen-Staffel.
04. 09. Die Berliner Radsportler Günther Schumacher, Heinz Richter vom SC Dynamo Berlin, Thomas Huschke und Uwe Unterwalder vom TSC Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im 4000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.
04. 09. Die Radsportler Jürgen Geschke, TSC Berlin, und Werner Otto, SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im Tandem. In dieser Disziplin waren sie 1969 und 1971 Weltmeister.
04. 09. Dietmar Hötger, Judoka des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im Weltergewicht. Hötger war 1973 Vize-Weltmeister, 1972, 1973 Europameister, 1969, 1975 und 1976 DDR-Meister.
07. 09. Monika Zehrt, Leichtathletin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Goldmedaille über 400 m. Sie war 1971 Europameisterin über 4 x 400 m.
08. 09. Wilhelm Kuhweide, Segelsportler des Vereins Seglerhaus am Wannsee, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille in der Star-Klasse. Kuhweide nahm an fünf Olympischen Spielen teil.
09. 09. Die Volleyballspieler Wolfgang Webner, SC Dynamo Berlin, und Rainer Tscharke, TSC Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 mit der DDR-Mannschaft die Silbermedaille. Sie wurden 1970 mit der Mannschaft Weltmeister.
09. 09. Hartmut Briesenick, Leichtathlet des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im Kugelstoßen. 1970 und 1974 war er Europameister.
10. 09. Rita Kühne und Monika Zehrt, Leichtathletinnen des SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Goldmedaille mit der 4x400-m-Staffel.
10. 09. Der Hockeyspieler Carsten Keller gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 mit der deutschen Mannschaft die Goldmedaille. Keller bestritt 83 Länderpiele.
10. 09. Peter Tiepold, Boxer des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im Halbmittelgewicht. Tiepold war DDR-Meister 1966, 1967, 1969 und 1970.
10. 09. Ralf Schulenberg, Fußballer des BFC Dynamo, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 mit der DDR-Mannschaft die Bronzemedaille.
10. 09. Die US-amerikanische Bürgerrechtskämpferin, Kommunistin und Soziologin Angela Y. Davis trifft auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld zu einem fünftägigen DDR-Besuch ein.
14. 09. Die SPD-Politikerin Hertha Beese, von 1949 bis 1965 Bezirksstadträtin und viele Jahre stellvertretende Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf, wird anläßlich ihres 70. Geburtstages mit der Würde einer Stadtältesten von Berlin ausgezeichnet.
16. 09. Die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin erhält auf Vorschlag ihres Plenums mit Wirkung vom 1. Oktober 1972 den Namen »Akademie der Wissenschaften der DDR«.
16. 09. Die Großsiedlung im Süden des Bezirks Neukölln erhält jetzt auch offiziell den längst allgemein üblich gewordenen Namen »Gropiusstadt« nach dem Architekten Walter Gropius, von dem die städtebauliche Grundkonzeption für den Stadtteil stammte.
03. 10. Die DDR-Behörden beginnen mit der Ausgabe von sogenannten Mehrfachberechtigungsscheinen für eintägige Besuche von Westberlinern in Ost-Berlin und der DDR. Die Berechtigungsscheine galten für ein Vierteljahr und ermöglichten maximal acht Besuche.
04. 10. Im Tunnel der U-Bahn-Linie A (U2) am Alexanderplatz bricht in einem abgestellten Bahnzug bei Betriebsbeginn ein Brand aus, der 14 Wagen zerstört. Der U-Bahn-Verkehr zwischen Spittelmarkt und Luxemburgplatz war bis zum 20. Dezember unterbrochen.
07. 10. Aus Anlaß des 23. Jahrestages der Gründung der DDR wird die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin in Akademie der Wissenschaften der DDR umbenannt.
09. 10. Vor dem 1. Strafsenat des Berliner Kammergerichts beginnt der Prozeß gegen Horst Mahler, dem die Gründung einer kriminellen Vereinigung, der sogenannten Baader-Meinhof-Gruppe, und die Beteiligung an drei Banküberfällen vorgeworfen werden.
12. 10. Der stellvertretende DDR-Verkehrsminister Horst Schlimper gibt den 30 km langen ersten Abschnitt der neuen Autobahn Berlin - Rostock an der Anschlußstelle F 96 in Birkenwerder für den Verkehr frei.
17. 10. Der Schriftsteller und Komponist Günter Neumann, der nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem durch die politisch-satirische RIAS-Sendereihe »Günter Neumann und seine Insulaner« populär wurde, stirbt 59jährig in München.
18. 10. Der Rat des Stadtbezirks Prenzlauer Berg erneuert den am 6. Oktober 1966 mit dem Londoner Bezirk Hackney abgeschlossenen Freundschaftsvertrag.
04. 11. Die Regionalsynode Ost der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg wählt den bisherigen Bischofsamtsverwalter Albrecht Schönherr mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit zum Bischof für die Ostregion der Berlin-Brandenburgischen Kirche.
13. 11. Ein Sturm mit Windspitzen bis zu 50 m/s, ein »Jahrhundertsturm«, fordert in Berlin und Umgebung Tote und Verletzte und verursacht Schäden in Millionenhöhe. In Königs Wusterhausen stürzte der 245 m hohe Sendemast um.
19. 11. Die Westberliner Regionalsynode der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg beschließt mit der nötigen Zweidrittelmehrheit von 61 Stimmen ein Bischofsamtsgesetz, das den Amtsbereich von Bischof Kurt Scharf auf West-Berlin beschränkt.
20. 11. Der Ornithologe Prof. Erwin Stresemann stirbt in Berlin. Stresemann war Kustos am Zoologischen Museum der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitete an systematischen, tiergeographischen und entwicklungsgeschichtlichen Problemen.
25. 11. Der Architekt Prof. Hans Bernhard Scharoun, Ehrenpräsident der Akademie der Künste, Architekt der Philharmonie und Ehrenbürger der Stadt, stirbt im Alter von 79 Jahren in Berlin. Scharoun wurde auf dem Landeseigenen Waldfriedhof Zehlendorf beigesetzt.
02. 12. Der Gerhart-Hauptmann-Preis 1972 der Freien Volksbühne e.V. Berlin wird dem in Deutschland lebenden Chilenen Gaston Salvatore für sein Stück »Büchners Tod« verliehen.
21. 12. Bundesminister Egon Bahr und DDR-Staatssekretär Michael Kohl unterzeichnen in Ost-Berlin den »Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR« (Grundlagenvertrag).
23. 12. Erstmals seit 1965 können Westberliner das Weihnachtsfest wieder bei Verwandten und Freunden in Ost-Berlin und der DDR feiern.

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