Berlin im Jahr 1885
01. 01. Die Berlin-Stettiner Eisenbahngesellschaft wird verstaatlicht.
05. 01. Der Bahnhof Tiergarten wird eröffnet.
12. 01. Im Hörsaal des 1. Chemischen Institutes in der Georgenstraße 34-36 (Mitte) berichtet der spätere Nobelpreisträger Albrecht Kossel über seine Entdeckung des Adenins, eines weiteren basischen Bestandteils der Nukleinsäuren.
15. 01. Unter der Nr. DRP 30105 wird das von dem in Berlin tätigen Erfinder Paul Nipkow entwickelte »Elektrische Teleskop« (Fernseh- Lochscheibe) patentiert.
27. 01. Der Chemiker Hermann Römer, der durch seine Untersuchungen von Anthrachinonderivaten einen wichtigen Beitrag zur Chemie der Anthracenfarbstoffe lieferte und als Privatdozent an der Technischen Hochschule in Charlottenburg tätig war, stirbt in Berlin.
29. 01. Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten genehmigt die Stellung von Preisaufgaben an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.
30. 01. Das »Historische Seminar« an der Friedrich Wilhelms-Universität wird in einem Zimmer des Gebäudes Dorotheenstraße 5 (Mitte) feierlich eröffnet.
31. 01. Heinrich Quiring wird in Hüllen bei Gelsenkirchen geboren. Der Geologe und Paläontologe war seit 1920 Mitarbeiter der Geologischen Landesanstalt in Berlin.
31. 01. Wilhelm Bartholomae wird geboren. Der Ruderer der Berliner Ruder-Gesellschaft errang bei den Olympischen Spielen in Stockholm 1912 mit dem deutschen Achter die Goldmedaille. In dieser Bootsklasse war er Deutscher Meister 1910 und 1912.
23. 02. An der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin beginnt erstmalig ein mehrtägiger »Unterrichtskurs für praktische Landwirte«.
01. 03. Hermann Helfer wird in Hohensalza (Inowroclaw) geboren. Helfer war seit 1909 wissenschaftliches Mitglied der Preußischen Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Abwasserbiologie. Sein Hauptaugenmerk galt jedoch dem Vogel- und Naturschutz.
04. 03. Walter Schmidt wird in Wien geboren. Der Mineraloge wirkte seit 1930 an der Technischen Hochschule zu Berlin.
31. 03. Der Historiker Franz Leopold von Ranke wird Berliner Ehrenbürger.
03. 04. Der Komponist und Musiklehrer Johann Julius Schneider stirbt in Berlin. Er war u.a. Organist an der Werderschen Kirche, errichtete ein Institut für Chorgesang und komponierte Kantaten, Motetten und liturgische Psalmen.
16. 04. Dem Architekten Hugo Koch wird der Lehrstuhl für Baukonstruktionslehre an der Technischen Hochschule in Charlottenburg übertragen.
01. 05. Regierungsbaumeister James Hobrecht wird Stadtbaurat für den gesamten Tiefbau, nachdem er bereits im Mai 1869 die Stelle als »Leitender Techniker für die Vorarbeiten zur Entwässerung der Hauptstadt« angenommen hatte.
03. 05. Max Volmer wird in Hilden (Rheinland) geboren. Volmer war seit 1922 Professor für physikalische Chemie und Elektrochemie an der Technischen Hochschule zu Berlin.
04. 05. In Berlin wird die II. Internationale Pferdeausstellung eröffnet.
05. 05. Dem Vorsteher des Kaiserlichen Bahnpostamtes Nr. 3, Postdirektor Bouché, wird anläßlich seines 50jährigen Dienstjubiläums der Kronenorden III. Klasse verliehen.
05. 05. Unter dem Vorsitz von Georg Leux wird der erste Fußballklub Berlins gegründet. Der Name »Berliner Fußballclub Frankfurt« sollte an die Herkunft seines Gründers erinnern. Der BFC Frankfurt spielte zunächst Rugby und wandte sich erst später dem Fußball zu.
06. 05. Auf dem Zentralviehhof wird die XI. Mastviehausstellung eröffnet. Darüberhinaus wurden Maschinen und Produkte der Landwirtschaft und des Fleischergewerbes gezeigt.
06. 05. Prinzessin Marie von Preußen vermählt sich mit Prinz Albert von Sachsen-Altenburg im Palais des Prinzen Friedrich Karl am Wilhelmsplatz.
07. 05. Im Architektenhaus (Wilhelmstraße 92, Mitte) wird die Bismarck-Jubiläumsausstellung eröffnet.
07. 05. Die Adelbert-von-Chamisso-Gedenktafel wird an dem Neubau Friedrichstraße 235 (Mitte), der an der Stelle des von dem Dichter bewohnten Hauses errichtet wurde, erneut enthüllt.
08. 05. Der Geheime Sanitätsrat Dr. Feiler, Direktor des Königlichen Impfinstituts, stirbt.
10. 05. Während der II. Internationalen Pferdeausstellung in der Brunnenstraße findet auch ein großes Hundewettrennen statt.
10. 05. Im Pavillon der Hygieneausstellung wird die III. Ausstellung von Lehrlingsarbeiten eröffnet.
10. 05. Auf der Charlottenburger Pferderennbahn findet ein großes Jagdrennen um den mit 10 000 Mark dotierten Berliner Preis statt, das mit einem Korso im Tiergarten seinen Abschluß fand.
12. 05. Bei Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck findet einer der üblichen parlamentarischen Frühschoppen statt.
12. 05. In Berlin wird die XIII. Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums eröffnet.
13. 05. In Berlin findet die 100. Sitzung des Reichstages statt.
13. 05. Auf der »Jubelfeier« zum fünfjährigen Bestehen des Berliner Lehrervereins in »Kellers Festsälen« in der Koppenstraße (Friedrichshain) wird mit mit einem »Gefühl des Stolzes und der Freude« festgestellt, daß der Verein bereits 1 000 Mitglieder zählte.
19. 05. Im Schloß Monbijou, das im Jahre 1877 als Hohenzollernmuseum für die Allgemeinheit geöffnet wurde, bricht ein Feuer aus.
20. 05. Auf der Versammlung des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller wird eine Resolution angenommen: In Berlin soll 1888 eine nationale Gewerbeausstellung stattfinden.
22. 05. Der Akademische Turnverein begeht sein 25jähriges Stiftungsfest.
22. 05. Auf der im »Königlichen Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten« stattfindenden Konferenz wird der von Wilhelm Bezold vorgelegte Plan zur Reorganisation des Meteorologischen Instituts gebilligt.
27. 05. Die »Berliner Krangesellschaft« der beiden Engländer H. W. Tyler und W. P. Tyler, die im wesentlichen Dampfkräne und Kettendampfer betreibt, eröffnet die Dampferlinie Spandau - Wannsee - Potsdam.
29. 05. Die Berliner Drechslerinnung begeht mit einem Festzug ihr 200jähriges Jubiläum.
31. 05. Der »Verein Seglerhaus am Wannsee« und der »Berliner Regatta-Verein« halten ein großes Wettsegeln auf dem Wannsee ab. Die Strecke ging über 18 km am Südufer entlang bis zur Insel Lindwerder und zurück.
02. 06. Die Pferde-Eisenbahn der Gemeinde Rixdorf (Neukölln) wird gegründet.
02. 06. Im Berliner Patentamt wird die Patentschrift Nr. 1603 »Transportabler Schlangenrohrdampfkessel« durch den Techniker Otto Lilienthal eingereicht.
05. 06. In der Bergschloßbrauerei in Schöneberg bricht ein Feuer aus.
06. 06. Die Pferdebahn der Gemeinde Rixdorf nimmt den Verkehr zwischen Rollkrug (Hermannplatz) und Hermannstraße/Ecke Knesebeckstraße (Neukölln) auf.
09. 06. Der Geheime Regierungsrat und Direktor der Berliner Brandpolizei, Carl Ludwig Scabell, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Georgen-Gemeinde, Landsberger Allee 48 (Friedrichshain).
13. 06. Die Pferde-Eisenbahn der Gemeinde Rixdorf (Neukölln) hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führte vom Rollkrug in Rixdorf (Herrmannplatz) zur Knesebeckstraße.
15. 06. Prinz Friedrich Carl, Sohn des verstorbenen Prinzen Carl, stirbt auf Schloß Glienicke.
17. 06. Dem Physiker und Meteorologen Wilhelm von Bezold wird die Professur der Meteorologie an der Königlichen Universität Berlin verliehen.
23. 06. In Berlin wird durch Otto Jesse, Mitarbeiter der Berliner Sternwarte, erstmals das »Phänomen der sogenannten leuchtenden Nachtwolken« während der Morgen- und Abenddämmerung beobachtet.
28. 06. Der frühere nationalliberale Reichstagsabgeordnete, Justizrat Hermann Valentin, stirbt in Berlin.
29. 06. Berlin wird von einem Unwetter heimgesucht, das mit ungewöhnlich starken Niederschlägen einhergeht und beträchtliche Schäden anrichtet. Der Botanische Garten wurde stark beschädigt.
30. 06. Heinrich Schomburgk wird geboren. Der Tennisspieler des LTTC Rot-Weiß Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Stockholm 1912 die Goldmedaille im Rasentennis-Mixed. Schomburgk war zehnmal Deutscher Meister.
01. 07. Das hygienische Laboratorium in der Klosterstraße (Mitte) wird eröffnet. Zum Direktor wurde Robert Koch ernannt.
01. 07. Prof. Wilhelm Foerster legt sein Amt als Direktor der Normal-Eichungs-Kommission in Berlin nieder.
13. 07. Hermann Rietschel wird zum neuen etatmäßigen Professor für Ventilations- und Heizungswesen an die Technische Hochschule zu Berlin berufen.
16. 07. Ein Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten genehmigt zunächst für den Zeitraum von zwei Jahren Bestimmungen über die Benutzung der Bibliothek der Technischen Hochschule zu Berlin.
19. 07. In der Philharmonie wird das 50jährige Jubiläum des Oberfaktors (Geschäftsführer) der Vossischen Zeitung, Fr. W. Flatow, mit einer Feier begangen.
01. 08. Der Bahnhof Biesdorf wird eröffnet.
03. 08. In Steglitz wird der Grundstein für den Bau einer katholischen Kirche gelegt.
10. 08. In Berlin wird der Internationale Telegraphenkongreß durch Generalpostmeister Heinrich von Stephan eröffnet.
15. 08. Das erste öffentliche Elektrizitäts-Kraftwerk Deutschlands in der Markgrafenstraße 43/44 am Gendarmenmarkt Berlin (Mitte) nimmt mit sechs Borsig-Kolbendampfmaschinen und zwölf Generatoren den Betrieb auf.
15. 08. Die Beleuchtung der Leipziger Straße wird von der Friedrichstraße bis zum Spittelmarkt ausgedehnt.
15. 08. Durch das erste öffentliche Elektrizitäts-Kraftwerk in der Markgrafenstraße. 43/44 am Gendarmenmarkt werden das Königliche Schauspielhaus (150 kW) und die Reichsbank (20 kW) mit Strom versorgt.
17. 08. Der Militärarzt Paul Eduard Starcke stirbt in Berlin. Starcke wurde neben chirurgischen Schriften (Beiträge der Charité-Annalen) bekannt durch die Aussuchung der für den Fußsoldaten zweckmäßigsten Fußbekleidung.
20. 08. Die neue Dampfschiffahrtsgesellschaft beginnt ihre Fahrten auf der Oberspree.
30. 08. Superintendent Wagner wird als zweiter Prediger der Georgengemeinde eingeführt.
01. 09. In Berlin erscheint die erste Nummer der von Eugen Richter gegründeten »Freisinnigen Zeitung« als Hauptorgan der Freisinnigen Volkspartei.
02. 09. Auf dem Tempelhofer Feld nimmt Kaiser Wilhelm I. die alljährliche große Herbstparade ab.
05. 09. Die Berliner Kaufmannschaft veranstaltet in der Börse ein Fest für die Mitglieder des Internationalen Telegraphenkongresses, der am 10. August eröffnet worden war.
05. 09. Im Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof (Tiergarten) wird die Allgemeine Gartenbauausstellung eröffnet.
07. 09. In der Umgebung von Buch und Karow beginnen zweitägige Truppenübungen, die die Bevölkerung »in lebhafte Bewegung und freudige Erregung« versetzten.
09. 09. Der Platz mit Namen Rollkrug (Kreuzberg) wird in Hermannplatz umbenannt.
10. 09. Die Stadtverordnetenversammlung genehmigt die Errichtung eines Städtischen Hospitals für 500 altersschwache Männer sowie eine Siechenanstalt für 250 unheilbar Kranke an der Prenzlauer Allee.
11. 09. Der Geodät Johann Jacob Baeyer stirbt in Berlin.
13. 09. Der Berliner Astronom Wilhelm Julius Foerster unterbreitet dem preußischen Kultusministerium konzeptionelle Gedanken zur Reorganisation des wissenschaftlichen Vermessungswesens in Preußen.
18. 09. Die Jahnstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
25. 09. Der Brauereibesitzer Wilhelm Bönnhof erwirbt das Grundstück Müllerstraße 142 (Wedding). Bönnhof ließ ein Wohn- und Restaurationsgebäude erbauen; diese Anlage erhielt den Namen Feldschlößchen. An gleicher Stelle entstanden später die Pharus-Säle.
26. 09. Das Wehr in der Spree an der Charlottenburger Schleuse wird in Betrieb genommen. Diese Stauanlage galt als eine einzigartige Konstruktion auf dem europäischen Festland.
01. 10. An der Berliner Universität wird der erste Lehrstuhl für Meteorologie in Deutschland eingerichtet. Wilhelm von Bezold, bisher Professor an der TH in München, übernahm die Leitung. Die Räume des Institutes befanden sich am Schinkelplatz 6 (Mitte).
01. 10. Die Gebrüder Wertheim eröffnen in der Rosenthaler Straße (Mitte) ein Manufaktur- und Modewarengeschäft. Es bildete den Grundstock für den späteren Warenhauskonzern.
06. 10. Wilhelm Theel, Vorsteher der Erziehungsanstalt zum Grauen Haus, begeht sein 50jähriges Amtsjubiläum.
07. 10. Der russische Minister von Giers trifft von Friedrichsruh kommend in Berlin ein.
07. 10. Der akademische Maler Gustav Graef (u.a. »Ferdinande v. Schmettau opfert ihr Haar auf dem Altar des Vaterlandes«) wird in einem Sensationsprozeß, der als Berlins erster Pornographie-Prozeß in die Justizgeschichte eingeht, freigesprochen.
08. 10. Im Verein Berliner Künstler wird eine Klette-Ausstellung eröffnet.
08. 10. Im Vorgarten des Hospizes in der Friedrichstraße 129 (Mitte) wird der Grundstein für eine Büste des Reformators Johannes Calvin gelegt.
08. 10. Der neue Universitätsrichter Dr. Paul Daude wird in sein Amt eingeführt.
10. 10. Die Stadt Berlin kauft von der »Preußischen Immobilien-Actien-Bank« die Häuser Breite Straße 23, Mühlendamm 1 bis 11 und Poststraße 16 (Mitte) mit den Speichern und ehemaligen Mühlengebäuden.
10. 10. Die zweite ordentliche Generalsynode der älteren Provinzen der preußischen Monarchie tritt in Berlin zusammen.
12. 10. In der Kunstakademie wird eine Ausstellung von 47 Modellen für ein Martin-Luther-Denkmal eröffnet.
15. 10. Zum Antritt seines Rektorats an der Berliner Universität hält der Theologe Prof. Paul Kleinert eine Rede »Zum Plan einer Universitätsgründung von 1867«.
20. 10. Prof. Wilhelm Windisch beginnt seine Tätigkeit am Institut für Gärungsgewerbe und Stärkefabrikation an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin. Windisch arbeitete auf dem Gebiet der Brauereiwissenschaft.
21. 10. Der in Berlin lebende General Moritz Karl Ernst von Prittwitz, Inspekteur für Festungen, der auch über die technische Lösung des Transportes von Ziegeln (Die schwebende Eisenbahn bei Posen«) schrieb, stirbt.
21. 10. Der Belletrist und Publizist Robert Gustav Moritz Springer (Pseudonym: Adam Stein) stirbt in Berlin. Springer veröffentlichte Skizzen aus dem Berliner Leben, Jugendschriften, geschichtliche Romane und Beiträge zur Literaturgeschichte.
26. 10. Anläßlich des »Siebenten deutschen Schriftstellertages« findet in den Räumen der Philharmonie ein Festessen statt.
26. 10. Der neue Polizeipräsident von Berlin, Bernhard Ludwig Eduard Freiherr von Richthofen, bisheriger Landrat des Kreises Stolp (Pommern), wird in sein Amt eingeführt.
28. 10. Das Calvindenkmal vor der Erziehungsanstalt der Französischen Gemeinde in der Friedrichstraße 129 (Mitte) wird enthüllt. Dank der für die Büste durchgeführten Sammlungen konnte die ursprünglich in Marmor geplante Ausführung in Bronze erfolgen.
29. 10. Das 200. Jubiläum des Edikts von Potsdam wird von der französischen Kolonie in Berlin mit einem großen Festprogramm begangen.
29. 10. In Berlin und ganz Preußen findet für die Neubesetzung des Preußischen Abgeordnetenhauses die Wahl der Wahlmänner (Urwahl) statt.
01. 11. Im Wettbewerb um die Errichtung eines Lutherdenkmals wird dem Berliner Bildhauer Paul Otto der 1. Preis zugesprochen.
01. 11. In Tempelhof wird eine Vergnügungssteuer eingeführt.
02. 11. Der Polizeipräsident genehmigt die Statuten der altjüdischen Gemeinde »Adass Jisroel«, die sich vom Reformjudentum abgrenzt.
03. 11. Anläßlich des 70. Geburtstages von Prof. Karl Theodor Wilhelm Weierstraß veranstaltet der Mathematische Verein an der Berliner Universität eine Festsitzung, an der der Jubilar teilnimmt.
05. 11. Die am 29. Oktober gewählten Wahlmänner wählen die Abgeordneten für das Preußische Abgeordnetenhaus.
06. 11. Siegmund Loewe wird in Berlin geboren. Der Techniker wurde durch seine Versuche zur drahtlosen Telegraphie und durch die Gründung einer Firma für Rundfunktechnik bekannt.
09. 11. In der Niederwallstraße 6 (Mitte) wird ein Doppelschulhaus eingeweiht.
12. 11. Der Verein »Berliner Presse« eröffnet im Architektenhaus, Wilhelmstraße 92 (Mitte), einen Vorlesungszyklus.
13. 11. Eine Kommission von Sachverständigen verabschiedet in Berlin eine »Denkschrift betreffend die Errichtung einer Physikalisch-Technischen Reichsanstalt für die experimentelle Förderung der exakten Naturforschung und der Präzionsmechanik«.
15. 11. Der »Elektrotechnische Verein der Studierenden an der Königlichen Technischen Hochschule Charlottenburg« wird gegründet.
18. 11. Zu Gunsten des Lazarus-Krankenhauses findet ein Wohltätigkeitsbasar statt.
19. 11. Der Schriftsteller Friedrich Spielhagen hält zur Unterstützung des Vereins »Berliner Presse« einen Vortrag mit dem Thema »Aus Eigenem und Fremden«.
20. 11. Der Berliner Hausfrauenverein führt eine öffentliche Sitzung zur Prämierung treuer Dienstboten durch.
21. 11. Die »englische St.-Georgs-Kirche« für die Anglikanische Gemeinde in Berlin im Park Monbijou (Mitte) wird eingeweiht. Architekt war Julius Carl Raschdorff.
23. 11. Walter Wendt wird in Berlin geboren. Nach einer Lehre und Gehilfentätigkeit in den Baumschulen der Firma L. Späth von 1906 bis 1907 besuchte Wendt die Höhere Gärtnerlehranstalt Dahlem und übernahm 1920 den väterliche Gartenbaubetrieb.
23. 11. Der Frauengroschenverein veranstaltet einen Wohltätigkeitsbasar.
24. 11. Der Berliner Chemiker und Photograph Hermann Wilhelm Vogel wird in die Deutsche Akademie der Naturforscher »Leopoldina«, Sektion Physik aufgenommen.
25. 11. Der neuernannte Kommandant von Berlin, Generalmajor Derenthall, wird vom Kaiser empfangen.
26. 11. Im Grunewald wird die 1 600. Hetzjagd abgehalten.
27. 11. Im Rathaus findet ein Wohltätigkeitsbasar für die öffentliche Gesundheitspflege und die Volkserziehung statt.
01. 12. Der Kirchhof der St.-Andreas- und St.-Markus-Gemeinde in Friedrichshain wird eingeweiht.
04. 12. Hellmut Späth wird in Berlin geboren. Späth übernahm, nach Botanikstudium und erfolgreicher Promotion, 1912 die Berliner Gartenbaufirma L. Späth von seinem Vater Franz Späth (1839-1913). Er war 1913/14 Hospitant an der Höheren Gärtnerlehranstalt.
06. 12. Der Kommunalpolitiker, Armenarzt und Geburtshelfer Wolfgang Straßmann stirbt in Berlin. Ab 1855 war Straßmann in Berlin als Arzt tätig. 1876 und erneut vom 6. Januar 1881 bis 1884 stand er der Berliner Stadtverordnetenversammlung vor.
11. 12. Der Ingenieur und Schriftsteller Eduard Friedrich Maximilian (Max) Eyth gründet in Berlin die »Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft«, deren geschäftsführender Direktor er bis 1896 in Berlin war.
19. 12. Die »volkstümlichen Kleinsegler« verselbständigen sich und gründen in Stralau eine eigene Gemeinschaft, den »Verein Berliner Segler«.
31. 12. Dem »Dampfkesselrevisionsverein Berlin« gehören 248 Mitglieder mit 763 Kesseln an.

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