* 25. 01. 1733 in Beeskow
+ 19. 07. 1804 in Berlin
Stadtpräsident und Polizeidirektor
vom 9. 11. 1791 bis 24. 10. 1794
Die Eisenharts sollen um die Mitte des 16. Jahrhunderts - zur Zeit der Gegenreformation - aus dem Böhmischen nach Deutschland eingewandert und hier vorwiegend als Prediger oder Gutsbesitzer tätig gewesen sein. Der Vater Johann von Eisenharts, Amtsrat Johann Christoph Eisenhart, pachtete 1750 das Amt Beeskow.
Johann von Eisenhart war von 1765 bis 1787 Kriegsrat und Rendant (Kassenverwalter) der Feld-Artillerie-Corps- und General-Artilleriekasse. Daneben betrieb er Landwirtschaft. Er besaß das Rittergut Bahrensdorf. 1782 übernahm Eisenhart die Pacht des Amtes Niederschönhausen (Blankenfelde), die er jedoch 1790 wieder abtrat. Dafür legte er sich eine Meierei vor dem Schönhauser Tor als Erbpachtsvorwerk zu, die er 10 Jahre später seinem Schwiegersohn, Premierleutnant a.D. Friedrich Wilhelm von Winterfeld, übereignete.
Am 2. Oktober 1786 wurde Johann von Eisenhart anläßlich der Huldigung beim Regierungsantritt Friedrich Wilhems II. von diesem in den erblichen Adelsstand erhoben und kurze Zeit später, am 5. März 1787, zum Geheimen Kriegsrat und Adjunkt (Gehilfe) des Berliner Stadtpräsidenten und Polizeidirektors Johann Albrecht Philippi ernannt, dessen Amtsnachfolger er alsbald wurde.
Johann von Eisenhart stand vom 9. November 1791 bis zum 24. Oktober 1794 an der Spitze der Berliner Stadtverwaltung. Daneben nahm er die Aufgaben eines Königlichen Generalkommissars für die Lotterie, eines Mitglieds des Armendirektoriums, des Vorstehers des Armenhauses, eines Verordneten zum "Neuen Biergeld" (Mitglied einer Biersteuerkontrollbehörde) bzw. bei der Kurmärkischen "Landschaft" (Landratskollegium), eines Mitglieds des Berliner Manufaktur- und Commerzienkollegiums sowie des Direktors des Gesindeamtes wahr.
Verheiratet war Johann von Eisenhart mit Johanne
Dorothee Witte, geboren am 5. August 1741 und gestorben am 16.
August 1822. Aus der Ehe gingen zahlreiche Kinder hervor, von
denen sechs den Vater überlebten: fünf Söhne -
vier waren Berufsoffiziere - und eine Tochter. Die Eisenharts
wohnten in der Stadtvogtei auf dem Molkenmarkt. Nach seiner Pensionierung
widmete sich Johann von Eisenhart ausschließlich der Landwirtschaft
und erwarb käuflich das Rittergut Hohenschönhausen.
© Edition Luisenstadt, 1998
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