* 21. 04. 1690 in Herborn (Nassau)
+ 09. 04. 1752
Stadtpräsident
von 1735 bis 1746
Heinrich von Neuendorf arbeitete vor seiner Stadtpräsidentschaft als Königlich-Preußischer Geheimer Kriegs- und Domänenrat. 1735 trat er nicht nur an die Spitze der Berliner Stadtverwaltung, sondern betätigte sich zugleich als Vizepräsident der Kurmärkischen Kriegs- und Domänenkammer. Er war auch Verordneter zum "Neuen Biergeld", das heißt Mitglied einer Biersteuerkontrollbehörde. Am 9. März 1739 erhielt er den preußischen Adelstitel.
1740 wurde Friedrich II. Preußenkönig. Anläßlich der damit verbundenen Huldigung übergab der Berliner Magistrat dem neuen König Beschwerden, sogenannte Gravamina. Er beabsichtigte damit vor allem, das Recht zurückzuerhalten, seine Mitglieder wieder selbst wählen zu können. Friedrich II. lehnte dies jedoch strikt ab.
Für die Berliner und ihre Stadtverwaltung brachen
mit dem Ersten (1740 bis 1742) und Zweiten (1744/45) Schlesischen
Krieg schwere Jahre an. Die Stadt verlor auf den Schlachtfeldern
ca. 10 000 Männer und füllte sich mit Verwundeten, Soldatenwitwen
und Waisen. Zu ihrem Straßenbild gehörten damals bettelnde
Frauen und Invaliden in großer Zahl, was einen wirtschaftlichen
und sozialen Niedergang Berlins anzeigte.
© Edition Luisenstadt, 1998
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