* 19. 03. 1638 in Berlin
+ 12. 01. 1699
Oberbürgermeister
von 1671 bis 1672, 1673 bis 1674,
1675 bis 1676, 1677 bis 1678,
1679 bis 1680, 1681 bis 1682,
1683 bis 1684, 1685 bis 1686,
1687 bis 1688, 1689 bis 1690,
1691 bis 1692, 1693 bis 1694,
1695 bis 1696, 1697 bis 1698
Am 21. März 1671 legte Levin Scharden den Amtseid als Bürgermeister ab. Für 14 Jahre stand er an der Spitze der Berliner Stadtverwaltung, davon ein Jahr zusammen mit Richard Detert, jeweils zwei Jahre zusammen mit Michael Zarlang, Johann Tiefenbach und Andreas Müller sowie sechs Jahre zusammen mit Christian Schröder.
Lewin Scharden, ein Jurist, war vor seiner Bürgermeisterzeit seit 1669 Kurfürstlich-Brandenburgischer Hof- und Kammergerichts-Protonotar (erster Notar). Ab 1673 betätigte er sich auch als Verordneter der Mittel- und Uckermärkischen und Ruppiner Städtekasse (Steueramt).
Während seiner Amtszeit als Bürgermeister wurde der baufällige Westflügel des Berliner Rathauses in der Spandauer Straße abgerissen (Abrißbeginn war der 2. April 1692) und wenige Wochen darauf der Grundstein für einen Um- und Ausbau gelegt. Am 21. Dezember 1695 fand bereits die erste Ratstagung im neuerbauten Sitzungssaal statt.
Levin Scharden, Sohn des Johannes Scharden und Bruder
des Berliner Bürgermeisters Gottfried Scharden (Amtsantritt
1655), war mit Catharina Gertraud Bergen, Tochter des Kurbrandenburgischen
Hofpredigers Johann Bergen in Berlin, verheiratet. Einige Berühmtheit
erlangten seine Söhne Levin und Friedrich Wilhelm. Levin
Scharden der Jüngere - geboren 1667, gestorben 1730 - war
Konsistorialrat des Herzogtums Magdeburg und Hofprediger zu Halle.
Ihm verdankte die Familie Scharden, daß ihr Altadel zu Beginn
des 18. Jahrhunderts erneuert wurde. Friedrich Wilhelm - geboren
1671, gestorben 1734 - betätigte sich dagegen als königlich-preußischer
Geheimer Kriegsrat. Die Schardens besaßen das Rittergut
Weißensee.
© Edition Luisenstadt, 1998
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