+ 1642
Oberbürgermeister
von 1623 bis 1624, 1625 bis 1626,
1627 bis 1628, 1629 bis 1630,
1631 bis 1632, 1633 bis 1634,
1635 bis 1636, 1637 bis 1638
Valentin Döring, einer alten Familie angehörend, wird ausgebildeter Jurist gewesen sein, da er den Beruf eines öffentlichen Notars ausübte. 1613 versah er überdies die Funktion eines Stadtschreibers. 1621 wurde er zum Ratsherrn und zwei Jahre darauf, 1623, zum Bürgermeister erwählt, dessen Amt er für acht Wahlperioden innehatte.
Valentin Döring mußte Berlin in der schwierigen
Zeit des Dreißigjährigen Krieges regieren. Die ungleiche
Verteilung der Steuern und der Einquartierungen, von denen sich
die privilegierten Kreise zu befreien wußten, verschärfte
die Spannungen zwischen gemeiner Bürgerschaft und Obrigkeit.
Wiederholte Anträge der Bürger, nicht den Besitz eines
Hauses, sondern Einnahmen und Vermögen zu besteuern, blieben
zunächst erfolglos. Der Landesherr bzw. sein Statthalter
Graf von Schwarzenberg erlegten der Stadt immer neue Kontributionen
auf. Die erbitterte Bevölkerung sah im städtischen Rat,
der die Forderung des Regenten durchzusetzen hatte, den Schuldigen
und griff diesen 1634 öffentlich durch Schmähschriften
an. Besonders die Situation der Bürgermeister war nicht beneidenswert.
Sie trugen die Hauptverantwortung für das Aufbringen der
geforderten Steuern, andererseits hatten sie die Interessen ihrer
Stadt gegenüber der Regierung und auch gegenüber den
durchziehenden feindlichen Heeren zu vertreten. Das Amt des Berliner
Stadtoberhauptes stellte demzufolge in diesen Kriegsjahren kein
erstrebenswertes Ziel mehr dar, und für ausscheidende Bürgermeister
fand sich nur schwer Ersatz.
© Edition Luisenstadt, 1998
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