* 1549 in Weiler/Rheinland
+ 13. 6. 1601 in Berlin
Oberbürgermeister
von 1596 bis 1597,
1598 bis 1599, 1600 bis 1601
Die Vorfahren Leonhard Weilers, Angehörige des Adelsstandes, waren im Land Jülich im Rheingebiet ansässig, wo sie mehrere Güter besaßen. Sein Vater, Heinrich Weiler, übte im Herzogtum Jülich die Funktion eines Obergerichtsverwalters und Statthalters im Amt Altenhof aus.
Leonhard Weiler, 1549 im jülichen Weiler geboren - die Namensgleichheit läßt vermuten, daß es sich um ein ehemaliges Besitztum seiner adligen Vorfahren handelte -, war im Handelsbereich tätig und siedelte gleich vielen anderen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus den Rheingebieten nach Berlin über.
Verheiratet war er mit der Tochter des aus Mühlheim an der Rhur stammenden Tuchhändlers Jobst Krappe, der 1558 das Berliner Bürgerrecht erworben und 1574 Ratskämmerer geworden war. Leonhard Weiler übernahm im Jahre 1585 das Geschäft seines Schwiegervaters und entwickelte es zu einem angesehenen Unternehmen, das für lange Zeit führend im Berliner Tuchhandel war. Im Alter von 47 Jahren, 1596, wurde er als Stadtoberhaupt gewählt (seinen Bürgermeistereid leistete er am 27. März des genannten Jahres). Diese Funktion konnte er jedoch nur für drei Amtsperioden wahrnehmen. Am 13. Juni 1601 verstarb Leonhard Weiler. Beigesetzt wurde er in der Berliner Nikolaikirche.
Sein Sohn Justus brachte es später bis zum Kurfürstlich-Brandenburgischen
Kriegsrat und Geheimsekretär. Das Geschäft Leonhard
Weilers wurde von dessen Bruder Jacob Weiler fortgeführt
(offenbar gemeinsam mit dem Schwiegersohn Leonhard Weilers, Peter
Engel), der es mit dem Seiden- und Tuchhaus von Sturm und Essenbrücher
(diese beiden Familien stammten ebenfalls vom Rhein) zu einer
"Sozietätsgesellschaftshandlung" vereinigte.
© Edition Luisenstadt, 1998
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