Bürgermeister 1496
Claus Schultze, 1496 zum Berliner Stadtoberhaupt gewählt und von Kurfürst Johann I. Cicero als solcher bestätigt, verstarb vermutlich noch im selben Jahr oder zu Beginn des Jahres 1497.
Drei Jahre nach der kurzen Amtszeit Claus Schultzes
verstarb auch Kurfürst Johann I. Cicero. In seinem Vermächtnis
- gerichtet an seinen Sohn und Nachfolger Joachim I., der später
wegen seiner hohen Bildung den Beinamen Nestor erhielt - übermittelt
er ein nicht gerade schmeichelhaftes Bild der Mark Brandenburg:
"Liebster Prinz! Ich hinterlasse Euch ein großes Land,
allein es ist kein deutsches Fürstentum, in dem mehr Zank,
Mord und Grausamkeit im Schwange gehen als in unserer Mark. Wehret
doch solchem Unwesen und schaffet, daß Eure Unterthanen
liebreich und sanftmütig bei einander wohnen mögen."1
Vielleicht eingedenk dieser Mahnung seines Vaters versuchte der
erst 15jährige neue Regent durch harte Bestrafung das Faustrecht
in seinem Land abzuschaffen. Binnen zwei Jahren ließ er
40 adlige Raubritter hängen oder köpfen.
© Edition Luisenstadt, 1998
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