Dr. Christoph Schmidt

* 1631 in Berlin
+ 21. 10. 1711
Wappen Schmidt
Oberbürgermeister
von 1682 bis 1683, 1684 bis 1685,
1686 bis 1687, 1688 bis 1689,
1690 bis 1691, 1692 bis 1693,
1694 bis 1695, 1696 bis 1697,
1698 bis 1699, 1700 bis 1701,
1702 bis 1703, 1704 bis 1705,
1706 bis 1707, 1708 bis 1709

Dr. Christoph Schmidt legte den Amtseid als Bürgermeister am 20. März 1682 ab. 14 Jahre lang stand er an der Spitze der Berliner Verwaltung, davon drei Jahre zusammen mit Johann Otto, zwei Jahre zusammen mit Andreas Weber, ein Jahr zusammen mit Caspar Litzmann und sieben Jahre zusammen mit Christoph Christian. Vor der Bürgermeisterzeit war er zunächst Feldmedikus, seit ca. 1657 Kurfürstlich-Brandenburgischer und später dann Königlich-Preußischer Hofmedikus. Ab 1682 fungierte er als Physikus (Amtsarzt) der Städte Berlin, Cölln und Friedrichswerder.

In seine Amtszeit fiel die Ausarbeitung des Brandenburgischen Medizinaledikts von 1685, das die Preise für Arzneien und Arztbesuche regelte und die Tätigkeit eines Arztes und Chirurgen bestimmte.

Christoph Schmidt wurde in der Familie des Hoftischlers Peter Schmidt geboren. Der Vater legte großen Wert auf eine gediegene Ausbildung seines Sohnes. Er schickte ihn für fünf Jahre auf das Gymnasium in Bremen und anschließend zum Medizinstudium nach Frankfurt. Durch Fleiß und gutes Betragen konnte Christoph Schmidt hier die Aufmerksamkeit des Eusebius von Brandt, Etatsrat (Mitglied eines Staatsrates) und Oberappellationsgerichtspräsident, erregen, der ihn als Hauslehrer anstellte. Später betätigte sich Schmidt auf Empfehlung des Hofpredigers Stosch als Studiengehilfe für den ältesten Sohn des Premierministers Freiherr von Schwerin. Diese Aufgabe erfüllte er offenbar so erfolgreich, daß ihn der junge Freiherr, der als Geschäftsträger nach Brüssel ging, dorthin mitnahm. Schmidt wandte sich von dort nach Leiden, um sein in Frankfurt begonnenes Medizinstudium, besonders auf dem Gebiet der Anatomie, fortzusetzen. Seine chirurgischen Kenntnisse vertiefte er dann in Paris, wo er zunächst im Hause des holländischen Gesandten de Borel und dann für drei Jahre im Hause des Marquis de Carmaille wohnte. In Angers erwarb er schließlich die Doktorwürde.

Christoph Schmidt heiratete Melusina Martitz, mit der er mehrere Söhne hatte, von denen einer tödlich verunglückte. Eine Feuersbrunst brachte die Familie Schmidt nahezu um ihr gesamtes Hab und Gut.

 

© Edition Luisenstadt, 1998
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