Christoph Christian

+ 12. 1. 1712

Oberbürgermeister
von 1696 bis 1697,
1698 bis 1699, 1700 bis 1701,
1702 bis 1703, 1704 bis 1705,
1706 bis 1707, 1708 bis 1709

Ein knappes Jahr nur hatte Christoph Christian die Aufgaben eines Adjunkten (Gehilfe des Bürgermeisters mit Anwartschaft auf die Stelle des Stadtoberhauptes) von Bürgermeister Caspar Litzmann versehen, als er bereits selbst - 1696 - das oberste städtische Amt einnehmen konnte. Sieben Jahre stand er zusammen mit Dr. Christoph Schmidt an der Spitze der Berliner Stadtverwaltung. Er unterzog sich zudem den Pflichten eines Kurfürstlich-Brandenburgischen Hofküchenmeisters, Fischmeisters und zuletzt eines Amtskammerrates (Rat der zentralen Verwaltungsbehörde für Domänen, Handel und Verkehr).

Christian ließ das sogenannte Gouverneurshaus erbauen, das später durch den Geheimen Etatsrat (Mitglied des Staatsrates) und Generalauditeur (höchster Militärgerichtsbeamter) Christoph von Katsch erweitert, von König Friedrich Wilhelm käuflich erworben und zum neuen Gouverneurshaus bestimmt wurde.

1699 wurde dem Berliner Rat die Kompetenz über das städtische Armenwesen entzogen und einer kurfürstlichen Behörde, dem späteren Armendirektorium, unterstellt, was darauf schließen läßt, daß der preußische König die deutlich angewachsene Armut in seiner Haupt- und Residenzstadt als ein ernstzunehmendes soziales Problem zu erfassen begann.

 

© Edition Luisenstadt, 1998
www.luise-berlin.de