+ 18. 1. oder 22. 2. 1526
Oberbürgermeister
von 1513 bis 1514, 1515 bis 1516,
1517 bis 1518, 1519 bis 1520,
1521 bis 1522, 1523 bis 1524,
1525 bis 1526
Mit Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden in der Mark Brandenburg wirtschaftliche Schwierigkeiten. Eine spürbare Beeinträchtigung des Fernhandels brachte Austritt und Ausschluß Berlins aus der Hanse mit sich.
Die Stadt hatte sich 1516 als Antwort auf eine Beschwerde Lübecks wegen Duldung des Verkaufs von geraubtem Gut seitens Berlins von der Hanse losgesagt. Diese wies daraufhin die Hansekontore in Bergen, Brügge und London an, Berlin nicht mehr als Mitglied anzuerkennen, was dann 1518 auch offiziell verfügt wurde. Hölländische und englische, vor allem aber Hamburger Kaufleute nutzten diese Gelegenheit und drangen in die entstandene Marktlücke vor. Erschwerend kam hinzu, daß der Landadel, mitunter sogar Bauern, damit begonnen hatten, ihre Erzeugnisse - vorwiegend Getreide, Holz und Wolle - selbst auszuführen. Dem städtischen Großkaufmann wurde dadurch ein wesentlicher Teil seiner Einnahmen entzogen. Im Vergleich zu anderen märkischen Städten befanden sich aber Berlin und Cölln noch in einer verhältnismäßig günstigen Lage, da sie ihre Einbußen durch Geschäfte mit dem kurfürstlichen Hof annähernd ausgleichen konnten.
Benedikt Krull, der in dieser Zeit das Bürgermeisteramt innehatte, muß auch in Geldgeschäften tätig gewesen sein, da er laut einer Eintragung im städtischen Schöffenbuch vom 1. August 1515 im Zusammenhang mit einem Darlehensabkommen vermerkt wurde.
Ein im Turmknauf der Berliner Nikolaikirche gefundenes Schriftstück berichtet, daß 1514 der "Ehrsame Rat" von Berlin mit seinen Bürgermeistern Joachim Reiche und Benedikt Krull sowie dem Vorstand der Kirche zu Sankt Nikolai Knauf und Spitze dieser Kirche erneuern ließen.
In der Nikolaikirche fand Benedikt Krull 1526 auch
seine letzte Ruhestätte.
© Edition Luisenstadt, 1998
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