Bürgermeister
von 1426 bis 1427, 1428 bis 1429,
1432 bis 1433, 1434 bis 1435,
1436 bis 1437, 1438 bis 1439,
1440 bis 1441, 1443 bis 1444,
1445 bis 1446, 1447 bis 1448
Die Familie Wins war wie die Strohbands ursprünglich in Frankfurt an der Oder ansässig. Angehörige dieser Familie siedelten später nach Berlin und Cölln über, wo sie bald in die Stadtaristokratie aufstiegen und ihren Reichtum um ein vielfaches vermehren konnten.
Thomas Wins wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts Bürger und kurz danach 1426 Bürgermeister von Berlin - der erste von insgesamt fünf aus diesem Geschlecht stammenden Stadtoberhäuptern.
Friedrich II. Eisenzahn hatte 1442 nach der Auflösung des gemeinsamen Rates von Berlin und Cölln und der damit verbundenen Trennung der Städte erstmalig die unbedingte Bestätigung gewählter Bürgermeister und Ratsmitglieder durch den Landesherrn verfügt (siehe Henning Strohband, Amtsbeginn 1401). Thomas Wins' Bestätigung datiert vom 16. April 1443.
Zwischen 1427 und 1443 erwarb er ansehnliche Besitztümer
in der Umgebung Berlins wie zum Beispiel das Dorf Blankenburg,
Eigentum in Wartenberg, Klein Klienitz, Falkenberg, Biesdorf,
Hebungen (Abgaben) in Altlandsberg und anderwärts. Durch
seinen Wohlstand und seine hohe Stellung gehörte er zu den
angesehensten Bürgern von Berlin und Cölln, bis auch
er sich wegen seiner Beteiligung am Aufruhr gegen Friedrich II.
Eisenzahn 1447/48 mit seinen Söhnen vor dem Spandauer Gericht
verantworten mußte. Die ihnen verliehenen Lehen wurden eingezogen
und eine hohe Geldstrafe verhängt. Thomas Wins verlor sein
Amt als Bürgermeister. Aber bereits ein Jahr später
hatten er und seine Angehörigen den größten Teil
ihrer Lehen zurückerhalten. Auch das Bürgermeisteramt
und andere wichtige städtische Posten konnten später
von der Familie Wins wieder eingenommen werden.
© Edition Luisenstadt, 1998
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