Bürgermeister
von 1448 bis 1449, 1450 bis 1451,
1452 bis 1453, 1454 bis 1455,
1456 bis 1457, 1458 bis 1459
Friedrich II. Eisenzahn hatte mit seiner Verfügung
aus dem Jahre 1442, auch Handwerkern die Mitbeteiligung an der
Stadtverwaltung zu ermöglichen, den alleinigen Anspruch der
Patrizierfamilien auf die Ratsstellen beseitigt. So waren seit
dieser Zeit neben den Patriziern fast ein Jahrhundert hindurch
auch Vertreter der Zünfte im Rat vertreten, und bald auch
vermochten sie immer öfter bis in das oberste Stadtamt aufzusteigen.
Das Bestätigungsrecht des Kurfürsten, das dieser gleichfalls
seit 1442 für sich in Anspruch nahm, hinderte überdies
die alten Familien daran, ihre überkommene Monopolstellung
im Rat wiederzuerlangen.
Nikolaus Schultze war von Beruf Schuhmacher, also
ein Mitglied der vor den übrigen Handwerkern eine Vormachtstellung
einnehmenden Viergewerke - Schlächter, Tuchmacher, Bäcker
und Schuhmacher. 1442 vom Kurfürsten in den Rat berufen,
wurde er von diesem am 27. Mai 1448 als Bürgermeister bestätigt.
Offenbar genoß er das besondere Vertrauen Friedrichs II.
Eisenzahn, sonst wäre er wohl schwerlich unmittelbar nach
dem Aufstand der Berliner und Cöllner Bürgerschaft gegen
den Landesherrn 1448 in dieses Amt gelangt.
© Edition Luisenstadt, 1998
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