Altermann
von 1310 bis 1311
Wie bereits bei Heinrich Uden vermerkt, wird Johann Wiperti 1311 im Innungsbrief der Schlächter als Altermann genannt.
Die führenden Familien Berlins und Cöllns,
die zum großen Teil gewinnbringenden Handel betrieben, waren
dank diesem zu Ansehen und Vermögen gelangt. Auch die Wipertis
gehörten dazu. Der ältere Bruder von Johann Wiperti,
Heinrich, stand in reger Geschäftsbeziehung zu Hamburg. Gemeinsam
mit dem Ratsherrn und Kaufmann Konrad von Beelitz, dessen Grabstein
übrigens der älteste in Berlin erhaltene ist und sich
heute in der Nikolaikirche befindet, sowie seinem Schwiegersohn
Albert Krähenfuß wickelte er wiederholt größere
Geschäfte über die Hansestadt ab. Belegt wird das durch
das "Hamburger Schuldenbuch", in das die Kaufleute,
die nach den damals üblichen Gepflogenheiten nur einen Teil
der gehandelten Ware in bar bezahlten, die noch zu erstattende
Summe eintragen ließen. Per Lastkahn gelangten die Frachten
der Berliner Händler über Spree, Havel und Elbe nach
Hamburg. Offensichtlich lag bereits Ende des 13. Jahrhunderts
die Führung im Getreidetransport aus den brandenburgischen
Provinzen in Berliner Hand. Neben Getreide - berühmt war
vor allem der Berliner Roggen - führte man vorwiegend Holz,
aber auch Wolle aus. Umgekehrt wurden hauptsächlich flandrische
Tuche, Salz, Gewürze und Produkte der Seefischerei bezogen.
© Edition Luisenstadt, 1998
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