Bürgermeister
von 1362 bis 1363
Johann Koch trat mit Wilhelm Rhode sein Bürgermeisteramt an, verwaltete es allerdings im Unterschied zu diesem nur ein Jahr.
Berlin gelang es im 14. Jahrhundert, seine Selbständigkeit,
seine politische Stellung und seinen Wohlstand zu festigen. Erreicht
werden konnte dies auch dank des Umstandes, daß zu jener
Zeit Markgrafen zur Landesherrschaft gelangten, die - da sie nur
über ungenügende Machtmittel verfügten - darauf
angewiesen waren, Einvernehmen mit den Städten und ihren
anderen Untertanen zu erzielen. Dies vermochten sie im Grunde
nur durch die Gewährung entsprechender Privilegien. Andererseits
waren sie bestrebt, soviel wie möglich Geld aus dem ihnen
anvertrauten Land zu ziehen. Zu diesem Zweck verpfändeten
die Markgrafen landesherrliche Rechte und Besitzungen. So hatten
zum Beispiel die beiden regierenden Brüder aus dem Haus der
Wittelsbacher, Ludwig VI. der Römer und Otto V. der Faule,
den Städten Berlin und Cölln für ein gewährtes
Darlehen von 1150 Mark brandenburgischen Silbers unter anderem
die Mühlen am Mühlendamm nebst Zöllen als Pfandbesitz
überlassen. 1363, in der Amtszeit Johann Kochs, erließ
die Doppelstadt den beiden Markgrafen ihre Schulden und erstattete
auch die gepfändeten Güter zurück. Als Gegenleistung
verminderten Ludwig und Otto für die Dauer von 18 Jahren
die Orbede, das heißt die von den Städten an den Landesherrn
alljährlich zu entrichtende Abgabe, um ein Drittel. Statt
der bisherigen 150 Mark brandenburgischen Silbers zahlten Berlin
und Cölln nunmehr nur noch 100 Mark.
© Edition Luisenstadt, 1998
www.luise-berlin.de