Bürgermeister
von 1404 bis 1405
Henning Perwenitz, ein Fleischer, war der erste Vertreter
eines Handwerkerstandes, dem es gelang, das höchste Stadtamt
einzunehmen. Die Fleischer, auch Knochenhauer genannt, bildeten
um 1400 vermutlich die bedeutendste Zunft. Darauf deutet auch
die Tatsache hin, daß ihre Innungsurkunde, die ihnen 1311
verliehen worden war, in dem um 1390 vom Rat der Stadt angelegten
Berliner Stadtbuch an der Spitze aller eingetragenen Zunftprivilegien
steht. Fleischer, gab es in Berlin zu jener Zeit 46, in Cölln
17. Bereits mit Verleihung der Innungsurkunde waren ihnen ihre
Verkaufsplätze, die Scharren, vom Rat der Stadt zu erblichem
Besitz überlassen worden. Aus ihren Reihen bestimmten sie
im Wechsel drei Wurstmacher (Küter), die sowohl schlachteten
als auch die Wurst im städtischen Schlacht- und Wursthof
herstellten, der sich in Berlin in der Nähe des Spandauer
Tors, in Cölln am Köpenicker Tor am Stadtgraben befand.
© Edition Luisenstadt, 1998
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