Augustin Völker



Bürgermeister
von 1442 bis 1443, 1451 bis 1452,
1453 bis 1454, 1455 bis 1456

Augustin Völker wurde von Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn gemeinsam mit Johann Rathenow am 26. Februar 1442 zum neuen Bürgermeister von Berlin ernannt, nachdem die in jenem Jahr amtierenden Stadtoberhäupter Henning Strohband und Jacob Heidicke wie auch der gesamte Rat ihre Ämter infolge des Konflikts zwischen Bürgerschaft und Rat niedergelegt hatten. Vom Kurfürsten war dem Verlangen der Viergewerke und gemeinen Bürger entsprochen worden, die gemeinsame Stadtverwaltung von Berlin und Cölln aufzulösen, für beide Städte wieder eigenständige Räte zu bilden und auch Angehörigen der Zünfte die Teilnahme an der Stadtregierung zu ermöglichen. Friedrich II. Eisenzahn wollte durch diese Maßnahmen den patrizischen Rat schwächen und die Stadt fester in die Hand bekommen.

Unter denen, die sich im Zusammenhang mit dem "Berliner Unwillen" 1448 (siehe Henning Strohband, Amtsantritt 1401), verantworten und eine entsprechend hohe Strafe auf sich nehmen mußten, ist auch Augustin Völker zu finden. Seine Begnadigung scheint aber sehr rasch erfolgt zu sein, da er ab 1451 wieder das Bürgermeisteramt versah.

Im selben Jahr, 1451, wurde auch der Bau des Schlosses vollendet, der seinerzeit einer der Ursachen für die Empörung der Berliner, die 1448 in einen offenen Aufruhr mündete, gewesen war. Zum Schutz des Schlosses oder der Burg, wie es von der Bevölkerung genannt wurde, waren Burgmannen eingesetzt, denen man ehemalige kurfürstliche Häuser als Wohnstatt übereignete - die sogenannten Burglehen. Friedrich II. Eisenzahn residierte von nun an bei seinen Berlin-Aufenthalten im neuen Schloß, wobei aber Berlin und Cölln noch keine feste Residenz darstellten.

 

© Edition Luisenstadt, 1998
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