Weinhaus Huth

Inschrift:
Das Weinhaus Huth, Potsdamer Straße 5 und Linkstraße 45 gehörte /
der Weinhändlerfamilie Huth, die sich im 19. Jahrhundert hier /
ansiedelte. Wegen des geplanten Flaschenlagers ab der dritten /
Etage wurde es als Stahl-Beton-Konstruktion errichtet und /
überlebte u.a. deshalb die Bomben des 2. Weltkrieges. In dem /
exklusiven Weinrestaurant in der ersten Etage verkehrten so /
bekannte Gäste wie Furtwängler, Sauerbruch und Adenauer. /
'Das Weinhaus Huth, das längst kein Weinhaus mehr ist, wurde /
1912 gebaut. Es hat viel gesehen im Laufe dieses Jahrhunderts, /
Kaiserzeit und zwanziger Jahre, Hitlers Aufstieg und Ende, Krieg /
und Endkampf um Berlin, Nachkriegszeit und den Aufstand vom /
17. Juni 1953, Mauerbau und Mauerabriß, Carter, Kohl und /
Thatcher, Glanz und Elend am Potsdamer Platz. Das Haus Huth /
hatte einen Balkonplatz in der Geschichte.' /(Aus "Das letzte Haus am Potsdamer Platz" von Wolf Thiems Knaur-Taschenbuch Verlag)

Technische Daten:
52,5 cm x 126 cm

Standort:
Potsdamer Straße 5 (Tiergarten)
Verkehrsanbindung Bus 142, 248, 341, 348 bis S + U Potsdamer Platz; S 1, S 2, S 25 bis Potsdamer Platz; U 2 bis Potsdamer Platz

Weinhaus Huth Der Urgroßvater des Gründers des Weinhauses Huth war bereits 1769 Kellermeister bei Friedrich dem Großen. Am 23.3.1877 erwarb der Weinhändler Friedrich Karl Christian Huth das Haus in der Potsdamer Straße. Die Firmengründung war bereits 1871 vollzogen worden. Sein Sohn Wilhelm (†1904) übernahm das Geschäft. Der Weingroßhändler Willy Huth (1877-1967) - Enkel des Firmengründers - heiratete am 27.8.1910 Dorothee Diede. Er bezog mit seiner Frau eine Villa am Lützowplatz. Das alte Weinhaus Huth ließ er abreißen und begann einen Neubau in derselben Straße. Der Bau, ein Eisenfachwerk von der Firma Heidenreich & Michel errichtet, wurde am 2.10.1912 eingweiht. Zahlreiche Namen der europäischen Gesellschaft wurden dort als Gäste begrüßt. Willy Huth hinterließ das Weinhaus seiner Ehefrau Dorothee Huth. Sie verkaufte es 1968 an das Bezirksamt Tiergarten. Dieses Haus ist das einzige am Potsdamer Platz, das nicht im Krieg zerstört wurde.

Einweihung nach 1990

Literaturhinweise
Thieme, Wolfgang: Das letzte Haus am Potsdamer Platz..., a. a. O.
Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, 1994


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