Denkort Hohenschönhausen

Inschrift erste Tafel:

DENKORT /
HOHENSCHÖNHAUSEN /
Unweit dieses Ortes /
– an der Genslerstraße 66 – befand sich von Mai 1945 bis Oktober 1946 /
das sowjetische Speziallager Nr. 3 /
des Volkskommissariats für Innere Angelegenheiten (NKWD). /
In dieser Zeit waren dort etwa 20 000 Menschen inhaftiert. /
Bislang ist nicht bekannt, wie viele von ihnen /
an den Folgen der Haftbedingungen, an Krankheit und Hunger starben. /
Ihre Zahl wird auf mindestens eintausend bis mehrere Tausend geschätzt. /
Die Toten wurden damals in unmittelbarer Nähe des Lagers /
an unbezeichneten Stellen vergraben. /
Die bei den ersten Stichgrabungen /
aufgefundenen Reste der Gebeine von 127 Toten /
wurden am 24. Oktober 1995 auf diesem Friedhof bestattet. /
Berlin, im Oktober 1998

Inschrift zweite Tafel:

Den Toten /
des Speziallagers Nr.3 /
des sowjetischen Geheimdienstes /
NKWD /
Berlin-Hohenschönhausen 1945-46 /
24.10.1995

Technische Details: erste Metalltafel ca. 40 cm x 60 cm, zweite Metalltafel ca. 60 cm x 40 cm

Standort:
Gärtnerstraße 7
Ortsteil Alt-Hohenschönhausen
Besondere Ortsangabe: erste Metalltafel außen am Städtischen Friedhof Hohenschönhausen auf der Seite zur Ferdinand-Schultze-Straße/Rhinstraße, die zweite Metalltafel an einem Findling auf dem Friedhof
Verkehrsanbindung Tram 18, 26, 28 bis Rhinstraße/Gärtnerstraße

Einweihung erste Tafel 24.10.1998

Bemerkungen:
Eine weitere Tafel aus Holz, ca. 100 cm x 50 cm, weist mit der Inschrift "DENKORT" auf die Gedenkstätte hin. Das Gelände wurde 1992 unter Denkmalschutz gestellt, und die Einrichtung einer Gedenkstätte beschlossen. Ende 1995 wurde die Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (i. Gr.) ins Leben gerufen. Auf dem Gelände des Friedhofs markieren Steinplatten die Ruhestätten der bei Suchgrabungen gefundenen und hier beigesetzten Opfer des Speziallagers Nr.3 des NKWD. Das Zentrum der Gedenkstätte bildet ein Feld von Natursteinen und der Findling mit der Metalltafel. Besucher sind eingeladen, zum Zeichen des Gedenkens mitgebrachte Steine niederzulegen. Ferner gehört eine labyrinthartige Palisadenwand aus ehemaligen Eisenbahnschwellen zu dem Mahnmal. Den Denkort gestaltete der Designer Manfred Höhne. Von 1995–1998 wies ein Schild auf die Opfer des Lagers hin.

Literaturhinweise
Berliner Zeitung vom 21.02.1998
Berliner Zeitung vom 11.06.1998
Berliner Zeitung vom 20.10.1998
Berliner Zeitung vom 16.12.1999
Der Tagesspiegel vom 16.12.1999
Amtsblatt Nr. 31/2002 vom 05.07.2002


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