VIII. Deutscher Distrikt des unabhängigen Ordens "B'nai B'rith (Söhne des Bunde)"
Inschrift:
Zur bleibenden Erinnerung an /
<Hebärische Schriftzeichen> /
den einstigen VIII. Deutschen Distrikt /
seine Schwestern und Brüder /
an der Spitze die hochverdienten Großpräsidenten /
Fenchel, Maretzki, Timendorfer und Baeck /
In unvergänglicher Dankbarkeit /
Frankfurt-Loge 2296 Leo Baeck-Traditionsloge 2252 /
Frankfurt am Main Berlin /
U.O. /
B.B. März 1965 1882-1937
Technische Details: Messingtafel, 80 cm x 50 cm
Standort:
Fasanenstraße 79/80
Ortsteil Charlottenburg Besondere Ortsangabe: im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde
Verkehrsanbindung U 2, S 3, S 5, S 7, S 75, S 9 bis Zoologischer Garten, U 9 bis Kurfürstendamm, Bus 149 bis Uhland-/Kantstraße
VIII. Deutschen Distrikt des B'nai Brith 1843 wurde in New York der unabhängige Orden "B'nai B'rith (Söhne des Bunde)" (U.O.B.B.) gegründet. Er nahm anfangs nur Männer jüdischen Glaubens auf. Der zunehmende Antisemitismus im kaiserlichen Deutschland ließ auch hier die Absicht reifen, eine solche Organisation ins Leben zu rufen. "B'nai B'rith (Söhne des Bunde)" war dem Gedanken der Wohltätigkeit, der Brüderlichkeit und der Eintracht gewidmet. Die Organisation fühlte sich für die Wahrung der jüdischen Kultur ebenso verantwortlich, wie für die Erziehung. Der Bund war in Logen und Destrikte gegliedert, hatte aber keinen Bezug zur Freimaurerei. In den USA umfaßte der Bund "B'nai B'rith" 1880 bereits 25.000 Mitglieder. Im Juni 1885 gründete sich eine Loge in Berlin. Das Logenhaus befand sich in der Schöneberger Kleiststraße 10. Der Theologe Dr. Leo Baeck war 1924 zum Großpräsidenten des deutschen Distrikts des unabhänigen Bundes gewählt worden. 1928 umfaßte die Organisation insgesamt 100 Logen mit 15.000 Mitgliedern. Es wurden auch Frauenvereine den Logen angeschlossen. 1920 war Dr. Karl M. Baer (1885-1956) Direktor der Großloge. Am 20.4.1938 mußten alle Logen aufgelöst werden. Als Eigentümer des Gebäudes Kleiststraße 10 fungierte ab 1938 die Gestapo. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete sich der Orden in der Bundesrepublik neu.
Einweihung März 1965
Spender Leo Baeck-Traditionsloge 2252
Bemerkungen:
Im Juli 2000 war die Tafel nicht vor Ort, im Gebäude werden Umbauarbeiten vorgenommen.
Literaturhinweise
Eckhardt, Ulrich/Nachama, Andreas: Jüdische Orte in Berlin. Mit Feuilletons von Heinz Knobloch. Fotografien von Elke Nord. Berlin 1996
Holtorf, Jürgen: Die Logen der Freimaurer. Edition Kultur & Wissen. Sonderausgabe für Nikol Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg, o. J.
Lexikon. Biographien zur deutschen Geschichte... a. a. O.
Brockhaus-Enzyklopädie, neunzehnte Aufl., a. a. O.
Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, 1931, a. a. O.
Fehrs, Jörg H.: Von der Heidereutergasse zum Roseneck, a. a. O.
Literatur-Lexikon. Digitale Bibliothek, Band 9, Directmedia Berlin 1998, a. a. O.
Holtorf, Jürgen: Die Logen der Freimaurer. Edition Kultur & Wissen. Sonderausgabe für Nikol Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg, o. J. Freier, Recha, geb. Schweitzer, Wirkungsstätte
Inschrift:
BERLINER GEDENKTAFEL /
Begründerin der Jugend-Alijah /
RECHA FREIER /
1892-1984 /
die unzählige jüdische Kinder /
vor der Vernichtung durch das Nazi-Regime /
nach Palästina rettete /
Die Geretteten werden Retter
Technische Details: weiße Porzellantafel mit blauer Aufschrift ("BERLINER GEDENKTAFEL" weiß) und dem blauen Zepter, Signet der KPM, 60 cm x 43 cm
Standort:
Fasanenstraße 79/80
Ortsteil Charlottenburg Besondere Ortsangabe: im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde
Verkehrsanbindung U 2, S 3, S 5, S 7, S 75, S 9 bis Zoologischer Garten, U 9 bis Kurfürstendamm, Bus 149 bis Uhland-/Kantstraße
Bemerkungen:
Bei dieser Tafel handelt es sich um den ersten Prototyp der Berliner Gedenktafel. Sie wurde noch vor der offiziellen Eröffnung des Programms der Jüdischen Gemeinde übergeben. Seit jener Zeit hängt sie als Dauerleihgabe im Foyer des Gemeindehauses in der Fasanenstraße.
Literaturhinweise
Wegweiser durch das jüdische Berlin, a. a. O.
Wörmann, Heinrich-Wilhelm: Charlottenburg. In: Heft 5 der Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin 1933 - 1945. Hrsg.: Informationszentrum Berlin, Gedenk- und Bildungsstätte, Stauffenbergstraße, Berlin 1991
Bezirksamt Charlottenburg, Pressestelle, Mitteilung vom 29.9.1999
Dick, Jutta/Marina Sassenberg, a. a. O.