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Oliver Ohmann
»Die Berliner bauen ihre Berge selber«

Der Teufelsberg im nördlichen Grunewald

Unter der Überschrift »Die Berliner bauen ihre Berge selber« stellte Beate Michel-Neumann in einem heimatkundlichen Kinderbuch (Ich entdecke Berlin, 1978) den 115 Meter hohen Teufelsberg im Bezirk Wilmersdorf vor. Als Folge des furchtbaren letzten Krieges, der mit seinem Bombenhagel einen Großteil der Gebäude Berlins in Trümmer legte, entstanden im Stadtgebiet über zwanzig künstliche Trümmerberge. 70 bis 90 Millionen Kubikmeter Schutt mußten beseitigt werden; das entsprach fast einem Sechstel der in Deutschland angefallenen Trümmermenge.1)
     Viele dieser Trümmerberge verdecken heute Bunkeranlagen, die nie gesprengt, sondern lediglich zugeschüttet wurden. Vereinzelt wurden auch bestehende natürliche oder künstliche Erhebungen weiter aufgestockt, wie der 60 Meter hohe Rodelberg im heutigen Volkspark Mariendorf. Er war in den Jahren 1927 bis 1929 im Rahmen eines Notstandsprogramms durch Ablagerung von Hausmüll und Aushub vom Straßen- und U-Bahn-Bau entstanden und dann von 1952 bis

1954 durch Trümmer und Schutt um 10 Meter erhöht worden.
     Anders der Teufelsberg im nördlichen Grunewald. Die Umstände seiner Entstehung machen seinem Namen alle Ehre, das geschichtsträchtige Waldstück, in dem er liegt, birgt manche Überraschung.

Der Zweckverband kämpft für den Wald

Der Teufelsberg, benannt nach dem unweit südlich gelegenen Teufelssee, dem größten der erhaltenen Seen des Grunewaldgrabens, liegt in der alten Spandower Heide, später Königlich Spandauer Forst genannt. Der heutige Name Grunewald geht auf das 1542 erbaute Jagdschloß »Zum grünen Wald« zurück, das spätere Schloß Grunewald. Am nahen sumpfreichen Postfenn hatte man im 18. Jahrhundert Torf gestochen, schon damals kein einträgliches Geschäft. 1876 baute man einen Wasserturm, dessen Inbetriebnahme wenig später dafür sorgte, daß sich das Grundwasser absenkte und die Entwässerungsgräben austrockneten. In unmittelbarer Nähe dieses urwüchsigen Waldstücks befand sich bis ins 20. Jahrhundert hinein ein Exerzierplatz, dem sich ein Schießstand des Königin-Elisabeth- Garde-Grenadier- Regiments Nr. 3 anschloß. Namentlich dokumentiert dies noch heute die Heerstraße, die um 1906 als breite, geradlinige Prachtstraßenverbindung Richtung Döberitz zur Ver-

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   33   Probleme/Projekte/Prozesse Der Teufelsberg im Grunewald  Vorige SeiteNächste Seite
bindung militärischer Truppenteile geschaffen wurde. Der Legende nach war es Kaiser Wilhelm II., der mit einem Lineal Berlin und Döberitz auf der Karte verband und so den schnurgeraden Verlauf der Straße festlegte.2)
     Die ausgedehnten Waldgebiete vor den Toren Berlins gehörten seit jeher den preußischen Königen. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden große Teile an verschiedene Baugesellschaften und Kaufleute veräußert und gerodet. Es entstanden vornehme Villenkolonien in bevorzugter Lage, wie die Siedlung Grunewald, bekanntlich gefördert durch den Reichskanzler von Bismarck und angeregt durch die Anlage des Kurfürstendamms als moderne Geschäftsstraße. Nachdem bis 1890 etwa 234 Hektar des Grunewaldforstes gerodet waren, konnten große Mengen Holz zu niedrigen Preisen verkauft werden. So entstand in Berlin der Gassenhauer »Im Grunewald, im Grunewald ist Holzauktion ...«, den zwei Jahre später Franz Meißner als Rheinländer- Lied verewigte.
     Als Folge der Spekulationsfreudigkeit des Kaiserreiches drohten durch Waldverkäufe wertvolle Naherholungsgebiete im Südosten, Norden und Südwesten für immer zu verschwinden. 1892 und 1893 erwarb der Berliner Magistrat daher Teile des Berlin umgebenden Waldes zur öffentlichen Gesundheitspflege seiner Bevölkerung.3) Die Waldgebiete sollten den Bürgern für Ausflüge weiter zur Verfügung stehen. Die preußi-
sche Regierung fuhr indes mit den Grundstücksverkäufen unvermindert fort. Von 1901 bis 1910 wurden über 3 000 Hektar königlichen Waldes verkauft.4) Empört und entschieden reagierten die Bürgermeister von Rixdorf, Charlottenburg, Wilmersdorf, Schöneberg und Lichtenberg und verfaßten eine »Denkschrift betreffend die Erhaltung des Waldbestandes um Berlin« zur Übergabe an die preußische Regierung. Der vom Berliner Magistrat und angrenzenden Gemeinden gegründete Zweckverband Groß-Berlin sollte im Umkreis Berlins Waldgebiete erwerben, um sie mittelfristig einerseits Erholungsuchenden zur Verfügung zu stellen und andererseits vor Bebauung zu schützen. Der am 19. April 1911 gegründete Verband unter seinem Vorsitzenden, dem Berliner Kämmerer Karl Steiniger (1884–1947), unternahm in der Folge zähe Verhandlungen mit den Organen der preußischen Verwaltung, insbesondere dem Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Hauptstreitpunkt war, wie sollte es anders sein, die Höhe des Kaufpreises und die Zweckbestimmung der ausgesuchten Areale. In den Ministerien folgte nach Eingaben des Verbandes das sorgfältige Studium der Akten, nicht ohne Auseinandersetzungen in der preußischen Behörde selbst. Engagiert traten zwei preußische Minister von Anfang an für die Erhaltung des Wald-, Wasser- und Wiesengürtels und die Interessen des Verbandes ein – der Minister für Öffentliche Arbeiten, Paul von
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Breitenbach (1850–1930), und der preußische Innenminister Hans von Dallwitz (1855–1919). In einem Vieraugengespräch mit Kaiser Wilhelm II. im Sommer 1912 gelang es schließlich Karl Steiniger, den Monarchen vom Waldverkauf zu überzeugen.
     Aber auch noch jetzt brauchte es dringende Eingaben der Märkischen Touristenvereine und Gutachten des Ärzte- Ausschusses von Groß-Berlin, bis am 27. März 1915 der königlich- preußische Staat, die Forstverwaltung und der Zweckverband Groß-Berlin einen Kaufvertrag, den sogenannten Dauerwaldvertrag, schließen konnten. Für 50 Pfennig pro Quadratmeter kaufte der Verband u. a. große Teile des Grunewaldes und verpflichtete sich, diese als Stadtwald zu erhalten. Nach der Bildung Groß-Berlins am 1. Oktober 1920 wurde der Zweckverband aufgelöst, der Kaiser hatte abgedankt, und die restlichen Teile des Grunewaldes gingen von der Verwaltung des Kreises Teltow an den Magistrat des neuen Stadtgebiets über.

Grundsteinlegung für »Germania«

Eine Bebauung auf dem Gelände des heutigen Teufelsberges wurde erst in den 30er Jahren vorgenommen, lange nachdem die Siedlungen Heerstraße und Eichkamp, die Waldschule und diverse Sportstätten im nördlichen Grunewald errichtet worden waren. Seit 1882 verkehrten durch den Gru-

newald die Vorortzüge der Stadtbahn Richtung Potsdam. Mit ihnen gelangte man in die vornehme Villenkolonie Grunewald und nach Nikolassee.
     Im Rahmen des Ausbaus der Ost-West- Achse entstand ab 1937 südlich der Heerstraße, zwischen Postfenn und Hundekehlesee, also dort, wo heute der Teufelsberg ragt, ein Neubau der Technischen Hochschule, das Institutsgebäude der Wehrtechnischen Fakultät, dessen massive Mauerwerkskonstruktionen noch heute unter dem Berg lagern. Einen Steinwurf vom Olympiastadion und dem Messegelände entfernt planten die Nazis darüber hinaus die Errichtung eines riesigen Hochschulzentrums: der Hochschulstadt. Nicht nur die Berliner Universitäten, auch die angeschlossenen Kliniken (Charité) sowie der Zoologische und Botanische Garten sollten nach Vorstellungen des Generalbauinspektors und späteren Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion, Albert Speer (1905–1981), neu errichtet werden.5) Auf dem Reichssportfeld sollten sich alle Studenten nach antikem Vorbild sportlich betätigen.6) Hitler hatte die Pläne am 9. März 1937 eingesehen und persönlich bestimmt, daß der Neubau nicht wie ursprünglich geplant an der Franklinstraße, sondern rechts und links der Heerstraße erfolgen sollte. Die Privathäuser rund um den Scholzplatz sollten im Zuge der Neugestaltung abgerissen werden und Hausbesitzer Gelegenheit erhalten, sich auf dem Ge-
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   35   Probleme/Projekte/Prozesse Der Teufelsberg im Grunewald  Vorige SeiteNächste Seite
lände der Domäne Dahlem anzusiedeln.7)
     Über eine Erweiterung der Universität wurde schon lange nachgedacht. Bereits während des Ersten Weltkrieges sollten die Institute der Technischen Hochschule und der Friedrich-Wilhelms- Universität nach Dahlem an die Argentinische Allee umziehen und dort zu einem Hochschulzentrum zusammenwachsen.
     Die Wehrtechnische Fakultät wurde 1933 unter der Bezeichnung Fakultät für Technologie gegründet. Anders als oft behauptet wurde, war diese neutrale Bezeichnung nicht aus Rücksicht auf den entmilitarisierten Status Deutschlands gewählt worden.8) Im Gegenteil, die Lehrveranstaltungen fanden seit dem Wintersemester 1933/34 wie selbstverständlich unter dem Titel Wehrwissenschaften statt. Die Wehrwissenschaft an der Technischen Hochschule sollte die Aufgaben der nach 1918 geschlossenen Militärtechnischen Akademie übernehmen und den militärischen Nachwuchs wissenschaftlich- technisch ausbilden. Das Studium der Wehrwissenschaft war aber vor allem der krönende akademische Abschluß des schon im Kindesalter beginnenden nationalsozialistischen Cursus honorum, der nur im zukünftigen Fronteinsatz enden konnte. Im März 1935, pünktlich zum Sommersemester, wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt.
     Im Herbst 1937 waren die streng geheimen Pläne für den Neubau weit genug fortge-
schritten, um die Grundsteinlegung am 27. November vorzunehmen. Sie markiert nicht weniger als den Beginn der Umbauarbeiten zur künftigen Reichshauptstadt »Germania«. In seinen Erinnerungen wird Speer später davon sprechen, daß er Hitlers Größenvorstellungen, zumindest was die Ausdehnung der städtebaulichen Planung anging, um ein Vielfaches übertroffen habe.9) Hitler hat seine Vorstellungen zur Hauptstadtplanung in seiner Rede zur Grundsteinlegung vorgetragen: »Es ist daher mein unabänderlicher Wille und Entschluß, Berlin nunmehr mit jenen Straßen, Bauten und öffentlichen Plätzen zu versehen, die es für alle Zeiten als geeignet und würdig erscheinen lassen werden, die Hauptstadt des Deutschen Reiches zu sein ... Zu dieser heiligen Überzeugung lege ich nun den Grundstein zur Wehrtechnischen Fakultät der Technischen Hochschule in Berlin als dem ersten Bauwerk, das im Vollzug dieser Pläne entsteht. Es soll ein Denkmal werden der deutschen Kultur, des deutschen Wissens und der deutschen Kraft.«10)
     Die Kosten waren sogar für Naziverhältnisse hoch bemessen und sollten allein für die Wehrtechnische Fakultät über 80 Millionen Reichsmark betragen. Für die Hochschulstadt wurde ein für die Hauptstadtplanung beispielloser Architekturwettbewerb ausgeschrieben, über dessen Preisgelder von 100 000 RM jedoch nie entschieden wurde. In den letzten Monaten vor Kriegsbeginn
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   36   Probleme/Projekte/Prozesse Der Teufelsberg im Grunewald  Vorige SeiteNächste Seite
wurde nur der Bau der Wehrtechnischen Fakultät vorangetrieben, bis auch dieser wegen Materialknappheit ins Stocken geriet und schließlich gestoppt wurde.11) Göring hatte im Februar 1940 die Einstellung aller kriegsunwichtigen Bauprojekte verfügt; die Wehrtechnische Fakultät blieb Rohbau und erlebte nie eine Lehrveranstaltung. Hitlers Denkmal deutscher Kraft scheiterte wenige Monate nach der Grundsteinlegung an seinen eigenen wahnsinnigen Welteroberungsplänen. Der Krieg hatte, welche Ironie, den Neubau einer Kriegshochschule verhindert! 1950 saß Albert Speer bereits das vierte Jahr im Kriegsverbrechergefängnis Spandau ein. Am 22. Juni notierte der Architekt des Führers in sein Tagebuch: »In diesen Wochen des Jahres 1950 sollte auch der erste Bauabschnitt der neuen Welthauptstadt >Germania< fertiggestellt sein. Als ich 1939 Hitler diesen Termin zusagte, schwärmte er von einer großen Weltausstellung, die 1950 in den noch leeren Bauten veranstaltet werden sollte.«12)
     Hitler hatte die Stadt der Zerstörung preisgegeben, und nun mußten die Überreste

Abriß des Rohbaus der Wehrtechnischen Fakultät, Aufnahme vom Dezember 1951

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   37   Probleme/Projekte/Prozesse Der Teufelsberg im Grunewald  Vorige SeiteNächste Seite
weggeräumt werden, um den Neuaufbau zu beginnen. Nachdem im Stadtgebiet zahlreiche Lagerstätten ihre Kapazitätsgrenzen erreicht hatten, beschloß der Senat die Anlage eines zentralen Restschuttlagerplatzes über dem kaum zerstörten Rohbau der Wehrtechnischen Fakultät: die Geburtsstunde des Teufelsberges. Seine Aufschüttung dauerte über zwanzig Jahre. 1955 waren fünf Millionen Kubikmeter Schutt von ehemaligen Wohngebäuden abgeladen worden, 1957 bereits zehn Millionen. Von 1950 bis Anfang der 70er Jahre wurde der künstliche Berg aus ca. 26 Millionen Kubikmetern Trümmerschutt auf ein massives Betonfundament gebaut. Befürchtungen, der künstliche Hügel würde im Laufe der Jahre unter seiner eigenen Last nachgeben, erwiesen sich nach geophysikalischen Untersuchungen als unbegründet.13) Der Doppelberg mit seinen beiden Gipfeln wurde seit 1952 mit ca.
     180 000 Bäumen bepflanzt und Anfang der 60er Jahre teilweise zu alliierter Nutzung abgegrenzt und mit einer provisorischen Radaranlage versehen. Nach dem Mauerbau entstand in den Jahren 1964 bis 1987 in 110

Beginn der Aufschüttung des Teufelsberges, Aufnahme vom Dezember 1951

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Meter Höhe eine Funkmeßstation. Sie diente den Westalliierten – als Stützpunkt der National Security Agency (NSA) – vor allem dazu, den Funkverkehr der östlichen Nachrichtensysteme zu überwachen. Über den Erfolg der Anlage kann man nur spekulieren. Tatsache ist, daß im März 1972 der Liftbetrieb der Skipiste eingestellt werden mußte, weil er die Funkanlage der NSA störte.

Ausgediente Radarstation und ein Hotelkomplex

Nach der Wiedervereinigung der Stadt rückte der größte Trümmerberg Berlins immer wieder in die Schlagzeilen. Der alliierte Sonderstatus Berlins war am 3. Oktober 1990 aufgehoben worden, die patrouillierenden GIs, die man als Spaziergänger manchmal in ihren Jeeps traf, wurden verlegt, von Osten her waren keine chiffrierten Nachrichten mehr aus dem Äther zu erwarten. Auch der Truppenübungsplatz am Fuße des Trümmerberges hatte ausgedient. Der große Antennenmast wurde im Februar 1995 demontiert, einige der mit Kupfer ausgeschlagenen abhörsicheren Räume der Station sollen als Museum hergerichtet werden. Die von den US-Streitkräften errichtete Radaranlage, die den ehemaligen Westberlinern wie eine Kulisse aus einem Sciencefiction-Film erschien, konnte nun ziviler Nutzung übergeben werden. Die futuristisch anmutende Silhouette sollte nach Senatsplänen

nach einem Umbau erhalten bleiben. Zwischen dem Bezirk, dem Senat, Investoren und anderen Interessenten herrschte lange Unstimmigkeit über die zukünftige Nutzung des attraktiven Areals im Grunewald.
     Der Bezirk Wilmersdorf und eine Bürgerinitiative stritten lange für den Abriß der Anlage und die Aufforstung des Berges. Im September 1998 wurde dagegen entschieden, daß eine Kölner Unternehmensgruppe Teile der Radarstation in einen Hotelkomplex integrieren wird. Diese hatte schon im Jahr zuvor das Grundstück für 5,2 Millionen DM erworben. Wie zu Kaisers Zeiten waren im Vorfeld auch Waldbefürworter bereit, dem Senat den Berg abzukaufen. Wieder einmal stritt man über Preise und Nutzungskonzepte und einigte sich nicht. (Zwischenzeitlich sollten auf dem Gelände sogar Filmstudios entstehen, berichtete die »Berliner Zeitung« am 3. September 1997.)
     Durch eine zukünftige gewerbliche Nutzung befürchtete man – vor allem durch verstärktes Verkehrsaufkommen – großen Schaden für den umliegenden Wald und seine Freizeitstätten. Auf und um den Teufelsberg entstanden seit Beginn der Begrünung außergewöhnliche Möglichkeiten für sportliche Freizeitgestaltung. Das 110 Hektar große Gelände beherbergt heute einen Kletterfelsen des Deutschen Alpenvereins, eine bei tollkühnen Schülern als Todesbahn geliebte und gefürchtete Rodelbahn, den Anlauf einer verfallenen Sprungschanze und
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eine 380 Meter lange Skipiste, auf der anläßlich der 750-Jahr-Feier der Stadt ein Weltcup-Skirennen veranstaltet wurde, sehr zum Schaden des angrenzenden Strauch und Baumbewuchses. Drachenflieger und Modellflugpioniere schätzen den Teufelsberg ebenso wie unzählige Familien, die alljährlich in der Silvesternacht das Feuerwerk über Berlin bestaunen.
     Am 12. April 1947 öffnete die erste Ausstellung nach dem Krieg unter dem Funkturm ihre Pforten, sie trug den Titel »Werte unter Trümmern«. Nach mehr als 50 Jahren können die Berlinerinnen und Berliner vom Trümmerberg am Teufelssee aus bestaunen, wie ihre Insel wieder schönes Festland wird.

Quellen und Anmerkungen:
1     Vgl. Berlin Handbuch, Das Lexikon der Hauptstadt, Berlin 1992, S. 1261 f.
2     Vgl. Dagmar Girra u. Sylvia Lais, Wegweiser zu Berlins Straßennamen – Charlottenburg, Berlin 1996
3     Ausführlich: Rainer Stürmer, Schutz den Wäldern vor den Toren, »Der Tagesspiegel« vom 22. 5. 1983
4     »Berliner Lokalanzeiger« vom 10. 5. 1910

5     Ingrid Schade, Die Um- und Neuplanung der Technischen Hochschule im Faschismus, in: Karl Schwarz (Hrsg.), 100 Jahre Technische Universität Berlin 1879–1979, Berlin 1979, S. 233–339
6     »Berliner Tageblatt« vom 28. 11. 1937
7     »Berliner Tageblatt« vom 1. 12. 1937
8     Ingrid Schade, a. a. O., S. 237
9     Albert Speer, Erinnerungen, Berlin 1970, S. 92
10     »Berliner Tageblatt« vom 28. 11. 1937
11     Ausführlich: Hans Ebert u. Hermann-J. Rupieper, Die Wehrtechnische Fakultät der TH Berlin 1933–1945, in: Reinhard Rürupp (Hrsg.), Wissenschaft und Gesellschaft, Berlin/ Heidelberg/ New York 1979, Bd. 1, S. 469–491
12     Albert Speer, Spandauer Tagebücher, Frankfurt/M./Berlin/Wien 1975, S. 233 f.
13     »Berliner Zeitung« vom 28. 6. 1994

Bildquellen:
Heimatmuseum Wilmersdorf, Archiv

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© Edition Luisenstadt, 1999
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