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Maria Curter 2. April 1979: Das ICC wird eröffnet Es war wie immer bei solchen Anlässen. Auf dem Vorplatz spielte schon nachmittags
eine Kapelle, im Foyer gab es den Empfang, und abends fand der Festakt statt. Viel
Prominenz war anwesend. Das Berliner Philharmonische Orchester unter Herbert von
Karajan spielte das »Festliche Präludium«
von Richard Strauss.
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hoffe er, daß es »den
Dienstleistungssektor unserer Stadt ganz kräftig beleben
wird«. Und die Geschäftsleitung der AMK
bekundete: »Wir können mit diesem Haus nichts
verdienen, Berlin allerdings kann viel gewinnen.« Bis zum 5. April dauerten
die Feierlichkeiten, von Künstlern wie
Luciano Pavarotti, Udo Jürgens und James Last
begleitet.
Zehn Jahre hatte man an dem Gebäude und seinen dazugehörigen Anlagen gebaut. Zwischen 1970 und 1979 war hier, am Avus-Autobahn-Verteiler, West-Berlins größter, heftig umstrittener und teuerster Bauplatz. Für mehr als eine Milliarde Mark wurden 350 000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben, 120 000 Kubikmeter Beton sowie 57 000 Kilometer Stahlbewehrungen verbaut, 1 000 Kilometer Elektrokabel verlegt und 17 000 Leuchten im Hause installiert. Es entstanden ein vollelektronisches Verkehrs und Parkleitzentrum sowie ein mehrgeschossiges Parkhaus mit 650 Stellplätzen. Etwa 4 000 Beschäftigte errichteten das Internationale Congress Centrum Berlin nach den Entwürfen der Architekten Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte. Der 320 Meter lange, 80 Meter breite und 40 Meter hohe Monumentalbau ausgestattet mit der damals modernsten Technik entstand als Hausin-Haus-Konstruktion und weist, ähnlich einer Zwiebel, eine mehrschichtige Hülle auf. Als architektonische »Stoßdämpfer« dienen spezielle Neopren- | ||
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lager, die Schwingungen und
Erschütterungen von der Straße her abfangen. Eine
dreigeschossige überdachte Brücke, die den
Messedamm überspannt, verbindet das ICC mit den Messehallen des
Ausstellungsgeländes am Funkturm.
Auf einer Grundfläche von 12 000 Quadratmetern befinden sich im ICC 80 Säle. Der größte von ihnen bietet 5 000 Personen Platz. Der zweitgrößte, der sogenannte Bankettsaal, verfügt über eine »mechanische Sensation«, wie es der Architekt formulierte. Von seiner Decke kann eine Tribüne mit 2 000 Plätzen abgesenkt werden. Der normalerweise mit 4 000 Plätzen ausgestattete Saal ist so per Knopfdruck in einen Kongreßsaal mit amphitheaterartig ansteigendem Auditorium verwandelbar wie im einige Jahre zuvor eröffneten Palast der Republik in Ost-Berlin, nur eine Nummer größer. Die Idee, in Charlottenburg ein Kongreßzentrum zu errichten, stammt schon aus dem Jahre 1928. Damals legten der Architekt Hans Poelzig (18691936) und Stadtbaurat Martin Wagner (18851957) einen Generalplan für die Gestaltung eines neuen großen Berliner Ausstellungsgeländes mit einer Kongreßhalle vor. Es sollte rund um den auf dem ehemaligen Exerzierplatz in Witzleben errichteten und am 3. September 1926 eröffneten Funkturm entstehen. Das Ausstellungsgelände »am langen Lulatsch«, wie die Berliner den Funkturm nennen, wurde geschaffen, der Kongreßhallenbau aber unter- |
blieb. Schuld soll die
Weltwirtschaftskrise gewesen sein.
1965 entstanden die ersten Entwürfe für das heutige Ensemble, 1969 fiel die Entscheidung für den Standort. Das Gebiet zwischen Messedamm, S-Bahn und Neuer Kantstraße diente bis dahin als Parkplatz und Zirkusstandort. Während seines 20jährigen Bestehens fanden in Europas größtem Kongreßzentrum knapp 8 000 Kongresse mit mehr als zehn Millionen Teilnehmern statt. Weltkonferenzen der Banken, der Kardiologen, Nuklearmediziner und die Weltklimakonferenz 1995 waren nur einige Höhepunkte. Daneben gab es eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen. | ||
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© Edition Luisenstadt, 1999
www.luise-berlin.de