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Herbert Schwenk
 Der Wahnsinn hatte Methode Das grausame Strafgericht gegen Münzmeister Lippold anno 1573 Am 3. Januar 1571 kam es zwischen vier und fünf Uhr morgens auf dem Schloß 
Köpenick zu einem mysteriösen Todesfall, der 
Anlaß zu einem der spektakulärsten 
Justizmorde in der Geschichte Berlins liefern sollte.
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stimmte Person: den Juden Lippold 
(Leupolt) Ben Chluchim (Hluchen), kurz Lippold genannt, Kämmerer und enger 
Vertrauter des Kurfürsten. Er hatte als 
Kammerdiener Zugang zum Schlafgemach des 
Verstorbenen und ihm den üblichen nächtlichen 
Trunk, einen Becher spanischen Weins, gereicht. Sofort nach Bekanntwerden des Todes 
des Kurfürsten ließ der bereits 46jährige 
Thronfolger Johann Georg (15251598) die Stadttore von Berlin und Cölln schließen, 
Günstlinge des Verstorbenen verhaften sowie deren Eigentum und Papiere versiegeln und in Beschlag nehmen. Unter den Inhaftierten befanden sich der 
Kämmerer Lippold, der Berliner Bürgermeister 
und Rentmeister (Titel eines Finanzbeamten) Thomas Matthias (15631571) sowie die Geliebte des Verstorbenen Anna Sydow. Während die beiden letzteren glimpflich davonkamen,2) sollte über Lippold 
ein schreckliches Strafgericht hereinbrechen, das bis in unsere Zeit sowohl 
hinsichtlich der Urteilsfindung als auch der Art 
der Strafvollstreckung schaudern läßt.
 Dieser grausame Willkürakt geschah zu einer Zeit, da die Residenzstadt Berlin/Cölln unter dem Einfluß von Spätrenaissance und Humanismus ihren Weg als Stadt der Kultur, der Künste und der Wissenschaften beschritten und ihre geistigen Horizonte zu erweitern begonnnen hatte! Am 20. Januar 1556 hatte Lippold von Kurfürst Joachim II. eine Bestallung zum Ober-  | ||
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 Die Hinrichtung des Münzmeisters Lippold, Holzschnitt, hergestellt bei Leonhard Thurneyssers Offizin im Grauen Kloster, 1573  | |||
| sten aller Juden in der Mark Brandenburg erhalten, obwohl Lippold eine zwielichtige Vergangenheit nachgesagt wurde. Er soll in Prag, wo er als Sohn des Juden Jodels Hluchen geboren wurde, wegen Münzfälschung bereits verfolgt und sogar »an beiden Seiten des Leibes gebrannt« worden sein. Die Auswanderung seines Vaters mit beiden Söhnen nach Brandenburg erlaubte auch Lippold eine neue Karriere. Das war möglich, weil Joachim II. 52 Juden gestattet hatte, sich gegen hohe Entgelder (Aufnahme-, | 
Schutz- und Strafgelder) in der 
Mark Brandenburg, davon neun in Berlin/Cölln, niederzulassen. Das geschah drei 
Jahrzehnte nach dem Judenpogrom von 1510, bei dem 38 unschuldige Juden hingerichtet und 
alle anderen aus der Mark Brandenburg vertrieben worden waren. Die eingewanderten Juden hatten seit 1554 die 
kurfürstlichen Münzen jährlich mit 3 000 Mark 
Feinsilber zu beliefern.
 Lippold heiratete in seiner neuen Heimat ein zweites Mal. Seine Ehefrau Magdalene,  | ||
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die während Lippolds 
Untersuchungshaft sowie durch einen Brief an den Kaiser 
noch für beträchtliches Aufsehen sorgen 
sollte, brachte neun Kinder zur Welt. 
 Der verschwenderische Kurfürst und sein Geldbeschaffer Wann und wie Lippold in kurfürstliche Dienste getreten war, liegt im dunkeln; 
die Gründe dafür sind nicht belegt. Sicher 
ist, daß ihn die Bestallung von 1556 in eine 
exklusive Stellung brachte: die Aufsicht über seine Glaubensgenossen in der Mark 
und den Zugang zum Zentrum der kurfürstlichen Macht. Dies ist in der 
Bestallungsurkunde verankert. Danach hatte Lippold von den ins Brandenburgische 
eingewanderten Juden, denen Schutz und Geleit 
zugesichert war, das Schutzgeld einzuziehen und sie über ihre Personalien »zu 
vernehmen«. Diejenigen, die sich ohne Geleit
und Schutzbrief in Brandenburg aufhielten, hatte er »anzuzeigen«. Hinzu kamen 
bedeutende finanzpolitische Rechte und Pflichten: Lippold hatte die Ausfuhr von Silber 
aus Brandenburg zu verhindern und sämtliche Juden anzuhalten, die Münzen in Berlin und Stendal »mit dem nöthigen Silber zu versehen«. Ihm wurde auferlegt, dem 
Kurfürsten »Darlehn zu verschaffen«. Und 
er hatte auch »darauf zu sehen, daß kein 
Jude bewaffnet ginge«.
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Lippolds gelegt und der Weg zum engen Vertrauten des geldhungrigen Kurfürsten geebnet. Daß Lippold seine Aufgaben zur 
Zufriedenheit des Landesherrn gelöst hat, 
geht daraus hervor, daß er 1565 zum 
Kurfürstlichen Münzmeister befördert wurde. In 
der Vertrauensstellung als Kämmerer des Kurfürsten (höchster kurfürstlicher Beamter 
des Finanzwesens) konnte er auch privat ein gigantisches Geldleih- und Pfandgeschäft 
(bei einem Zinsfuß von 54 Prozent!) 
betreiben, an dem sein an ständiger Geldnot 
krankender Landesherr ausgiebig partizipierte.
 Der Geldbedarf des Kurfürsten war indes ins unermeßliche gestiegen. Während er 1551 durch eine Verordnung zur Einschränkung der Prunksucht den Bürgern zum Beispiel vorschrieb, wieviel Gäste sie bei Festlichkeiten bewirten und wieviel Gerichte sie dabei reichen durften, veranstaltete Joachim II. rauschende Feste, prächtige Ritterspiele und ausgiebige Jagden. Seine Hofhaltung umfaßte 400 Bedienstete. Auf der Fahrt zur Königswahl nach Frankfurt am Main im Jahre 1562 mit über 450 Pferden gehörten zu seiner Begleitung elf kurfürstliche Räte, drei Geistliche sowie 68 hochrangige Adlige samt Dienern. Prinzessin Katharina von Brandenburg (15491602) zum Beispiel, die Nichte Joachims II., erhielt 1570 bei ihrer Vermählung mit Kurprinz Joachim Friedrich (15461608), dem Enkel Joachims II., eine unvorstellbar opulente Aussteuer, zu der u. a. Gold-, Silber- und Samtröcke gehörten,  | ||
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darunter solche mit 388 Perlenrosen, 2 317 Goldrosen, 434 fliegenden goldenen Herzen; ferner 32 Hauben, darunter eine 
Perlenhaube mit elf Smaragden, 15 Diamanten und zwölf in Gold gefaßten Rubinen, 96 
Schleier, 32 Kleinodien, elf Armbänder, 18 Ringe, 33 Ketten sowie ein vergoldeter Wagen nebst zehn Pferden mit Geschirr. Dazu lieh 
sich der Kurfürst Geld, wo es irgend möglich war. Bis 1558 brachten allein Berlin und Cölln 211 777 Gulden, 27 Groschen und 6 Pfennig zur Deckung kurfürstlicher Schulden auf. Von 1556 bis 1563 flossen an 
jüdischen Tribut- und Strafgeldern 10 117 
Taler, 9 Groschen und 60 Pfennig in die 
kurfürstliche Kasse. Die Schulden des 
Kurfürsten stiegen von über einer Million Gulden 
im Jahre 1540 auf 4,7 Millionen im Januar 1571.
 So hatte die Bestallung von 1556 zugleich jenen Abgrund vorgezeichnet, der sich vor Lippold nach dem Tode seines verschwenderischen Landesherrn auftat. Er mußte in der ihm übertragenen Stellung unter seinen vielen Gläubigern und auch unter seinen Glaubensgenossen zum allgemein Gefürchteten und Gehaßten werden. Hinzu kam, daß Lippold selbst überall Schulden gemacht hatte, um sein Vermögen zu mehren. Seine zunehmend einflußreiche Stellung am Hofe, die er als »Hofjude« stolz und hochmütig zur Schau trug, hatte bei vielen Neid, Groll und Rachegefühle angestaut, die sich nun Luft machen sollten. Viele hielten also gierig nach Lippolds Vermögen Ausschau.  | 
Absurde Beschuldigungen und eine barbarische Exekution
 Am 6. Januar 1571 wurde Lippold verhaftet, nachdem eine Flucht mißglückt war. Die Anklage gegen ihn lautete zunächst auf Diebstahl, Untreue und Unterschlagung.
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Teufelswahns bemüht werden, einen 
Unschuldigen aufs Schafott zu bringen. Die Art und Weise, wie dies geschah, ist ebenso 
absurd wie abstoßend. Dem Kurfürsten 
wurde »hinterbracht«, daß Lippolds Ehefrau 
Magdalene den Unglücklichen mit folgenden Worten der Zauberei beschuldigt 
habe: »Wüßte nur der Kurfürst, was Du für ein böser Schelm bist und welche 
Bubenstücke Du mit Deinem Zauberbuch kannst, so 
würdest Du schon längst kalt 
sein!«3)
 Lippold wurde erneut verhaftet. Den gerichtlichen Protokollen zufolge soll er alle seine Aussagen freiwillig unter der einen Bedingung gemacht haben: die Verschonung von der Folter. So habe er laut Protokoll vom 16. Januar 1573 »gestanden«, seit seiner Prager Zeit im Besitz eines »Zauberbuches« zu sein, mit dem er den »Teufel beschworen« und ihm versprochen habe, »alles das mit des Teufels Hülfe auszurichten, was dieser zum Schaden der Leute thun wolle; stets kommen zu wollen, wenn der Teufel es wünsche, und sich ihm mit Leben und Leib zu übergeben«.4) Detailliert wurde Lippold über »seine Kunst, den Mitmenschen Schaden zuzufügen« und »die Eigenschaft, sich die Gunst der Leute zu erwerben«, verhört. Und nun  so geht eindeutig aus den Protokollen hervor  standen auch »die Vergiftung des Kurfürsten und die Gründe hierfür« auf der Anklageliste. Lippold gestand alles  auch den angeblichen Giftmord. Er habe in besagter Nacht in Köpenick in den Nacht-  | 
trunk »Muskatennuß, langen Pfeffer, 
Oel, Hüttenrauch und Mercurium sublimatum gemischt«, um den Kurfürsten zu 
beseitigen. Und das Motiv? fragten die Richter. Weil 
ihm Joachim »eine 750 Kronen werthe, 
stattliche Kette, eine kleinere Kette und drei 
Kleinode gestohlen« habe! Diese Gegenstände 
habe sich Lippold »zurückgenommen«, und, 
um nicht entdeckt zu werden, seinen Herrn vergiftet. Aber unter Zeugen hatte Lippold einst die goldenen Ketten vom 
Kurfürsten selbst mit dem Auftrag erhalten, 
daraus Goldmünzen zu prägen!
 Es ist schwer zu verstehen, warum Lippold so naiv gewesen sein soll, solche Aussagen »freiwillig« gemacht zu haben. Ein Mann seines Verstandes und seiner Erfahrung muß einfach gewußt haben, daß seine Aussagen im 16. Jahrhundert den sicheren Tod bedeuteten. Ob und wann ihm diese Einsicht kam, ist nicht belegt. Jedenfalls hat er am 28. Januar 1573 sein »freiwilliges Geständnis« widerrufen. Das aber bedeutete die Folter. Der Scharfrichter Meister Balzer habe diese auf dem berlinischen Rathaus mit einer Gründlichkeit vollzogen, daß Lippold »das Bluet zum Halse ausgelauffen« sei und der Gemarterte »frei und öffentlich« seine Geständnisse  halb bewußtlos und mit gebrochener Stimme  als richtig anerkannte. Am selben Tag empfing Lippold sein Todesurteil, obwohl wichtige Zeugenaussagen den »Geständnissen« widersprachen. War bereits dies für sich entsetzlich genug, so erschreckt  | ||
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vor allem die unglaubliche Brutalität, 
mit der die Exekution vollzogen wurde. Und es erschreckt auch die sittliche Verrohung, 
mit der eine große Volksmenge die grausamen Vorgänge jubelnd begleitete, weil 
vermeintlich »Schuldige« an miserablen 
Zuständen namhaft gemacht werden konnten! Der schwer mißhandelte Körper Lippolds 
wurde auf dem Karren des Schinders durch die »vornehmsten Straßen« von Berlin und 
Cölln gezogen, »10 mahl mit glüenden 
Zangen grieffen oder gerissen, gezwacket, darnach auff dem Neuen-Markt mit 4 Stößen 
gerädert, darnach off ein Tisch gebunden, den bauch aber auff, die Brust aufgehauen 
mit einem Beil, das Herz ihm aufs maul geschlagen, die Hertina in ein Zuber geworfen, den Kopf ab, der Koerper in viertel zerhawen, die Vißera sambt dem 
Zauberbuch ofm Newenmarkt verbrandt, und an die wegstraßen an galgen bei den Fuesszen 
und henden aufgehenket, der Kopf auf St. Georgens Thor 
aufgestecket«.5)
 Das makabre Geschehen von 1573 wurde noch im selben Jahre in einem Holzschnitt festgehalten und bei Leonhard Thurneyssers Offizin (Druckerei) im Grauen Kloster hergestellt. Der Titel der Darstellung lautet: »Warhafftige Abconterfeyung oder gestalt des angesichts [des] Leupolt Jüden«. Eine Umschrift des Porträts des Unglücklichen höhnt mit einem griechischen Vers: »Wandle der Billigkeit Pfad; denn Übermut fället die Stolzen.«  | 
Ein Gesuch der Witwe und das Eingeständnis des Kurfürsten
 Bevor das entsetzliche Drama des Strafgerichts am Kämmerer Lippold zu den 
Akten der Geschichte gelegt wurde, machte Witwe Magdalene noch ein zweites Mal von sich reden. Sie wandte sich mit einem Bittgesuch an Kaiser Maximilian II. (15271576, 
Kaiser seit 1564), auf den Kurfürsten Johann 
Georg von Brandenburg einzuwirken, daß ihr 
das konfiszierte Vermögen ihres unschuldig 
hingerichteten Mannes zurückgegeben werde. Kaiser Maximilian übersandte das 
Gesuch dem Kurfürsten, und der teilte dem 
Kaiser am 23. April 1574 einen »wahrhaften 
Bericht« des Vorgefallenen mit. Das Urteil sei 
rechtens. »Bösewicht« Lippold habe 
»Bubenstücke durch seine teuflischen Künste« 
begangen, die die »wohlverdiente Strafe« begründen. Lippold habe ein 
»ungeheures Verbrechen« an Leib und Leben seines, das heißt des Kurfürsten, Vaters 
begangen, das die Konfiszierung allen Hab und 
Gutes des Juden rechtfertige. Im übrigen habe 
er, der Kurfürst, aus Lippolds Vermögen 
alle Gläubiger befriedigt, Pfänder 
zurückgegeben, Wucher zurückbezahlt und 
»wohl über 1000 Thaler der Jüdin und ihren Kindern überwiesen und sie mit dieser Summe, um solches böses Ungeziefer 
(!) endlich los zu werden, aus meinem Lande 
gewiesen«.6)
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als nur die Dokumentation der 
Rachsucht des Landesfürsten Johann Georg in 
unverblümtarroganter Sprache. Es ist das bemerkenswerte Eingeständnis, daß die 
Hinrichtung des Münzmeisters nicht nach dem Urteil einer unabhängigen Justiz, 
sondern auf allerhöchsten Befehl des Kurfürsten geschah: Er selbst, so berichtete der Kurfürst stolz seinem Kaiser, habe Lippold 
die »wohlverdiente Strafe zukommen lassen«!
 Nach diesem Sachverhalt kann man nicht umhin, die Hinrichtung Lippolds im Jahre 1573 als Verbrechen und Justizmord zu kennzeichnen, ganz zu schweigen von der bestialischen Art und Weise, in der sie vollzogen wurde. Die Bewertung der Hinrichtung Lippolds durch den Historiker Oskar Schwebel (18451891) kann man heute weniger denn je teilen. Schwebel war lediglich bereit, die Grausamkeit des Verfahrens zu beklagen, nicht aber auch das juristische Fehlurteil zuzugeben: »Nach diesen Geständnissen ist nichts falscher als auch hier von einem Justizmord zu reden. Nach den Anschauungen jener Zeit hatte Lippold einen qualvollen Tod verdient.«7) 425 Jahre nach Lippolds Tod und 110 Jahre nach Schwebels Wertung ist es geboten, anders darüber zu urteilen  zumal mit dem Wissen um das Geschehen einer Reichspogromnacht von 1938 und dem darauf folgenden Holocaust. Der Wahnsinn der Judenverfolgung hatte stets Methode  vor 425 Jahren ebenso wie vor 60 Jahren.  | 
Quellen und Anmerkungen:
 1 Eine ausführliche Darstellung der Umstände des Todes bei Carl Brecht: Der Tod des Kurfürsten Joachim II. im Schlosse zu Köpenick, und seine Folgen für die Berliner Judenschaft. In: Der Bär, 1875, Nr. 10, S. 98/99 und Nr. 11, S. 106108. Vgl. auch Adolf Streckfuß, 500 Jahre Berliner Geschichte. Vom Fischerdorf zur Weltstadt, Erster Band, Berlin 1886, S. 104108 und Oskar Schwebel, Geschichte der Stadt Berlin, Berlin 1888, S. 459465 2 Rentmeister Thomas Matthias wurde später freigesprochen, jedoch seiner Ämter enthoben und um sein Vermögen gebracht. Er starb 1576 in großer Armut. Anna Sydow, die Witwe eines Geschützgießers, war die Geliebte Joachims II. geworden, nachdem dessen Gemahlin Hedwig 1551 verstorben war. Der Kurfürst hatte mit Anna Sydow zwei Kinder, von denen Magdalena zur »Gräfin von Arneburg« erhoben wurde. Nach dem Tod Joachims II. wurde Anna Sydow wegen Erpressung schuldig gesprochen und im Juliusturm zu Spandau eingesperrt, wo sie 1575 starb. 3 Adolf Streckfuß, a. a. O., S. 106 4 Carl Brecht, a. a. O., S. 107 5 Ebenda, S. 108 6 Vgl. Schreiben des Kurfürsten Johann Georg vom 23. 4. 1574 im vollen Wortlaut, in: ebenda, S. 108 7 Oskar Schwebel, a. a. O., S. 464  | |||
© Edition Luisenstadt, 1999
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