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Berliner Biographien (E)
Eckert, Karl Anton Florian
Bereits mit sechs Jahren als Wunderkind gefeiert, gehörte er ab 1832 der Berliner Singakademie an.
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Edwards, Edyth (eigentlich Edyth Paula Fischer)
* 14. Mai 1889 in Breslau 6. März 1956 in Berlin Schauspielerin Ihre Karriere begann 1924 am Renaissance- Theater in Charlottenburg, die sie zwei Jahre später im Komödienhaus am Schiffbauerdamm erfolgreich fortsetzte. Von 1932 bis 1934 trat sie am Deutschen Künstlertheater in der Nürnberger Straße auf. Danach wirkte E. von 1936 bis 1944 an der Volksbühne und am Theater der Jugend. Die Schauspielerin überzeugte nach dem Zweiten Weltkrieg in »Der Trojanische Krieg findet nicht statt« (18. April 1947, Hebbel- Theater) und in »Minna von Barnhelm« (4. März 1948, Schloßpark- Theater). Das Ehrengrab der Künstlerin befindet sich auf dem Landeseigenen Friedhof Heerstraße. Eiselen, Ernst Wilhelm Bernhard
Er gehörte zu den ersten Förderern des Turnwesens. Gemeinsam mit Friedrich Ludwig Jahn (17701852) gab er das 1816 erschienene Buch »Deutsche Turnkunst« heraus, 1818 schrieb er eine Abhandlung über »Das deutsche Hiebfechten«.
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dete er eine Turnanstalt, der 1832 eine Mädchenturnanstalt und 1836 eine Ausbildungsstätte für Turnlehrer folgen sollten.
Eisenlohr, Friedrich
1918 veröffentlichte E. Essays über die Schriftsteller und Bühnenautoren Frank Wedekind (18641918) und Carl Sternheim (18781942). Von seinen eigenen Dramen und Komödien wurden lediglich »Die Legende der Marquise de Croisset« (1919) und »Der Skandal« (1920) in Frankfurt am Main bzw. München uraufgeführt. Nach den Romanen »Das Gläserne Netz« (Berlin, 1927) und »Quintett« schrieb er weitere Bücher, die ab 1933 eher der Unterhaltungs- und Kriminalliteratur zuzuordnen sind. Seit 1945 arbeitete E. als Leiter des Bühnenvertriebs im Ostberliner Aufbau- Verlag. Er war mit der Lyrikerin Annemarie Bostroem (* 1922) verheiratet. Elbertzhagen, Carl Alexander
Am 24. Juni 1843 lief in Stettin das erste preußische Segelkriegsschiff »Amazone« vom Stapel. Der Erbauer dieses Schiffes war der 29jährige Schiffsbaumeister E., der von 1841 bis 1856 an der dortigen Königlichen Schiffbau- und Navigationsschule unterrichtete. In Anerkennung seiner Verdienste wurde er zum Dezernenten für Schiffbau in die Admiralität nach Berlin berufen. Als Chefkonstrukteur |
der preußischen Kriegsmarine hat er es verstanden, den deutschen Kriegsschiffbau
(unabhängig von den Werften in England, Dänemark und Amerika) auf eigene Füße zu stellen. Der Geheime Admiralitätsrat ging 1872 in den Ruhestand.
Elsholtz, Ludwig
E. war Schüler an der Berliner Akademie und arbeitete seit 1822 im Atelier des preußischen Hofmalers Franz Krüger (17971857). Er wandte sich vor allem der Genremalerei zu. Im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. (17701840) entstanden Gemälde über die Freiheitskriege (u.a. »Die Schlacht bei Leipzig«, 1833). Mit seinen späteren figurenreichen Darstellungen und volkstümlichen Szenenbildern war er weniger erfolgreich. Elßler, Therese
Ihr Vater begleitete als Geiger und Kammerdiener den Komponisten Joseph Haydn (17321809) auf dessen Konzertreisen. Bereits in jungen Jahren traten Therese und ihre Schwester Fanny E. (18101884) im Kinderballett in Wien auf. Nach ersten Solopartien vermittelte ein Verehrer, der Staatsmann Friedrich von Gentz (17641832), den Tänzerinnen ein Engagement nach Berlin (1830). Sie unternahmen Gastspielreisen nach London, Paris und Petersburg. Therese E. lebte nach dem Rücktritt von der Bühne in ihrem Haus in der Burgstraße. | ||
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1841 brachte die ledige E. einen Sohn zur Welt, der nach dem Vater »Adalbert« genannt wurde.
Am 20. April 1850 wurde sie anerkannte morganatische Gemahlin des Admirals Prinz Adalbert von Preußen (18111873), und König Friedrich Wilhelm IV. (17951861) verlieh ihr den Rang einer Freifrau von Barnim. Sie fand ihre letzte Ruhestätte auf dem Invalidenfriedhof. Encke, Erdmann
Der Schüler von Albert Wolff (18141892) und der Rauchschule (in zweiter Generation) war seit 1864 regelmäßig auf Ausstellungen der Königlichen Akademie der Künste vertreten. Als Sieger im Wettbewerb um das Denkmal für Friedrich Ludwig Jahn (17701852), das 1872 in der Hasenheide aufgestellt wurde, erregte er erstmals Aufsehen. Danach schuf er u. a. die Bronzestatue des Kurfürsten Friedrich I. am Berliner Rathaus (1876), das Denkmal der Königin Luise (1880 im Tiergarten aufgestellt) sowie Sarkophagdenkmale von Kaiser Wilhelm I. und der Kaiserin Augusta (1888 bis 1894 im Mausoleum zu Charlottenburg). Seit 1882 war E. ordentliches Mitglied und Senator der Akademie der Künste.
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Enderlein, Kurt
* 21. Juni 1895 in Berlin 21. Februar 1978 in Berlin Architekt Er studierte in Berlin, legte 1922 die Regierungsbaumeisterprüfung ab und arbeitete in der Preußischen Staatshochbauverwaltung. Nach 1945 arbeitete E. zunächst als freischaffender Architekt, ehe er 1954 zum Professor für Bauwirtschaft und Baubetrieb an die Technische Universität berufen wurde. Zu seinen Großbauten gehören das ehemalige Bilka- Kaufhaus JoachimsthalerEcke Kantstraße, die Industrie- und Handelskammer, die Kaiser-Friedrich- Gedächtniskirche im Hansaviertel sowie Tiergehege im Berliner Zoo. Höhepunkt seines Schaffens war die Bauleitung der von Hans Scharoun (18931972) entworfenen Philharmonie. Erckert, Friedrich Karl von
Nach dem Studium in Berlin, England und der Schweiz trat E. am. 1. Mai 1893 in den diplomatischen Dienst des Auswärtigen Amtes und wurde nach Rom, London, Guatemala, Lissabon und Tokio geschickt. Von 1910 bis 1919 war er Gesandter in Santiago de Chile. 1920 übernahm E. in der Zentrale die einstweilige Leitung der Abteilung VI (Amerika, Spanien, Portugal). Ein Jahr später kehrte der Diplomat an seine alte Wirkungsstätte in Chile zurück. Er starb an den Folgen eines Sturzes während der Besteigung eines Vulkans. | ||
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Ermann, Hans
* 10. März 1900 in Straßburg 18. August 1984 in Berlin Journalist und Autor Der aus dem Elsaß stammende E. studierte in Straßburg, Heidelberg, Wien und Berlin Germanistik, Geschichte und Philosophie. Ende der 20er Jahre siedelte er nach Berlin über, wo er bald für alle bedeutenden Zeitungen Artikel verfaßte. Wegen seiner »nichtarischen« Großmutter erhielt er 1933 von der Reichskulturkammer Publikationsverbot. Als im September 1945 »Der Tagesspiegel« gegründet wurde, war E. einer der ersten Mitarbeiter. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, u. a. »Berlin, Geschichte und Geschichten« (1953), »August Scherl, Dämonie und Erfolg in wilhelminischer Zeit« (1954), »Berlin bei Kempinski«, »Weltgeschichte auf berlinisch«. Außerdem leitete er den Schutzverband Berliner Schriftsteller und war Gründungsmitglied sowie Vizepräsident der Vereinigung der Deutschen Schriftstellerverbände. Ernst, Friedrich
Nach Jurastudium und Kriegsdienst arbeitete E. von 1919 bis 1931 im preußischen Handelsministerium. 1931 wurde ihm das Amt des Reichskommissars für das Kreditwesen übertragen. Von 1939 bis 1941 war er Reichskommissar für die »Verwaltung feindlichen Vermögens«, danach Mitinhaber des Bankhauses Delbrück, Schickler und Co. Als Leiter der Berliner Währungskommission war er 1948 maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung der Währungsreform beteiligt. Ein Jahr später stieg er zum Vorsitzenden |
des Verwaltungsrates der Berliner Zentralbank auf. Er beendete seine Laufbahn (1952 bis 1958) als Leiter des Forschungsbeirates für Fragen der Wiedervereinigung im Gesamtdeutschen
Ministerium. Anläßlich seines 70. Geburtstages wurde er 1959 mit der Ernst-Reuter- Plakette geehrt.
Exner, Kurt
Der Sohn eines Bautischlers absolvierte eine Lehre als Industriekaufmann und war seit dem 18. Lebensjahr Mitglied der SPD. In den 20er Jahren arbeitete er als Sekretär beim Hauptvorstand des Allgemeinen Gewerkschaftsbundes. Von 1929 bis 1933 vertrat er seine Partei in der Bezirksverordnetenversammlung von Neukölln. Aus Protest gegen die Nationalsozialisten schied er dort aus. Nach 1945 zunächst als Preiskommissar tätig, wurde er 1948 zum Bezirksbürgermeister von Prenzlauer Berg gewählt. Mit der Spaltung der Stadt wechselte er nach Neukölln und wurde dort 1949 ebenfalls Bürgermeister. In seiner zehnjährigen Amtszeit widmete er sich besonders dem Aufbau eines demokratischen Schulwesens und begründete zahlreiche Städtepartnerschaften. Auf Drängen des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt (19131992) wurde er 1959 zum Senator für Arbeit und Soziales berufen. Er war von 1963 bis 1971 Mitglied des Abgeordnetenhauses und erhielt zu seinem 70. Geburtstag die Würde eines Stadtältesten. 1975 wurde der volksnahe Politiker mit der Ernst-Reuter- Plakette geehrt. | ||
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© Edition Luisenstadt, 1999
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