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1. Februar
1882 Die Berliner Stadtbahn beginnt ihren Fahrbetrieb. Die Eröffnungsfeier für den Lokalbetrieb (S-Bahn) erfolgte am 6. Februar, der externe Verkehr (Fernverkehr) lief ab 15. Mai.
1890 Die Große Berliner Pferde- Eisenbahn- Gesellschaft eröffnet die Linie Weddingplatz- Reinickendorf, Marktstraße.
1928 Manfred von Ardenne richtet in Berlin- Lichterfelde- Ost, Jungfernstieg 19, sein Laboratorium ein. Das von ihm gemietete Haus war bis 1945 seine Arbeits- und Wohnstätte.
1976 Der Physiker Prof. Werner Heisenberg stirbt in München. Heisenberg war von 1941 bis 1945 Direktor des Kaiser- Wilhelm- Instituts für Physik in Berlin. 1932 erhielt er den Nobelpreis für Physik.

2. Februar
1707 Es wird eine »Instruction vor die Thor- Schreiber, Schlag- und Wasser- Baum- Schliesser bey hiesigen Residentzien« bekanntgegeben.
1787 König Friedrich Wilhelm II. gründet durch eine Kabinettsorder eine Gartendirektion, der sämtliche Hofgärtner unterstanden.

1837 Der Begründer der Försterschulen, Oberlandforstmeister Georg Ludwig Hartig, stirbt in Berlin.
1873 Oskar Kaufmann wird in Neu-St. Anna (Ungarn) geboren. Der Architekt wurde durch seine Theaterbauten in Berlin bekannt (Hebbeltheater, Kino am Nollendorfplatz, Krolloper, Komödie).
1935 Aus Anlaß des 30. Todestages des Malers Adolph von Menzel zeigt die Akademie der Künste in Berlin eine Gedächtnisausstellung, die mit 354 Werken einen bisher nie gesehenen Blick in das Gesamtschaffen des Künstlers gibt.

3. Februar
1700 Durch kurfürstliches Patent wird vorgeschrieben, »zu welchen Stunden die Accise alhier ausgegeben werden soll«. So waren die Einwohner der Residenzstädte gehalten, diese »in den Frühstunden« zu erbringen.
1812 Mit Kabinettsorder bestätigt König Friedrich Wilhelm III. der französisch- reformierten Gemeinde zu Berlin das Recht der alleinigen Verfügung über ihre Armenanstalten und anderen mildtätigen Stiftungen.
1872 General Theophil von Podbielski, während des Frankreichfeldzuges verdienstvoll an der Seite Moltkes im Generalstab, übernimmt vorläufig die neue Aufgabe des Generalinspekteurs der Artillerie mit Sitz in Berlin.

1899 Adolf Leschnitzer wird in Posen (Poznan, Polen) geboren. Als Honorarprofessor für die Geschichte des deutschen Judentums forschte und lehrte er ab 1957 an der Freien Universität Berlin.
1933 In den Sälen im Friedrichshain, in der Hasenheide, im Moabiter Gesellschaftshaus und im Charlottenburger Eden- Palast finden Massenkundgebungen der KPD statt, der in Berlin zu Beginn des Jahres 1933 30 700 Mitglieder angehörten.
1984 Im Chorumgang der Spandauer Nikolaikirche wird eine Gedenktafel für den am 29. September 1944 in Plötzensee hingericheten Friedrich Wilhelm Graf zu Lynar enthüllt. Graf zu Lynar war Adjutant bei Feldmarschall Erwin von Witzleben.

4. Februar
1562 Friedrich Prunckmann wird in Frankfurt (Oder) in einer Patrizierfamilie geboren. Er diente vier brandenburgischen Kurfürsten in Berlin als Kanzler.
1904 In einem Kabinettsschreiben begrüßt Kaiser Wilhelm II. die Errichtung der Handelshochschule in Berlin und wünscht derselben einen guten Fortgang.
1919 In Berlin wird aus dem Centralverband Deutscher Industrieller und dem Bund der Industriellen der »Reichsverband der deutschen Industrie« gegründet.

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   117   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1926 Der erste elektrische Heißwasserspeicher wird versuchsweise aufgestellt. Nach Abschluß grundlegender Tests im Oktober 1929 begann die Bewag mit der Werbung für Heißwasserspeicher.
1948 In der Eisengießerei der Siemenswerke erfolgt der Anstich des ersten Schmelzofens.

5. Februar
1474 Gotteshausleute und der Rat zu Cölln richten bei der St. Gertraudenkapelle zu Cölln zwei Commenden (Kirchenpfründe) ein.
1840 Richard Schöne wird in Dresden geboren. Schöne war Generaldirektor der Königlichen Museen in Berlin.
1877 Zwischen der Berlin- Dresdener Eisenbahngesellschaft und der königlichen preußischen Staatsregierung wird ein Vertrag geschlossen, durch welchen die Verwaltung und der Betrieb des der Gesellschaft konzessionierten Bahnunternehmens auf den Staat übergeht.
1946 Bei der britischen Militärregierung wird ein Lehrplan für das Sommersemester 1946 für die neu zu eröffnende Technische Hochschule Berlin eingereicht. Drei Lehrveranstaltungen, die flugtechnisches Wissen vermitteln sollten, wurden gestrichen.

6. Februar
1737 Friedrich Wilhelm I. erteilt J. W. Graevenitz, Müller in Sanssouci, eine Erlaubnis zum Vermahlen von Korn und Malz gegen 40 Taler Pacht und Zahlung eines Grundzinses von 10 Talern an das Militärwaisenhaus, auf dessen Grundstück die Mühle erbaut wurde.
1884 Zwischen dem Magistrat und der »Deutschen Edison Gesellschaft für angewandte Elektricität« (DEG) wird ein Vertrag über Straßenbenutzung zur Kabelverlegung innerhalb eines Gebietes von 800 Meter Halbmesser um das Fürstenhaus, Kurstraße 52/53, abgeschlossen.
1946 Im Gebäude der Staatsbibliothek Unter den Linden (Mitte) wird wieder ein Lesesaal mit Handbibliothek eröffnet.
1978 Der Maschinenbauingenieur Charles Pierre Bouché stirbt in Berlin. Seit 1927 war Bouché an der Beuth- Schule tätig. Bouché wurde 1946 zum Schulleiter gewählt. 1958 trat er in den Ruhestand.

7. Februar
1701 Durch königliche Order erhält die Sozietät der Wissenschaften den Mittel- und den Eckpavillon des neuen kurfürstlichen Marstalls als Schenkung.

1905 Im Reichstag in Berlin kommt es zu einer Debatte über die Einführung des zehnstündigen Arbeitstages. Bisher war der zwölfbis vierzehnstündige Arbeitstag die Regel.
1920 In der »Neuen Welt« in der Hasenheide findet eine Versammlung von Metallarbeitern, die der SPD angehören, statt. Es nahmen über 3 000 Personen an der Versammlung teil.
1925 Im Sportpalast (Schöneberg) findet das 1. Berliner Akademische Hallen- Turn- und Sportfest statt. Glanzpunkte waren die Vorführungen von Mitgliedern der Deutschen Hochschule für Leibesübungen, insbesondere der Körperschule für Frauen.

8. Februar
1670 Kurfürst Friedrich Wilhelm schenkt seiner Gemahlin Dorothea den kurfürstlichen Garten vor dem Spandauer Tor (Monbijoupark, Mitte).
1770 Es wird die »Landesherrliche Erlaubnis für die Assecuranz- Compagnie zu Berlin, auch für Manufacturen, Fabriquen, Waaren und Waaren- Lager und Magazine, Versicherungen für Feuers- Gefahr zu geben« bekanntgegeben.
1911 Die Kaiser- Wilhelm- Gesellschaft wird in das Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts Berlin- Mitte eingetragen.

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1930 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet der »Kaschemmenball«, der die Tradition der Zille- Bälle fortsetzen sollte, aber bei weitem nicht deren Erfolg hatte, statt. Der Kaschemmenball war Berlins größtes Kostümfest.
1946 Nach Beseitigung von Kriegsschäden verkehren bei der Berliner S-Bahn erstmals wieder Vollringzüge.

9. Februar
1821 Der Astronom Johann Elert Bode ersucht das Ministerium für Unterrichts- und geistliche Angelegenheiten um die Genehmigung, von den Tafeln I und II der Sternkarten »Ureanographiae« für Liebhaber Abdrucke herstellen zu lassen.
1924 Nach einer Entscheidung des Oberversicherungsamtes werden alle Arbeitnehmer, die ihre Löhne oder Gehälter von der Stadt beziehen, der Betriebskrankenkasse der Stadt Berlin zugeordnet.
1936 Georg Maximilian Sterzinsky wird in Warlack (bei Heilsberg, Ostpreußen) geboren. Der Theologe wurde 1960 in Erfurt zum Priester geweiht, war ab 1981 Generalvikar in der Apostolischen Administration Erfurt und Meiningen und wurde 1989 Bischof von Berlin und 1991 Kardinal.

1978 Anläßlich der Brecht- Woche (9. bis 16. Februar) wird in Berlin das Brecht- Haus, Chausseestraße 125, eröffnet. Dort befand sich die letzte Wohn- und Arbeitsstätte des Dichters und Dramatikers. Es dient der Bewahrung und Pflege des Werkes von Bertolt Brecht.

10. Februar
1209 Markgraf Konrad von Meißen übereignet während eines Aufenthaltes in Köpenick mit einer Urkunde dem Kloster Buch die Pfarre Hohenkirchen und zehn Hufen mit dem dortigen Forst.
1798 Adolf Ferdinand Wenceslaus Brix wird in Wesel geboren. Brix war von 1828 bis 1850 Lehrer für angewandte Mathematik sowie der höheren Analysis am Gewerbeinstitut. Brix war außerdem Mitglied der technischen Deputation für Gewerbe im Handelsministerium.
1895 Der Apotheker Adolf Kobligk, von 1859 bis 1893 Inhaber der Apotheke zum Schwan, stirbt in Berlin.

11. Februar
1398 Die Markgräfin Elisabeth von Meißen fordert die Ratsherren von Berlin und Cölln auf, von der fälligen Orbede (Steuer) 50 Schock böhmischer Groschen an ihren Mühlenmeister Hartwig zu zahlen.

1693 Kurfürst Friedrich III. verordnet, daß den Apothekern in der Residenz Berlin künftig keine Befreiung vom Servis (Quartiergeld) gestattet werden könne.
1907 Auf seiner Generalversammlung im Zirkus Busch in Berlin fordert der Bund der Landwirte, als Vertreter der Großagrarier einer der mächtigsten deutschen Interessenverbände, die Regierung zu einer strikten Schutzzollpolitik auf.
1920 Der Lebensmittelverband Groß- Berlin gibt bekannt, daß die Brot- und Mehlpreise erhöht werden. Ein Groß- Brot von 1 900 Gramm kostete 2,56 Mark, ein Klein- Brot von 1 600 Gramm kostete 2,40 Mark und ein Pfund Weizenmehl kostete 76 Pfennig.

12. Februar
1741 König Friedrich II. besichtigt im Lustgarten in Begleitung des Fürsten Leopold von Anhalt- Dessau und des Prinzen Dietrich sowie vieler hoher Offiziere und Kavaliere die neuen, aus Potsdam eingetroffenen Regimenter der Obristen von Münchow und Camas.
1827 Unter Leitung des jungen Maschinenbauers Johann Friedrich August Borsig wird die Aufstellung einer vom Berliner Unternehmer Anton Egells hergestellten Dampfmaschine in der Maschinenspinnerei Alberti in Waldenburg (Schlesien) erfolgreich abgeschlossen.

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1867 Bei den Wahlen zum Konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes gewinnen die Kandidaten der Deutschen Fortschrittspartei in allen sechs Berliner Wahlkreisen. Die konservativen Kandidaten, darunter Bismarck und Roon, erhielten kein Berliner Mandat.
1868 Karl Wilhelm Mayer, der Armenarzt von Berlin, stirbt in Berlin.

13. Februar
1851 Adolf Schmidtmann wird in Wasmuthshausen (Kurhessen) geboren. Der Mediziner war der Gründer der Königlichen Versuchs- und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung in Berlin und deren Leiter von 1901 bis 1910.
1874 Oberbürgermeister Arthur Hobrecht ernennt den Stadtschulrat Ernst August Friedel zum Vorsitzenden der Kommission für die Einrichtung und Verwaltung der Berliner Volksbibliotheken.
1935 Die Preußische Bau- und Finanzdirektion Berlin erteilt den Auftrag zur Umgestaltung des Lustgartens. Dabei sollten auch das Reiterdenkmal König Friedrich Wilhelms III. und die Granitschale versetzt werden.

14. Februar
1898 Im Berliner »Palasthotel« beginnen Geschäftsverhandlungen zwischen dem Schweden Wallenberg, dem Russen Emanuel Nobel (dem Neffen Alfred Nobels) und Rudolf Diesel zur Nutzung der Motorpatente.
1922 Die Diesterweg- Hochschule wird als gemeinsame Einrichtung der Stadt Berlin und des Berliner Lehrervereins gegründet. Sie bot Lehrern und Lehrerinnen Gelegenheit für ihre berufliche Fortbildung.
1963 Der Komponist und Musikschriftsteller Gerhard von Westermann stirbt in Berlin. Er war Intendant an verschiedenen Rundfunkanstalten sowie des Berliner Philharmonischen Orchesters und von 1951 bis zu seinem Tode Leiter der Berliner Festwochen.

15. Februar
1798 Das Ober- Baudepartement legt dem Königlichen Generaldirektorium den Plan einer Lehranstalt, welche die Bildung von Baukünstlern zum Zweck hat, zur Beurteilung vor.
1899 Nach Plänen des Baustadtrates Otto March wird mit der Errichtung des Hofmann- Hauses (Sigismundstraße 4, Tiergarten), des zukünftigen Sitzes der Deutschen Chemischen Gesellschaft, begonnen.

1907 Das Kraftwerk Markgrafenstraße 44 (Mitte) wird stillgelegt und zum Umformwerk umgebaut.
1923 Zwischen dem Magistrat von Berlin einerseits sowie der Junkers Luftverkehrs- Gesellschaft und dem Deutschen Aero Lloyd andererseits beginnen Verhandlungen über die Bereitstellung ausreichenden Geländes für die Luftfahrt auf dem Tempelhofer Feld.
1935 Das Berliner Fernmeldeamt nimmt das erste R-Gespräch entgegen. Dafür wurde eine Voranmeldegebühr erhoben.
16. Februar

1641 In Berlin kommt es zu einem Tumult der gemeinen Soldaten, da die Offiziere in die eigene Tasche gewirtschaftet hatten und die Löhnung ausgeblieben war.
1820 Das Berliner Amtsblatt veröffentlicht den ersten Teil eines Verzeichnisses der in Berlin ansässigen Fabriken und Manufakturen. Es stützte sich dabei auf Webers Schrift »Wegweiser durch die wichtigsten technischen Werkstätten der Residenz Berlin«.
1905 Die vierte Droschkenordnung wird in Berlin erlassen. Damit wurde die zwangsweise Anbringung von Fahrpreisanzeigern an Droschken I. Klasse eingeführt.
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   120   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1955 Der neuerbaute Sendesaal des Staatlichen Rundfunkkomitees der DDR in der Nalepastraße (Köpenick) wird durch einen Großbrand vernichtet.

17. Februar
1354 Markgraf Ludwig der Römer übergibt dem Berliner Bürger Merckel Pletener Besitzungen und Hebungen (Einnahmen in Geld oder Naturalleistungen) in den Dörfern Markgrafendorf und Willmersdorf (Wilmersdorf).
1880 Der Chemiker Paul Mendelssohn Bartholdy stirbt in Berlin. Er gründete gemeinsam mit Carl Alexander von Martius die Gesellschaft für Anilinfabrikation in Rummelsburg, aus der 1872 die Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation (Agfa) hervorging.
1932 In der Regie von Karlheinz Martin hat das Stück »Fuhrmann Henschel« von Gerhart Hauptmann in der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa- Luxemburg- Platz, Mitte) Premiere. Es war Martins letzte Inszenierung an der Volksbühne.
1958 Das Denkmal für Heinrich Heine von Waldemar Grzimek wird im Volkspark am Weinbergsweg (Mitte) aufgestellt. Es sollte ursprünglich zum 100. Todestag des Dichters, am 17. Februar 1956, vor dem Maxim- Gorki- Theater am Festungsgraben aufgestellt werden.

18. Februar
1721 Durch königliches Reskript wird dem Buchdrucker Johann Lorentz unter Androhung einer Strafe von 300 Talern verboten, weiter seine Zeitung »Berliner Avisen« zu drucken.
1893 Der unter maßgeblicher Mitwirkung der Berliner Firma Siemens & Halske entwickelte Plan zum Bau einer elektrischen Untergrundbahn in Budapest wird zur Genehmigung an die ungarische Regierung eingereicht.
1894 Die Spandauer Straßenbahn der Firma Simmel, Matzky & Müller geht in das Eigentum der Allgemeinen Deutschen Kleinbahngesellschaft über.
1928 Im Sportpalast (Schöneberg) findet der »Original Gesindeball« statt. Tausende kostümierter Zofen, Köche, Kutscher und Kellner nahmen teil. Es spielten die Arthur- Guttmann- Jazzsymphoniker. Hauptgewinn der Tombola war eine Opel- Luxus- Limousine.

19. Februar
1780 Friedrich Heinrich von der Hagen wird zu Schmiedeberg in der Uckermark geboren. Der Jurist und Germanist führte u. a. die althochdeutsche Sprache und Literatur als Lehrfach an der Berliner Universität ein.

1873 Die Berliner Universität veranstaltet eine Gedenkfeier zum 400. Geburtstag von Nikolaus Kopernikus, auf der der Direktor der Sternwarte, Wilhelm Foerster, einen Vortrag hält.
1927 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet der »Ball der 1 000 Tausendkünstler« statt. Die Veranstaltung der Internationalen Artisten- Loge fand zugunsten notleidender Artisten statt.
1958 Der Magistrat verleiht erstmalig den »Ernst- Zinna- Preis«. Er wurde künftig einmal im Jahr in zwei Klassen – für Erfindung und Rationalisierungsvorschläge und für künstlerische Leistungen – verliehen.

20. Februar
1681 Ein Edikt »wider das Feuer machen in den Wäldern und Heyden, auch wider das Nacht- Fischen und Krebsen mit Feuer, und wie ferne erlaubt seyn soll, eine verwachsene Wiese auszubrennen«, wird erlassen.
1742 In einem »Notificatorium an das hiesige Gouvernement« von Berlin wird dieses von der Einsetzung des Kriegsrates und Bürgermeisters Karl David Kircheisen zum Direktor des gesamten Polizeiwesens der Residenzstädte informiert.

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   121   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1891 Carl Zellers Operette »Der Vogelhändler« wird mit großem Erfolg zum erstenmal im Friedrich- Wilhelmstädtischen Theater aufgeführt.
1895 Heinz Hentschke wird in Berlin geboren. Er war als Schauspieler an den Staatstheatern von Berlin, Bremen und Hannover engagiert. In Berlin war er 1933 Direktor des Lessing- Theaters und 1934/44 Intendant des Metropol- Theaters.

21. Februar
1748 König Friedrich II. erläßt ein »Reglement und Ordnung« für den Schiffstransport von Waren von Berlin nach Hamburg und von dort nach Berlin für die 24 der kurmärkischen Schiffergilde angehörenden Schiffer.
1767 Die »Vossische Zeitung« verlegt ihre Geschäftsräume aus Platzgründen aus dem Berlinischen Rathaus in das vier Jahre vorher erworbene eigene Haus in der Breiten Straße 9 (Mitte).
1890 Der Ingenieur Rudolf Diesel zieht nach Berlin (Kurfürstendamm 113, dann Brückenallee 15, später Kantstraße), wo er die Vertretung der Lindeschen Eismaschinen für das nördliche und östliche Deutschland übernimmt.

1899 Die Bauarbeiten am Spreetunnel werden beendet. Der bereits im Zusammenhang mit der Berliner Gewerbeausstellung 1896 im Treptower Park geplante Baubeginn hatte sich verzögert. Die Einweihung der »Knüppelbahn« durch den Tunnel erfolgte am 16. September.

22. Februar
1358 Bischof Dietrich zu Brandenburg bestätigt eine Schenkung des Markgrafen vom 14. Oktober 1352 für einen Altar des Kalands in der Kirche zu Spandau und genehmigt die Vereinigung der Kalandsbrüder unter dem Namen »Spandow'sche Kalandsbrüderschaft«.
1721 Die von dem Buchhändler Johann Lorentz herausgegebene »Berlinische ORDINAIRE Zeitung« erscheint zum letztenmal unter der Nr. 23 des Jahrgangs 1721. Lorentz hatte die Gunst des Königs und damit das Privileg verloren, die Zeitung weiter herauszugeben.
1815 Eine aus fünf Professoren der Berliner Universität bestehende »Kommission der Universität für die Verbesserung der Bibliothek« wird ins Leben gerufen. An der Spitze der Kommission stand der damalige Rektor Karl Solger.

1900 Die »Elektricitätswerk Südwest Aktiengesellschaft« (ESA) schließt mit der Gemeinde Wilmersdorf einen Konzessionsvertrag für Wegerecht und Stromlieferung. Die Konzession wurde im Laufe der Zeit bis zum 31. Dezember 1960 verlängert.
1929 Der Industrielle Jacob Schapiro ersteigert bei der Zwangsversteigerung des Sportpalastes im Amtsgericht Schöneberg die Sporthalle. Er verpachtete die Anlage ab 15. August an Richard Mueck, den Vorsitzenden des Trabrennvereins Berlin- Ruhleben.
1951 Der Magistrat beschließt die Gründung einer Handwerkskammer Groß- Berlin.

23. Februar
1878 Die Berliner Stadt- Eisenbahn- Gesellschaft wird aufgelöst. Ihr Eigentum ging per Gesetz vom 26. Juni 1878 in Staatseigentum über.
1923 Im Saalbau Friedrichshain kommt der 1922 entstandene sowjetische Dokumentarfilm »Fünf Jahre Sowjetrußland« zur Aufführung.
1929 Der katholische Theologe Carl Sonnenschein, seit Ende 1918 in Berlin lebend und vorwiegend mit sozialkaritativer Arbeit befaßt, wird unter Anteilnahme von Tausenden von Menschen auf dem St.- Hedwigs- Friedhof, Liesenstraße 8 (Mitte), beigesetzt.

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   122   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1933 Im Berliner Sportpalast (Potsdamer Straße, Schöneberg) findet zur Vorbereitung der Wahlen am 5. März die letzte legale Kundgebung der KPD statt. Vor 15 000 Berliner Werktätigen rief Wilhelm Pieck zur Einheitsfront gegen den Faschismus auf.
1960 Nach jahrelangen vorbereitenden Arbeiten verabschiedet das Abgeordnetenhaus das Berliner Wassergesetz.

24. Februar
1435 Markgraf Johann der Alchimist zeigt dem Rate zu Berlin seinen Entschluß an, eine Ritterfahrt über das Meer zu unternehmen und die Landesregierung während seiner Abwesenheit an Ritter Hasse von Bredow zu übertragen.
1702 König Friedrich I. verfügt die Einrichtung eines aus sieben Mitgliedern (zwei Geistlichen und fünf Laien) bestehenden Inspektorats für das Französische Gymnasium, das später den Namen »Conseil académique« (Akademischer Rat) erhielt.
1829 Friedrich Spielhagen wird in Magdeburg geboren. Der Schriftsteller und Publizist war u. a. Redakteur der »Deutschen Wochenschrift« in Berlin.

1906 Eine Kommission des Preußischen Kriegsministeriums berät über die Vorzüge gasgefüllter Luftschiffe und Möglichkeiten zum Bau durch den Grafen Zeppelin.
1913 Der Bademeister Georg Hollstein schließt einen Pachtvertrag über die Gemeindebadeanstalt Friedrichshagen, das spätere Seebad Friedrichshagen, heute Müggelseedamm 216 (Köpenick).
1922 Auf Einladung der Mathematisch- Physikalischen Arbeitsgemeinschaft der Berliner Universität hält Albert Einstein im Hörsaal 122 (Auditorium maximum) einen Vortrag »Über den gegenwärtigen Stand des Problems von der Natur des Lichts«.

25. Februar
1364 Die Markgrafen Ludwig der Römer und Otto der Faule verpflichten sich, dem Erzbischof Dietrich von Magdeburg eine Verschreibung der Stadt Cölln über 50 Mark jährlicher Urbede (Steuer) zu beschaffen.
1713 Nach dem Tod König Friedrichs I. besteigt Friedrich Wilhelm I. im Alter von 24 Jahren den Thron.
1834 König Friedrich Wilhelm III. genehmigt mit einer Kabinettsorder die Einrichtung des »Königlichen Leih- Amts zu Berlin« sowie dessen Reglement.
     Das Leihamt stand unter der alleinigen Aufsicht der Seehandlungsgesellschaft.

1903 In der 521. Sitzung der Berliner Mittwochs- Gesellschaft für wissenschaftliche Unterhaltung spricht Wilhelm Julius Foerster über drahtlose Telegraphie. Ein Demonstrationsapparat wurde von der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie zu Verfügung gestellt.
1920 Auf der 121. Sitzung der Verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung wird der Antrag des Ausschusses für Bevölkerungspolitik über die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten und die Regelung des Dirnenwesens einstimmig angenommen.

26. Februar
1799 Friedrich Wilhelm III. erläßt eine »Instruction wegen des in hiesigen Residenzien und deren Bezirk, bey Untersuchung und Bestrafung der Diebstähle und ähnlicher Verbrechen, zu beobachtenden Verfahrens«.
1820 Die Durchschnittspreise für Getreide, Rauhfutter, Bier und Branntwein in Berlin im Januar 1820 werden bekanntgegeben. Danach kostete ein Scheffel Weizen zwei Taler, eine Tonne Weißbier fünf Taler acht Groschen und eine Tonne Braunbier fünf Taler.

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1874 Der Schriftsteller Georg Ludwig Hesekiel stirbt in Berlin. Hesekiel war bis zu seinem Tode ein angesehener Redakteur der »Neuen Preußischen (Kreuz-) Zeitung«, bei der er aufgrund seiner Sprach- und Landeskenntnisse den »französischen Artikel« führte.
1962 Um 14.04 Uhr fährt vom Bahnhof Adlershof der erste S-Bahn- Zug nach Schönefeld. Der S-Bahn- Anschluß in Schönefeld, der die Umgehung von West- Berlin komplettierte, schaffte Erleichterungen insbesondere für Fahrgäste aus Rangsdorf, Teltow und Potsdam.

27. Februar
1496 Bischof Joachim von Brandenburg bestätigt den Pfarrer Thomas Kalf als Rektor des Matthäusaltars in der Petrikirche zu Cölln und ermächtigt ihn zur Entgegennahme aller damit verknüpften Einnahmen.
1718 König Friedrich Wilhelm I. erläßt eine Kabinettsorder, nach der »das sogenannte freye Havelländer- Bredau- und Nauensche Luch, wie auch die übrigen Lücher und Brücher« urbar zu machen sind.

1786 Friedrich Wilhelm Gubitz wird in Leipzig geboren. Der Theologe wurde 1805 an die Berliner Kunstakademie berufen und machte sich als Lehrer um die Holzschnittkunst verdient. Er war Publizist und ab 1823 Theaterkritiker an der »Vossischen Zeitung«.
1881 Prinz Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm II., vermählt sich mit Prinzessin Auguste Victoria von Schleswig- Holstein in der Kapelle des Schlosses zu Berlin.
1914 Die »Wissenschaftliche Gesellschaft für Flugtechnik e. V.« Berlin wird umbenannt in »Wissenschaftliche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt e. V.«.

28. Februar
1720 Durch Patent des Königs Friedrich Wilhelm I. wird auf die Zerstörung der durch den Hof angelegten Berliner Straßenlaternen eine Geldstrafe von 200 Talern angedroht.
1842 Ein »Reglement über die Benutzung der Königlichen Bibliothek durch >Auswärtige<« regelt die Bedingungen der Fernleihe. Die Ausleihfrist wurde dadurch von vier auf sechs Wochen verlängert.
1928 Im Berliner Theater am Platz der Republik, der sogenannten Krolloper, findet die Premiere des Opernoratoriums »Oedipus Rex« von Igor Strawinsky

statt. Eigentlich war es die Uraufführung, da der Komponist die Oper in Paris nur im Rahmen eines Konzerts dirigiert hatte.
1955 Auf der Neukölln- Mittenwalder Eisenbahn ist für den Personenverkehr der letzte Betriebstag. Die Verbindung ins südliche Umland über Rudow hinaus war seit der Blockade unterbrochen. In der letzten Zeit hatten 1 100 Fahrgäste pro Monat die Bahn benutzt.

29. Februar
1928 Reichsernährungsminister Martin Schiele (DNVP) erläutert in der Reichstagsdebatte in Berlin das Notprogramm für die Landwirtschaft.
1948 Auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten in der SPD in Neukölln werden Herbert Scheffler und Walter Jaroschowitz als Vertreter Berlins für den zentralen Arbeitsausschuß der Jungsozialisten Deutschlands nominiert.
1980 Im Friedrichstadtpalast (Am Zirkus 1, Mitte) findet die letzte Vorstellung statt. Das Theaterhaus mit über 100jähriger Tradition wies Baumängel auf und wurde 1985 abgerissen. Das Ensemble gab bis zur Eröffnung des neuen Hauses im April 1984 Gastspiele.

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