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85 Geschichte und Geschichten![]() | Martha Liebermann ![]() ![]() |
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ten. Und der populäre Max Liebermann wurde sehr viel gegrüßt.
Martha Liebermann war eine sehr entfernte Verwandte von uns, eine Cousine meiner Urgroßmutter. Meine Mutter kannte Frau Liebermann aus ihrer Jugend, weil sie auf denselben Bälle getanzt hatte wie deren Tochter Käthe. Diese flüchtige Bekanntschaft wurde wieder aufgenommen, als meine Mutter Frau Liebermann Alwine Walter als Hausangestellte vermittelte. Meine ehemalige Kinderfrau, die ich sehr liebte. In den letzten Monaten ihres Lebens haben Sie Martha Liebermann mehrfach besucht. Wo wohnte sie damals?
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Die Menzel- Zeichnungen hingen im Küchenkorridor
Sabine Weyl über ihre Besuche bei Martha Liebermann
Woher rührt Ihre Bekanntschaft mit den Liebermanns?
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weise die wunderschönen Menzel- Zeichnungen im Küchenkorridor. Die Bücherregale standen aus Platzmangel im Entree.
Martha Liebermann erlitt im Jahre 1942 einen Schlaganfall.
Nach diesem Schlaganfall war Martha Liebermann teilweise gelähmt und ans Bett gefesselt.
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»Mein liebes Kind, Ihre Mutter schickt Sie zu mir, um mich zu fragen, wie es mir geht. Sagen Sie ihr, es geht mir schlecht, es geht mir sehr schlecht, und ich möchte nur noch sterben.«
Um nicht deportiert zu werden, nahm Martha Liebermann dann eine Überdosis Veronal.
Vorher war es gelungen, einige wertvolle Gegenstände aus der Wohnung zu retten.
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striert hatte. Natürlich mußte sie dann Repressalien befürchten.
Als die alte Dame dann bettlägerig geworden war, kam Frau Solf mit Säcken in die Wohnung und hat mit Hilfe von Alwine Walter eingepackt, was sich nicht unmittelbar im Blickbzw. Hörfeld von Martha Liebermann befand. Diese Sachen konnten später Käthe Riezler übergeben werden. Eine Liste, auf der der Inhalt der Wohnung verzeichnet ist, findet sich übrigens in dem großartigen Buch von Bernd Schmalhausen »Ich bin doch nur ein Maler«, erschienen 1994 im Olms Verlag. Immer wieder Schikanen Über die letzten Jahre von Martha Liebermann heißt es im Katalog zur Ausstellung im Centrum Judaicum: »Martha Liebermann blieb in Berlin, weil sie sich zu alt für einen Neuanfang fühlte. Kurze Zeit später wurde der Pariser Platz mit dem >Judenbann< belegt. Frau Liebermann war gezwungen, nach über dreißig Jahren ihr Zuhause aufzugeben. Unter Zwang mußte sie 1940 die Wannseevilla verkaufen, durfte aber über die Verkaufssumme nicht verfügen. Im selben Jahr gab die Witwe dem beständigen Drängen ihrer Familie nach und entschloß sich doch zur Emigration. Freunde in der Schweiz und in Schweden bemühten sich, die von den deutschen Behörden mehrmals erhöhte Reichsflucht- |
steuer aufzubringen. Sie mußten aber feststellen, daß immer wieder neue Schikanen gefunden wurden, um die Ausreise zu verhindern.« (Katalog zur Ausstellung »Was vom Leben übrig bleibt, sind Bilder und Geschichten«, Seite 256.
Rezension des Katalogs siehe Seite 106 dieser Monatsschrift) Das Gespräch führte Jutta Arnold | |||||
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© Edition Luisenstadt, 1997
www.luise-berlin.de