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69 Novitäten
![]() | Caruso singt in der Oper |
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Horst Fliegel
9. Oktober 1906: Caruso singt in der Oper Es ist schon ein besonderer Tag im Leben der Königlichen Hofoper Unter den
Linden, jener 9. Oktober 1906. Kein Geringerer als Enrico Caruso, der weltberühmte
Tenor, singt erstmals im damals renommiertesten Musiktheater des deutschen
Kaiserreiches. An jenem Mittwoch singt er den Herzog
in Giuseppe Verdis »Rigoletto«, eine
seiner Traumrollen. Am 11. Oktober ist er der
José in Georges Bizets »Carmen«.
| nicht schlecht und gab ihm kostenlos
Stunden. Später verdiente er sich ein paar
Lire damit, daß er im Auftrag verliebter
junger Männer ein Ständchen unter den
Fenstern ihrer Angebeteten sang.
1887 stand er erstmals auf der Bühne. 1889, nach seinem Stimmbruch, sang er neapolitanische canconi im Musikcafé. Ab 1891 studierte er intensiv Gesang bei Guglielmo Vergine. Schließlich begann 1895 eine Karriere, die ihresgleichen sucht. Der Meister des Belcanto, jenes unverwechselbaren italienischen Stils, errang dank seiner Stimme und seines Talents den ersten Platz unter den Operntenören seiner Zeit. Er war ständig auf Reisen und pendelte zwischen den Metropolen Europas und Amerikas. Allein an der MET, dem Metropolitan Opera House New York, sang er 600 Vorstellungen. Caruso beherrschte 67 Opernrollen. Seine Stimme, die sich von lyrischen Anfängen zu einer bis heute gerühmten technischen und künstlerischen Vollendung entwickelte, wurde ab 1901 auf über 500 Schallplatten festgehalten. Enrico Caruso starb am 2. August 1921 in Neapel an einer Infektion, die vor allem seine Lunge befallen hatte. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Santa Maria del Piano. Bis in die 30er Jahre war der einbalsamierte Körper in einem Jugendstilsarg aus Kristall und Silber ausgestellt. Später umkleidete man den Sarg mit Holz. | ||||
© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 10/1996
www.berlinische-monatsschrift.de