![]() |
![]() |
220 Berlin-Kalender
![]() | Chronik 1961-1989 ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
KALENDER 1961-1989
1 9 6 1 12. August |
18. August Das vom Senat eingerichtete »Studio am Stacheldraht« nimmt seine Tätigkeit auf. DDR-Grenzposten werden mit Lautsprechern über die Sperranlagen hinweg über die politische Situation aufgeklärt und aufgefordert, nicht auf Flüchtlinge zu schießen. 19. August Die Büros der SPD im Stadtbezirk Friedrichshain werden von Einheiten der SED-Betriebskampfgruppen besetzt und geschlossen. 22. August Eine DDR-Anordnung legt mit Wirkung vom 23. August fest, dass Westberliner für Besuche in Ost-Berlin Passierscheine benötigen und im Straßenverkehr nur die Übergänge Chausseestraße, Invalidenstraße, Sonnenallee und Oberbaumbrücke benutzen dürfen. 23. August Westberliner Polizei schließt im Auftrag der Allierten die von der DDR auf Westberliner S-Bahnhöfen eingerichteten Büros zur Ausgabe von Passierscheinen an Westberliner Bürger. 1. September Unzählige Menschen säumen den Weg, als der sowjetische Kosmonaut German Titow, der mit dem Raumschiff Wostok 2 am 6. August den zweiten bemannten Raumflug unternahm und 17-mal die Erde umkreiste, von Schönefeld zum Schloss Niederschönhausen fährt. 2. September Nach sechsjähriger Bauzeit wird die neue U-Bahn-Linie Leopoldplatz-Spichernstraße mit den Bahnhöfen Amrumer Straße, Putlitzstraße (Westhafen), Birkenstraße, Turmstraße, Hansaplatz, Zoologischer Garten und Kurfürstendamm dem Verkehr übergeben. 11. September Die BVG (West) stellt den Verkauf von Fahrscheinen gegen Ost-Mark ein. |
![]() | ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
221 Berlin-Kalender
![]() | Chronik 1961-1989 ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
19. September Bischof Bengsch wird in der Corpus-Christi-Kirche (Prenzlauer Berg) von dem Meißner Bischof Spülbeck als katholischer Bischof inthronisiert. Die Zeremonie wird danach in der St.-Matthias-Kirche (Schöneberg) auf Westberliner Gebiet wiederholt. 24. September Der Neubau der Deutschen Oper Berlin in der Bismarckstraße (Charlottenburg) wird mit Mozarts »Don Giovanni« eröffnet. 30. September Der nach dem Brand vom 19. Mai 1958 neu erbaute Müggelturm wird eingeweiht. 126 Stufen führen zum Aussichtsgeschoss des aus Beton und Glas errichteten Gebäudes. Die offizielle Eröffnungsfeier findet in der Silvesternacht 1961 statt. 11. Oktober Auf dem Kollwitzplatz (Prenzlauer Berg) wird ein von dem Bildhauer Gustav Seitz geschaffenes Kollwitzdenkmal enthüllt. 21. Oktober Am Hüllenpfuhl in der Gatower Feldflur (Spandau) werden 17 rastende Bekassinen beobachtet. Dieser Schnepfenvogel gilt in Mitteleuropa in seinem Bestand als stark gefährdet. 25. Oktober Amerikanische Panzer gehen am Sektorenübergang Checkpoint Charlie (Friedrichstraße, Mitte) in Stellung, nachdem die Sowjetunion die Bewegungsfreiheit der Westalliierten in ganz Berlin eingeschränkt hat. Sie ziehen sich am 28. Oktober wieder zurück. 13. November Das Stalin-Denkmal in der Stalinallee (Friedrichshain) wird nachts in aller Stille abgerissen und die Stalinallee am folgenden Tag in Karl-Marx-Allee bzw. Frankfurter Allee um- bzw. rückbenannt. 2. Dezember Die neue Zentrale der Berliner SPD, das Kurt-Schumacher-Haus in der Müllerstraße 163 (Wedding), wird offiziell seiner Bestimmung übergeben. 12. Dezember An der Stelle des früheren Lehrervereinshauses am Alexanderplatz (Mitte), das durch Bombenangriffe während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde, wird der Grundstein für das »Haus des Lehrers« und für die Kongresshalle gelegt. |
17. Dezember Der Anbau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wird feierlich von dem evangelischen Bischof Dr. Otto Dibelius mit einem Gottesdienst eingeweiht. 1 9 6 2 24. Januar 1 9 6 3 18. Februar |
![]() | ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
222 Berlin-Kalender
![]() | Chronik 1961-1989 ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
5. Juni Das IOC-Exekutivkomitee beschließt in Lausanne die Ablehnung einer Bewerbung West-Berlins um die Ausrichtung der Olympischen Spiele1968, da sie, wie IOC-Präsident Avery Brundage mitteilte, nicht von einer gleichen Einladung Ost-Berlins begleitet war. 24. August Am ersten Spieltag der neu geschaffenen Fußball-Bundesliga erzielt Berlins Vertreter Hertha BSC vor 55 000 Zuschauern im Olympiastadion (Charlottenburg) gegen den deutschen Rekordmeister 1.FC Nürnberg ein 1:1. 30. August Die 23. Große Deutsche Funkausstellung - zum zweitenmal nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in Berlin - wird eröffnet. In 15 Hallen und neun Pavillons des Messegeländes am Funkturm (Charlottenburg) zeigen 153 Produzenten ihre Erzeugnisse. 31. August Der Gorilla Knorke, der unbestrittene Liebling der Westberliner Zoobesucher, stirbt im Alter von etwa sieben Jahren. 15. Oktober Nach einer Bauzeit von drei Jahren wird die neue, von Professor Hans Scharoun geschaffene Philharmonie am Kemperplatz (Tiergarten) eröffnet. Die Berliner Philharmoniker spielen unter Leitung von Herbert von Karajan Beethovens Neunte Sinfonie. 17. Dezember Nach wochenlangen Verhandlungen schließt der Senat trotz massiver Bonner Bedenken ein erstes Passierscheinabkommen mit der DDR-Regierung, das Westberlinern vom 19. 12. bis 5. 1. den Besuch ihrer Verwandten in Ost-Berlin ermöglicht. 23. Dezember Das Prinzessinnenpalais Unter den Linden (Mitte) mit dem dort untergebrachten Operncafé wird nach umfangreichen Wiederherstellungsarbeiten der Öffentlichkeit übergeben. |
1 9 6 4
5. Januar 1 9 6 5 2. April |
![]() | ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
223 Berlin-Kalender
![]() | Chronik 1961-1989 ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
4. April Sowjetische und DDR-Düsenjäger überqueren im Tiefflug die Stadt und durchbrechen dabei mehrfach die Schallmauer. Anlass ist eine Plenarsitzung des Deutschen Bundestages in West-Berlin. 25. April Im Rahmen einer für die Ostertage vereinbarten Passierscheinregelung können rund 580000 Westberliner ihre Verwandten im Ostteil der Stadt besuchen. 10. Juni Das Haus des Rundfunks in der Masurenallee (Charlottenburg) geht zu einem Kaufpreis von92 Millionen Mark aus dem Bundeseigentum in den Besitz des SFB über. Die sowjetischen Behörden hatten das Haus am 5. Juli 1956 freigegeben. 15. September Bei einem Konzert der Rockgruppe»The Rolling Stones« in der Waldbühne (Charlottenburg) kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen Fans und der Polizei. Der dabei entstandene Sachschaden beträgt 400 000 Mark. 1 9 6 6 5. Februar |
1 9 6 7
1. Januar |
![]() | ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
224 Berlin-Kalender
![]() | Chronik 1961-1989 ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
1 9 6 8
11. April 1 9 7 0 19. April |
1 9 7 1
22. März 1 9 7 2 30. Juni |
![]() | ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
225 Berlin-Kalender
![]() | Chronik 1961-1989 ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
18. Oktober Der Rat des Stadtbezirks Prenzlauer Berg erneuert den am 6. Oktober 1966 mit dem Londoner Bezirk Hackney abgeschlossenen Freundschaftsvertrag. 23. Dezember Erstmals seit 1965 können Westberliner das Weihnachtsfest wieder bei Verwandten und Freunden in Ost-Berlin und der DDR feiern. 1 9 7 3 30. August 1 9 7 4 3. Februar |
1 9 7 5
23. Mai 1 9 7 6 23. April 1 9 7 7 13. März |
![]() | ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
226 Berlin-Kalender
![]() | Chronik 1961-1989 ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
20. Juni Der Schauspieler und Sänger Manfred Krug und seine Familie verlassen mit Genehmigung der DDR-Behörden Ost-Berlin und gehen in die Bundesrepublik. 23. August Der in Ost-Berlin wohnende Wirtschaftsfunktionär der DDR und Kritiker des SED-Regimes Rudolf Bahro wird durch den Staatssicherheitsdienst verhaftet und am 30. Juni 1978 zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt. 5. Dezember Auf der Grundlage des Beschlusses des SED-Politbüros vom 1. Februar 1977 zu Kirchenbauten in Neubaugebieten werden vom SED-Bezirkssekretariat vier Objekte in Marzahn genehmigt (2Evangelische Kirchen, 1 Katholische Kirche, Rekonstruktion der Dorfkirche). 27. Dezember West-Berlin steht mit 84 Drogentoten im Jahr 1977 an der Spitze aller deutschen Städte. 1 9 7 8 2. Mai 1 9 7 9 5. Januar |
2. April Das Internationale Congress Centrum Berlin (ICC) am Messegelände am Funkturm (Charlottenburg) wird nach zehnjähriger Planung und vierjähriger Bauzeit eröffnet. 17. April »Die Tageszeitung« (taz) erscheint mit ihrer ersten Ausgabe in West-Berlin. Sie versteht sich als überregionale Alternativzeitung. 9. Mai Der seit November 1976 geltende Hausarrest für den Ostberliner Regimekritiker Prof. Robert Havemann wird von der DDR-Regierung aufgehoben. 22. Mai Das Stadtgericht Köpenick verurteilt den DDR-Schriftsteller Stephan Heym wegen angeblicher Devisenvergehen zu 9 000 Mark Geldstrafe. 10. Juni Erstmals wählt das Berliner Abgeordnetenhaus drei Abgeordnete in das Europäische Parlament. Sie gehören zum Kontingent der Abgeordneten der Bundesrepublik Deutschland. 29. Oktober In Berlin wird das XX. Tischtennis-Turnier der Tausende (TTT), eine traditionelle Volkssportveranstaltung um die Pokale der Berliner Zeitung, eröffnet. 1 9 8 0 27. Februar |
![]() | ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
227 Berlin-Kalender
![]() | Chronik 1961-1989 ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
13. Oktober Sechs Angehörige der Terrororganisation »Bewegung 2. Juni« werden vom Westberliner Kammergericht wegen der Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz im Jahr 1975 zu Freiheitsstrafen zwischen fünf und fünfzehn Jahren verurteilt. 1 9 8 1 26. Januar 1 9 8 2 26. August |
20. November Mit der Übergabe des letzten Teilstücks durch die Verkehrsminister der BRD und der DDR, Werner Dollinger und Otto Arndt, ist die Transitautobahn Berlin-Hamburg durchgängig befahrbar. 1 9 8 3 26. Januar |
![]() | ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
228 Berlin-Kalender
![]() | Chronik 1961-1989 ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
1 9 8 4
9. Januar |
27. Juni Der Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin, Hans-Otto Bräutigam, teilt mit, dass die Vertretung in der Hannoverschen Straße vorläufig geschlossen wird. Immer mehr DDR-Bürger suchen hier Zuflucht, um ihre Ausreise zu erzwingen. 8. September Generalsuperintendent Günter Krusche erhält den Schlüssel zu dem von Horst Göbel am Fennpfuhl errichteten Gemeindezentrum, zu dem eine Gottesdiensthalle, ein Büro, zwei Wohnungen sowie je ein Kinder- und Jugendraum gehören. 1. Oktober Das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt 2 (Mitte) wird - weitgehend originalgetreu nach Schinkelschen Plänen restauriert - als Konzerthaus wiedereröffnet. Den Wiederaufbau leitete Erhardt Gißke. 5. Oktober Die ersten beiden Kinder, die in Ost-Berlin auf dem Weg der Befruchtung außerhalb des Körpers gezeugt wurden (»Retorten-Babys«), werden in der Frauenklinik der Charité geboren. Es waren Zwillingsknaben von 2 600 g Gewicht und 46 cm Größe. 15. November Die DDR-Behörden sperren die »Brückeder Einheit« (Glienicker Brücke), die seit 1961 nur noch die Angehörigen der westlichen Militärmissionen in Potsdam benutzen durften, da keine Einigung über die Finanzierung der Reparaturen erzielt werden konnte. 1 9 8 5 2. Januar |
![]() | ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
229 Berlin-Kalender
![]() | Chronik 1961-1989 ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
22. Januar Das unmittelbar hinter der Mauer an der Bernauer Straße liegende Kirchenschiff der evangelischen Versöhnungskirche (Mitte) wird auf Veranlassung der Ostberliner Behörden gesprengt. Das Gotteshaus wurde seit dem Mauerbau nicht mehr genutzt. 14. Februar Das größte private Hallen- und Freibadzentrum »blub« wird in der Britzer Buschkrugallee (Neukölln) eingeweiht. 2. März Die bisher größte Internationale Tourismus-Börse mit 2 230 Ausstellern aus 130 Ländern wird in den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) eröffnet. 26. April Die 18. Bundesgartenschau (BUGA) 1985öffnet auf einem fast 100 Hektar großen Parkgelände im Berliner Ortsteil Britz ihre Pforten. 1. September Der Stadtbezirk Berlin-Hohenschönhausen wird aus den bisher zu Weißensee gehörenden Ortsteilen Falkenberg, Hohenschönhausen, Malchow und Wartenberg gegründet. 20. Oktober Die Festwoche anlässlich des175-jährigen Bestehens der Humboldt-Universität und des 275. Gründungsjubiläums der Charité beginnt. 1 9 8 6 21. Januar |
13. August An der Bernauer Straße (Wedding) findet eine Gedenkfeier zum 25. Jahrestag des Mauerbaus statt. 10. September Der neue Exarch des Moskauer Patriarchats für Berlin und Mitteleuropa, der 48-jährige Bischof German, gibt einen Empfang, an dem staatliche Vertreter aus Ost- und West-Berlin sowie Repräsentanten beider großen Konfessionen teilnehmen. 23. November Bei einer Präsentation des Vereins»Berliner für den Reichstag« stellt der bulgarische Künstler Christo Jawatscheff sein Verhüllungsmodell vor. Er schlägt vor, es 1988, wenn West-Berlin»europäische Kulturhauptstadt« wird, zu verwirklichen. 1 9 8 7 22. Februar |
![]() | ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
230 Berlin-Kalender
![]() | Chronik 1961-1989 ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
14. August Im Martin-Gropius-Bau in der Stresemannstraße (Kreuzberg) wird die Ausstellung»Berlin, Berlin« mit einem offiziellen Festakt eröffnet. 17. August Der letzte Insasse des Spandauer Kriegsverbrecher-Gefängnisses, Rudolf Heß, begeht im Alter von 93 Jahren Selbstmord. Er war als»Stellvertreter des Führers« im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess 1946 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. 26. August Als erstes privates Fernsehprogramm kann SAT 1 in Berlin über Antenne empfangen werden. 30. August Auf dem Flughafen Tempelhof wird ein»Japanisches Feuerwerk« abgebrannt, dem fast 1,2Millionen Menschen zuschauen. 5. September Die Ostberliner Behörden dulden erstmals eine nicht angemeldete Demonstration. Daran nahmen rund tausend Mitglieder und Sympathisanten von unabhängigen Friedensgruppen teil. 15. September Nach fünfjähriger Restaurierung wird die im April 1945 zerstörte Friedrichswerdersche Kirche wiedereröffnet. In ihr ist das Schinkelmuseum untergebracht. 17. Oktober Nach Abschluss des Rockkonzerts in der Zionskirche (Mitte) dringen Ost- und Westberliner Skinheads, die sich regelmäßig in der Kneipe»Sputnik« trafen, in das Gotteshaus ein. Die etwa 30 Randalierer misshandelten Besucher des Konzerts. 16. November Rund 700 Personen nehmen in der Gethsemanekirche im Bezirk Prenzlauer Berg an einem»Dialog zur Mündigkeit des Staatsbürgers« teil. Die eingeladenen Vertreter des Staates, von Parteien und Organisationen hatten ihre Gesprächsbereitschaft zurückgezogen. 1 9 8 8 14. Januar |
1 9 8 9
11. Januar |
![]() | ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
231 Berlin-Kalender
![]() | Chronik 1961-1989 ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
8. Oktober Der Italiener Claudio Abbado, Musikdirektor der Wiener Staatsoper und Hauptdirigent der Wiener Philharmoniker, wird von den Berliner Philharmonikern zu ihrem Chefdirigenten gewählt. 9. Oktober In der Gethsemanekirche an der Stargarder Straße verliest Bischof Gottfried Forck einen Appell führender Vertreter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg an die Obrigkeit der DDR, der zur Einleitung glaubhafter demokratischer Schritte auffordert. 14. Oktober In Ost-Berlin nehmen über 100 Vertreter von einzelnen Gruppen der Bürgerbewegung Neues Forum an einer Koordinierungsversammlung teil. Das Neue Forum hat sich zu einer DDR-weiten Oppositionsbewegung formiert. 18. Oktober SED-Generalsekretär Erich Honecker wird von seinen Aufgaben entbunden. 23. Oktober Mitglieder von DDR-Reformgruppen informieren im Rahmen einer Pressekonferenz in Ost-Berlin über gewalttätige Übergriffe von Sicherheitskräften während der Gegendemonstration zu den offiziellen Feierlichkeiten anlässlich des DDR-Jubiläums am 7. Oktober. 24. Oktober Die DDR-Volkskammer wählt im Palast der Republik (Schloßplatz, Mitte) Egon Krenz (SED) zum Staatsratsvorsitzenden und zum Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates. Erstmals bei einer solchen Entscheidung gibt es Gegenstimmen und Enthaltungen. 29. Oktober Bei einem Treffen mit dem Berliner SED-Bezirkschef Günter Schabowski erfährt der Regierende Bürgermeister Walter Momper von einer geplanten großzügigen Reiseregelung. |
1. November Mit einem Festgottesdienst in der Spandauer Nikolaikirche gedenkt die Evangelische Kirche des 450. Jahrestages der Einführung der Reformation in der Mark Brandenburg. 4. November Auf dem Alexanderplatz (Mitte) findet eine von Ostberliner Kulturschaffenden initiierte Kundgebung für Reformen und Demokratie statt, an der mehr als 500 000 Menschen teilnehmen. 8. November Nachdem einen Tag zuvor bereits der Ministerrat der DDR zurückgetreten war, erklärt nun auch das Politbüro der SED geschlossen seinen Rücktritt. Egon Krenz wird als Generalsekretär der SED bestätigt. 9. November Auf einer vom DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz verkündet SED-Politbüromitglied Günter Schabowski »neue Reiseregelungen« für den grenzüberschreitenden Verkehr. Praktisch bedeutete das den Fall der Berliner Mauer nach über 28 Jahren. |
![]() | ![]() ![]() |
© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 6/2001
www.berlinische-monatsschrift.de