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168 Dokumentiert
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In alten Zeitungen geblättert
Stimmen aus Ost und West zum Mauerbau Am 15. Juni 1961 fand in Ost-Berlin eine Pressekonferenz mit Walter Ulbricht statt. Aus dem Frage- und Antwortspiel druckte »Neues Deutschland« am nächsten Tag auch folgende Passage: Doherr (»Frankfurter Rundschau«): Ich möchte eine Zusatzfrage stellen: Herr Vorsitzender! Bedeutet die Bildung einer Freien Stadt Ihrer Meinung nach, daß die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet wird? Und sind Sie entschlossen, dieser Tatsache mit allen Konsequenzen Rechnung zu tragen?
150 000 Flüchtlinge »Berliner Morgenpost«,
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Allein in der letzten Woche kamen 12 448 Flüchtlinge. Der Anteil von Grenzgängern, Jugendlichen, Lehrern, Ärzten und ehemaligen »Volkspolizisten« ist unvermindert stark. Auch mehrere Wissenschaftler aus der Zone meldeten sich in Marienfelde. Unter ihnen befinden sich zwei Dozenten und ein Lektor der Leipziger Universität.
Stacheldraht und Beton »Der Tagesspiegel«,
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169 Dokumentiert
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»Neues Deutschland«,
Montag 14. August 1961: Seit dem Anbruch des Sonntags herrschen Ordnung und klare Verhältnisse an den Grenzen der Deutschen Demokratischen Republik, besonders an der Grenze zu den Westsektoren von Groß-Berlin. Auf Vorschlag der Regierungen der Warschauer Vertragsstaaten und entsprechend dem einmütigen Beschluß der Volkskammer, hat der Ministerrat jetzt jene Maßnahmen ergriffen, die von der Bevölkerung der DDR seit langem gefordert worden sind: eine Kontrolle und Bewachung unserer Grenzen wie sie an den Grenzen jedes souveränen Staates üblich ist ... »Telegraf«,
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Schlagabtausch
»Telegraf«,
»Neue Zeit«, Organ der Ost-CDU,
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170 Dokumentiert
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... Der Londoner »Daily Express« stellte gestern fest: »Im Allgemeinen hat eine Nation das Recht, ihre Grenzen gegenüber ihren eigenen Staatsangehörigen zu schließen.« Das Blatt betont, der Schritt der DDR sei kein Grund zur Panik und fährt fort: »Die ostdeutsche Entscheidung ändert nichts an der Argumentation zugunsten von Verhandlungen.«
»Berliner Zeitung«,
»Der Tagesspiegel«,
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Der Beschluß zur Truppenverlegung wurde in der Nacht zum Sonnabend im Weißen Haus auf einer Konferenz gefasst, an der neben Präsident Kennedy, sein Militärberater General Taylor sowie General Clay, der Rußlandsachverständige Bohlen und Unterstaatssekretär Kohler teilnahmen ... Auch die britische Garnison in Berlin soll eine größere Kampfkraft erhalten. Ein britischer Armeesprecher teilte mit, daß noch am Sonnabend eine Eisenbahnladung von Kampffahrzeugen nach Berlin abgehe und am Sonntagmorgen auf dem Bahnhof Spandau-West entladen werden soll.
»Telegraf«,
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171 Dokumentiert
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»Telegraf«,
Freitag, 25. August 1961: Der Berliner Innensenator Lipschitz hat gestern die Schließung sämtlicher 13 Geschäftsstellen der kommunistischen Einheitspartei (SED) in Westberlin angeordnet. Diese Maßnahme geschah auf Grund des § 14 des Polizeiverwaltungsgesetzes zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung bis zur Wiederherstellung der Freizügigkeit in Westberlin. Kurz nach 18.00 Uhr trafen gestern daraufhin die Polizisten im »Dachbüro« in Neukölln und in den zwölf Kreisbüros ein und forderten Angehörige der SED zum Verlassen der Räume auf. Sämtliche Türschlösser wurden verplombt. Dokumente und Unterlagen der Westberliner SED blieben in diesen versiegelten Dienststellen. Die Schließung der SED-Büros ist eine Antwort des Westberliner Senats auf die Zwangsmaßnahme gegen mehrere SPD-Büros in Ost-Berlin. Wie Innensenator Lipschitz mitteilte, wird man auch gegen die kommunistischen Terrororganisationen in West-Berlin vorgehen. Dazu gehören unter anderem die kommunistische Einheitsgewerkschaft FDGB und der »Demokratische Frauenbund Deutschlands«. »Neues Deutschland«,
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Gleichzeitig werden die Gewaltakte gegen das billigste Verkehrsmittel der West-Berliner, die S-Bahn, fortgesetzt, S-Bahnwagen zerstört und friedliche Passanten terrorisiert. All diese Willkürakte und Terrormaßnahmen werden von der Stumm-Polizei gedeckt. Als Antwort auf diese fortgesetzten Gewaltakte und die von Brandt und Lipschitz inszenierten Provokationen haben Kampfgruppen der Arbeiterklasse am Dienstag-Vormittag die SPD-Büros in den Kreisen Mitte und Weißensee geschlossen.
»Berliner Morgenpost«,
Die ersten Mauertoten »Berliner Morgenpost«,
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172 Dokumentiert
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Fahrbahn und Bürgersteige gehören zum Westberliner Bezirk Wedding. Auch die Tür des Hauses Nr. 48 hatten Bautrupps verbarrikadiert.
In der Nacht zum Dienstag wurde auch der Eingang zur Versöhnungskirche in Ost-Berlin zugemauert. Das Portal führt auf die Bernauer Straße. Mehr als die Hälfte der Gemeindemitglieder wohnt in Westberlin. Für sie wird von Sonntag an der Gottesdienst in der Kirche Ackerstraße 31/32 stattfinden. »Telegraf«,
»Berliner Morgenpost«,
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Kameraden von Euch haben gestern einen jungen Bauarbeiter kaltblütig abgeknallt. Wir sagen Euch: Das ist Mord ... Denkt daran: Kein Mord bleibt ungesühnt!
Johnson und Adenauer in Berlin »Der Tagesspiegel«,
»Telegraf«,
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173 Dokumentiert
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Trotz aller Bedrohungen winkten viele Hunderte der fernen Kolonne zu ... Höhepunkt der Rundfahrt war ein Besuch der Bernauer Straße, in der die Häuserfront die Grenze des Sowjetsektors bildet. Die vernagelten Türen und die mit meterhohen Betonmauern versperrten Baulücken ergaben ein schauriges Bild des deutschen Elends. Interessiert verfolgten die Grenzposten im Sowjetsektor die Vorgänge auf der Westseite.
»Der Tagesspiegel«,
Parole: Verhandlungen »Neue Zeit«, Organ der Ost-CDU,
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Sie müssen dies um so mehr, als gegen alle Erfahrungen plötzlich auch solche Ausradierer wie Strauß und ebenso sein Kanzler vor den Schrecken eines Atomkrieges warnen und die Parole Verhandlungen aufnehmen. Derselbe Strauß, der im Jahre 1956 nach einer AP-Meldung sagte, daß »die vereinigte Stärke unserer Bundesgenossen ausreicht, um das Reich der Sowjetunion von der Landkarte streichen zu können«, forderte in einer Pressekonferenz am 17. August in München Zurückhaltung, damit die Krise nicht verschärft werde ... Wir können heute feststellen, daß der Gedanke der Verhandlungen triumphiert, daß auch die, die sie bisher wütend ablehnten, plötzlich für Verhandlungen sind. Die Maßnahmen der Regierung der DDR und der Warschauer Vertragsländer haben dazu beigetragen, die Kriegshysterie zu zügeln.
In Ostberlin: Produktionsaufgebot »Berliner Zeitung«,
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174 Dokumentiert
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»Anweisung der Sowjets«
»Der Tagesspiegel«,
»Der Tagesspiegel«,
Zusammengestellt von Horst Wagner |
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 6/2001
www.berlinische-monatsschrift.de