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Dietrich Nummert
»Als hielten alle den Atem an«

Die Schauspielerin Carola Neher (1900-1942)

Begonnen hatte der Weg Karoline Nehers in München am 2. November 1900. Von der Mutter Katharina, Wirtin der nahe des Nymphenburger Schlosses in der Pilarstraße gelegenen Weinstube, tüchtig und resolut, - von ihr, sagt man, habe sie den Durchsetzungswillen geerbt. Der Vater, ein begabter Musiker, aber jähzornig und dem Trunk verfallen, verdiente sein Brot als Musiklehrer und Chorregent, - von ihm soll ihr Musiktalent kommen. Sie spielte hingebungsvoll Klavier, und der Vater soll ihr mit Vorliebe Spielverbot aufgebrummt haben. Alle Quellen berichten, Carola sei ein rebellisches Kind gewesen, - Bruder Josef: »Sie war ein sympathischer Teufel ...«
     Am 4. September 1906 begann für Karolina (oder Karoline, beides amtlich) das Lernen. Acht Jahre später verließ sie das Gebäude an der Maria-Ward- Straße mit dem Beleg, sie habe die Schule mit »hervorzuhebendem Fleiße besucht« und »ein sehr lobenswertes Betragen gepflogen«. Das war am 14. Juli 1914, nahtlos folgte eine Ausbildung an der


Carola Neher, gezeichnet von Wulf Beil

Riemerschmid- Handels- Schule. Nach drei Jahren verließ sie auch diese Bildungsstätte und arbeitete von 1917 bis 1919 in der Münchner Filiale der Dresdner Bank, die ihr ebenfalls »Fleiß und Eifer« bescheinigte.
     Bereits in jungen Jahren nahm sie Schauspielunterricht. Ihr Bruder Josef erwähnte, sie habe »eine sehr gute Lehrerin« »am Staatstheater hier die Emma Berndl« gehabt, andere Quellen nennen auch Fritz Basil und Kurt Stieler sowie als Tanzlehrer Frances Netz.

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Schon damals ein Wesenszug: Was ihr richtig erschien, tat sie offen und entschlossen. Nicht anders war es, als sie 1920 nach Baden-Baden ging.
     In der Stadt mit dem berühmten Spielkasino nahm sie Wohnung in der Schloßstraße 11, schloss mit der Kurverwaltung einen Vertrag für die Saison bis August 1921 (monatlich 250 Mark), verlängerte ihn um ein Jahr (jährlich 6 000 Mark) und zog um in eine Wohnung am Marktplatz. Sie spielte kleine Rollen in »Die Jungfrau von Orleans«, »Jedermann«, »Der Biberpelz«, »Wilhelm Tell« und anderen Stücken. Und natürlich machte sie Fehler. Als ihr die Jessika im »Kaufmann von Venedig« angeboten wurde, glaubte sie, die Rolle nebenbei lernen zu können. Es wurde ein Mißerfolg.
     Nach Baden-Baden arbeitete sie in den Münchener Kammerspielen, die folgende Saison in Nürnberg, danach erneut in der bayerischen Metropole. Sie erhielt jetzt reizvollere Aufgaben in Stücken von Nicodemi, Schnitzler, Sternheim, Strindberg und Wedekind. Ihr Anspruch wuchs, sie gewann an Sicherheit und Ausdruck. Auch Begegnungen mit Brecht, Bronnen und Feuchtwanger. In München fand sie auch ihre Liebe: Klabund, mit bürgerlichem Namen Alfred Henschke (1890-1928).
     Er, Dichter, Dramatiker, Literaturhistoriker, Kabarettist, an Lungentuberkulose leidender, lebenshungriger, besessener Schreiber, verliebte sich seinerseits in die schöne, sportliche, »volkseinfache Menschenblume« und begabte Mimin.
Klabund, dreifachem Diktat unterworfen (Arbeitsintensiver Großstadthektik folgte körperlicher Zusammenbruch, diesem Linderungsversuche in Davos, danach begann alles von vorn) und Carola Neher, lebensbejahend, stürmisch, eine Frau, die von Mitleid nichts hielt - konnte das Bestand haben?
     Ein Engagement führte Carola Neher im September 1924 nach Breslau an das von Paul Barnay geleitete Lobe- und Thalia- Theater, an dem auch Therese Giehse und Peter Lorre wirkten. Klabund folgte wenig später. In der Hl.-Geist- Straße 20 lebten sie nun. Jeder tat seins, tat es intensiv. Was Wunder, wenn ihr Zusammenleben von Beginn an trotz aller Liebe unter Spannung stand. Er schrieb damals einem Freund: »Schulden wie Heu, Stroh im Kopf und nur ein brennendes Herz. Wie soll das enden?« Sie reisten zum Jahreswechsel nach Davos, wohnten in der ihm durch viele Aufenthalte längst bekannten Pension Stolzenfels, wo Carola das Ehepaar Poeschel kennenlernte.
     Dann wieder der Alltag. Auf der Bühne brillierte sie als Shaws Heilige Johanna, verkörperte andere Rollen, Abend für Abend, ohne Pause. Sie fühlte ihre Kraft nachlassen, schrieb an Poeschels: »Hoffentlich klappts und ich bekomme Urlaub.« Es klappte nicht, Urlaub gab es am Breslauer Theater nicht. Zu allem Unglück überfiel sie Fieber - 40°C°! Eine Grippe? Die Diagnose erwies sich als falsch, eine verschleppte Blinddarmentzündung bedrohte ihr Leben. Klabund fühlte »Herzensangst«, sein Körper antwortete mit einem schweren Blutsturz.
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Beide litten sehr, und beide führte, wie Tita Gaehme in »Dem Traum folgen« bemerkt, »die Bedrohung des Todes noch intensiver zueinander«. Carola Neher und Klabund heirateten am 7. Mai 1925.
     Den Jahreswechsel verbrachte das Paar erneut in den Schweizer Bergen - mit Streit. Sie flirtete auf Teufel komm raus, er tobte Eifersucht. Sie flüchtete. Unterwegs schrieb sie an Frau Poeschel: »Ich liebe meinen Mann so sehr wie nichts auf der Welt ... Ich bin ein undelikate Frau. Cést ça.« Im Frühjahr, Klabund weilte bei seinen Eltern in Crossen, hatte sie ein Gastspiel in Frankfurt am Main. Damals las man auch erstmals Texte von ihr, etwa den Artikel »Die Hosenrolle«, der kluge Beobachtungen und Gedanken über »Das Weib als Mann! ...« enthielt.«
     Vor Sommerbeginn schloss das Kapitel Breslau, das beruflich beiden Erfolg gebracht hatte. Aber die Liebe ... 1926 begann ihre Eroberung Berlins, dieser gespaltenen Stadt. »Denn die einen sind im Dunkeln / Und die andern sind im Licht. / Und man siehet die im Lichte / Die im Dunkeln sieht man nicht.« Brecht hatte recht. In Berlin tobten Gegensätze, Weltoffenes paarte sich mit Spießertum, Modernes mit Moder, Mord und Geburt gingen Hand in Hand. Berlin, gepriesen als Welthauptstadt der Kunst, nahm jeden auf, Scharlatane und Genies, Künstler und Dilettanten. Hier lebten sie inzwischen alle, die Regisseure, Dichter, Dramatiker, Mimen,
entschlossen, das alte Theater, »rettungslos vermufft und vermottet«, zu begraben. Ihr erstes Engagement führte Carola Neher an eine der Barnowsky- Bühnen, das Theater in der Königgrätzer Straße. Dort traf sie die Bergner, die Durieux, Renate Müller, Moissi und Steinrück. Wieder vormittags Proben und abends Vorstellung. Danach Nachtmahl bei Maenz, Schlichters oder in Schwanneckes Restaurant. Brecht traf sie, Bronnen, wie überhaupt die Autoren immer in der Nähe zu sein schienen - Wedekind, Kaiser, Benn, Heinrich Mann, Feuchtwanger, Arnold Zweig, Hasenclever ... Aber die Saison war hart, und sie freute sich auf einen Urlaub.
     Der Bankier Ernst Goldschmidt hatte dem Paar sein Schlösschen in Zeesen zur Verfügung gestellt. Sie paddelte, schwamm, lernte die neue Rolle aus Kukuli, er schrieb, dichtete die »Ode an Zeesen«, fand die Zauberworte: Auch wir / Mädchen / Geliebte / Frau / Mensch / Immer zu zweit zu zweit seit zweien Jahren / Schwimmen wir auf den Wassern des Lebens ...
     Sie spielte Kukuli schon am Lustspielhaus, wo die Dorsch und Fritzi Massary unter Vertrag standen, sie spielte die Ann in Mensch und Übermensch, eilte wie Vicki Baum, Durieux oder Marlene Dietrich zur Gymnastik in des Türken Mahir Sportschuppen in der Passauer Straße, sie spielte in der Tribüne mit Adele Sandrock und Paul Wegener, spielte, spielte, spielte.
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Der 1927er Urlaub auf der Adriainsel Brioni bot dem Paar Gelegenheit, einen neuen Anlauf zu nehmen. Aber, Urlaube waren teuer, Klabunds Kuren nicht minder, ihn drückten Geldsorgen. Sie lebten nun probeweise getrennt. An Frau Poeschel schrieb sie: »Mein Mann braucht Ruhe, Ruhe, Ruhe.« Sie wollte keine Muße. Sie spielte auf vielen Bühnen, im Lessing- Theater, Renaissance- Theater, in der Volksbühne, den Kammerspielen, am Schiffbauerdamm, im Deutschen Theater. Die Kritik jubelte: Carola Neher »feierte ... einen wahren Triumph«, bot »... eine brillante Leistung«, »spielt mit ebenso beweglichem Körper wie beweglichem Geist«, »anmutig, zierlich, verführerisch«, »Wundervoll ist ... die herbe Melodik ihrer Bewegung«. »Als sie die Bergpredigt sprach, schien es, als hielten alle den Atem an«, »Sie war die Seele der ganzen Aufführung.«
     Dann stand die »Dreigroschenoper« auf dem Programm. Die Proben begannen am ersten August 1928, Ende des Monats sollte im Haus am Schiffbauerdamm Premiere sein, Carola Neher als Polly. Klabund, der im Juli in die Alpen hatte flüchten müssen, ging es schlecht. Da hielt es sie nicht mehr, sie eilte nach Davos. Brecht drängte: Wann endlich käme sie? Sie indessen sah Klabunds Verfall, sein mühsames Abschiednehmen. Am Morgen des 14. August starb er.
     Disziplin trieb sie nach Berlin.
Zu den Proben erschien sie leidend, unkonzentriert, kaum wiederzuerkennen. Sie fiel in Ohnmacht, probte weiter. Dann sagte sie: »Spielen Sie das Zeug allein!«
     Die »Dreigroschenoper« wurde ein Erfolg, ohne sie, die ein Nervenzusammenbruch niederwarf. In der Neuinszenierung des gestrafften Brecht- Stückes übernahm sie die Polly, und mit ihrer »ergreifenden Beseeltheit der Gebärde«, ihrer »innigen Zartheit der Sprache« gewann das Stück noch. Canetti fand: »Es war eine raffinierte Aufführung, kalt berechnet. Es war der genaueste Ausdruck dieses Berlin. Die Leute jubelten sich zu, das waren sie selbst ... Erst kam ihr Fressen, dann kam ihre Moral ...«
     Brechts Theater brachte Debatten in Gang, die über das Thema Theater hinausgingen. Und da Carola Neher ständig Menschen umgaben, die sich an den Zuständen rieben, Gerechtigkeit forderten, auf das Experiment im Osten schauten, bekam auch sie Hoffnung. Sie, auf der Höhe ihres Ruhms, wünschte eine gerechtere Welt. 1930 traf sie einen Menschen, der ihr gefiel, weil er ähnlich dachte. Hermann Scherchen (1891-1966), Autodidakt, begnadeter Musiker, berühmt geworden vor allem als Dirigent, wollte alles ändern, revolutionieren. Zu diesem Zweck hatte er die Neue Musikgesellschaft, das Scherchen- Quartett, das Melos- Journal gegründet.
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Sein Leben war wirbelnde Aktion, seine Ideen trieben ihn an. Als er und Carola Neher einander begegneten, war heftige Sympathie wohl zwangsläufig. Ebenso zwangsläufig wohl das Ende. Sie trennte sich von Scherchen. Canetti schrieb, wie jener ihm davon erzählte: Er »beschwor sie zu bleiben. Sie wollte etwas tun, dieses Leben war ihr zu wenig. Sie wollte alles stehenlassen, ihre Schauspielerei, ihren Ruhm und ihn ... für sie zählte ein bessarabischer Student, ... der sein Leben aufs Spiel setzen wollte, der nichts fürchtete, kein Gefängnis, keine Erschießung.«
     Der »Student« hieß Anatol Becker, geboren in Akkermann (Belgorod- Dnjestrowski) am Schwarzen Meer. In München und Braunschweig hatte er Ingenieurwesen studiert, danach an der Marxistischen Arbeiterschule in Berlin Russisch unterrichtet. Carola Neher, die Russisch lernen wollte, begegnete ihm dort. Sie räumte ihre Etagenwohnung, zog in eine kleinere. Sie stellte ihre Möbel bei der Kollegin Else Eckesberger unter. Die fragte, wohin es denn gehen solle. Carola Neher antwortete: »Wir wollen nach Rußland.« Aber, erstaunte Eckesberger: »Da sind die Kommunisten.« Da sagte sie: »Na, schöner als hier ist es vielleicht.«
     Über Wien und Prag reisten Becker und sie nach Moskau, Hauptstadt eines Landes, in dem Not herrschte und Aufbruch, lautes Gerede von goldener Zukunft tönte.
Becker arbeitete als Konstrukteur in der Maschinenfabrik »Ordshonikidse«, sie in der Filmfabrik »Meschrabpomfilm«, schrieb Rezensionen, Künstlerporträts, rezitierte, gab Schauspielunterricht. Am 26. Dezember 1934 gebar sie Sohn Georg. Zu jener Zeit gab es kaum noch Gemeinsames in der Ehe. Der Trennung folgten noch mehr Lasten. Verhaftungen und Verurteilungen in ihrer Umgebung säten Angst, Denunziationen vergifteten Beziehungen.
     Das Jahr 1935 brachte keine Besserung. Zwar lebte Hoffnung auf, als im Mai Brecht Moskau besuchte und neben anderen auch Carola Neher traf. Von Monat zu Monat jedoch verschlechterte sich die Lage. Im Mai 1936 wurde Becker abgeholt und wegen Teilnahme an einem angeblich geplanten Attentat auf Stalin erschossen. Carola Neher traf es am 25. Juli, unter anderem wegen eines Berichtes Gustav von Wangenheims, in dem er sie antisowjetischer Tätigkeit verdächtigte. Die Anklage am 16. Juli 1937 beschuldigte sie der Kurierdienste zwischen Moskauer und Prager »trotzkistischen Agenten«. Das Urteil, am gleichen Tage verkündet: zehn Jahre Kerker.
     Im Ausland sorgte sich Brecht um ihr Schicksal. Er schrieb im Mai 1937 an Feuchtwanger: »Könnten Sie etwas für die Neher tun ... Ich selber habe von niemandem eine Antwort erhalten ... « Was unternahm Feuchtwanger?
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Alexander Granach kam aufgrund seiner Intervention bei Stalin frei. Und Carola Neher? Schwieg er, weil er meinte, die Schauprozesse seien rechtens?
     Von Carola Nehers Leben zwischen dem Tag ihrer Verhaftung und ihrem Eintreffen in der Butyrka, dem zentralen Etappengefängnis, gegen Ende 1939 wissen wir wenig. In jener Haftanstalt, die eine deutsche Fürstentochter, die spätere Zarin Katharina II., hatte bauen lassen, traf sie Margarete Buber-Neumann, Klara Vater, Zenzie, die Witwe des Schriftstellers Erich Mühsam.
     Jewgenija Ginsburg schrieb: »Carola hatte sich sehr verändert ... Aber sie wirkte noch bezaubernder als früher. Das Gesicht von einer gleichmäßigen Blässe, wie aus Elfenbein. Ein kindliches Lächeln, traurige ... Bernsteinaugen.« Und Buber-Neumann: »In den meisten Zuchthäusern Russlands schor man die Frauen kahl. Carolas sprossende Haare begannen sich beinahe wieder ein wenig zu legen ... >Wenn ich herauskomme, lasse ich die Haare so, wie sie jetzt sind<, und Carolas dunkle Augen lächelten strahlend.«
     Von der Butyrka ging 1940 der Gefangenentransport »ins Wolgagebiet, dann in ein Lager bei Orjol«. (Tita Gaehme). Das Lager ist das Gefängnis in Orel an der Oka. Von hier schrieb Carola Neher am 10. März 1941 einen Brief an die Leiterin des Kinderheimes, in dem ihr Sohn lebte: »Wie entwickelt sich mein Sohn, körperlich und geistig? Wie steht es mit seiner Gesundheit? Wieviel wiegt er, und wie groß ist er? Womit beschäftigt er sich? Lernt er schon schreiben und lesen?
Sie werden verstehen, dass ich ungeduldig auf den Tag warte, da ich ihm direkt schreiben kann. Wann kommt er in die Schule? Weiß er über seine Mutter Bescheid? Ich bitte Sie sehr, mir sein letztes Foto zu schicken. Ist er musikalisch? Zeichnet er? Wenn ja, schicken Sie mir doch bitte eine Zeichnung, die er gemacht hat! Ich danke von ganzem Herzen für alles Gute, das Sie für mein geliebtes Kind tun können!« Ein Wunder in jener Zeit - sie erhielt Antwort. Aber sie durfte den Brief nur einmal und unter Aufsicht lesen.
     Als deutsche Armeen Smolensk, Gomel und Kiew okkupiert hatten, im September 1941, wurden die Gefangenen hinter den Ural gebracht, ins Etappengefängnis von Sol-Iljetzk. Hilde Duty, einzige überlebende Augenzeugin, berichtete: »Sie war eine ganz hervorragende Frau. Sehr vital, gescheit. Sie war ... weit weg, hatte sehr wenig, was wir damals unterm Genossen verstanden ... (Sie hat) sehr großen Wert auf Körperpflege gelegt, Gymnastik betrieben ...« Dann bekamen alle Typhus. »Und Carola bekam es von Anfang an ganz heftig ... Sie glühte furchtbar ...« Man brachte sie in den »Isolator«, eine als Quarantänestation genutzte Zelle. Wenig später, erzählt Hilde Duty, sei eine Wärterin gekommen und habe gesagt: «Carola prikasala dolgo shitj!« - Carola hat das Zeitliche gesegnet. Das war am 26. Juni 1942.
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 11/2000
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