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171 Berlin-Kalender
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KALENDER 1901-1918 1 9 0 1 1. Januar |
12. Juni Der Senat der Technischen Hochschule in Charlottenburg beschließt, den Diplom Ingenieuren Emil Hoyer, Carl Waldeck und Erich Bandow nach bestandener Prüfung die Würde DoktorIngenieur zu verleihen. Das waren die ersten Promotionen an der Hochschule. 31. Juli J. A. Berson, seit 1890 ständiger Mitarbeiter des Königlich Preußischen Meteorologischen Institutes, erreicht bei einer Ballonfahrt vom Tempelhofer Feld aus eine Höhe von 10800 Metern und weist die Realität der Stratosphäre nach. |
15. August In Oberschöneweide fährt die erste elektrische Straßenbahn. 18. Dezember Das Pergamonmuseum wird durch Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria eröffnet. 1 9 0 2 1. Februar | ||
![]() Volksbadeanstalt Oderberger Straße |
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172 Berlin-Kalender
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22. August Die letzte Pferdebahn- Linie Berlins (Wedding - Großgörschenstraße) wird auf elektrischen Betrieb umgestellt. 25. August Der Rolandbrunnen mit der 3,75 m hohen Rolandfigur, geschaffen von Professor Otto Lessing, wird auf dem Kemperplatz enthüllt. 5. September Der Mediziner Rudolf Virchow, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Alten Kirchhof der St.-Matthäus- Gemeinde in der Großgörschenstraße 12-14/ Monumentenstraße (Schöneberg). 21. September Ein jüdisches Altersheim wird in der Iranischen Straße (Wedding) eingeweiht. 25. September Das bisherige Kabarett »Schall und Rauch« Unter den Linden (Mitte) wird von Max Reinhardt als »Kleines Theater« eröffnet. 13. Oktober Das Dircksen- Denkmal wird zu Ehren des Erbauers der Berliner Stadtbahn, Ernst Dircksen, vor dem Königseingang an der Südseite des Stadtbahnhofes Friedrichstraße enthüllt. | |||
15. Februar Die erste Berliner Hoch- und Untergrundbahn wird zwischen Stralauer Tor und Potsdamer Platz mit einer »Ministerfahrt« für prominente Gäste feierlich eingeweiht. 18. Februar Der Chirurg JuliusWolff (»Knochen-Wolff«), Begründer der Universitätsklinik für orthopädische Chirurgie, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde Berlin, Herbert-Baum- Straße 45 (Weißensee). |
5. März Das als Schrippenkirche bezeichnete Vereinshaus des Vereins »Dienst an Arbeitslosen« in der Ackerstraße 52 (Wedding) wird eröffnet. Die Baukosten betrugen 180000 Mark. 1. April Die »Landesanstalt für Gewässerkunde« mit Sitz in Berlin wird gegründet. Ihr erster Direktor war Hermann Keller, bisheriger Vorsitzender des Wasser- Ausschusses. 19. Mai Der Deutsche Tennisbund wird in Berlin gegründet. 14. Juni In Wannsee findet die erste internationale Motorboot Ausstellung statt. |
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173 Berlin-Kalender
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17. November Auf dem Mariannenplatz (Kreuzberg) wird ein von Hoffmann und Vogel geschaffenes Denkmal für die bei Einsätzen ums Leben gekommenen Feuerwehrleute enthüllt. Das im Krieg beschädigte Denkmal wurde abgerissen und 1960 durch ein neues ersetzt. 1 9 0 3 7. März |
27. Mai In Berlin wird die »Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H.« aus den Studiengruppen Prof. Slaby, Graf Arco, AEG sowie Prof. Braun, Siemens & Halske gebildet, die später den Namen »Telefunken« erhielt. 4. August Eine erste internationale Konferenz zum Funkverkehr findet in Berlin statt. Sie befaßte sich u.a. mit Fragen der Einführung von Normen und Reglements und dem Schiffsfunkverkehr. |
6. Oktober Ein Elektrotriebwagen von Siemens & Halske erreicht auf der Versuchsstrecke zwischen Marienfelde und Zossen eine Geschwindigkeit von 201 km/h. Damit war weltweit erstmals die magische 200-km/h- Marke überschritten. 11. Oktober Der Herkulesbrunnen am Lützowplatz (Tiergarten), ein Werk von Ludwig Hoffmann und Otto Lessing, wird der Öffentlichkeit feierlich übergeben. 18. November Auf der Trabrennbahn Weißensee findet das erste Berliner Automobilrennen statt. | ||
![]() Denkmal für Feuerwehrleute, Detail |
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174 Berlin-Kalender
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![]() Synagoge Rykestraße 53 |
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16. Januar |
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175 Berlin-Kalender
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Kaiser-Friedrich- Denkmal |
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18. Oktober Das Kaiser-Friedrich- Museum an der Nordspitze der Museumsinsel (Mitte) wird eröffnet. Es wurde 1956 nach seinem Initiator, Wilhelm von Bode, dem langjährigem Generaldirektor der Berliner Königlichen Museen, in Bode- Museum umbenannt. |
18. Oktober Zusammen mit der feierlichen Eröffnung des Kaiser-Friedrich- Museums (Bode- Museum) auf der Museumsinsel (Mitte) wird das vor dem Eingang zum Museum stehende, zu Ehren Kaiser Friedrichs III. geschaffene Kaiser-Friedrich- Denkmal enthüllt. 22. Oktober Louis Ullstein, zweitältester Sohn des Verlagsgründers Leopold Ullstein, gibt die erste Nummer der »BZ am Mittag« heraus. Sie war ganz für den Straßenverkauf konzipiert. |
24. Oktober Die Denkmäler für den preußischen Generalstabschef Helmut Graf von Moltke und den preußischen Kriegsminister Albrecht Graf von Roon werden auf dem Königsplatz (Platz der Republik, Tiergarten) vor dem Reichstag eingeweiht. 13. November Eine schwimmende Schifferkirche wird im Humboldthafen (Tiergarten) eingeweiht. Es handelte sich um ein zur Kirche ausgebautes Schiff, das bis 1944 in verschiedenen Häfen festmachte. |
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176 Berlin-Kalender
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![]() Adolph Menzel in seinem Atelier |
26. Mai Der Protozoenforscher Regierungsrat Fritz Richard Schaudinn vom Kaiserlichen Gesundheitsamt und der Stabsarzt Erich Hoffmann aus der Charité entdecken den Erreger der Syphilis, die Spirochaeta pallida. 19. Oktober Max Reinhardt übernimmt die Direktion des Deutschen Theaters in der Schumannstraße und eröffnet das Theater mit Kleists Stück »Das Käthchen von Heilbronn«. 27. November Im Plenarsaal des Preußischen Landtages (Abgeordnetenhaus, Mitte) findet der erste Deutsche Städtetag statt, an dem Vertreter von 144 Städten teilnehmen. 10. Dezember Robert Koch, der seit 1880 in Berlin arbeitete, erhält für seine Verdienste um die Tuberkulosebekämpfung den Nobelpreis für Medizin. | |||
1 9 0 5
9. Februar |
27. Februar Der neue Berliner Dom am Lustgarten wird in Gegenwart des Kaiserpaares eingeweiht. 1. April Prof. Emil Warburg, der als Nachfolger von Friedrich Kohlrausch zum Präsidenten der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt in Berlin berufen worden war, tritt sein Amt an. |
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177 Berlin-Kalender
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1. April |
1. Oktober Am Augustenburger Platz (Wedding) wird das mit einem Kostenaufwand von 19,1 Millionen Reichsmark erbaute Rudolf-Virchow- Krankenhaus als viertes städtisches Krankenhaus eröffnet. Mit seinen 1600 Betten war es das größte Krankenhaus Deutschlands. |
3. Oktober In Berlin beginnt die erste »Welt- Funkkonferenz«, auf der die beteiligten 27 Nationen ein Abkommen über die Aufnahme und Weitergabe jeglicher Funkmeldungen unterzeichneten. 9. Oktober Der italienische Tenor Enrico Caruso tritt erstmals in Berlin auf. | ||
![]() Treppenhaus des Kriminalgerichts in der Turmstraße |
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178 Berlin-Kalender
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27. Oktober In der Aula der Handels- Hochschule in der Spandauer Straße 1/ Heiligegeistgasse (Mitte) findet die feierliche Eröffnung der »HandelsHochschule Berlin« statt. Zuvor war das Gebäude seiner Bestimmung übergeben worden. 15. November Die Reichsparteischule der deutschen Sozialdemokratie in der Lindenstraße 3 (Kreuzberg) wird durch August Bebel eröffnet. |
1 9 0 7
25. Januar |
17. Februar Der Physiker und Meteorologe Wilhelm von Bezold stirbt in Berlin. Er war von 1885 bis 1907 Direktor des Preußischen Meteorologischen Instituts. 27. März Das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) am Wittenbergplatz (Schöneberg) wird seiner Bestimmung übergeben. Kaufhausgründer war Adolf Jandorf, der Architekt war Emil Schaudt. 20 Jahre nach der Eröffnung wurde das Haus in das Unternehmen Tietz eingegliedert. 1. April Im Rudolf-Virchow- Krankenhaus in Wedding wird die erste Augenklinik Berlins eröffnet. Mit dem hydrotherapeutischen und medikomechanischen Institut war das Krankenhaus in Europa nahezu konkurrenzlos. | ||
![]() Gebäude der Handelshochschule mit Heiliggeistkapelle |
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179 Berlin-Kalender
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15. Juni Der Chemiker Otto Hahn hält seinen Habilitationsvortrag an der Berliner Universität. 13. August Das neue Gebäude des Königlich Preußischen Oberverwaltungsgerichts in der Hardenbergstraße (ab 8. Juni 1953 Sitz des Bundesverwaltungsgerichts, Charlottenburg) wird seiner Bestimmung übergeben. 28. September Die Physikerin Lise Meitner wird Mitarbeiterin von Otto Hahn. Dazu war eine Ausnahmeregelung erforderlich, da zu dieser Zeit Frauen für eine Anstellung im Chemischen Institut der Berliner Universität noch nicht zugelassen wurden. |
![]() Lise Meitner
10. Oktober |
15. Oktober Die Stadtbibliothek, als Zentral- und öffentliche Leihbibliothek der seit 1850 entstandenen Berliner Volksbüchereien, und deren Lesesaal werden eröffnet. Sie hatten ihren Sitz erst in der Zimmerstraße 90/91 und bezogen 1920 den Marstall (Schloßplatz 7). 27. Oktober Kaiser Wilhelm II. weiht das Luxushotel Adlon am Pariser Platz/ Ecke Unter den Linden (Mitte) ein. 9. November Auf einer Konferenz in Berlin gibt die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten bekannt, daß in Berlin nur 9 % der Arbeiter, aber 16 % der jungen Kaufleute, 25 % der Studenten und 30 % der Prostituierten geschlechtskrank sind. 17. Dezember Eine Verkehrszählung in der Königstraße (Rathaustraße) von 6.00 bis 22.00 Uhr ergibt, daß in diesem Zeitraum ca. 81000 Personen und 15000 Fahrzeuge die Straße passierten, nicht gezählt die Insassen von Droschken und Omnibussen. |
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180 Berlin-Kalender
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1 9 0 8
29. März |
24. Juli Walter Leistikow, Maler und Mitbegründer der Berliner Secession am 2. Mai 1898, stirbt. Er wurde auf dem Landeseigenen Friedhof Steglitz, Bergstraße 34-52/ Bismarckstraße beigesetzt. |
18. August Ein Erlaß des preußischen Kultusministeriums erlaubt die Immatrikulation von Frauen an den Universitäten; so konnten zum Wintersemester 1908/09 auch an der Friedrich-Wilhelms- Universität erstmalig Studentinnen immatrikuliert werden. |
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181 Berlin-Kalender
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20. Oktober Friedrich Althoff stirbt in Berlin. Althoff war bis 1907 Ministerialdirektor im preußischen Kultusministerium. Er förderte landesweit und ab 1882 vor allem in Berlin die Wissenschaften. Auf seinen Wunsch wurde er im Botanischen Garten bestattet. 6. Dezember Die evangelische Segenskirche in der Schönhauser Allee, projektiert von den Architekten August Dinklage, Ernst Paulus und Olaf Lilloe, wird nach zweieinhalbjähriger Bauzeit von Generalsuperintendent Wilhelm Faber eingeweiht. 1 9 0 9 1. Januar |
![]() Friedrich Althoff
16. März |
24. März Der Architekt und Baumeister Alfred Messel, der u.a. das Kaufhaus Wertheim am Leipziger Platz und das Pergamon- Museum entworfen hat, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Alten Kirchhof der St.-Matthäus- Gemeinde in Schöneberg. 4. April Die nach Plänen von Konrad Reimer und Friedrich Körte neu gebaute Treptower Sternwarte wird eröffnet. 15. August Johannes Kahlbaum, Besitzer der chemischen Fabrik J. A. F. Kahlbaum, stirbt in Berlin. Kahlbaum hatte das Unternehmen 1882 nach Adlershof verlegt. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Fabrik zu einem Unternehmen von Weltruf. 29. August Die im April 1908 niedergebrannte alte Garnisonkirche (Neue Friedrichstraße, Mitte) aus dem Jahre 1722 wird nach ihrem Wiederaufbau neu eingeweiht. |
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182 Berlin-Kalender
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29. August Auf dem Tempelhofer Feld landet zum erstenmal ein Luftschiff, LZ6 »Zeppelin«, mit dem Piloten Hugo Eckener. Bei der Landung wurde Graf Ferdinand von Zeppelin, der in Bitterfeld zugestiegen war, von Kaiser Wilhelm II. und 25000 Berlinern empfangen. 18. September Orville Wright stellt mit 172 Meter Flughöhe einen neuen Höhenrekord über dem Tempelhofer Feld auf. Den bisherigen Rekord hielt der Franzose Latham mit 155 Metern. |
26. September Mit einem »Konkurrenzfliegen der ersten Aviatiker der Welt«, das bis zum 3. Oktober dauert, wird der Flugplatz in Johannisthal in Betrieb genommen. Den ersten Start vollführte der Belgier de Caters mit seinem französischen Kastendoppeldecker. 1. Oktober Das Nachrichtenamt der Stadt Berlin wird gegründet. Es versorgte die Öffentlichkeit, insbesondere die Presse, mit Mitteilungen über die Stadtverwaltung. Im Nachrichtenamt wurde auch ein Zeitungsarchiv eingerichtet. |
10. November Aus Anlaß des 150. Geburtstages von Friedrich Schiller erhält der Schillerpark (Wedding) seinen Namen. 1 9 1 0 24. Mai | ||
![]() Der Kaiser im Gespräch mit Graf Zeppelin |
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183 Berlin-Kalender
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Straßenkämpfe in Moabit |
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10. Juni Der Neubau der »Kaiser Wilhelms Akademie für das militärmedizinische Bildungswesen« wird auf dem Gelände des Invalidenhauses (Ecke Invalidenstraße/ Scharnhorststraße, Mitte) feierlich eingeweiht. 27. September Der Polizeipräsident Traugott von Jagow erteilt während der Streikkämpfe in Moabit Schießbefehl. 150 schwerverletzte »Tumultanten« wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Zwei Arbeiter wurden erschossen. |
17. November Der Berliner Sportpalast an der Potsdamer Straße (Schöneberg) wird als größter Eispalast der Welt um 7.00 Uhr abends feierlich eröffnet. Die Premierengäste sahen die Eisrevue »Feeri `Am Nordpol'« mit 200 Eisläufern. 17. Dezember Die Vereinsbrauerei der Berliner Gastwirte erhält den Namen »Berliner Kindl«. |
1 9 1 1
12. Januar |
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184 Berlin-Kalender
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1. April In Berlin wird die erste Internationale Ausstellung für Reise und Fremdenverkehr in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten eröffnet. 19. Juli Der »Zweckverband GroßBerlin« wird vom Preußischen Landtag beschlossen. Zu ihm gehörten die sieben Stadtkreise Berlin, Charlottenburg, Schöneberg, Neukölln, Wilmersdorf, Lichtenberg und Spandau sowie die Landkreise Niederbarnim und Teltow. 29. Oktober Das Stadthaus in der Klosterstraße (Mitte) wird eingeweiht. Es wurde von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann errichtet. 24. November Im Deutschen Theater (Mitte) wird Carl Sternheims Komödie »Die Kassette« uraufgeführt. 2. Dezember Das Warenhaus Wertheim in der Königstraße (Rathausstraße, Mitte) wird eröffnet. |
1 9 1 2
1. Januar |
1. April Das Gesetz über die Bildung des Zweckverbandes GroßBerlin tritt in Kraft. Er führte Berlin mit sieben Städten sowie den Landkreisen Teltow und Niederbarnim zusammen. Aufgaben waren u.a. Erwerb von Freiflächen, Neuordnung des Bauens, Verkehrsfragen. Mit Inkrafttreten des Zweckverband- Gesetzes vom 19. Juli 1911 beginnt auch die Vereinheitlichung des Straßenbahnnetzes in der Region. Bis 1920 wurden die Berliner Straßenbahn- Gesellschaften und die der Vororte zur Berliner Straßenbahn zusammengefaßt. 26. Mai Das Freibad am Müggelsee in Rahnsdorf wird der Öffentlichkeit übergeben. Bereits im Eröffnungsjahr wurden 177 365 Besucher gezählt. 24. November In der Gerichtsstraße in Wedding wird das erste Krematorium Berlins in Betrieb genommen. 28. Dezember Der jüdische Theologe Leo Baeck, ab 1912 nach Berlin als Gemeinderabbiner berufen, hält seine offizielle Antrittspredigt in der kurz zuvor erbauten Synagoge in der Fasanenstraße (Charlottenburg). |
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185 Berlin-Kalender
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1 9 1 3
6. März |
![]() Paul Wegener und Lyda Salmanova in »Der Student von Prag« | |||
18. August Das Aquarium des Zoologischen Gartens zu Berlin wird für das Publikum geöffnet. Nach dem Entwurf von Dr. Oskar Heinroth errichteten Zaar & Vahl den Nachfolgebau für das 1910 geschlossene »Berliner Aquarium Unter den Linden«. 22. August Der Film »Der Student von Prag« mit Paul Wegener in der Hauptrolle, unter Regie des Dänen Stellan Rye, wird am Nollendorfplatz (Schöneberg) uraufgeführt. |
28. September Der Osthafen wird eingeweiht. Zur Eröffnungsfeier kamen auf den Dampfschiffen »Ranke« und »Siemens« 700 Ehrengäste, darunter drei Minister, der Reichstagspräsident und der gesamte Magistrat. Der Bau kostete 17,3 Millionen Mark. 12. November Der Physiker Albert Einstein wird ordentliches Mitglied und hauptamtlicher Mitarbeiter der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. |
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186 Berlin-Kalender
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![]() Neubau der Königlichen Bibliothek |
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1. Januar |
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187 Berlin-Kalender
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31. Juli Im Zusammenhang mit dem für das Deutsche Reich verkündeten »Zustand der drohenden Kriegsgefahr« wird über Berlin der Belagerungszustand verhängt. 1. August Kaiser Wilhelm II. unterzeichnet im Schloß den Befehl zur vollständigen Mobilmachung. Vor dem Schloß und Unter den Linden (Mitte) wurde dieser Befehl verkündet. Die Mobilmachung trat am 2. August in Kraft. 4. Oktober Im »Berliner Tageblatt« erscheint ein von Hermann Sudermann verfaßter und von 94 deutschen Intellektuellen unterzeichneter chauvinistischer Aufruf - »An die Kulturwelt« -, der die Einheit von deutschem Militarismus und deutscher Kultur verherrlicht. 1. Dezember Das Oskar-Ziethen- Krankenhaus in Lichtenberg wird eröffnet. |
2. Dezember Dem Nachtrag zum Reichshaushaltsetat (Zweiter Kriegskredit in Höhe von fünf Milliarden Mark) stimmt der SPD- Abgeordnete Karl Liebknecht nicht zu und begründet in einem Brief an Reichstagspräsident Kaempf seine Ablehnung als einziger Abgeordneter des deutschen Parlaments. 1 9 1 5 22. Februar |
20. Juni Der Techniker und Gründer der »Allgemeinen ElektrizitätsGesellschaft« (AEG), Emil Moritz Rathenau, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Städtischen Friedhof Oberschöneweide an der Wuhlheide.
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188 Berlin-Kalender
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8. Juli In der Sitzung der Preußischen Akademie der Wissenschaften legt Max Planck seine Abhandlung »Über Quantenwirkungen in der Elektrodynamik« vor. 1. Oktober Die Kraftwerke und Anlagen der »Berliner Elektricitäts- Werke« (BEW) gehen in den Besitz der Stadt Berlin unter dem Namen »Städtische Elektrizitätswerke Berlin« (StEW) über. Die Kaufsumme betrug rund 132,4 Millionen Mark. Bei der Übernahme gingen sechs Kraftwerke (Leistung 174120 kW), 24 Unterwerke, 7740 km Kabel (52347 Abnehmer) und 1044 km Telefon- und Prüfdrahtnetz in den Besitz der StEW über. |
![]() Die neue Stadtrohrpostzentrale 1 9 1 6 7. Februar |
18. Mai Das jüdische Volksheim in der Dragonerstraße (Max-Beer- Straße, Mitte) wird eröffnet. 10. Juli In der ehemaligen Markthalle XIII in der Tresckowstraße (heute Knaackstraße) nimmt die erste Großküche der neugegründeten städtischen Volksspeisung mit einer Leistungsfähigkeit von 36000 Litern den Betrieb auf. 8. August Lily Braun, Schriftstellerin und Führerin der deutschen Frauenbewegung, stirbt in Berlin. 11. September Die 138 m lange und 27 m breite Hindenburgbrücke (seit 1948 Bösebrücke) in der Bornholmer Straße wird nach vierjähriger Bauzeit dem Verkehr übergeben. Die Brücke überspannt die Gleise der Stettiner- und der Nordbahn. 24. November Im Sitzungssaal der Deutschen Bank in der Mauerstraße 39 (Mitte) wird die »Mitropa« (Mitteleuropäische Schlafwagen- und Speisewagen- Aktien- Gesellschaft) gegründet. |
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189 Berlin-Kalender
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8. März |
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28. Januar |
23. Oktober Karl Liebknecht wird von Hunderten Berlinern nach der Entlassung aus der Haft begrüßt. 7. November Zum Jahrestag der Russischen Oktoberrevolution werden in Berlin alle Großbetriebe und Bahnhöfe militärisch besetzt, die Hauptverkehrsstraßen kontrolliert sowie öffentliche Gebäude wie das Polizeipräsidium, das Rote Rathaus und das Schloß verbarrikadiert. |
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190 Berlin-Kalender
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9. November In Berlin wird der Generalstreik ausgerufen, der die Abdankung des Kaisers, den Sturz der Regierung und die Beendigung des Krieges zum Ziel hatte. | Kaiser Wilhelm II. übergibt den Oberbefehl über die Armee an den Chef der Obersten Heeresleitung Paul von Hindenburg. Reichskanzler Max von Baden verkündet die Abdankung des Kaisers. |
Philipp Scheidemann ruft von einem Fenster des Reichstagsgebäudes (Tiergarten) die deutsche Republik aus; Karl Liebknecht ruft vom Balkon des Schlosses (Mitte) die freie sozialistische Republik Deutschland aus.
11. November Gegen 3.00 Uhr nachmittags wird im Berliner Marstall (Mitte) unter maßgeblichem Einfluß des Spartakusbundes die Volksmarinedivision gegründet. 12. November Der Berliner Arbeiter und Soldatenrat verpflichtet den Verlag Scherl, »Die Rote Fahne« unter der Leitung von Rosa Luxemburg zu drucken. 20. November Die links- liberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) wird gegründet. Der vom Chefredakteur des »Berliner Tageblattes«, Theodor Wolff, verfaßte Gründungsaufruf trug u.a. auch die Unterschriften von Albert Einstein, Otto Nuschke und Rudolf Mosse. | ||
![]() Offiziere des Kaiserlichen Heeres schließen sich der Revolution an. |
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191 Berlin-Kalender
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6. Dezember Gardefüsiliere feuern mit Maschinengewehren in einen Demonstrationszug, der sich auf dem Weg ins Innere der Stadt befindet. Der Überfall forderte 14 Tote und mehrere Schwerverletzte. 16. Dezember Der »Allgemeine Kongreß der Arbeiter- und Soldatenräte Deutschlands« (Reichsrätekongreß) wird eröffnet. Er tagte bis zum 21. Dezember im Preußischen Abgeordnetenhaus in der Prinz-Albrecht- Straße 5 (Niederkirchnerstraße, Mitte). 24. Dezember Der Angriff des Korps Lequis auf die Volksmarinedivision in Schloß und Marstall (Mitte) wird mit Unterstützung von Arbeitern abgewehrt. Bei der als Blutweihnacht bezeichneten Aktion fanden elf Matrosen und 56 Soldaten den Tod. 30. Dezember Im Preußischen Abgeordnetenhaus in der Prinz-Albrecht- Straße 5 (Niederkirchnerstraße, Mitte) findet der Gründungskongreß der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) statt. Bildquellen: Privatarchive der Autoren des Heftes |
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 4/2000
www.berlinische-monatsschrift.de