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Werner Arendt
Der König belohnte den treuen Diener

Ehrenbürger Friedrich Magnus von Bassewitz (1773–1858)

Eine Folge der Stein- Hardenbergschen Verwaltungsreform war die Neueinteilung der Provinzen des preußischen Königreiches und die relativ selbständige Stellung der Oberpräsidenten an der Spitze der Regierungen dieser Provinzen. Tempo und Charakter der Durchsetzung der Verwaltungsreform in den Provinzen hingen demzufolge wesentlich von der Person des Oberpräsidenten ab. Meist junge und, wie sich bald öffentlich zeigen sollte, befähigte und bedeutende Verwaltungsfachleute wählte Hardenberg hierfür aus.
     Zu ihnen gehörte von Bassewitz, der erst als Mitglied der Potsdamer Regierung und dann als Oberpräsident der Provinzialregierung die Entwicklung der Provinz Brandenburg über drei Jahrzehnte prägte. Der engagierte Reformer bewies dabei ein bemerkenswertes diplomatisches Geschick. Es gelang ihm, in Durchsetzung der Verwaltungsreform sowohl die Reformgegner unter den brandenburgischen feudalen Edelleuten friedlich zu halten als auch das Wohlwollen

Friedrich Magnus von Bassewitz
des preußischen Königs zu gewinnen und zu sichern. Zufrieden mit seinem Wirken waren offensichtlich auch Magistrat und Stadtverordnetenversammlung von Berlin. Anläßlich seines Rücktritts vom Amt des Oberpräsidenten von Brandenburg am 31. März 1842 erhielt Friedrich Magnus von Bassewitz die Ehrenbürgerwürde Berlins.
     Der 17. Ehrenbürger von Berlin entstammt einer alten mecklenburgischen Adelsfamilie, deren vermutlicher Begründer, Klaus von Bassewitz, bereits 1339 erstmals urkundlich
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erwähnt wird. Im Laufe der Jahrhunderte verzweigte und verästelte sich die Familie genealogisch beträchtlich. Friedrich Magnus wurde am 17. Januar 1773 in Schönhoff (Mecklenburg- Schwerin) auf einem der Stammgüter derer von Bassewitz geboren und verließ frühzeitig das Elternhaus. Das Abitur legte er 1791 als 18jähriger am Pädagogium in Halle ab, danach studierte er an den Universitäten Rostock und Jena Jura und Kameralwissenschaft. Diese spezielle wissenschaftliche Lehre von der Verwaltung des Staates und seiner Ökonomie wurde bestimmend für den Lebensweg von F. M. von Bassewitz.
     Seine erste staatliche Anstellung war Anfang 1795 die eines Referendars im Manufaktur- und Commerzkollegium bei der Kurmärkischen Kammer, zuständig für Angelegenheiten der Produktion und des Handels. Innerhalb von fünf Jahren stieg er zum Assessor und zum Kriegs- und Domänenrat auf.
     Nach der Steinschen Staatsreform in Preußen nahm von Bassewitz bald höchste Positionen im Potsdamer Regierungskollegium, der obersten Verwaltungsbehörde der Provinz Brandenburg, ein. Innerhalb eines Jahres wurde er 1809/10 zum Direktor, Vizepräsidenten und Chefpräsidenten berufen, Ämter, die er tatkräftig und zum Besten für das gesamte Staatswesen verwaltete. Der König belohnte seinen treuen Diener mit hohen Ehrungen wie der Verleihung des
Roten Adlerordens, der zweithöchsten preußischen Auszeichnung. 1824 ernannte Friedrich Wilhelm III. (1770–1840; König ab 1797) von Bassewitz zum Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg und berief ihn in den Staatsrat. Der Nachfolger, Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861), bestätigte von Bassewitz noch am Tage der Thronbesteigung, am 7. Juni 1840, in allen seinen Ämtern, aber dieser konnte sie nur noch knapp zwei Jahre ausführen. Aus gesundheitlichen Gründen schied Friedrich Magnus von Bassewitz, immerhin schon 69jährig, im März 1842 nach 47 Jahren aus dem Staatsdienst aus.
     Der Praktiker von Bassewitz leistete auch Bemerkenswertes als Theoretiker. Er verfaßte drei verwaltungswissenschaftliche Werke über die Kurmark Brandenburg in den letzten Jahren vor und den ersten nach den Steinschen Reformen: »Die Kurmark Brandenburg. Ihr Zustand und ihre Verwaltung unmittelbar vor dem Ausbruch des französischen Krieges im Oktober 1806«, »Die Kurmark Brandenburg in der Zeit vom 22. Oktober 1801 bis zum Ende des Jahres 1808« (2 Bände) und »Die Kurmark Brandenburg im Zusammenhang mit dem Schicksal des Gesamtstaates Preußen während der Jahre 1809 und 1810«. Die Bücher erschienen zwischen 1847 und 1860 in Leipzig und gelten als ausgezeichnete Quellenwerke.
     Friedrich Magnus von Bassewitz starb am 14. Januar 1858 in Berlin.

Bildquelle: Archiv LBV

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