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Matthias Kohl
Roms Batterien vor dem Schönhauser Tor

100 Jahre Herz-Jesu-Kirche in der Fehrbelliner Straße

Mit dem Ende des Bismarckschen Kulturkampfes und damit der Repressalien gegen die katholische Kirche begann die Neuordnung katholischen Lebens in der Mark Brandenburg. In Berlin lebten zu dieser Zeit (1887) bereits 113000 Katholiken unter den knapp 1,5 Millionen Einwohnern. Ihnen standen nur zwei Kirchen und einige Kapellen zur Verfügung. Nun setzte ein wahrer Bauboom an Gotteshäusern ein. Die Neubauten mußten allerdings dem Bebauungsplan von James Hobrecht aus dem Jahre 1892 entsprechen. Da dort keine freien Plätze für den Bau von katholischen Kirchen berücksichtigt worden waren, mußten bereits bebaute Grundstücke als Bauland erworben werden. So entstanden die für Berlin typischen Straßenfrontkirchen, deren erstes Beispiel die Herz-Jesu- Kirche in Prenzlauer Berg ist.
     Für eine zu errichtende katholische Kirche im Norden Berlins legte die Stiftung der Schwestern Elisabeth und Anna von Savigny den Grundstock. Sie waren Enkelinnen des vormaligen preußischen Justizministers, Rechtsgelehrten und Romanisten Friedrich

Carl von Savigny (1779–1861) und der zur katholischen Konfession konvertierten Kunigunde von Brentano, einer Schwester der Dichtergeschwister Clemens von Brentano und Bettina, verheiratete von Arnim. Da die Schwestern dem Ordensstande angehörten, bestimmten sie einen Teil ihrer väterlichen Erbschaft zu diesem Zweck, um ihrem Armutsgelübde zu entsprechen. Diese Stiftung von insgesamt 140000 Mark war u. a. mit der Auflage verbunden, daß die Kirche den Namen Herz-Jesu tragen solle, denn Elisabeth gehörte dem Orden der Herz-Jesu- Schwestern an.
     Als Sammelpunkt und Vereinshaus für die im Norden der St. Hedwig Gemeinde wohnenden Katholiken erwarb der Kirchenvorstand im Juni 1889 das Grundstück Fehrbelliner Straße 98. Der »Restaurator« Liebich erhielt für seine 688 m2 große Tanzgaststätte, der sogenannten »Roloffsburg«, 115000 Mark. Aus dem Tanzsaal wurde eine Kapelle mit dem von den Stifterinnen bestimmten Patronat Herz-Jesu, aus der geschlossenen Kolonnade ein Vereins- und Versammlungsraum, und in das eigentliche zweistöckige Gaststättengebäude zogen Marienschwestern und eröffneten das Marienstift für stellungslose katholische Dienstmädchen. In der Mitte dieser drei Gebäude befand sich ein Biergarten, der zur Straße mit einer Freitreppe verbunden war. Dieses Areal war für den Bau einer Kirche viel zu klein, so daß ein zweites angrenzendes Grundstück angekauft werden mußte. Im Januar 1891 ging die Fehrbelliner Straße 99 in
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den Besitz des Kirchenvorstandsmitgliedes von St. Hedwig, Franz von Savigny, über, der es später der jungen Pfarrei schenkte. Doch auch diese 303,5 m2 reichten als Bauplatz nicht aus, und so kaufte einen Monat später der Kirchenvorstand von St. Hedwig das 2105,9 m2 große Grundstück Schönhauser Allee 182 dazu. Es grenzte zum Teil an die Hinterfront der bereits erworbenen Flächen und bildete mit ihnen zusammen ein L-förmiges Gesamtareal. Der im Hinterland etablierte Badebetrieb mit Wannenbädern und einem Schwimmbassin wurde aufrechterhalten, denn so flossen erhebliche Gewinne dem Kirchenbaufonds zu. Die Savigny-Stiftung war durch den Kauf dieser drei Grundstücke restlos aufgebraucht.
     Als Seelsorger für diese Außenstation war seit Mai 1890 der neu ernannte Delegatursekretär und Kaplan bei St. Hedwig, Johann Peter Alesch, eingesetzt. In seiner Heimatdiözese Luxemburg las er von der Not der Berliner Katholiken. Die Tatsache, daß 500 Priesterstellen im Bistum Breslau, dem Berlin mit Brandenburg und Pommern unterstellt war, vakant seien, ließ den 32jährigen Kaplan dem Ruf in die Großstadt folgen. Nach einem Jahr der Bewährung, in dem der fürstbischöfliche Delegat, Propst Joseph Jahnel, die Fähigkeiten seines Sekretärs erkannte, nahm Alesch ab dem 1. Juli 1891 seinen ständigen Wohnsitz in der Fehrbelliner Straße 99. Mit dem Titel eines Kuratus wurde er erwählt, die Leitung der Gemeinde für den Berliner Norden anzutreten.
Zunächst galt es, sich von der Mutterpfarrei St.Hedwig unabhängig zu machen. In seelsorglicher Hinsicht geschah dies im Januar 1892. Das neue Pfarrgebiet wurde klar abgegrenzt. Zu St. Sebastian bildete die Brunnenstraße die Grenze, zu St. Hedwig die Rosenthaler, Weinmeister-, Münz- und Alexanderstraße bis zur Neuen Königstraße, und ab da mit der Greifswalder Straße die Grenze zu St. Pius. Im Norden reichte das Pfarrgebiet bis zur Stadtgrenze in etwa der Höhe Bornholmer und Wisbyer Straße. Für die Taufen, Trauungen und Beerdigungen legte man eigene Kirchenbücher an. Der eigentliche Gründungstag der Gemeinde ist der 12. Mai 1892, an dem Fürstbischof Georg Kopp in Breslau die Pfarr-Errichtungsurkunde ausstellte. Dies waren die Voraussetzungen, um Kuratus Alesch den Titel eines Pfarrers zu verleihen, was im November 1892 erfolgte. Als nächsten Schritt mußte sich die junge Gemeinde eigene Gremien wählen, um als juristische Person anerkannt zu werden und eigene Rechtsgeschäfte tätigen zu können. Diese Wahl erfolgte am 8. Januar 1893 und berief sechs Herren in den Kirchenvorstand und weitere 18 in die Gemeindevertretung.
     Mit den Aktivitäten bezüglich der Gründung einer Gemeinde und den Vorbereitungen zum Bau einer katholischen Kirche im Norden der Reichshauptstadt setzte sich auch die überwiegend protestantische Mehrheit der Bevölkerung auseinander. In den erworbenen Freiheiten und dem wachsenden Selbstbewußtsein der Katholiken sah man eher eine Gegner-
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Herz-Jesu-Kirche
in der Fehrbelliner Straße

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schaft erstarken, so daß die katholikenfeindliche Presse über » ... die Batterien Roms, die vor dem Schönhauser Tor auffahren ... «, herzog.
     Schon in der konstituierenden Sitzung des Kirchenvorstandes am 3. Februar 1893 lagen Pläne für die Errichtung einer Kirche auf den drei vorhandenen Grundstücken vor. Parallel zu diesen Überlegungen schrieb man ein Gesuch an den Magistrat mit der Bitte um kostenlose Abtretung eines Teiles des nahe gelegenen Teutoburger Platzes für den Bau einer Kirche. Ermutigt durch die kurz zuvor eingeweihte benachbarte St.Sebastian Kirche auf dem Gartenplatz, deren Bauplatz von der Stadt unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde, entschloß man sich zu diesem Schritt. Gleichberechtigt wie die freistehenden protestantischen Kirchen wollte man den Bau im öffentlichen Raum sichtbar errichten. Außerdem hätte man auf die lukrativen Einnahmen aus dem Badebetrieb verzichten müssen. Dieses Gesuch ist nicht zuletzt durch den Einspruch der Kaiserin Auguste Viktoria abschlägig beschieden worden. Alle Anstrengungen lagen nun ganz auf der Planung einer Straßenfrontkirche.
     Trotz dieser Bemühungen wurde der innere Aufbau der Gemeinde nicht vernachlässigt. Die Grauen Schwestern von der Heiligen Elisabeth lösten 1893 die Marienschwestern ab, da sie personell besser in der Lage waren, zusätzlich zum Arbeiterinnenhospiz eine Kleinkinderbewahranstalt und die ambulante Krankenpflege zu übernehmen. 1894 gründete sich im
Haus Schönhauser Allee 182 ein katholischer Schulzirkel mit 13 Schülerinnen.
     Ein reges Vereinsleben entfaltete sich und war beispielgebend für andere Gemeinden. Die seit 1850 bestehende zweitälteste Männer- Vinzenz- Konferenz Berlins, St. Anna, versammelte beherzte, selbstlose Männer, die in wöchentlichen Sitzungen die ehrenamtliche Hilfe für die Verelendeten in den von Arbeitern dicht besiedelten Gegenden koordinierten. Die Frauen standen den Männern in den Werken der christlichen Nächstenliebe nicht nach, und so gründete Kuratus Alesch 1892 eine eigene Frauen- Vinzenz- Konferenz, der er den Namen seiner Luxemburger Nationalpatronin, Maria Consolatrix Afflictorum (Maria Trösterin der Betrübten), gab. Der älteste katholische Arbeiterverein Berlins wurde im März 1890 im Vereinshaus bei der Herz-Jesu- Kapelle gegründet und im Juni bereits der erste Arbeiterinnenverein. Diese Vereine übernahmen für ihre Mitglieder gewerkschaftliche Funktionen und trugen zur Stärkung des Glaubens bei. Neben dem 1895 ins Leben gerufenen Jünglingsverein St. Aloysius und vieler anderer, meist religiöser und berufsspezifischer Gruppierungen, war der gesellige St.Meinrad-Verein der bedeutendste von allen (BM 12/97).
     Christoph Hehl (1847–1911), seit 1894 Inhaber eines Lehrstuhls für mittelalterliche Baukunst an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, wurde unter drei Architekten als Baumeister erwählt, da er die glücklichste Lösung für die Bebauung der schwierigen Grund-
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Herz-Jesu-Kirche
stücksverhältnisse bot. Vor dem Bau der Kirche galt es, den sozialen Einrichtungen der Pfarrei einen würdigen Ort zu schaffen. Der Badebetrieb im Hinterland der Schönhauser Allee 182 wurde zum 1. Januar 1896 eingestellt, um Baufreiheit für eine Schule und ein Arbeiterinnenhospiz zu schaffen. Bereits Ostern 1897 waren beide Häuser errichtet, und die Grauen Schwestern konnten von der Fehrbelliner Straße 98 in das neue Hospiz Maria-Hilf, die Schülerinnen des Schulzirkels in die als Seitenflügel des Vorderhauses Schönhauser Allee 182 erbauten Häuser ziehen. Die Schule, unter dem Patronat der Heiligen Theresia von Avila, konnte als Katholische Höhere Töchterschule nun wesentlich mehr Schülerinnen aufneh- men, deren Zahl von Jahr zu Jahr stieg. (Einmaligkeit erlangte diese Schule zwischen 1945 und 1989. Die Schwestern Unserer Lieben Frau, welche seit 1918 die Leitung der Schule übernahmen, begannen, nachdem die Nationalsozialisten alle konfessionellen Schulen 1939 verboten, sofort nach Beendigung des Krieges am 1. Juni wieder mit dem Schulbetrieb. Dieser Entschlossenheit ist es zu verdanken, daß diese Schule nicht nur die erste, sondern auch die einzige konfessionelle Schule im Ostsektor Berlins und der DDR war. Nach dem Bekanntwerden der Wiedereröffnung unterband die sowjetische Militärverwaltung jede weitere Bestrebung der Kirchen, die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen zu reorga-
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   28   Probleme/Projekte/Prozesse 100 Jahre Herz-Jesu-Kirche  Vorige SeiteNächste Seite
nisieren. Über die bereits betriebene Theresienschule hielten die Westalliierten schützend ihre Hände.)
     Erst nachdem für die sozialen Bedürfnisse der Gemeinde gesorgt war, begann man mit dem Bau der Kirche. Als Interimskirche stand das Erdgeschoß des Schulgebäudes zur Verfügung, welches extra zu diesem Zweck architektonisch von außen hervorgehoben wurde. Der Bauplan sah eine vollständige Unterkellerung der Kirche vor, um den Höhenunterschied zwischen der Fehrbelliner Straße und dem hinteren Ende des Grundstücks Schönhauser Allee 182 auszugleichen. Somit hat die im neoromanischen Stil gebaute Herz-Jesu- Kirche nicht nur unter dem Altarraum eine Krypta, wie sie für romanische Kirchen typisch ist, sondern unter dem ganzen Bau, was absolut ungewöhnlich ist. Während des Zweiten Weltkrieges wurden zwei Drittel der Unterkirche zu einem Luftschutzkeller ausgebaut und lassen daher heute die ursprüngliche Schönheit der Krypta nur noch erahnen. In den nicht ausgebauten Kellerräumen fanden in den letzten Kriegsmonaten einige Männer Schutz, die von der Pfarrgeistlichkeit wegen ihrer jüdischen Abstammung versteckt wurden und so gerettet werden konnten.
     Am 22. April 1897 begann man mit dem Abriß der Gebäude auf den beiden Grundstücken in der Fehrbelliner Straße. Es folgten Ausschachtungsarbeiten, so daß bereits am 25.Juni der Grundstein der Kirche gelegt werden konnte. Nach nur 16monatiger Bauzeit, am
25.Oktober 1898, fand die Benediktion (Einsegnung) durch den neuernannten Berliner Delegaten Karl Neuber statt. Eine eigentliche Kirchweihe, die nur der Bischof mit der Konsekration des Altares vornehmen kann, konnte nicht erfolgen, da Kardinal Georg Kopp in Breslau nach offizieller Lesart ». . . leider für den Monat Oktober versagt . . .« war. Nach einer mündlich überlieferten Legende sollen aber ganz andere Gründe für das Nichterscheinen des Fürstbischofs eine Rolle gespielt haben. Zum einen hatte Pfarrer Alesch sich mit dem Kardinal wegen des Kirchbaus entzweit, da letzterem die Kirche für den armen Berliner Norden zu aufwendig erschien. Eine andere Erklärung besagt, daß eher kirchenpolitische Erwägungen ausschlaggebend waren. Die Herz-Jesu- Kirche weist über ihre Funktion als katholische Pfarrkirche in einer Großstadt durch ihre bauliche Gestalt wie in ihrem ideellen Gehalt hinaus. Der Architekt Hehl wollte mit seinem ersten Berliner Sakralbau das erstarkte Selbstbewußtsein der Katholiken zum Ausdruck bringen. Es galt, der protestantischen Staatskirche, die sich mit der so gut wie vollendeten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und der gerade vollzogenen Grundsteinlegung zum »größten deutschen Kirchenbau des 19.Jahrhunderts«, dem Berliner Dom, selbst Denkmäler setzte, baulich etwas entgegenzuhalten. Der Kardinal, auf seine guten Beziehungen zum Kaiser bedacht, wollte mit seinem Erscheinen der Bedeutung der Kirche für die Berliner Katholiken nicht den Nachdruck ge-
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ben, der vom Kaiserhaus hätte falsch verstanden werden können. Tatsächlich erfolgte die Konsekration erst 1917 von seinem Nachfolger Kardinal Bertram im 25. Jahr der Gemeindegründung.
     Für den Berliner Raum nicht tradiert ist die Fassade der Kirche zur Straße hin. Sie weist, mit dem Pfarrhaus als Einheit verbunden, Muschelkalkbruchstein mit Einfassungen aus Sandstein auf. Das Innere ist als dreischiffige Basilika in frühromanisch-byzantinischer Formensprache angelegt. Für die Architekturteile aus Sandstein sind vornehmlich die Berliner Bildhauer Otto Geyer (Säulenkapitelle und Kanzel) und Carl Ferdinand Hartzer (Chorbrüstung und Bogenfelder über den Türen) verpflichtet worden. Alle Flächen sind verputzt und von Anfang an für eine spätere Ausmalung vorgesehen gewesen. Der prächtige feuervergoldete und mit Bergkristallen und Halbedelsteinen besetzte neoromanische Hochaltar erregte solches Aufsehen, daß er für die Weltausstellung 1900 in Paris als Beispiel für religiöse Kunst in der Reichshauptstadt vorgeschlagen war.
     Nicht nur der Bau, sondern auch die Innenausstattung, die innerhalb der ersten zehn Jahre komplett war, sind vom Baumeister Hehl bis ins kleinste Detail entworfen worden. Hochaltar, zwei Seitenaltäre, Beichtstühle, Kirchenbänke, Kreuzweg, Priestersitze usw. weisen die gleiche Formensprache auf und wirken so mit dem Raum zusammen als ein organisches Ganzes. In diese Einheitlichkeit fügt sich
auch die Ausmalung, welche die Kirche wie ein Kleid schmückt. So beschrieb Friedrich Stummel (1850–1919) seine Aufgabe, die er als bekanntester Kirchenmaler im norddeutschen Raum um die Jahrhundertwende zwischen 1911 und 1913 in Herz-Jesu verwirklichte. Die einzelnen Darstellungen nehmen Bezug zum Patronat der Kirche. Daneben ist eine Reihe von Heiligen abgebildet, die zum Teil eine besondere Bedeutung für die Gemeinde hatten: St. Meinrad (Verein), St. Aloysius (Verein), St.Elisabeth (Verein) und St. Theresia von Avila (Schule). Nach einer längeren Unterbrechung – durch Ersten Welktkrieg und Inflation bedingt – vollendete Stummels Schüler Karl Wenzel die Ausmalung 1926–1928. Die vollständig ausgemalte Kirche vermittelt dem Betrachter einen Eindruck, wie er heute nur noch in der Rosenkranzbasilika in Steglitz zu erleben ist, die vom selben Baumeister und Kirchenmaler stammt. Weder der Zweite Weltkrieg, noch die Liturgiereform in den 60er Jahren, in deren Folge in vielen katholischen Kirchen ein wahrer Bildersturm stattfand, was heute als schmerzlicher Verlust empfunden wird, haben den Innenraum der Kirche verändert. Auch die erhalten gebliebenen, zum Teil noch im vorigen Jahrhundert gefertigten Vereinsfahnen zeigen das Gesamtkunstwerk Herz-Jesu- Kirche im 100. Jahr ihres Bestehens als eindrucksvolles Zeugnis der Frömmigkeit und sakraler Kunst im wilhelminischen Berlin der Jahrhundertwende.

Bildquelle: Archiv Autor

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© Edition Luisenstadt, 1998
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