Wegner, Armin T(heophil)

* 16.10.1886 Elberfeld (heute zu Wuppertal),
† 17.5.1978 Rom,
Schriftsteller.

Nach dem Abitur 1908 studierte W. Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in Breslau, Zürich, Paris und Berlin. 1914 wurde er zum Dr. jur. promoviert. Im Ersten Weltkrieg war er als Sanitätsoffizier in Polen und in der Türkei. In einem offenen Brief an den amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson (1886-1924) protestierte er gegen den Völkermord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg. Nach Kriegsende betätigte er sich in pazifistischen Organisationen und gründete den Bund der Kriegsdienstgegner. Er unternahm Reisen und war u. a. Redakteur der Zeitschrift "Der neue Orient". Schon im April 1933 protestierte er in einem an Adolf Hitler (1889-1945) gerichteten Brief gegen die Judenverfolgung, wurde verhaftet, gefoltert und in den Konzentrationslagern Oranienburg, Börgermoor und Lichtenburg interniert. 1934 konnte er nach England fliehen, emigrierte 1936 nach Palästina, 1937 nach Italien. Er war 1941 bis 1943 unter falschen Namen Dozent für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Padua und lebte bis zu seinem Tod in Rom. W. war zeitweise verschollen und wurde fälschlich totgesagt. Ricarda  Kontext zu: Huch RicardaHuch hielt 1947 auf dem ersten Schriftstellerkongress in Berlin eine Gedenkrede für W. Er schrieb u. a. "Zwischen zwei Städten" (1909), "Das Antlitz der Städte" (1917), "Die Straße mit den tausend Zielen" (1924), Erzählungen, Reisebücher, Hörspiele und Essays. W. wohnte um 1915 Fritschestraße 81 und zwischen 1925 und 1933 Kaiserdamm 16. Dort erinnert eine Gedenktafel an W.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Emigration, Killy, Reichshandbuch, Wer ist wer ? 1955 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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