Verwaltungsgebäude der Gagfah

bzw. des Verbandes deutscher Chemiker (ehem.)
Wilmersdorf,
Rüdesheimer Straße 42-50.

Dia-Serie Verwaltungsgebäude der GAGFAH Das Haus wurde 1939/40 von Fritz August Breuhaus de Groot (1883-1960) als Verwaltungsgebäude der Berufsgenossenschaft der Chemischen Industrie Berlin erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es Sitz einer Propagandaabteilung der Britischen Alliierten. Später wurde es als Verwaltungsgebäude der Vorsorgeversicherungs-AG (der heutigen Victoria-Versicherungs-AG) genutzt. Im Jahre 1984 dann kaufte die Gagfah (Gemeinnützige Aktien-Gesellschaft für Angestellten-Heimstätten) das Haus und hat hier ihre Zentrale Niederlassung Berlin. Die Gagfah wurde 1918 von Angestelltenverbänden in Berlin gegründet. Ziel war es, für breite Schichten der Bevölkerung gesunde und familienfreundliche Wohnungen bereitzustellen. Seitdem hat die Gagfah-Gruppe über 47 000 Einfamilienhäuser und 27 000 Eigentumswohnungen gebaut und verkauft sowie über 106 000 Mietwohnungen errichtet. Zur Zeit verteilt sich der Gesamtbestand der Gagfah-Gruppe von über 81 000 eigenen Wohnungen auf über 120 Städte in der ganzen Bundesrepublik. Auf der Grundlage langjähriger Erfahrung will die Gagfah heute mit neuen Ideen die ständig wechselnden Aufgaben des Wohnungsmarktes lösen. Das Gebäude widerspiegelt das offizielle Bauen in der NS-Zeit. Es besteht aus einem konkav geschwungenen Hauptgebäude (am Zusammentreffen von Rüdesheimer und Johannisberger Straße) sowie einem lang gestreckten Nebentrakt entlang der Rüdesheimer Straße. Beide haben eine mit Travertinplatten verkleidete Fassade. Das Hauptgebäude hat in der Mitte drei Eingangstüren, zwischen denen zwei Säulen stehen. Über diesem Portal erstreckt sich im ersten Stock ein breiter Balkon vor dem Hauptsitzungssaal des Gebäudes. Darüber befindet sich ein schräges Schindeldach. In der Eingangshalle stehen sechs mit goldfarbenen Mosaiksteinchen verkleidete Säulen. Vor dem Haus liegen ein Parkplatz sowie ein kleiner, gut erhaltener Park. Links hinter dem Hauptgebäude befindet sich ein moderner Anbau aus dem Jahr 2000. Der Nebentrakt rechts hinter dem Hauptgebäude ist zurückgesetzt. An seinem Ende befindet sich der Eingang Rüdesheimer Straße 42, über dem ein Balkon vorkragt. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Dehio ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon